Amplituden-Abnahme bei Analog-Oszilloskop Im Unterforum Messgeräte - auch im Selbstbau - Beschreibung: Vorstellung und Diskussion über Meßgeräte, die auch für Hobby noch erschwinglich sind.
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Amplituden-Abnahme bei Analog-Oszilloskop Suche nach: oszilloskop (10600) |
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BID = 1063959
attersee Stammposter
Beiträge: 448 Wohnort: Wien
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Ein soeben repariertes Tektronix 454 Oszilloskop zeigt von links nach rechts einen Signalabfall von etwa 1/10 Div, völlig unabhängig von der eingestellten Zeitbasis. Ein ‚leerer‘ Strahl verläuft in der Schirmmitte perfekt horizontal, verschiebt man ihn nach unten, zeigt er am rechten Rand nach oben und positioniert man ihn oben, biegt es ihn analog dazu nach unten. Das macht natürlich nicht wirklich etwas aus, aber man empfindet es als etwas störend.
Die TekScopes Group meinte, dass eventuell ein magnetischer Fremdkörper in das Gerät gekommen ist, doch das kann ich nahezu ausschließen. Ich habe auch versucht, mit einem sehr starken Permanentmagneten den Strahl zu beeinflussen, doch der Effekt war gering.
Anfangs verdrängte ich die Idee, doch ich denke an einen durch einen starken mechanischen Stoß verursachten Geometriefehler (vlnr divergierende Vertikalplatten, Wehnelt, …) der Kathodenstrahlröhre.
Ich sehe keinen Ansatz bei den normalen Verzerrungen (Kissen, Tonnen, …), oder übersehe ich da etwas?
Grüße, attersee
PS: Bitte Signalform ignorieren, Generator nicht abgeschlossen.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: attersee am 16 Mär 2020 22:16 ] |
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BID = 1063989
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Da wirst du wohl mal im X-Y Betrieb die Spannungen an den Ablenkplatten mit einem DVM genau kontrollieren müssen.
Evtl. ist die Symmetrie nicht perfekt, wodurch sich die DC-Lage des Plattenpaares in Bezug auf das Mesh verändert.
Denkbar auch, dass die Spannung an den X-Platten nicht stimmt, und sich deshalb ein elektronenoptisches Prisma vor dem Mesh bildet, welches die Ablenkempfindlichkeit der Y-Platten beeinflusst.
Schau auch mal, ob der Astigmatismusabgleich einwandfrei funktioniert.
An eine mechanisch beschädigte Elektronenoptik glaube ich eher nicht. |
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BID = 1063991
attersee Stammposter
Beiträge: 448 Wohnort: Wien
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Perl, vielen Dank. Den Astigmatismus hatte ich nicht angegriffen, um die Einstellung nicht zu verschlechtern. In der Kalibrieranleitung wird nämlich ein Zeitmarkengenerator verlangt, den ich nicht habe.
Nun habe ich schlicht einen konventionellen Astigmatismus-Abgleich an den Rasterecken durch Iteration mit dem Fokus vorgenommen. Siehe da, nach der Justierung war die Amplitudenabnahme praktisch weg. Am beigefügten Bild sieht man noch eine fast vernachlässigbare Tonnenverzerrung, aber die werde ich wohl durch eine Feinkorrektur der beschriebenen Geometrie Einstellung auch noch wegkriegen. Eine Feinjustierung folgt.
Richtig eingeschätzt, die Optik hat nichts.
Wie die Sache aussieht, brauche ich mich mit den Platten-Spannungen nicht zu beschäftigen. Die Ablenkung im XY-Betrieb stimmt übrigens äußerst genau.
Mit Dank und Grüßen, attersee
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BID = 1063992
attersee Stammposter
Beiträge: 448 Wohnort: Wien
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PS: Über das Ergebnis bin ich insofern verwundert, als ich dem Astigmatismus nur eine lokale Wirkung zugeschrieben hätte. Auch das hat dazu beigetragen, dass ich vorher daran nicht gekurbelt habe.
Grüße, attersee
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BID = 1063994
attersee Stammposter
Beiträge: 448 Wohnort: Wien
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Nachtrag: Da lag ein Trugschluss vor, denn der Strahl wird nach etwa 1/2 Stunde von selbst gerade. Es handelt sich also um einen thermischen Effekt. Die Justierung des Astigmatismus war es nicht.
Das Gerät steht geöffnet aufrecht auf dem Tisch und die Raumtemperatur beträgt in der Werkstätte 18 °C.
Ich werde einmal nach der temperaturempfindlichen Stelle suchen. Viele Bauteile gibt es ja im CRT Circuit nicht.
Grüße, attersee
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BID = 1064018
attersee Stammposter
Beiträge: 448 Wohnort: Wien
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Zwischen-Danke an Perl & Zwischenbericht:
Bei einer Behandlung der geöffneten HV Box mit Fön und Kältespray habe ich während der ersten 10 min nach dem Einschalten keine Veränderung am Bildschirm beobachtet.
Daraufhin habe ich die negative Hochspannung über der Zeit gemessen. Der Sollwert beträgt -1960 V, liegt während der ersten 10 min nach dem Einschalten ziemlich stabil bei etwa -1977 V und steigt nach 12 min auf ca. -1985 V, wo sie dann verbleibt. Interessant ist, dass genau mit diesem Spannungsanstieg die Vertikalablenkung linear wird, also die Verzerrung verschwindet. Möglicherweise ist es aber nur eine Koinzidenz.
Das Manual sagt: ‚Warm-up time for given accuracy is 20 minutes.‘ Der Verzerrung ist nach 12 Minuten verschwunden. Vielleicht muss man dem über 50 Jahre alten Gerät diese Zeit gewähren.
Im nächsten Schritt werde ich mir Spannungen an den Ablenkplatten anschauen.
Zitat :
| elektronenoptisches Prisma vor dem Mesh |
Hast Du da den Isolationsschirm zwischen den Y und X Platten gemeint, denn es handelt sich hier um keine Speicherröhre?
Grüße, attersee
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BID = 1064277
attersee Stammposter
Beiträge: 448 Wohnort: Wien
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Abschlussbericht: Die Deckel sind drauf und das Gerät funktioniert perfekt. Es braucht einfach ca. 12 min bis die Verzerrung kaum mehr auffällt und nach der spezifizierten Anwärmzeit von insgesamt 20 min findet man auch mit der Lupe keine Abweichung mehr. Dies trifft auch für das geschlossene Gerät mit laufendem Ventilator zu.
Auch bei einem weiteren Anlauf ist es mir mit vertretbarem Einsatz nicht gelungen, eine temperaturempfindliche Stelle zu lokalisieren und das, obwohl die gesamte Schaltung mantelartig um Röhre und Schalter angeordnet und somit gut zugänglich ist. Auch die Versorgungsspannungen habe ich genau beobachtet.
Danke Perl für die Hilfe.
Ein kleines Detail am Rande. Bei der Reparatur des Triggers habe ich russische Tunneldioden verwendet und dabei bin ich auf ein Exemplar mit zwei Barrieren gestoßen (siehe Bild). Würde nicht einfach sein, so etwas gezielt zu produzieren.
Grüße, attersee
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BID = 1064298
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Würde nicht einfach sein, so etwas gezielt zu produzieren. |
Wieso?
Das ist einfach das bistabile Verhalten, das eine TD im Zusammenspiel mit einem Widerstand zeigt, wenn man eine Wechselspannung an die Schaltung legt.
Wenn du die Kennlinie einer TD wirklich sehen willst, muss der Rest der Schaltung sehr niederohmig und induktionsarm aufgebaut sein.
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BID = 1064301
attersee Stammposter
Beiträge: 448 Wohnort: Wien
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Ja, das ist die Erklärung, danke. Der zweiten kurze Pfad hielt ich für eine Eigenschaft dieser TD, an die 'reale' Messanordnung habe ich nicht gedacht, zumal die anderen Exemplare die bekannte Kennlinie zeigen. Dazugelernt.
Grüße, attersee
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