Wie alt ist dieser Stecker?

Im Unterforum Historische Technik - Beschreibung: Geräte, Bauteile, Installationen aus alter Zeit.

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Autor
Wie alt ist dieser Stecker?
Suche nach: stecker (21975)

    







BID = 475336

Kurzschlus

Gesprächig



Beiträge: 192
Wohnort: Magdeburg
 

  


Wuerde gern wissen, wie alt dieser Stecker ist.

Das Gehaeuse ist aus einem Stueck Porzellan.

Die Stifte stecken in Porzellangewinden. Sie sind ziemlich genau 4 mm dick (lt. Messchieber 3.96 und 3.98 mm) und geschlitzt. An der Seite zum Stecker hin sind sie mit einem Gewinde versehen (man sieht auf dem Bild Porzellanstaub vom Gewinde im Stecker!)

Auf den Stiften sind runde Muttern (mit einem Schlitz). Das Kabelende (eines voellig verrotteten Textilkabels) war zwischen dem Porzellangehaeuse und den Muttern geklemmt.

Eine "Zugentlastung" war nicht vorhanden, am Kabel zu ziehen gehoerte sich damals nicht.

Wie auf einem der Fotos zu erkennen, befindet sich auf der Unterseite des Porzellangehaeuses eine Spannungsangabe 250V.

Es duerfte eigentlich sicher sein, dass der Stecker aus der Vorkriegszeit kommt. Die Frage ist eigentlich mehr, vor welchem Krieg?

Hat jemand eine Ahnung, welcher Bauzeit er sein koennte?

Danke schon mal fuer Eure Muehe


P.S.: Entschuldigt bitte die schlechte Bildqualitaet, ich hatte nur ein wenig Lust, mit meiner Schluesselanhaengerkamera zu spielen.






BID = 475341

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

 

  

Das ist kein Porzellangewinde. Im Porzellan des Steckerkörpers sind nur einfache Sacklöcher. Doert wurden dann die Gewindestangen der Steckerstifte eingekittet. Zum Anschluß der Adern wurde dann die Mutter benutzt (gegen Steckerkörper pressend).

Zugentlastung gab es dabei sehr wohl!
Allerdings nicht in Form einer Schelle (die kamen erst verhältnismäßig spät auf), sondern indem man die Adern nach Durchziehen durch die Öffnung des Steckerkörpers miteinander verknotet hat. Der Knoten liegt dann in der Mulde zwischen den Stiften.


Dürfte ein Nachkriegsstecker sein. Tippe auf kurz nach dem 1.WK...

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 475349

Kurzschlus

Gesprächig



Beiträge: 192
Wohnort: Magdeburg

Danke, Sam!

Auf Dich ist Verlass, Du weisst (fast) immer Bescheid!

Wundern tut mich jedenfalls nur, dass das mein einziger Porzellanstecker ist. Die scheinen rar zu sein.

Ab wann wurde denn allgemein auf Bakelit umgestellt? Weisst Du das, oder irgendwer anders?

Danke schon mal!

BID = 475366

TAB

Schriftsteller



Beiträge: 571
Wohnort: rot-grünes Irrenhaus an der Weser

Moin,

hab auch so ein ähnliches 20er-Jahre-Modell, sogar mit bröseligem Originalkabel:
Bild eingefügt

LG

TAB

BID = 475389

Kurzschlus

Gesprächig



Beiträge: 192
Wohnort: Magdeburg

Moin TAB,

DAS ist mal ein schoenes Teil fuer die Vitrine!

Ebenfalls viele Gruesse!

BID = 475490

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Ab wann wurde denn allgemein auf Bakelit umgestellt?

Mitte der 20er Jahre, passend zur massenhaften Elektrifizierung. http://www.bakelitmuseum.de/home/home1024.htm

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Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

BID = 475568

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7574
Wohnort: Wien

Ich hab auch noch was... einen recht verschmorten Adapter E27 auf Lichtstrom, eine sehr alte Steckdose und eine Kupplung aus Porzellan. Wie alt könnten die Teile sein? DIe Steckdose ist für verdrillte Einzeladern auf Isolatoren ausgelegt. An der Kupplung hängt auch noch ein Rest solche Leitung.
Keine Links zu Werbeschleudern - Um die Grafik passend zu verkleinern > paint verwenden! - photobucket.com

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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

BID = 475826

elektrolurch

Gesprächig



Beiträge: 183
Wohnort: Heidelberg

diese Dose ist zwar nicht ganz so alt, aber dafür noch in Benutzung



BID = 475830

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Ui - Lichtstrom!

Und du bist gaaaanz sicher, daß es in jenem Raum weder ne Schukosteckdose noch einen Zentralheizkörper noch ne Wasserleitung oder nen zentralversorgten Ölofen bzw. nen Gasofen gibt???

BID = 475833

elektrolurch

Gesprächig



Beiträge: 183
Wohnort: Heidelberg

Schukosteckdosen gibt es noch, klassisch genullt, Zentralheizkörper gibt es auch, aber beides nicht in Reichweite dieser Steckdose. Drunter ist aber ne alte Telefondose.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: elektrolurch am 25 Nov 2007 22:00 ]

BID = 475893

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Damit hat diese Steckdose leider verspielt!

Reichweite ist nicht entscheidend. Onkel VDE stellt auf den jeweiligen Raum ab.

Fazit:
Anlage durfte so nie errichtet werden. Also auch kein "Bestandsschutz".
Muß damnach umgehend auf HEUTIGEN Stand gebracht werden!

Wenn die klassische Nullung der übrigen Steckdosen in Ordnung ist, könne man mit viel Wohlwollen auf einen (ggf. nachträglichen) Einzelfehler plädieren. Das hätte zur Folge, daß es genügen würde, diese Dose durch eine korrekt klassisch genullte Schuko zu ersetzen.

BID = 475912

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Fazit:
Anlage durfte so nie errichtet werden.
Und was ist, wenn die Steckdose vor der Zentralheizung da war ?
Muss der Heizungsbauer das wissen, oder der Elektriker Hellseher sein ?

BID = 475930

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7574
Wohnort: Wien

So eng wurde das einst eindeutig nicht gesehen... meine Oma hat früher in Münster/Westf. gewohnt, in einem Haus, das seit dem Bau in den 30erjahren Zentralheizung hatte. Randbemerkung: Münster war laut     R (äht) lf (automatisch editiert wegen spamgefahr)    immer TT-Gebiet). Einen PE gab es höchstens in der Küche, sonst war alles zweiadrig. Manche der Schukos hatten bis zum Schluß keinen PE... zwar 3-adrige Stegleitung, aber die wechselte in der nächsten Dose auf schwarz und grau, gelbgrün hing in der Luft. Nur die Steckdosen die in den 60ern in die alten Bergmannrohre neu eingezogen wurden hatten auch eine korrekt angeschlossene rote Ader (meistens jedenfalls... in der Küche war der PE schwarz, genau wie der L und die beiden geschalteten L am Serienschalter... nur der N war grau)...

Aber kann jemand meine Steckdose und die Kupplung datieren? Ich hätte gemeint Vorkriegsware, und zwar vor dem ersten.

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