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Was passiert, wenn ich die Sekundärseite z.B. eines 230V/12V Trafos direkt an 230V anschliesse? Theoretisch müsste ich dann auf der "Primärseite" eine Spannung von 230*230/12 V messen, also ca. 4 1/2 kV!
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Nein, viel mehr als vielleicht 300..500V werden es nicht.
Der Grund ist, daß schon bei der geplanten Spannung der Eisenkern nahe an der magnetischen Sättigung betrieben wird.
Der Kern kann einfach nicht höher magnetisiert werden und verliert seine Wirkung.
Da die in den Wicklungen induzierte Spannung proportional der Magnetfluss
änderung pro Zeiteinheit ist, resultiert aus der Sättigung, die ziemlich plötzlich stattfindet, auch eine sehr stark verzerrte Strom- und Spannungskurvenform.
Ab einem bestimmten Punkt in jeder Sinushalbwelle steigt der Strom dann schlagartig an. Das führt entweder zum Durchbrennen des Trafos oder der Sicherung.
Zitat :
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| warum hat dann z.B. ein Trafo 230V/23V nicht nur 10 Windungen auf der Primär- und 1 Windung auf der Sekundärseite? |
Weil, wie ich oben schon schrieb, magnetisch nur eine bestimmte Spannung pro Windung möglich ist.
Bei 400 Hz ist die allerdings schon achtmal so hoch wie bei 50Hz. Der Strom ist durch den Kupferquerschnitt vorgegeben und so kann der gleiche Trafo bei 400Hz fast achtmal soviel Leistung übertragen wie bei 50 Hz.
Deshalb verwendet man diese Frequenz dort, wo es auf Größe und Gewicht ankommt, wie z.B. in Flugzeugen und U-Booten.
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