Röhre PL80 statt EL80 ... Klang schlechter, Lautstärke schwächer? Im Unterforum Historische Technik - Beschreibung: Geräte, Bauteile, Installationen aus alter Zeit.
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Röhre PL80 statt EL80 ... Klang schlechter, Lautstärke schwächer? Suche nach: röhre (8204) |
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BID = 151967
Pit Dralon Neu hier
Beiträge: 25
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hallo ihr experten,
ich hoffe, es kennt sich hier einer mit röhrenradios aus
folgendes problem: unser röhrenradio (nordmende fidelio, ca. 1958) funzt seit ner weile nimmer - heute hab ich mich seiner mal angenommen.
aber ich kenne mich NULL aus. das einzige, was ich kann, ist röhren austauschen. also hab ich die rückwand abgemacht und an den röhren gewackelt, rausgenommen, mir die bezeichnungen angeschaut, und wieder reingesteckt. mit dem ergebnis, daß er dann wieder kurz lief, aber dann mehr und mehr anfing, sehr sehr laute (egal, was ich am lautstärkeregler machte) krächzgeräusche zu machen. dann habe ich mal im betrieb an allen röhren etwas gewackelt und fester reingedrückt, und den eindruck gewonnen, daß es an der EL80 liegt.
nun hatte ich aufm sperrmüll mal zwar eine schachtel mit so ca. 50 röhren mitgenommen, aber die EL80 war nicht dabei. aber eine PL80. bezeichnung ähnlich, bauweise scheinbar auch, also rein damit. und siehe da - das radio spielte wieder. allerdings viel zu leise und - wie mir scheint - etwas krächzend im klang. auch blieb die röhre ziemlich kalt.
paßt das zusammen? könnte diese falsche röhre (definitiv falsch - der röhrenplan ist auf der rückwand aufgedruckt) lautstärke und klang beeinflussen? die originale röhre funzt jetzt übrigens überhaupt nicht mehr ...
sonne im herzen
pit |
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BID = 152005
Otiffany Urgestein
Beiträge: 13763 Wohnort: 37081 Göttingen
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Hi,
die EL 80 hat 6,3 Volt Heizung, das ist für die PL 80 zu wenig!
Gruß
Peter |
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BID = 152012
Pit Dralon Neu hier
Beiträge: 25
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hallo otiffany,
erstmal vielen dank.
nochmal zu meinem problem:
ich habe also aufgrund der mir nicht vorliegenden EL80 eine PL80 verwendet. und siehe da - das radio spielte wieder.
frage 1:
das scheint doch deutlich, daß die alte röhre wirklich der grund war, warum das gerät nicht mehr gespielt hat, richtig?
... allerdings spielt das radio jetzt viel zu leise - auch bei voll aufgedrehter lautstärke. außerdem - wie mir scheint - etwas krächzend im klang. ich habe nichts von einem knacksen im lautstärkeregler gesagt.
frage 2:
paßt das vom sinn her zusammen, daß diese falsche röhre lautstärke und klang in einer solchen art und weise beeinflussen?
und insgesamt nochmal: sorry, bin absoluter laie!
sonne im herzen
pit
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BID = 152015
Otiffany Urgestein
Beiträge: 13763 Wohnort: 37081 Göttingen
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Hi,
bist Du sicher, daß Du eine PL80 eingesetzt hast, ich meine ,daß dieser Typ nie gefertigt wurde.
Ich kenne nur PL 81,82,83,84.
Im übrigen werden in Deinem Fall alle anderen Röhren heizungsmäßig unterversorgt.
In Röhrenradios starben die Endröhren immer zuerst.
Versuch mal eine originalröhre zu bekommen.
Es könnte sein, daß ich noch eine irgendwo rumliegen habe, muß mal nachsehen.
Gruß
Peter
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BID = 152016
UBV Neu hier
Beiträge: 31 Wohnort: Olbernhau
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die beiden Röhren sind absolut gleich nur die P-Röhre benötigt zur einwandfreien Funktion eine viel höhere Heizspannung. Die P-Röhren waren in den sogenannten Allstromgeräten eingesetzt ( Geräte ohne Netztrafo ) wobei die Heizwendel der Röhren in Reihe geschaltet waren, um sie direkt über spez. Widerstand an 220 Volt zu betreiben.
Du solltest , damit dein Radio wieder einwandfrei funktioniert, also eine E-Röhre in das Gerät stecken , da diese mit den 6,3 Volt zurechtkommt.
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BID = 152037
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| P-Röhren waren in den sogenannten Allstromgeräten eingesetzt |
So bilden sich Legenden.
P-Röhren wurden in Fernsehgeräten eingesetzt.
Mit ihren 300mA Heizstrom hätte allein ihre Heizung sonst mehr verbraucht als ein ganzes Rundfunkgerät.
Mir ist weder eine EL80 noch eine PL80 bekannt, vermutlich gab es sie auch beide nie.
Der Nordmende Fidelio verwendet jedenfalls eine normale EL84 in der Endstufe.
Und bevor man ans wilde Röhrentauschen geht, vergewissert man sich, daß die Koppelkondensatoren in Ordnung sind, sonst wird auch die neue Röhre nicht lange leben.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
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BID = 152075
Otiffany Urgestein
Beiträge: 13763 Wohnort: 37081 Göttingen
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Hi Perl,
die EL80 gibt es, aber PL80 ist mir auch nicht bekannt.
Gruß
Peter
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BID = 152096
MZ-Freak Neu hier
Beiträge: 45 Wohnort: Hamburg
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scan doch mal den Röhrenplan auf der Rückseite, da müßte wirklich EL84 stehen
ELL80 wäre noch denkenbar aber sonst..
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BID = 152100
Wombat Gesprächig
Beiträge: 196
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Die EL80 hat auch eine etwas andere Sockelbeschaltung:
Das Schirmgitter liegt bei der EL80 auf Stift 1, bei der EL84 auf Stift 9.
Eine PL80 habe ich nirgendwo gefunden.
MfG., wombat
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BID = 152122
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36187 Wohnort: Recklinghausen
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PL80 wäre mir auch unbekannt (PL805 mit halb abgewischter Beschriftung?), selbst die EL80 finde ich in meinem Datenbuch nicht, die gab es aber. Die Heizung passt aber auf jeden Fall nicht, P und E-Röhren sind nicht austauschbar.
Ebenso ist die PL84 keine EL84 mit anderer Heizung.
Eine EL84 ist aber problemlos zu beschaffen, die werden noch produziert.
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-=MR.ED=-
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BID = 152124
Pit Dralon Neu hier
Beiträge: 25
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hi nochmal,
also ich muß mich entschuldigen, daß ich so technischen zwist geschaffen hab, aber ich habe mich mit den bezeichnungen vertan:
die alte und lt. plan richtige röhre lautet EL84, und ich habe in ermangelung einer solchen zu einer PL84 gegriffen.
abschließend:
macht das vom ergebnis her sinn, daß maximallautstärke und klangqualität so in den keller gehen, wenn anstelle einer EL84 testweise eben genau eine PL84 verwendet wird (so wie es sinn macht, daß eine 12-volt-glühbirne nur müde glimmt, wenn man sie in einem 6-volt-vw-käfer einbaut)? oder sind die symptome meines radios eher unspezifisch? ich möchte das halt vorher abklären, bevor ich mich auf die suche nach einer EL84 mache. und vorher schalt ich die kiste nimmer ein
lg, pit
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BID = 152144
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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EL84, sagte ich doch...
Die PL84 braucht etwa 15V Heizspannung und dürfte bei 6,3V kaum noch Emission haben.
Beevor du aber eine neue EL84 verbrennst, miß erst einmal die Spannung Ug1 an Pin2 (auf die Pins gesehen im Uhrzeigersinn gezählt) gegen Msse
Dort sollten, auch ohne Röhre, 0V sein.
Wenn ein Wert von mehr als 0,5V angezeigt wird mußt du zuerst den/die defekten Kondensatoren erneuern, sonst lebt die neue Röhre nicht lang.
_________________
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Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
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BID = 152153
Pit Dralon Neu hier
Beiträge: 25
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Zitat :
perl hat am 19 Jan 2005 16:08 geschrieben :
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... miß erst einmal die Spannung Ug1 an Pin2 (auf die Pins gesehen im Uhrzeigersinn gezählt) gegen Masse
Dort sollten, auch ohne Röhre, 0V sein.
Wenn ein Wert von mehr als 0,5V angezeigt wird mußt du zuerst den/die defekten Kondensatoren erneuern, sonst lebt die neue Röhre nicht lang.
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hallo perl,
da mutest du mir jetzt aber ganz schön was zu, aber ... es hört sich gerade noch machbar an
könntest du mir vielleicht nochmal gaaanz anschaulich hier
http://home.arcor.de/peterstraub/temp/el84-sockel.jpg
zeigen, wo ich + und - des meßgeräts ansetzen muß?
lg, pit
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BID = 152238
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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1.) Netzstecker ziehen.
2.) Wenn du von dieser Seite messen willst, mußt du, von der Kerbe bzw. dem fehlenden Pin an gegen den Uhrzeiger gezählt, den Pluspol deines Instruments an den zweiten Kontakt anschließen.
Steck vielleicht in Stück blanken Draht dort hinein.
Den Minuspol deines Instruments schließt du entweder an Pin3 oder an ein auf Massepotential liegendes blankes Metallteil, z.B. Abschirmbecher,an.
3.) Den größten Ohmbereich einschalten. Du solltest einen Wert von einigen Hundert kOhm bis etwa 1 MOhm finden.
Falls nicht, hast du keinen Kontakt.
4.) 200 V DC-Bereich einschalten.
Netzstecker rein und Radio einschalten.
Das Voltmeter wird momentan etwas anzeigen, aber diese Anzeige muß in einigen Sekunden bis auf Null zurückgehen.
Dann auch zur Kontrolle auf den 20V Bereich umschalten.
Mehr als +0,5V sollte dort im Dauerzustand nicht verbleiben.
Dabei auch mal den Lautstärkeregler durchdrehen.
5.) Warten bis die Röhren warm sind, dann erst das Gerät ausschalten und nach einer Minute die Meßleitungen entfernen. Die aufgeheizten Röhren sorgen dafür, daß die gefährliche Spannung der Elkos entladen wird. Kalt können sie das nicht.
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Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 19 Jan 2005 19:38 ]
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BID = 152756
Pit Dralon Neu hier
Beiträge: 25
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hallo perl,
habe alles gemacht, wie du es erklärt hast.
beim ohmtest zwischen pin2+ und pin3- kam ich genau auf 800 kilo-ohm.
der dc-test brachte einen wert so um die 0,1 - 0,15 volt.
dann betrachte ich mal das experiment als wahrscheinlich geglückt - dank deiner hilfe - und suche mal ein radiogeschäft in der city (mannheim) auf, dessen schaufenstergestaltung mir bei solchen wünschen viel hoffnung macht.
was mich ein bißchen irritiert hat:
von der gehäuseoberseite geht so ein 2-adriges flachbandkabel (antenne?) raus, und weiter unten wird es durch ein loch in der rückwand wieder in das gerät geführt - mit einem 2-poligen stecker in eine kleine vertikal ans chassis angesetzte platine. wenn ich während dem DC-meßvorgang an dieser platine drücke / rüttle, schlägt das ergebnis bis fast 1 volt aus. ich erinnere mich auch daran, daß die lautstärke stark schwankte, wenn ich während des testbetriebs mit der falschen PL84-röhre an dieser platine drückte. sollte ich da lieber mal alle lötstellen nachlöten?
vielen dank mal soweit für deine bisherige hilfe
pit
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