Elektrostaten für Röhrenradio

Im Unterforum Historische Technik - Beschreibung: Geräte, Bauteile, Installationen aus alter Zeit.

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Autor
Elektrostaten für Röhrenradio
Suche nach: röhrenradio (196)

    







BID = 158718

Gorbi

Gesprächig



Beiträge: 133
 

  


Hallo, Spezialisten!

Bei meinem "Blaupunkt Barcelona 3D" (siehe angefügtes Photo) sind leider die seitlichen Elektrostat-Lautsprecher tot. Die Plättchen sind durch Alterung zerbröselt...
Wie kann ich Ersatz schaffen, der dem Originalzustand möglichst nahe kommt?

Ansonsten funktioniert das Radio wunderbar; macht es trotzdem Sinn, bereits prophylaktisch irgendwelche Kondensatoren zu ersetzen? Ich möchte das Gerät dauerhaft erhalten.

Der Schaltplan kann jerderzeit zur Verfügung gestellt werden.

Mit besten Grüßen
Gorbi



BID = 158730

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  


Zitat :
Der Schaltplan kann jerderzeit zur Verfügung gestellt werden.

Na dann mach mal.


Zitat :
macht es trotzdem Sinn, bereits prophylaktisch irgendwelche Kondensatoren zu ersetzen?

Wie schon a.a.O erwähnt, sind insbesondere Papierkondensatoren im Bereich der Endstufe und des Netzteils kritisch.
Ein Ausfall dort kann die Röhren beschädigen oder den Netztrafo zerstören.
In den HF-Stufen werden meist keramische oder Styroflex Kondensatoren verwendet, die nicht naß werden.
Papierkondensatoren sind dort meist nur als Abblockkondenatoren vorhanden. Wenn solch einer ausfällt, dann raucht evtl. der zugehörige Vorwidrstand mit ab, aber das war's gewöhnlich dann schon.



Zitat :
sind leider die seitlichen Elektrostat-Lautsprecher tot. Die Plättchen sind durch Alterung zerbröselt...

Ich bin nicht sicher, ob das Elektrostaten sind. Die sind meist viel flacher und enthalten nur eine metallisierte Kunststofffolie. Damals wurden auch Piezolautsprecher verwendet. Wenn du von "zerbröselt" spichst, deutet das eher auf Piezos hin.
Denn Unterschied sollte man im Schaltplan sehen:
Elektrostaten werden mit einer hohen DC-Vorspannung betrieben, Piezos ohne Vorspannung.


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Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

BID = 158994

Gorbi

Gesprächig



Beiträge: 133

Na gut, hier ist der Schaltplan.
Daraus kann der Fachmann (also nicht ich *g*) sicher ersehen, ob es sich um Piezo- oder Elektrostat-Lautsprecher handelt. Soweit ich das sehe, sind sie - es ist nur einer der zwei parallel geschalteten gezeichnet - über einen Kondensator, der 1.000 V aushält, und eine Spule mit der Anode der Endstufenröhre verbunden.

Wieso sind eigentlich die Werte der Kondensatoren mit der Einheit "T" versehen? Tesla ist doch die Einheit für die Magnetfeldstärke...?

Viele Grüße
Gorbi



BID = 159005

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

1) Ja das sind Piezos
2) Die magnetische Feldstärke H wird in A/m angegeben
3) T steht hier für Tausend (Picofarad).

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BID = 160252

stego

Schreibmaschine

Beiträge: 2452

Wenn Piezos ohne und Elektrostaten mit Vorspannung betrieben werden, dann sind das hier Elektrostaten!
Diese liegen (über den Ausgangsübertrager) an der Anodenspannung (--> siehe Schaltplan).
Außer ich hätte hier was falsch gelesen

Gruß
stego

BID = 160272

Ltof

Inventar



Beiträge: 9255
Wohnort: Hommingberg

Ich gebe zu, dass ich von Röhrentechnik keine Ahnung habe.

Totzdem sehe ich, dass an den Hochtönern keine Vorspannung sein kann! Sowohl der Kondensator in Serie zu den Hochtönern, als auch die Wicklung des Übertragers verhindern, dass über den Hochtönern eine (hohe) DC-Spannung liegt.

Gruß,
Ltof

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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)

BID = 160288

MZ-Freak

Neu hier



Beiträge: 45
Wohnort: Hamburg
Zur Homepage von MZ-Freak

es handelt sich definitiv um Piezo-Hochtöner

BID = 160289

stego

Schreibmaschine

Beiträge: 2452

Sehen Sie sich doch bitte mal das Schaltbild an.
(Ich habe leider übersehen, daß die beiden Zusatz-LS direkt vom Gleichrichter mit der vollen Anodenspannung belastet werden.)
Wenn ich vom Gleichrichter die Linie zunächst rechts, dann nach oben bis zum Ausgangsübertrager (unterer Kontaktpunkt) bzw. paralleler Kondensator verfolge, geht diese Leitung dann kurz links, dann wieder nach oben über eine Drossel (18/0,35) direkt zu den beiden LS. Dann liegen dort lt. Schaltplan im Betrieb ca. 280 V DC an. Die Drossel verringert die DC so gut wie nicht.

Gruß
stego

P.S.: Ich bin für irgendwelche Korrekturen dankbar, falls ich irgendwo einen Denkfehler haben sollte!
Mit Röhrenradios habe ich mittlerweile 15 Jahre Erfahrung als Sammler und Bastler, mit ca. 150 Geräten.

BID = 160302

Ltof

Inventar



Beiträge: 9255
Wohnort: Hommingberg


Zitat :
stego hat am  8 Feb 2005 13:27 geschrieben :

Sehen Sie sich doch bitte mal das Schaltbild an.


Das habe ich.
Da kann keine Vorspannung an den Lautsprechern sein. Die Primärwicklung des Übertragers ist DC-mäßig ein Kurzschluss. Der Kondensator ist DC-mäßig eine Unterbrechung.




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(Hanlon’s Razor)

BID = 160326

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13749
Wohnort: 37081 Göttingen

Hi,
die Hochtöner sind definitiv Piezolautsprecher.
Gruß
Peter

BID = 163089

Gorbi

Gesprächig



Beiträge: 133

Hallo, Leute!

Vielen Dank für die Klärung. Es sind also Piezo-Lautsprecher.
Meine Frage ist: WO bekommt man adäquaten Ersatz her? Es sollte schaltungstechnisch aber auch von den Abmessungen passen und möglichst originalgetreu sein.
Frage am Rande: Wieso gehen diese DInger kaputt? Ist das wirklich ein Alterungsprozeß? Oder hat ein Vorbesitzer mal zu weit aufgedreht?

Viele Grüße
Gorbi

BID = 163174

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36016
Wohnort: Recklinghausen

Ich denke mal das die Ursache das Alter oder feuchte Lagerung ist.
Ersatz wird schwierig zu beschaffen sein, Piezo Lautsprecher in dieser Bauform werden wohl nicht mehr hergestellt. Evtl. vorhandene Altbestände dürften wohl genau wie deine aussehen und unbrauchbar sein.
Was aber zu bekommen ist sind Piezo Hörner.
Die Könnte man evtl. umbauen. Der hintere Teil ist meistens aufschraubbar. Darin findet man eine Piezoscheibe ähnl. denen in Uhren, nur größer, auf denen eine Membran befestigt ist.
Vielleicht kann man das ganze da rausbauen und in die alten Plastikgehäuse einbauen. Dann sieht es zumindestens optisch Original aus.
Wäre zumindestens einen Versuch wert, zumal die nicht teuer sind.

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-=MR.ED=-

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BID = 163333

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Wieso gehen diese DInger kaputt? Ist das wirklich ein Alterungsprozeß? Oder hat ein Vorbesitzer mal zu weit aufgedreht?

Alles ist möglich.
Zum Einen ist es möglich, daß mal jemand das Gerät ohne Lautsprecher betrieben hat. Der leerlaufende Ausgangstrafo erzeugt dann sehr hohe Spannungen, die u.U. das Material mechanisch zerreißen können.

Zum Anderen fand etwa zu jener Zeit die Umstellung der Piezo-Materialien von dem kristallinen Seignette-Salz zur heute noch verwendeten Blei-Zirkonat-Titanat-Keramik (PZT) statt.
Das Seignettesalz ist hygroskopisch und je nach Lagerungsbedingungen kann der Kristall durch Luftfeuchtigkeit zerflossen sein.
Auch wenn nur wenig Feuchtigkeit eingedrungen ist, können sich die Elektroden durch Elektrolyse aufgelöst haben, wenn der Koppelkondensator schadhaft ist, denn an der Primärwicklung des Ausgangstrafos werden etwa 10..20V Gleichspannung abfallen.





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