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Snubber Kondensator bestimmen Suche nach: kondensator (17365) |
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BID = 1036872
nabruxas Monitorspezialist
Beiträge: 9264 Wohnort: Alpenrepublik
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Ich habe hier ein SMPS aus einem JBL ES250PW/230 Subwoofer vor mir liegen bei dem es neben beiden Netzsicherungen und FETs Q6,Q7 auch den Snubberkondensator ordentlich erwischt hat. Da dieser ziemlich verkocht ist, dürfte er wahrscheinlich die Ursache für das Ableben der FET's gewesen sein.
Es ist ein blauer Keramikkondensator mit vermutlich 1-2kV Spannungsfestigkeit.
Der Kondensator liegt in Reihe mit einem 100R/2Watt Widerstand.
Diese beiden Bauteile liegen parallel zur Primärwicklung des T2. (unten im Bild)
Wie lässt sich die Kapazität des C ermitteln? (Schaltfrequenz unbekannt)
Schaltplan
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten! |
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BID = 1036878
mlf_by Schriftsteller
Beiträge: 981 Wohnort: Ried
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Ich dachte bisher daß Schnubber-Glieder zur Material- und Kohle- Einsparung eingesetzt werden?. 1kV-Kondensatoren scheinen mir das genaue Gegenteil dessen zu sein ...
Irgendwo hier drin steht was dazu (8,6MB; keine Sorge - ist als .pdf frei verfügbar, als gedruckte Version 7-irgendnochwas Euro) |
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BID = 1036879
nabruxas Monitorspezialist
Beiträge: 9264 Wohnort: Alpenrepublik
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Vielen Dank für das interessante Buch, daß ich mir gleich als Hardcopy kaufe. Da hat man gleich etwas vernünftiges im Urlaub dabei.
Quelle
Leider steht dort nicht, wie man richtig dimensioniert - nur das es aus verschiedenen Gründen notwendig ist was mir schon vorher klar war.
Offtopic :
| --> Schnubber-Glieder zur Material- und Kohle- Einsparung... Wohl eher Schrubber die die ungewollten Spannungsspitzen wegschrubben und unter dem Teppich kehren. Der Spannungsabfall gehört ja auch ökologisch entsorgt, damit die Grünen nicht herumjammern |
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: nabruxas am 8 Apr 2018 10:09 ]
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BID = 1036881
nabruxas Monitorspezialist
Beiträge: 9264 Wohnort: Alpenrepublik
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Ich habe die Frequenz am Ausgang des PWM IC SG3525A gemessen.
Diese beträgt 65,64kHz. Das entspricht einer Periodendauer von rund 15µs. Der R im Snubber hat einen Wert von 100Ohm. Rechne ich über die Zeitkonstante den C aus, so ergibt das 150nF. Das kommt mir aber schon sehr hoch vor. Ich erwarte einen Wert zwischen 100pF und max. 1nF.
Darf man das überhaupt so rechnen (ich meine nicht), denn eigentlich will ich ja nicht die Schaltfrequenz sondern die Oberwellen dämpfen?
Nachtrag:
Jetzt wird es spannend. Ich konnte den Wert unter dem Mikroskop und verschiedenfarbige Lichtquellen doch noch ablesen. Er beträgt 270pF.
Wie berechnet man diesen Wert? Da wird doch nicht gewürfelt...
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: nabruxas am 8 Apr 2018 11:36 ]
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BID = 1036884
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Er beträgt 270pF.
Wie berechnet man diesen Wert? Da wird doch nicht gewürfelt... |
Aber gemessen.
Ich hätte denn Wert sogar noch etwas niedriger geschätzt.
Der Kondensator hat mit der Schaltfrequenz relativ wenig zu tun, denn er soll HF-Schwingungen dämpfen, die sich beim Abschalten der Transistoren hauptsächlich aus der geringen Streuinduktivität des T2 ergeben.
Der Widerstand sorgt dafür, dass nicht ein neuer Schwingkreis entsteht.
Auf der Sekundärseite ist nochmal so etwas an der Leistungswicklung.
Dort kann man wegen der hohen Spannung offenbar nicht mit Schottky-Dioden arbeiten und bekommt es deshalb mit dem Sperrverzug (Snap-Off) der pn-Dioden des Brückengleichrichters zu tun.
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BID = 1036948
mlf_by Schriftsteller
Beiträge: 981 Wohnort: Ried
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Was wäre wenn man das als ordinären Tiefpass betrachten würde? Um es nicht mit dem filtern zu übertreiben, wäre evtl. als Grenzfrequenz 10* f Schalt anzustreben, also f g = 650kHz.
f g=1/(2*pi*R*C) =1/(2*3,1414*100*270exp -12 = ~5,9 MHz.
Wären (wenn die Theorie stimmt) dann halt fast 100* f Schalt; aber dabei wären ja auch schon wieder jede Menge parasitäre (Parallel-) Kapazitäten außen herum unbeachtet.
Offtopic :
| Hihi "zur Material- und Kohle-Einsparung" -> in dem Büchlein heisst es dazu auf Seite 41 etwas süffisant ´Solche Überspannungen belasten den Primärschalter und die Sekundärdioden. Daher müssen sie entweder so dimensioniert sein, dass sie dieser Spitzenspannung standhalten, oder mit parallelen Snubber-Schaltkreisen ausgestattet werden, um diese Energiespitzen abzufangen.´.
Verstehe ich als: die EMV und die Grünen kommen erst an 3.ter und 4.ter Stelle; an 1.ter und 2.ter Stelle kommt erstmal noch der BWL-hust...Elektroniker. |
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