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Es geht mir ja nur darum, dass ich geforderte Fräsparameter mit einfachen Mitteln halbwegs genau reproduzieren kann, und da ist so eine Tabelle völlig ausreichend. |
Jaa, Satz mit 'x' ...
Wobei "kleine" Tabelle auch schon wieder relativ ist - ist eine Tabelle im Format Din-A0 klein oder groß?
Wir denken da heutzutage viel zu kompliziert. Derweil hat das arbeiten mit "Wohnzimmerfräsen" eher etwas mit dem zu tun, wie unsere Ururur-Großväter zu schaffen.
So wie wenn man eine Dampfmaschine (wurde mWn bereits um 1780 herum erfunden), oder gar nur ein Wasserradl an einem Bachlauf als Antriebsquelle hätte. Und die Antriebsenergie natürlich stilecht mittels Transmissionsriemen durch die halbe Werkstatt geleitet.
Unbekannte Drehzahl, unbekannte Übersetzungs- und Untersetzungsverhältnisse, unbekannter ggf auch wetterabhängiger Schlupf der Transmissionsriemen. Und es ging anscheinend trotzdem. ... die Zauberworte heißen 'Gefühl' und 'Erfahrung'.
Rechnen wir mal ein klitzekleinwenig nach, und schätzen auch noch kräftig:
24V x 20A machen unter vollster Motorbelastung eine Aufnahmeleistung iHv 480W. Schon damit is' es ein leicht merkwürdiges Konstrukt; 20A muß man erstmal händeln. Und was kostet das Motorkonstrukt mitsamt Drehzahlregler und allem drumrum - Netzteil, PWM-Steller, ect? Ich hab stattdessen (mittlerweile^^) 2 Stk Parkside-Geradschleifer liegen; 230V, mMn 500W. Und viell geht eines Tages auch noch ein (ggf sogar Langhals-) Makita-Geradschleifer billigst aus Kleinanzeigen her.
Nun: 480W sind erstmal nicht schlecht. Und ich war auch schon mal heilfroh, um meine Gesundheit, daß ~500W einfach stehen bleiben wenn man Mist baut. Hat mir allerdings meinen ersten von mittlerweile zwei im 45°-Winkel verbogenen 6,35mm-Schaft-Fräsern beschehrt ...
Denn das mit den 480W -Aufnahmeleistung- wird noch schlimmer. Viel interessanter ist die Abgabeleistung an der Motorwelle - und das sind je nach Qualität des brumm-brumm nur zwischen 40 und 60 % des vorg .
Also irgendwas zwischen 200 u. 280 Watt.
Vielleicht kann das ja sogar jemand aus'm Stegreif in einen Drehmoment (in Nm) umrechnen?.
Das ließe sich umgekehrt ebenso ausrechnen, ala wieviel Drehmoment wäre erforderlich, um das Material X unter den Bedingungen Y ohne Drehzahlabfall zerspanen zu können. Dafür sind nur ganze Tabellenbücher erfunden worden. Und 2t-Eisenschweine. Und 400V/32A-Drehstromsteckdosen. Irgendwas ist immer^^ ...
Und trotzdem ging es früher, und geht es heute immer noch. Das einzigste was auf einer kleinen Fräse halt nicht geht, ist moderne höchsteffektive höchstzeitsparende industrielle Schwer-Zerspanung.
Die 20'000 Upm können mal zuviel sein. Allerdings wohl noch am ehesten bei speziellem Plastik/Kunststoff, den man sowieso nicht bearbeiten will. Vonwegen ganz besondere Mimosen - zu schnell bringt zuviel Wärme rein /lässt den Käse anschmelzen, und zu langsam sorgt für üble Ausrisse /Splitterflug.
Lässt sich bei "lediglich" ~250W an der Fräseraufnahme aber nur äußerst bedingt an Drehrädchen eindrehen, oder einjumpern, oder herklicken. Sind einfach ein paar Pferdestärken zu wenig unterm Hintern (wobei diese "Schwachheit" aber eben durchaus auch wieder ein paar andere unbezahlbare Vorteile hat).
Lasse in dem gegebenen Fall mal das Ding im Leerlauf 20'000 Upm machen. Dann macht das Ding ggf schon nur noch 18k Upm sobald überhaupt ein Fräser eingespannt ist. Dann macht des Ding bei angenommenem Material Tanne/Kiefer, bei Eingriffstiefe 1mm über mal angenommen 10mm Höhe schon plötzlich nur noch 15k Upm. Und fahr den Fräser statt 1 sogar 2½-3mm tief rein, immer noch auf Werkstückstärke 10mm, dann jault das Ding gegebenenfalls. Keine Ahnung, ob das dann überhaupt noch großartig über 10k Upm sind. Und dann schreibe und male mal für sowas eine wiederholsichere Tabelle
Man sieht stattdessen die Größe der Span-"Locken", sieht /riecht /schmeckt ob es zu Materialaufschmelzungen oder Brandspuren kommt bzw kam, fühlt das ein oder andere während dem Durchlauf und danach, und zumindest ich bin größtenteils heilfroh daß die MickeyMouse auch ziemlich viel wegfiltert.
Ein bisschen sollte man sich mMn aber trotzdem mit der Fräsparameterberechnung auseinander gesetzt haben. Um nicht ggf versehentlich völlig blind durch die Gegend zu latschen.
Z.B.: man achte darauf, wie -alt- das vorliegende Tabellenbuch- ect- Zahlenmaterial ist. Von vor'm II. WK ist noch am ehesten ok. Und selbst die Zahlen sind noch teilw satt 50% über dem was "im Wohnzimmer" sinnvoll ist.
Und nicht nur das; wir haben eher Schwierigkeiten, die absolutesten Mindestwerte einzuhalten. Um nicht sogar zu sagen, zu erreichen.
Dann eröffnet die Fräsparameterberechnung aber plötzlich ein gänzlich neues Feld.
Ala zB, ist die Drehzahl des Spindelmotors zu niedrig, muß die Umfangsgeschwindigkeit hoch. Natürlich ohne zu übertreiben; mein größter Fräser hat 22mm Dm bei einem 6,0 oder 6,35mm -Schaft. Supergeil zum mit dem Material abzunehmen - aber ich will den gleichzeitig niemals nie verkannten /abbrechen /fliegen "sehen". Daher nehme ich den nur für allerfeinste Oberflächen, mit nur noch 0,3 - 0,4 - 0,5mm Spanabnahme. Meine Arbeitspferde^^ sind dagegen die mit 12,7mm Fräser-Dm.
8mm, 5mm und 3,175mm Fräser-Dm hab ich auch; nutze ich aber nur im alleräußersten Notfall. Sch... auf den Fräser; aber die Fräsparameterberechnung hat leider auch da recht - ist die Spindeldrehzahl gigantisch zu niedrig (in der professionellen Platinenfertigung wird zB ob der kleinen Bohrerduchmesser wohl sogar mit 80-100k Upm gefahren), dann muß die Vorschubgeschwindigkeit hoch. Ansonsten gibt es tiefergehende Brandspuren, und man darf sich danach sehr viele Minuten lang an Schleifpapier in seinen Fingern erfreuen.
Oder eben doch die Vorschubgeschwindigkeit steigern; hilft tatsächlich enorm, aber 4000mm und gar 6000+ mm pro Minute erreichen sollen - ist dann von Hand doch etwas arg sportlich.
Oder ... gibt noch ein, zwo, viell sogar drei Möglichkeiten.
Daher mein Vorschlag: vergesse die Drehzahlanzeige erstmal. Die kannst du immer noch nachrüsten, wenn dir irgendwann mal stinkelangweilig sein sollte. Und dann bräuchte sie sowohl eine autom max- als auch eine autom min- "Speicherfunktion". In Anführungszeichen, weil man das früher^^ mittels Schleppzeiger auf einem analogen Messinstrument gelöst hätte. Und mir das auch heute noch als das sinnvollste erschiene ... nur daß die Anzeigen nicht mehr verfügbar sind.
Lese derweil mMn lieber ein paar
online verfügbare UVV-Heftchen der BGHM durch, um zu lernen von welcher Seite man in die Maschine reinfährt, wo man seine Finger besser nicht hintut, wie man seine Finger (mind -spitzen) und damit sein Hobby behalten kann wenn man nur ein im Grunde zu kleines Werkstück zum bearbeiten da hat. Allein, wie verhindert man daß einem ein Werkstück mit lächerlichen^^ 4 - 6 - allerhöchstens 8 km/h schmerzhaft in das Bäuchlein reinknallt. Ganz einfacher Trick - aber man muß ihn halt wissen, und drauf trainieren daß man ihn irgendwann komplett routinemäßig anwendet.
Zum eine Drehzahlanzeige auch noch abzulesen, bleibt ohne automatischem Vorschubapparat, oder ... , und ... , überhaupt keine Zeit. Zumindest ich könnte es nicht, und ich hab schon vor Corona zum Dreck^^ machen angefangen.
Und um auf die Überschrift zurückzukommen - nöö, die hälftige Drehzahl sind weit weniger wie die halbe Kraft. Irgendwo oben hab ich was von 'nem ^2 gelesen, das könnte noch am ehesten hinkommen.