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BID = 603423
Tachjung Gerade angekommen
Beiträge: 9 Wohnort: Bergisch Gladbach
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Hallo,
ich bin neu hier und möchte mich erstmal kurz vorstellen und euch begrüßen.
Ich bin ein leidenschaftlicher Tüftler und interessiere mich für alles und möchte auch alles ausprobieren.
Da mein aktuelles Projekt mit Elektronik zu tun hat und ich mich leider nicht damit auskenne, dachte ich, ich wäre hier gut aufgehoben.
Komme ich mal zu meinen Projekt und zu meiner ersten Frage:
Ich habe vor kurzem eine Alarmanlage gebaut, die mich anruft.
Dazu habe ich ein billiges Handy (Motorola F3) genommen und an die Kontakte der Taste "7" Schaltlitze gelötet. D.h. jedesmal wenn ich die Kabelenden aneinander halte wird die Taste "7" betätigt.
Als Auslöser habe ich ein batteriebetriebenes LED-Nachtlicht mit Bewegunssensor genommen, die LEDs gerausgenommen und stattdessen ein SIL-REED-Relais eingebaut. Die Kabel der Taste "7" habe ich ebenfalls an das Relais gelötet. Also jedesmal, wenn der Bewegungsmelder ausgelöst wird, schliesst das Relais und betätigt somit die Taste "7", bis das Nachtlicht wieder ausgeht. Die Alarmanlage ist danach wieder scharfgestellt.
Auf der Taste "7" ist als Kurzwahl meine Nummer gespeichert, sodass ich dann angerufen werde und wenn ich nicht drangehe keine Kosten entstehen (Mailsbox deaktiviert vorausgesetzt).
Meine neue Idee ist, anstelle des Bewegungsmelders ein Erschütterungssensor zu verwenden. Aber dabei komme ich an die Grenzen, meines ohnehin nur durch ausprobieren erlangtes Wissen.
Meiner Meinung nach benötige ich dafür so eine Art Einschaltimpuls, sodass bei einer kurzen Erschütterung das Relais anzieht aber nach einer kurzen Zeit so ca. 3 Sekunden wieder abfällt. Ich möchte halt, dass sich die Alarmanlage nach dem Anruf wieder scharf stellt.
Und es sollte möglichst simpel und kostengünstig sein.
Bei Interesse stelle ich auch gerne Bilder von der Alarmanlage 1.0 ein.
Freue mich schon auf eure Antworten und Anregungen.
Grüße
Alexander |
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BID = 603440
ffeichtinger Schreibmaschine
Beiträge: 1050 Wohnort: Traunkirchen im Salzkammergut
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Hallo Alexander
Willkommen im Forum!
Zitat :
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Da mein aktuelles Projekt mit Elektronik zu tun hat und ich mich leider nicht damit auskenne,... |
... empfiehlt es sich in jedem Fall sich vorher etwas Wissen zu zu legen. Doch nun zur Frage:
Meine erste Idee wäre, wenn du Erschütterungen messen willst, musst du im wesentlichen Beschleunigungen messen, so wie ich die Sache sehe. Es gibt zwar Beschleunigungssensoren, aber die sind oft recht teuer und vor allem nicht leicht zu beschalten und daher schlecht für Anfänger geeignet. Außerdem willst du die Sache vermutlich sowieso selber bauen, wenn ich dich richtig einschätze.
Wie misst man also Beschleunigung? Naja zb. in dem man sie auf eine Masse wirken lässt und die dabei entstehende Kraft auf eine Feder wirken lässt und den dadurch entstehenden Weg misst.
Eine sehr einfache Realisierung wäre zb: Nimm ein Lineal, oder etwas ähnliches, das lang ist und sich leicht verbiegen lässt. Das eine Ende wird fest eingespannt und zwar auf dem Objekt, dessen Erschütterung du messen willst. An das andere Ende kommt ein Gewicht und ein elektrischer Kontakt (Alufolie, oder besser Kupferblech, das lässt sich auch löten) Nun kommt noch ein zweiter Kontakt ganz in die Nähe des ersten, aber wieder fest montiert, den Abstand stellst du so knapp wie möglich ein. Tritt nun eine Erschütterung auf, so wird dieser mechanische Schwinger angeregt und schlägt bei ausreichender Intensität am zweiten Kontakt an. Du bekommst also einen kurzen Impuls. Je länger und dünner das Lineal und je schwerer das Gewicht umso empfindlicher ist die Sache.
Nun muss man den Impuls wahrscheinlich noch ein wenig verlängern, wie du schon angedeutet hast, da das Relais sonst keine Zeit hat an zu ziehen. Das geht zb. mit einer monostabilen Kippstufe, die kannst du entweder diskret aufbauen oder gleich einen fertigen Baustein verwenden, den du nur noch etwas beschalten musst. Darf ich vorstellen, den:
Timerbaustein NE555
Der wird dir in deiner Bastlerlaufbahn noch viel Freude bereiten, es zahlt sich also aus sich damit auseinander zu setzten.
Eine gute Beschreibung dazu findest du hier: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0310121.htm
Es gilt allerdings zu beachten, dass diese Schaltung einen negativen Impuls am Eingang benötigt, du brauchst also einen sog. Pullup: Schließe einen Widerstand (zb. 10k) mit einem Ende an +5V, das andere Ende an den Schaltkontakt und den anderen Kontakt dann auf 0V. Der Punkt zwischen Schalter und Widerstand ist der Eingang für das Monoflop.
Alles klar?
Ich hoffe ich konnte dir helfen.
mfg Fritz
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BID = 603444
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Es gab (gibt?) für solche Zwecke preiswert fertige elektromechanische Erschütterungssensoren (Gehäuse mit Kontakten und ner Kugel drin).
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 603462
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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BID = 603544
Tachjung Gerade angekommen
Beiträge: 9 Wohnort: Bergisch Gladbach
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Zitat :
sam2 hat am 22 Apr 2009 17:05 geschrieben :
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Es gab (gibt?) für solche Zwecke preiswert fertige elektromechanische Erschütterungssensoren (Gehäuse mit Kontakten und ner Kugel drin).
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Ja genau, solch einen Sensor habe ich schon einmal verbaut und möchte ihn auch wieder verwenden.
http://www.conrad.de/goto.php?artikel=185232
Ich muss es halt nur schaffen, dass sobalt ein kurzer Kontakt in dem Sensor entsteht, das Relais für für ein Paar Sekunden schaltet.
Ist das nicht irgendwie mit einem Kondensator möglich? Dieser könnte die ganze Zeit geladen sein und würde sich dann entladen.
@ ffeichtinger:
Ist der NE555 nicht zu kompliziert für jemanden der sich damit noch nie beschäftigt hat?
Schon mal danke an Alle!
Grüße
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BID = 603551
bastler16 Schreibmaschine
Beiträge: 2140 Wohnort: Frankreich
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Zitat :
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@ ffeichtinger:
Ist der NE555 nicht zu kompliziert für jemanden der sich damit noch nie beschäftigt hat?
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Nein, Nein, Nein!
Das ist einer der nützlichsten und einfachsten (und billigsten) ICs, zudem es unendlich viele Schaltpläne und Infos darüber im Netz gibt.
Du brauchst ein Monoflop, auch "One-Shoot" genannt.
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BID = 603555
Tachjung Gerade angekommen
Beiträge: 9 Wohnort: Bergisch Gladbach
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Zitat :
bastler16 hat am 23 Apr 2009 09:58 geschrieben :
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Nein, Nein, Nein!
Das ist einer der nützlichsten und einfachsten (und billigsten) ICs, zudem es unendlich viele Schaltpläne und Infos darüber im Netz gibt.
Du brauchst ein Monoflop, auch "One-Shoot" genannt.
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Das stimmt, da gibt es wirklich einige Schaltpläne.
Nur leider kann ich die nicht lesen bzw. verstehe diese nicht.
Könnten mir diese Schaltungen vielleicht weiterhelfen?
http://www.atx-netzteil.de/relais_e.....Blatt
-So, hab nun die Datei durch den zugehörigen Link zur Quelle ersetzt. Danke!!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 23 Apr 2009 10:36 ]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 23 Apr 2009 19:33 ]
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BID = 603558
bastler16 Schreibmaschine
Beiträge: 2140 Wohnort: Frankreich
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BID = 603575
ffeichtinger Schreibmaschine
Beiträge: 1050 Wohnort: Traunkirchen im Salzkammergut
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Zitat :
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Das stimmt, da gibt es wirklich einige Schaltpläne.
Nur leider kann ich die nicht lesen bzw. verstehe diese nicht. |
Was genau verstehst du bei diesen Schaltplänen nicht? Ich schlage vor, dass du dich zunächst mal auf den vom ELKO beschränkst, den ich oben verlinkt habe. Die macht eigentlich genau das was du brauchts. Unten kannst du dir sogar die Bauteilwerte ausrechnen lassen.
Zitat :
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Ist der NE555 nicht zu kompliziert für jemanden der sich damit noch nie beschäftigt hat? |
Das könnte man grundsätzlich immer sagen, für jemanden der noch nie einen Widerstand angewendet hat ist auch ein Widerstand "kompliziert". Nein er ist nicht zu kompliziert, irgendwann muss man eben anfangen.
Davon abgesehen musst du die Schaltung nicht zur Gänze verstehen um sie einsetzten zu können, es schadet aber auch nicht. Aber einfach nur laut Schaltplan zusammenlöten dürfte nun wirklich kein Problem sein.
mfg Fritz
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BID = 605918
Tachjung Gerade angekommen
Beiträge: 9 Wohnort: Bergisch Gladbach
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Zitat :
ffeichtinger hat am 22 Apr 2009 16:43 geschrieben :
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Eine gute Beschreibung dazu findest du hier: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0310121.htm
Es gilt allerdings zu beachten, dass diese Schaltung einen negativen Impuls am Eingang benötigt, du brauchst also einen sog. Pullup: Schließe einen Widerstand (zb. 10k) mit einem Ende an +5V, das andere Ende an den Schaltkontakt und den anderen Kontakt dann auf 0V. Der Punkt zwischen Schalter und Widerstand ist der Eingang für das Monoflop.
Alles klar?
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Hi!
Ich habe das jetzt mal nachgebaut. Scheint ja doch garnicht so schwer zu sein. Der Nachbau zumindest. Verstanden habe ich es leider noch nicht so ganz.
Könntet ihr mir vielleicht das mit dem negativen Impuls am Eingang etwas erklären?
Ich habe da ja ein Kabel als Eingang. Hab da einfach mal eine Batterie drangehalten und eine LED, welche ich noch eingebaut habe, ging für ein paar Sekunden an.
Nur irgendwie ist das total unregelmäßig. Dies funktionierte ein paar mal, dann aber leider nicht mehr.
Danke!
MFG
Alex
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BID = 605931
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Vielleicht hast Du ja die LED stufenweise gegrillt?
Wie war sie denn angeschlossen?
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BID = 606004
ffeichtinger Schreibmaschine
Beiträge: 1050 Wohnort: Traunkirchen im Salzkammergut
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Hallo
LEDs brauchen immer einen Vorwiderstand (oder eine Stromquelle). Dazu gibts eh ein FAQ im entsprechenden Forum. Welche Spannung verwendest du? Bis etwa 6V bist du bei einer üblichen LED mit 220Ohm Vorwiderstand auf der sicheren Seite, du kannst auch mehr Widerstand nehmen, nur leuchtet sie dann nicht ganz so hell.
Das mit dem 'negativen Impuls' heißt nur das ein Impuls ausgelöst wird wenn die Spannung am Eingang absinkt (unter 1/3 Vcc) und ansonsten die längste Zeit in der Nähe der Versorgungsspannung bleiben sollte.
Wenn du jetzt einen Schalter und einen Pullup so zusammenschließt wie ich es oben beschrieben habe und den Schalter nur kurz betätigst, dann bekommst du genau das.
(Ist der Schalter offen, so wird der Eingangspin über den Pullup nach Vcc gezogen, ist er geschlossen ergibt das nahezu 0V)
mfg Fritz
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BID = 606043
Tachjung Gerade angekommen
Beiträge: 9 Wohnort: Bergisch Gladbach
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Hallo!
Einen Wiederstand habe ich vor die LED gesetzt, nachdem ich die erste "gegrillt" habe.
Habe das mit einer 9 V Batterie aufgebaut, weis aber nicht mehr auswendig welchen Widerstand ich benutzt habe.
Hat vielleicht Jemand einen Schaltplan, wie ich das mit dem negativen Impuls umsetzten kann?
Wenn ich das richtig verstanden habe würde ich das jetzt so aufbauen:
- 9 V Batterie
- an "+" einen Widerstand
- an das andere Ende des Widerstandes der Eingang des NE555 und ein Kabel zum Schalter
- vom Schalter nun noch ein Kabel an "-"
Ist das so richtig?
Vielen Dank!
MFG
Alex
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Tachjung am 5 Mai 2009 8:18 ]
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BID = 606080
ffeichtinger Schreibmaschine
Beiträge: 1050 Wohnort: Traunkirchen im Salzkammergut
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Ja, das ist im Prinzip richtig so, hier noch ein kleiner Schaltplan:
http://www.mikrocontroller.net/images/taster.gif
Für diesen Widerstand kannst du zb. 10kOhm nehmen, (die sollte man als Bastler kiloweise gelagert haben
WICHTIG:
Die 9V Batterie, die du hier verwendest muss aber die gleiche sein wie die die den NE555 versorgt! Sonst ist die Sache potentialgetrennt und funktioniert nicht.
In diesem Falle (bei 9V) braucht die LED allermindestens einen Vorwiderstand von 330Ohm, besser sind aber 470Ohm oder mehr.
mfg Fritz
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BID = 606083
Tachjung Gerade angekommen
Beiträge: 9 Wohnort: Bergisch Gladbach
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Super!
Kann es kaum erwarten das heute Abend auszuprobieren!
Oder ist R2 auf diesem Schaltplan ( http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0310121.htm) schon der Pull-up-Widerstand? Müsste ich dann nur einen Schalter zwischen "E" und "GND" anbringen?
Kannst du mir noch sagen was "potentialgetrennt" bedeutet?
MFG
Alex
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Tachjung am 5 Mai 2009 13:39 ]
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