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Das hat scheinbar wenig Einfluss. |
Das sag ich doch.
Die Leistungsaufnahme wird i.W. durch das Netzteil und das Magnetron bestimmt.
Das Netzteil ist relativ weich, ähnelt einer Konstantstromquelle und die "Zenerspannung" des Magnetrons ist durch dessen Durchmesser und die Stärke des Magnetfeldes vorgegeben.
Dadurch ist die Leistungsaufnahme relativ konstant.
Die erzeugte Hochfrequenzenergie wird entweder von der Last aufgenommen oder auf den Wänden des Garraums und des Hohleiters, aber teilweise auch im Magnetron selbst verbraten.
Garraum und Hohlleiter bestehen i.d.R. aus Stahl, sind also HF-mäßig schlecht und verursachen relativ hohe Verluste.
Deshalb muß das Magnetron im Lerlauf nicht die gesamte HF-Leistung absorbieren.
Es ist sogar so, daß die Magnetrons durch entsprechenden Einbau von vornherein mit einer festen Vorreflexion geeigneter Phase betrieben werden, also nicht in Leistungsanpassung.
Man macht dies um einen stabilen Schwingbetrieb zu ermöglichen.
Wenn man zu gut anpasst, besteht die Gefahr daß die Schwingung abreisst und wenn die Phasenlage der Reflexion nicht stimmt, kann es zum "Moding" kommen.
Das Magnetron schwingt dabei anders als beabsichtigt und daraus resultieren große Frequenz- und Leistungssprünge mit der Gefahr der Zerstörung.
Was den kurzfristigen Betrieb im Leerlauf angeht, so ist das gefährdetste Bauteil dabei die Katode des Magnetrons, welche stark überhitzt wird.
Deshalb verwendet man hier, anders als bei den Oxidkatoden von z.B. Verstärker- oder Fernsehbildröhren, dafür thoriertes Wolfram.
Eine solche Metallkatode muß zwar sehr viel stärker geheizt werden, sie arbeitet normalerweise schon bei nahezu Weißglut, dafür ist sie aber auch stärker belastbar und nimmt durch zu hohe Temperatur kaum Schaden.
Eine Überhitzung führt, solange das Metall nicht schmilzt, lediglich zu einer beschleunigten Verdampfung des Thorium wodurch die Emissionsfähigkeit sinkt.
Wenn dieser Zustand nicht zu lange andauert, so regeneriert sich eine solche Katode im Normalbetrieb allmählich wieder, weil Thorium aus dem Innern des Heizwendels in die verarmte Oberfläche nachdiffundiert.
Trotzdem werden im Leerlauf natürlich alle Teile des Magnetrons durch die enorme Wärmeentwicklung stark gestresst, und wenn die Röhre dabei zu heiß wird, kann es schon mal dazu kommen, daß eine Schweißstelle aufgeht oder eine Metall-Keramikverbindung undicht wird.
Dann ist eben Feierabend.