Röhrenradio Saba Villingen E (VL-E) Reparaturversuch

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Autor
Röhrenradio Saba Villingen E (VL-E) Reparaturversuch
Suche nach: röhrenradio (198) saba (658)

    







BID = 1126852

Schwanti

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Hallo liebes Elektronikforum,

als regelmäßiger Mitleser mit gelegentlichen Antworten in dem einen oder anderen Thread erbitte ich die Hilfe des ehrwürdigen Elektronikforums

Habe hier unser geliebtes Röhren-Werkstattradio Saba Villingen E auf dem Tisch. Es läuft nicht jeden Tag und wenn auch nur paar Stunden, so gesehen sollte es zwar viele aber noch nicht extrem viele Betriebsstunden haben. Irgendwie würde ich schon ein bisschen Zeit in einen Reparaturversuch investieren. Sollte die Reparatur völlig ausufern, nunja

Seit längerem hatten wir das Problem, dass nach dem einschalten langsam der Sender davonlief. Entweder stellte man ständig nach oder wartete einfach 5 Minuten bis er von alleine dann kam. Zuletzt wurde die Lautstärke wohl etwas zu weit aufgedreht, sodass der Gleichrichter (teilweise) abgeraucht ist. Extremer 50 Hz Netzbrumm aus dem Lautsprecher. Wurde natürlich sofort abgeschaltet.

Fehler:
Er reagiert sehr empfindlich auf Veränderung der Netzspannung. Am Regeltrenntrafo habe ich bei 220V gar keinen Empfang, nur rauschen. Das magische Auge reagiert gar nicht. Ab 225V ist der Empfang sehr gut (magisches Auge voll da bei einem starken Sender). Bei 230V hört er sich übersteuert an im Lautsprecher (auch bei kleiner Lautstärke). Bei 235V kommt dann gar nix mehr. Der Ton wird erst immer dumpfer und "belliger" danach Stille, magisches Auge aber noch voll da. Heizspannung der Röhren habe ich überprüft. 6,18V bei 220V und 6,50V bei 235V.

Schaltplan habe ich vom radiomuseum.org
Villingen E

Was wurde alles geprüft bzw. getauscht:
- Gleichrichter erneuert
- Elektrolytkondensatoren geprüft (waren alle gut, trotzdem erneuert, keine Änderung)
- C605, C606 2x50µF Sekundär-Doppelelko neben Trafo
- C417 250µF auf NF-Platte
- C121 8µF auf HF-Platte
- C313 5 µF auf HF-Platte

Messergebnisse (alle auf FM):
Trafosektion:
- Messpunkt +1=251V > OK
- Messpunkt +2=208V > naja etwas drüber
- Röhrenheizung (bei 220V) 6,18V > OK (liegt auch an allen Röhren auf allen Platten an)

Habe mich dann auf die Verstärkersektion NF-Platte konzentriert, da stimmt definitiv etwas nicht:
- Bei der ECL86 am Pin 7 läuft die Spannung über mehrere Minuten langsam hoch. Soll=4,8V, Ist=2-9V und weiter steigend. Der 180 Ohm Widerstand R423 ist okay und Kondensator C417 getauscht.
- Zwischen C414 und C416 habe ich 3,5V DC (geht dann über 1k Ohm Widerstand an Pin 8 der ECL86) > ist das DC-Offset hier okay oder nicht okay?
- An Pin 6 der ECL86 habe ich 230V DC > OK
- An Pin 9 hab ich 105V DC > leicht erhöht
- An Pin 1 erzeuge ich beim Messen zwar ein heftiges Brummen, jedoch keinerlei DC-Anteil messbar
- An der Signalzuführung von der HF zur NF-Platte (im Plan "rt" oben) habe ich 0V DC und 0,3V AC

Wegen der DC-Spannung dachte ich erst an gealterte/durchleitende Kondensatoren, jedoch habe ich keine DC-Spannung an Pin 8 wenn die ECL86 gezogen ist.

Hat jemand einen Tipp? Ich kenne mich mit Röhrentechnik nicht wirklich aus.

Danke und schönen Gruß
Schwanti









[ Diese Nachricht wurde geändert von: Schwanti am 24 Okt 2024 22:38 ]

BID = 1126856

stego

Schreibmaschine

Beiträge: 2466

 

  

Servus!

Dieses Gerät von ca. 1965/66 -eines der letzten Vollröhrenradios von SABA- hat bereits recht langzeitstabile Folienkondensatoren verbaut, sodass eine Komplett-Kondensatorkur normalerweise nicht notwendig ist.
Die Elkos dagegen sind anfällig, sollten ersetzt werden, hast du auch schon gemacht.

Zum Sender weglaufen: Das kann einerseits (oft) an der ECC85 liegen, Wärmefehler, oder aber an der umgebenden Beschaltung, ebenfalls Temperatur-Unstabilität.

Zur ECL86: Diese Röhre taugte schon nix, als sie noch neu auf dem Markt war. Ein Versuch, eine EL95 mit einem System der ECC81 oder 83 in einem Noval-Kolben zu vereinen. Ist die EL95 schon ein Notbehelf, so ist es die ECL86 erst recht.
Diese Röhre leidet oft an Sekundär-Emission bzw. Gitter-Emission, die bei zunehmender Erwärmung für eine Verschiebung des Arbeitspunktes sorgt, die Spannung an der Kathode steigt dadurch laufend, bis hin zur Verzerrung des Tones.
Für Abhilfe sorgt nur ein Tausch, die ECL86 gibt's gelegentlich noch NOS, z.B. hier:
http://fragjanzuerst.de/dindex.htm?/ralles.htm
Kostet jedoch mittlerweile auch a bissl was.
alternativ in der eBucht etwas günstiger.

Dass alle Spannungen gem. Schaltplan geprüft wurden und im Rahmen der üblichen Toleranzen (+/- 10 %) liegen, setze ich voraus.


Offtopic :
Ein seltsamer, aber bei dieser Serie SABA-Radios häufiger Fehler ist der Netzschalter, der in sechs Stufen drehbar konstruiert ist, davon 3 Ein- und 3 Aus-Positionen, die mit jeder Betätigung wechseln. Ist dieser Schalter defekt, und das passiert(e) eben öfters, geht das Gerät erst bei jeder sechsten Betätigung an, bei der nächsten zwar wieder sofort aus, aber dann erst wieder bei der 6. Betätigung an.


Gruß,
stego



_________________

BID = 1126860

Schwanti

Gesprächig



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Vielen Dank Stego,

wenn man weiß nach welchen Begriffen man suchen soll, dann wird die Sache gleich klarer Immerhin war ich auf der richtigen Spur.

Nach dem Lesen von ein paar Beiträgen zu der ECL86 hab ich mittlerweile den Gitter-Ableitwiderstand von 1 MOhm testweise auf rd. 400 kOhm reduziert. Damit hält sich die Arbeitspunktverschiebung vorerst in Grenzen. Aber das ist wohl nur eine kurzzeitige Lösung wenn die Röhre einfach am Ende ist.

Der Preis für eine neue ECL86, naja, vielleicht wirds eher ein Umbau auf die PCL86, soll ja angeblich funktionieren (andere Heizspannung notwendig).

Schönen Gruß

BID = 1126874

perl

Ehrenmitglied



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Zitat :
Zur ECL86: Diese Röhre taugte schon nix, als sie noch neu auf dem Markt war. Ein Versuch, eine EL95 mit einem System der ECC81 oder 83 in einem Noval-Kolben zu vereinen. Ist die EL95 schon ein Notbehelf, so ist es die ECL86 erst recht.
Nanu?
Ich habe etliche Jahre einen selbstgebauten NF-Verstärker mit dieser Röhre ohne Probleme betrieben. Der Ausgangstrafo stammte von einem Radio mit AL4.

Im Übrigen ist die ECL86 mit S=10mA/V und einer Gesamtverlustleistung von 11W wohl der EL84 ähnlicher als der mickrigen EL95.
Den Fotos entnehme ich, dass der ursprüngliche Selengleichrichter durch Silizium ersetzt wurde. Dann muss man aber einen Widerstand vor oder hinter dem Gleichrichter einfügen, sonst wird die Anodenspannung zu hoch und die Röhre wird thermisch überlastet. Dann könnte es evtl auch zu Gitteremission kommen.

P.S.: Was sollen denn die beiden in Reihe geschalteten Elkos unterhalb des Ausgangstrafos?



[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 26 Okt 2024 20:52 ]

BID = 1126877

Martin.M

Schriftsteller



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es gibt 2 Teilchen in so zoemlich jedem Röhrenradio die man am besten immer mit erneuert.
Das eine ist der Kathodenelko der Endröhre (das könnte der erwähnte 250µF sein, 12V oder so..) und der Koppelkondensator der den Ton zum Gitter der Endröhre bringt.
Wenn einer der beiden Isolationsprobleme hat, das gehört zu den sehr häufigen Problemen, erhöht sich der Ruhestrom der Endröhre enorm, was meist sogar zur Folge hat dass die Anodenversorungsspannung einbricht weil sie die hohe Last nicht dauerhaft liefern kann. In solchen Fällen spielt das Radio oft genug noch einfach weiter, aber es schwimmt hin und her weil die instabile Versorgung den Oszillator vom UKW Tuner mitschwimmen lässt. Dann kann es auch gut sein, dass eine Änderung der Betriebsspannung direkt auf die Abstimmung durchschlägt.

* Siebelko. hast du
*Kathodenelko hast du
*Koppelkondensator zum Gitter des L Systems bitte erneuern und Test
Die Anodenspannung mal messen wie hoch die ist und ob sie einigermaßen Stabil daherkommt.

An der Kathode sollte bezogen auf Masse irgendwas zwischen 5 und 9V sein = Elko OK. das entspricht dann der negativen Gittervorspannung, die pendelt sich ja selber ein. EL95 ähnliche Geschichten haben so 24 bis 30mA Anodenruhestrom und werden mit 210 bis 250VDC versorgt.

UKW Tuner mit ECC85: jedes System der ECC85 wird mit ca 10mA Strom betrieben weil da recht niederohmige Zustände herschen ( UKW ..) . Daraus kann man ableiten dass die Stromaufnahme des Tuners insgesammt bei 15-20mA liegen soll. Zieht er weniger Strom ist die Röhre schon gealtert. Bei unter 15mA wäre dann der Tausch angeraten.
Diese Daten beruhren auf den Betriebsdaten ECC85, Prüfkarte Neuberger RPM welche die ECC85 (1 System) bei -2V am G mit 10mA Strom für 100% festlegt.

lG Martin






[ Diese Nachricht wurde geändert von: Martin.M am 27 Okt 2024  9:53 ]

BID = 1126891

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
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Zitat :
*Koppelkondensator zum Gitter des L Systems bitte erneuern und Test
Ist wohl auch schon erledigt:

Zitat :
Wegen der DC-Spannung dachte ich erst an gealterte/durchleitende Kondensatoren, jedoch habe ich keine DC-Spannung an Pin 8 wenn die ECL86 gezogen ist.
Die Elektroden haben übrigens Namen.
Lang, lang ists her, dass ich auch die dazugehörigen Pin-Nummern auswendig wusste. Ausser 4 und 5


BID = 1126894

Schwanti

Gesprächig



Beiträge: 137
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Hallo zusammen,

vielen Dank für die ausführlichen Antworten.

Zitat :

Den Fotos entnehme ich, dass der ursprüngliche Selengleichrichter durch Silizium ersetzt wurde. Dann muss man aber einen Widerstand vor oder hinter dem Gleichrichter einfügen, sonst wird die Anodenspannung zu hoch und die Röhre wird thermisch überlastet. Dann könnte es evtl auch zu Gitteremission kommen.

Danke Perl, habe ich geprüft, in der Tat ist der alte Gleichrichter ein Selengleichrichter gewesen. Hätte ich ihm so nicht angesehen. So klein und mit einer Beschriftung wie heute aktuell auch üblich...


Zitat :

P.S.: Was sollen denn die beiden in Reihe geschalteten Elkos unterhalb des Ausgangstrafos?

Hatte auf der Schnelle keine anderen Elkos zur Hand. Sind ja auch bisschen komische/gerade Werte damals gewesen. So hab ich halt für die Fehlersuche improvisiert.


Zitat :

Koppelkondensator zum Gitter des L Systems bitte erneuern und Test
Die Anodenspannung mal messen wie hoch die ist und ob sie einigermaßen Stabil daherkommt.

Danke Martin, mache ich.


Zitat :

UKW Tuner mit ECC85: jedes System der ECC85 wird mit ca 10mA Strom betrieben weil da recht niederohmige Zustände herschen ( UKW ..) . Daraus kann man ableiten dass die Stromaufnahme des Tuners insgesammt bei 15-20mA liegen soll. Zieht er weniger Strom ist die Röhre schon gealtert. Bei unter 15mA wäre dann der Tausch angeraten.

Ich werde mal Perls Vorschlag zum Gleichrichter zuerst umsetzen, dann die Spannungen erneut kontrollieren. Momentan sind ein paar Spannungen tatsächlich zu hoch, auch an 220V.


Zitat :

Die Elektroden haben übrigens Namen.
Lang, lang ists her, dass ich auch die dazugehörigen Pin-Nummern auswendig wusste. Ausser 4 und 5

Heizung das hab ich immerhin schon gelernt.

Aber mei, ihr müsst verstehen, das Radio ist so gesehen knapp älter als mein Vater. Und zumindest vom Hörensagen weiß ich, das es die letzten 35 Jahre immer an der gleichen Stelle stand und wenn dann immer mit dem gleichen eingestellten Sender lief. Wäre jetzt irgendwie auch nix da was anderes hinzustellen. Von dem her möchte ich es schon wieder Flott kriegen. Die Klangqualität ist nämlich schon was Besonderes.


Offtopic :

Habe als Radiowecker einen Telefunken digitale 200. Voll Funktionsfähig, mit Helligkeitssensor der die LCD-Beleuchtung automatisch an die Umgebungshelligkeit anpasst. Sachen gabs damals. Und die Klangqualität ist der absolute Wahnsinn. So etwas kann man heute gar nicht mehr bauen glaube ich.


Schönen Gruß

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Schwanti am 27 Okt 2024 23:50 ]

BID = 1126905

Martin.M

Schriftsteller



Beiträge: 512
Wohnort: Biedenkopf
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Pin8 ist das Steuergitter, wenn da keine Spannung ist ist das gut.
Pin7 ist die Kathode des L Systems, wenn die Röhre arbeitet sollte die +5 bis +6V haben bezogen auf Chassis Null.

BID = 1126930

stego

Schreibmaschine

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Servus!

Offtopic :

@perl:

Zitat :
Im Übrigen ist die ECL86 mit S=10mA/V und einer Gesamtverlustleistung von 11W wohl der EL84 ähnlicher als der mickrigen EL95.

Genau das wird wohl das Problem der häufigen Gitter-Emission bei der ECL86 sein, weil das doch recht gedrängt aufgebaute End-Pentoden-System eine relativ hohe Leistung verarbeiten muss oder soll, zusätzlich haben die Konstrukteure ein Trioden-Vorstufensystem seitlich hinein gequetscht.
Von der Kathode lösen sich Bestandteile der Barium-Beschichtung, landen auf dem Steuergitter, dieses mutiert durch die starke Erwärmung dann zur "zusätzlichen Kathode".
Durch die Verringerung des Gitter-Ableitwiderstandes kann man diesen Effekt zwar etwas mindern, ist aber nur ein Notbehelf.

Besonders Mehrfach- bzw. Verbundröhren haben so ein thermisches Problem, Beispiele sind die ELL80 und die ECLL800: zwei Endstufen in einem Noval-Glaskolben gezwängt, da wird's schöööööön warm!


Gruß,
stego

_________________

BID = 1126949

perl

Ehrenmitglied



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Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Von der Kathode lösen sich Bestandteile der Barium-Beschichtung, landen auf dem Steuergitter, dieses mutiert durch die starke Erwärmung dann zur "zusätzlichen Kathode".
Durch die Verringerung des Gitter-Ableitwiderstandes kann man diesen Effekt zwar etwas mindern, ist aber nur ein Notbehelf.
Ich bezweifle, dass Gitteremission ein Problem war.
Das kannte und beherrschte man. Die zulässige Gesamtverlustleistung der ECL86 entspricht ziemlich genau der EL84, wofür wohl die Größe bzw. die maximale Temperatur des Glaskolbens entscheidend war.
Das kleinere Pentodensystem der ECL hat aber nur 10,5W vs. 14W bei der EL84.

Ausserdem muss für eine merkliche Emission des mit Barium bedampften Gitters dieses schon sehr heiss sein (Richardson-Gleichung). Abhilfe schafft gewöhnlich ein Kühlblech oben an den Gitterstegen, wie hier zu sehen ist:
https://patric-sokoll.de/R%C3%B6hre......html

Ich habe hier in den Valvo Taschenbüchern von 1961 und 1973 die Daten der ECL86 verglichen und keine Änderung der zulässigen Gitterableitwiderstände gefunden: 1M für die Pentode und 2M für die Triode. Wenn Gitterstrom ein Thema gewesen wäre, hätte man das sicherlich korrigiert.
Überhaupt sind die dort aufgeführten Daten über die 12 Jahre gleich geblieben, mit Ausnahme des Gegentakt-AB Betriebs, wo man den Ruhestrom zugunsten einer höheren Aussteuerbarkeit etwas reduziert hat.

Wenn die Röhre einen schlechten Ruf hatte, so könnten evtl billige Importröhren dafür verantwortlich gewesen sein, denn die ECL86 von den deutschen Markenherstellern war mit (iirc) ca. 13DM um 1964 recht teuer.
Dass diese Importröhren von Hoges, Ultron u.ä. schlechter waren, steht ausser Zweifel, wie ich selbst an einem anderen Verstärker mit 4x PL81 feststellen musste. Offenbar lag es an schlechterem Vakuum. Planerfüllung ging da wohl vor Qualität.




BID = 1126985

Schwanti

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Mittlerweile habe ich etwas weiter gebastelt.
Mit einem 100 Ohm Widerstand in Reihe zum neuen Gleichrichter sind die Anodenspannungen deutlich zurückgegangen Das passt schonmal besser.

UKW lief auch nicht mehr ganz so ausgeprägt davon und die Gitterspannung an der ECL86 liegt stabil um 6,5V. Jedoch mit dem 400 kOhm Ableitwiderstand.

Der UKW-Empfang war mir trotzdem nicht gut genug (jeder Sender musste immer sehr gut getroffen werden, manche gingen nie gut "rein"). Ich habe dann ohne Ahnung davon zu haben mal bisschen an den Schrauben vom UKW-Tuner gedreht. Konnte es deutlich verbessern.


Zitat :

Wenn die Röhre einen schlechten Ruf hatte, so könnten evtl billige Importröhren dafür verantwortlich gewesen sein, denn die ECL86 von den deutschen Markenherstellern war mit (iirc) ca. 13DM um 1964 recht teuer.
Dass diese Importröhren von Hoges, Ultron u.ä. schlechter waren, steht ausser Zweifel, wie ich selbst an einem anderen Verstärker mit 4x PL81 feststellen musste. Offenbar lag es an schlechterem Vakuum. Planerfüllung ging da wohl vor Qualität.


Hier ist jedenfalls "Made in Germany" von Siemens (mit altem Siemens & Halske) Logo.




BID = 1126986

stego

Schreibmaschine

Beiträge: 2466

Servus,


Zitat :
die Gitterspannung an der ECL86 liegt stabil um 6,5V

Hoffentlich nicht!!!
Wahrscheinlich meinst Du die Spannung an der Kathode. Das Steuergitter MUSS bei Null (+/- wenige Millivolt) liegen!

Am UKW-Tuner ohne Plan und Ahnung herumdrehen ist keine gute Idee! Dadurch kann man diesen verstimmen bis hin zur Überschreitung der Störstahlfestigkeit. Wenn alle Trimmer und Filter noch unberührt waren, hätte ich die solange gelassen, bis alle anderen Fehlerursachen ausgemerzt sind.
Eher wird es -falls Abgleich Ursache ist- an den ZF-Bandfiltern liegen, bei UKW oft der letzte im Bunde (Ratiofilter). Seltener sind die Filter im UKW-Teil selbst die Ursache.

Auch bei den "alten deutschen Marken" Valvo, Telefunken und Siemens habe ich schon solche Exemplare erlebt, die langsam mit der Kathodenspannung hochliefen. Nur ein Tausch behob das Problem letztendlich dauerhaft.

Gruß,
stego

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