Radio Nordmende Carmen 1953, defekt

Im Unterforum Historische Technik - Beschreibung: Geräte, Bauteile, Installationen aus alter Zeit.

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Autor
Radio Nordmende Carmen 1953, defekt
Suche nach: radio (6157) nordmende (452)

    







BID = 783671

burki56

Gerade angekommen


Beiträge: 1
Wohnort: Mainhausen
 

  


Radio Nordmende Carmen 1953 defekt.

Hallo,
ich habe dieses Radio bekommen, es funktioniert nach dem Einschalten wunderbar.
Nach einiger Zeit ca. 5min) wir es immer leiser, dann kann ich noch lauter stellen, doch das geht irgendwann auch nicht mehr und der Ton ist weg.
Was könnte defekt sein bzw. arbeitet nach Erwärmung nicht mehr einwandfrei ?
Kann jemand helfen ???

BID = 783680

yehti

Schriftsteller



Beiträge: 723
Wohnort: Plattstedt

 

  

Moin!
In diesem Fall ist es wahrscheinlich der Koppelkondensator am Steuergitter der Endröhre.
Viele der damals verbauten Kondensatoren ziehen Luftfeuchtigkeit und verlieren Isolationsfähigkeit.
Wenn das Gerät betriebssicher werden soll, müssen die alle neu.
Suchmaschienenfutter: Kondensatorkur, Problemkondensatoren
Gruß Gerrit

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SIE sagen, ich wäre VERRÜCKT!
SIE sagen, ich wäre WAHNSINNIG!!!
Ja, was soll ich dazu sagen...?
SIE haben recht!



Ottokar Funkenspotz aka MEGAVOLT

BID = 783799

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Genau!
Und betreibe das Gerät bitte vorher nicht mehr, denn besonders die Endröhre leidet dabei sehr, und eine neue EL84 kostet mittlerweile wohl auch schon um 10€.

BID = 783812

stego

Schreibmaschine

Beiträge: 2455

Servus!

Nicht nur die EL84 leidet darunter, auch der Ausgangsübertrager kann Schaden nehmen, der Gleichrichter ebenso usw.

Ich würde pauschal sämtliche dunkelbraunen WIMA-Bonbons und die beigen ERO-Röllchen gegen neue Folienkondensatoren tauschen.

Es gibt immer noch axiale Folienkondensatoren zu kaufen (z.B. ERO/Vishay MKT1813, 400 V oder 630 V Spannungsfestigkeit).

Achtung: Es gibt noch weitere, "böse" Kondensator-Typen. Aber die beiden genannten WIMA und ERO waren damals am weitesten verbreitet.

Überprüfe auch die kleinen Elkos (Kathodenelko Endröhre, Ratio-Elko. Oft haben die erheblichen Kapazitätsverlust nach den vielen Jahrzehnten. Der große Sieb-/Ladeelko im Netzteil funktioniert sehr oft auch nach über 50 Jahren noch einwandfrei, so meine Erfahrung.

Läuft das Dings dann immer noch nicht einwandfrei, dann müssen die Röhren überprüft werden bzw. probehalber gegen einwandfreie Exemplare getauscht werden.

Gruß
stego



_________________

BID = 783826

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36046
Wohnort: Recklinghausen

Als Ersatz für die EL84, die aber noch gut zu bekommen ist da sie noch produziert wird, kann man auch die 6П14П (6P14P) nehmen. Das ist der Sowjetische Ersatztyp und wird bei ebay auch noch in einer Militärversion mit verlängerter Lebensdauer angeboten, dann hängt ein EB (EV) hinten dran
.
Da die ebay-Verkäufer aber meist in Russland o.ä. sitzen, lohnt eine Bestellung erst bei größeren Stückzahlen, sonst spart man aufgrund der Portokosten nicht wirklich.
4 Stück davon laufen bei mir seit einiger Zeit problemlos.



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-=MR.ED=-

Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.

BID = 783827

stego

Schreibmaschine

Beiträge: 2455

Das Problem bei den heute produzierten EL84-Typen ist, daß die meisten davon aus China kommen. Die Qualität der originalen Telefunken/Valvo/Siemens/Lorenz-Röhren haben die nicht mehr, große Streuungen in der Fertigung sind an der Tagesordnung.
Angeblich haben ja Chinesen seinerzeit (80er Jahre) die Telefunken-Fertigungsmaschinen aus dem Röhrenwerk Ulm aufgekauft. Aber diese Maschinen haben auch schon ihre besten Jahre hinter sich...

Da sind die russischen Ersatztypen wahrscheinlich besser - wenn auch nicht so gut wie die deutschen Originale.

Gruß
stego

_________________

BID = 783831

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36046
Wohnort: Recklinghausen

Aus aktueller Produktion habe ich zwei ECC81 im Einsatz, bislang ohne Auffälligkeiten. Die 4 EL84 aus Militärbeständen (70er Jahre) laufen im gleichen Gerät auch ohne Probleme. Auffällig war bei beiden Röhrentypen aber der etwas größere Kolbendurchmesser. Die Haltebügel liegen am Kolben an, bei den alten Röhren (Valvo, Siemens) war da etwas Abstand.


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BID = 783839

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450


Zitat :
Die 4 EL84 aus Militärbeständen (70er Jahre)


Grins,
das sind mit hoher Wahrscheinlichkeit "Ostblock" Röhren.
Die westdeutschen Röhrenanlagen gingen nämlich (zunächst?)
in den Ostblock, und die in der Zeit angelegten Depotbestände
wurden zwar bei Telefunken, Siemens etc (teuer) gekauft,
aber sie kamen aus den östlichen "Feindstaaten".
Die Röhrensammler erkennen diese "Lablerei" an gewissen
Kennzeichen.
Man weiß nicht, ob man weinen oder lachen soll...
Georg

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Dimmen ist für die Dummen

BID = 783852

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36046
Wohnort: Recklinghausen

Die EL84 aus Militärbeständen sind definitiv Ostblockröhren, sie sind ja mit "6П14П-EB" gestempelt und ich habe sie in Russland bestellt.
Die ECC81 sind von Electro-Harmonix und aus aktueller Produktion und mit "Made in Russia" gestempelt.
Die restlichen 3 Röhren sind aus älterer Produktion, zwei RCA 6CY7 und eine Haltron 12AU7 (ECC82), wer auch immer die produziert hat.



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BID = 787650

herrmann

Neu hier



Beiträge: 34
Wohnort: bielefeld

Da wäre noch eine andere Möglichkeit:
Hat das gute Stück evtl. noch den original Selengleichrichter eingebaut?
Eine Alterung desselben führt exakt zu dieser Fehlererscheinung; bei Erwärmung steigt der Innenwiderstand und die Anodenspannung geht in den Keller. Lässt sich prima mit einem Fön überprüfen. Bei Ersatz durch eine Siliziumdiode bitte unbedingt darauf achten, dass ein Widerstand (5 Ohm, einige Watt) in Reihe geschaltet wird, sonst haut es Dir den Elko durch



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BID = 787671

stego

Schreibmaschine

Beiträge: 2455

Servus!

Daß der Elko, bedingt durch die etwas höhere Anodenspannung (durch die Siliziumdiode) die Grätsche macht, halte ich für unwahrscheinlich - es sei denn, er ist schon "vorgeschädigt". In der Regel sind dort 375/385 Volt Elkos (50+50 µF) verbaut.
Und diese Spannung wird nicht einmal in der Aufheizphase erreicht. Bei einer Soll-Anodenspannung von ca. 270 Volt (das Übliche bei Röhrenradios dieser Ära) steigt die Spannung ungefähr auf 330-340 Volt und sinkt schnell wieder auf den Soll-Wert, wenn die Röhren "kommen".
Außerdem darf ein Elko (soviel ich weiß) für max. 1 Minute bis 10% über die Nennspannung hinaus belastet werden.

Gruß
stego

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BID = 787814

herrmann

Neu hier



Beiträge: 34
Wohnort: bielefeld

Sorry, ich hatte mich unklar ausgedrückt:
Die Spannung ist nicht das Problem, sondern der Ladestrom.
Selengleichrichter haben naturgemäss einen höheren Innenwiderstand, wodurch die Elkos schonend aufgeladen werden, daran "gewöhnen" sie sich im Laufe der Zeit. Ersetze ich nun den Selengleichrichter durch eine Siliziumdiode, wird der Elko beim Einschalten quasi in den A... getreten, was er in der Regel übel nimmt. Dafür der Widerstand, um den Ladestrom zu begrenzen; im laufenden Betrieb üben die 5 Ohm bei geschätzten 50 bis 100 mA Anodenstrom keinen Einfluss aus


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