IFA: Trotz Digitalisierung erleben Plattenspieler ein Revival

IFA: Trotz Digitalisierung erleben Plattenspieler ein Revival

Trend Vernetzung: Die Philips Streamium MC-i250 saugt sich die Musik aus dem Netz. Foto: Philips
Stuttgart (rpo). Das Neuheitenangebot der IFA 2003 im Bereich Consumer Electronics ist kaum zu überblicken. Welche von den zahlreichen Produktentwicklungen und Anwendungen auch in der kommenden Saison noch Bestand haben werden, hat das HiFi- und Musikmagazin "Audio" kritisch geprüft.
Demnach werden die Themen Vernetzung, Miniaturisierung und Home-Cinema die HiFi-Welt nachhaltig verändern. Aber auch einen Abseits-Trend hat die "Audio"-Redaktion aufgespürt: Trotz Digitalisierung von Bild und Ton erlebt der analoge Plattenspieler ein Comeback.

So scheinen sich HiFi-Fans angesichts zahlreicher Digitalformate und der leidigen Kopierschutzdebatte auf bewährte, langlebige und stabile Technologien wie Plattenspieler und Vinyl zu besinnen. Gefördert wird dies durch ein gutes Angebot an preisgünstigen Plattenspielern, die eine neue, junge Käuferschicht erobern. Zudem legen auch große Plattenlabel wieder Vinyl-Alben auf.

Trend Vernetzung: Mit dem Einzug der Computer in die HiFi-Technik wird deutlich mehr Komfort und Funktionalität beim Audio-Entertainment erreicht. Beispiele sind etwa Musik-Server, Archive für praktisch beliebig viele Stunden Musik in CD-Qualität oder platzsparend komprimiert.

So können zukünftig je nach Stimmung die Lieblings-Songs zusammengestellt und abgespielt werden, ohne auch nur eine CD in die Hand zu nehmen. Neue Geräte, wie etwa der Yamaha MusiCast, zeigen, wie sich mit Hilfe von PC-Netzwerken mit kabelloser Wireless LAN-Technologie zukünftig das ganze Haus vernetzen lässt.

Der CD-Player mit Festplatte und Wireless LAN speichert Hunderte von CDs und verteilt die Musik via Funk-Netzwerk an Mini-Empfänger im ganzen Haus – für bis zu fünf Nutzer das Lieblingsprogramm.

Grundlage für den Trend Home Cinema ist die DVD mit exzellenter Bild und Ton-Qualität: Sie liefert bessere Qualität als das Fernsehen, übertrumpft mit Surround-Sound die CD und bietet zudem komfortables Handling und spannende Extras wie Originalfassungen.

Dieses Entertainment-Medium hat auch den Flachfernsehern mit LCD- und Plasma-Display zum Durchbruch verholfen. Hier geht der Trend in Richtung höhere Auflösung. Zum anderen werden Projektoren zur Fernseher-Konkurrenz. Neue Beamer erreichen Bilddiagonalen von weit über zwei Meter und kosten gerade 1.500 Euro.

Für beeindruckenden Sound sorgen Surround-Anlagen. Das Herzstück der Home-Cinema-Anlage, der Receiver, hat zunehmend mehr Komfort: Die wichtigsten Trends hier sind laut "Audio" kompaktere Bauformen mit Digitalverstärkern und Einmess-Automatiken. Auf Knopfdruck stellen sich die Receiver auf den Raum und auf die Anlage ein.

Der Trend zur Miniaturisierung zeigt sich bei allen Geräten der Unterhaltungselektronik: Digitaltechnik lässt ganze Home-Entertainment-Anlagen zu winzigen Systemen schrumpfen, die in jedes Regal und jede Studentenbude passen.

Streichholzschachtel-große Festplatten in mobilen Geräten wie etwa MP3-Portis speichern ohne Probleme das gesamte Musikarchiv für unterwegs. Und bald werden mobile Video-Player mit gerade einmal Schminkspiegel-großen Farbdisplays für Mobile-Cinema sorgen, so "Audio". Diese können bis zu 80 Stunden Film speichern und sind auch an normale Fernsehgeräte anschließbar.

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