Zündzeitpunkt-Messgerät Im Unterforum Projekte im Selbstbau - Beschreibung: Selbstbau von Elektronik und Elektro
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Zündzeitpunkt-Messgerät Suche nach: messgerät (4258) |
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BID = 357959
Hellumm Gesprächig
Beiträge: 140 Wohnort: München
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Hallo Leute,
Mein Auto hat am Motorblock eine sogenannte "Diagnosesteckdose", um ein Messgerät anzustecken, daß es anscheinend nirgendwo mehr gibt.
Ein ehemaliger Wekstattmeister hat mir von einem Gerät erzählt, das u.a. den Zündzeitpunkt anzeigt. Das wäre natürlich prima, da könnte man sich glatt die "Blitzerei" sparen. Dafür war es ja auch gedacht.
Jetzt würde mich interessieren, wie das funktioniert.
An der Steckdose kommen folgende Signale an:
1. Oberer Totpunkt 1.Zylinder
2. Zündimpuls 1.Zündkerze
3. Zündimpulse Zündspule
Wenn man ein dreikanal Oszi hätte, würde das ganze so aussehen wie auf dem Bild.
Meine Frage jetzt, wie kann ich aus den Daten des 1. Zylinders den Zündzeitpunkt errechnen, in Grad vor OT?
Irgendwie muß das ja gehen, man sieht ja ganz deutlich, daß der Zylinder vor OT zündet, aber wieviel Grad?
Hat jemand eine Idee? Das wäre super!
Daten zum Fahrzeug:
MB 280E/W114 Bj.1972 Motor: M110.981
Gruß,
Hellumm |
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BID = 357963
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| wie kann ich aus den Daten des 1. Zylinders den Zündzeitpunkt errechnen, in Grad vor OT? | Das kann man im Kopf rechnen: Alle zwei Umdrehungen wird der Topf gezündet und damit entspricht 1° genau 1/720igstel der Entfernung von zwei Impulsen des 1. Zylinders, oder 1/360 der Entfernung der OT-Marken, oder beim 6Zylinder, 1/120igstel der Entfernung zwischen zwei Zündimpulsen.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 9 Aug 2006 1:17 ] |
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BID = 357970
Hellumm Gesprächig
Beiträge: 140 Wohnort: München
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Cool, danke für die Antwort, jetzt kann ich mir den ZZP schon mal vom Oszi abmessen. Nur das ganze elektronisch auszuwerten wird wohl etwas komplizierter?
Die Schaltung müßte ja dann die Zeit zwischen zwei OT-Impulsen messen, durch 360 teilen und das Ergebnis ins Verhältnis mit dem früher kommenden Zündimpuls setzen, geht das so überhaupt?
Ich kenne zwar das originale Messgerät nicht, aber 1972 haben die bestimmt keinen Microconroller verwendet. Muß wohl ein TTL-Grab gewesen sein.
Was meint Ihr?
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Hellumm am 9 Aug 2006 1:41 ]
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BID = 357973
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Wenn man den Motor auf eine bestimmte Drehzahl n pro Minute bzw. beschleunigt, dann beträgt der Abstand t zwischen den OT-Marken t=60/n Sekunden und das entspricht 360°.
Die Zeit für 1° beträgt also gerade 1/360 davon und somit t1=1/(6*n).
Bei 1500/min wären das beispielsweise 1/(6*1500)= 111µs pro Grad oder z.B. 1,33 ms für 12°.
Das kann man mit einem Oszilloskop auf etwa 5% genau messen.
Man braucht nicht unbedingt ein TTL Grab. Ein Markengeber z.B. ein Monoflop mit dem NE555 den man mit dem Impuls für den 1.Pott triggert und dessen Ausgang man mit den OT-Marken überlagert tut es auch.
In einer ruhigen Stunde kalibriert man das Teil mal am Küchentisch und schreibt sich ein paar Werte an das zeitbestimmende Poti.
Am lebenden Objekt kann man dann den Impuls mit der abfallenden Flanke des Monoflop zur Deckung bringen.
Mit einem Mikrocontroller und PC ist natürlich auch jeder Luxus wie Drehzahl-Verstellwinkel Kurven möglich. Im Gegensatz zu früher kosten die Rechner ja praktisch nichts mehr und jeder uralt PC ist gut genug dafür.
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 9 Aug 2006 2:03 ]
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BID = 357977
Hellumm Gesprächig
Beiträge: 140 Wohnort: München
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Das hört sich doch gut an. Für mein Auto brauche ich einen ZZP von 32° vor OT bei 4500 U/min.
Nach deiner Rechnung müßte ich entweder den Zündimpuls für den 1. Zylinder um 1,18ms verzögern, bzw. den OT-Impuls um 12,15ms. Diesen Wert dann fest am 555 einstellen.
Um mir in der Garage ein Oszi zu ersparen; würde es funktionieren, die beiden Signale auf ein &-Glied zu legen, dessen Ausgang über eine Treiberstufe auf eine Leuchtdiode?
Dann dreht man den Verteiler solange bis die Diode leuchtet.
Geht oder geht nicht?
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BID = 358005
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Um mir in der Garage ein Oszi zu ersparen; |
Das ist problematisch.
Vermutlich werden die Impulse nicht so schön rechteckig aussehen wie du sie gezeichnet hast, dann sollte man schon sehen worauf man triggert.
Vom OT-Geber z.B. wird kurz hintereinander eine positive und eine negative Spitze kommen und der Nulldurchgang dazwischen ist der korrekte Zeitpunkt.
Oder sind bei dir die Impulse schon von der Motorelektronik aufbereitet ?
Bei einem '72er Modell kann ich mir das kaum vorstellen.
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BID = 358065
Hellumm Gesprächig
Beiträge: 140 Wohnort: München
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Habe mir das gerade nochmal am Fahrzeug angeschaut.
Der OT-Geber ist eine Spule, die von einem Metallstift getriggert wird. Der Metallstift sitzt etwas nach der OT-Markierung, deßhalb gehe ich davon aus daß der OT-Punkt mit der aufsteigenden Flanke erreicht ist. Die Spule gibt eine Wechselspannung aus, die man über einen Schmitt-trigger definiert kriegt.
Der Zündimpulsgeber ist einfach eine Spule um das 1. Zündkabel, das Signal kann man genauso aufbereiten.
Diese beiden Geber haben keine Verbindung mit der Motorelektonik (Bosch D-Jetronic), dienen also rein der Diagnose.
Zitat aus dem Motorenhandbuch:
"Digital-Prüfsystem
Um die Meßgenauigkeit bei der Drehzahl, Schließwinkel- und Zündzeitpunktprüfung zu erhöhen, kommt ein neues Prüfsystem zur Anwendung." "Die Meßwertgeber sind bereits ab Serienbeginn eingebaut. Das Digitalmeßgerät ist zur Zeit noch nicht lieferbar"
Ha, ha, ob es das Gerät jemals gab? Würde mich echt Interessieren.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Hellumm am 9 Aug 2006 15:08 ]
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