Frage zum Elektrolyt - Kondensator

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Frage zum Elektrolyt - Kondensator
Suche nach: kondensator (17515)

    







BID = 67476

C-Bot

Gerade angekommen


Beiträge: 4
Wohnort: Limburg
 

  


Hallo mal wieder

habe mal wieder so eine kleine Anfänger - frage:

Ich habe mal im internet auf irgendeiner Elektrotechnik Homepage gelesen, dass Elektrolytkondensatoren wegen ihrem Aufbau mit Elektrolyten als Ladungsspeicher nur in eine Richtung geschaltet werden können, d.h. es einen festgelegten positiven Anschluss gibt ( für das positiv ladbare Elektrolyt ) und einen festgelegten negativen Anschluss ( für das negativ ladbare Elektrolyt ).
Nun das leuchtet ein. Ich habe jetzt aber einen kleinen Versuch gemacht: ich habe einen Elektrolytkondensator, 47µf 350Volt fest ganz einfach in eine reihe mit einer Diode geschaltet. Dazwischen war nochn kleiner Schalter. So dann hab ich diesen Schalter umgelegt, und die Diode hat kurz aufgeleuchtet. Das hatte ich erwartet, Kondensator leitet nur bis er voll ist - dann habe ich den Elko wieder entladen und verkehrtherum wieder eingebaut - wenn das stimmte was ich gelesen hatte dürfte dann ja nix passieren - Hatte aber komischer weise den gleichen effekt
diode leuchtete wieder auf

hab ich hier was komplett falsch verstanden oder woran kann das liegen ?
würde mich für hilfe freuen
danke schonmal

BID = 67493

hannoban

Schreibmaschine



Beiträge: 1722
Wohnort: Hinter Düsseldorf die 4. Mülltonne links
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Wenn du einen Elko falschrum auflädst funzt der auch. Die Frage ist halt nur wie lange. Der geht beim Ausreizen seiner Maximalspannung GANZ SCHNELL über den Jordan, und wahrscheinlich sogar auf sehr unangenehme Art und Weise. Also rate ich davon ab das auszuprobieren.

Ich bin hier aber mal belehrt worden, daß ein Elko einen geringen Prozentanteil (weiß leider nicht mehr genau wieviel) seiner Maximalspannung auch rückwärts verträgt. D.h., daß ein 350V-Elko wahrscheinlich locker flockig 12V rückwärts verträgt. Aber für mich stellt sich da die Frage; wofür das überhaupt? Wenn´s nicht nötig ist, würde ich das lassen. Ist wahrscheinlich nicht die feine Art.

MfG hanno...

BID = 67494

C-Bot

Gerade angekommen


Beiträge: 4
Wohnort: Limburg

ich wills auch garnicht ausprobieren, das war mir mehr durch zufall ausfgefallen
mich hatte nur mal interessiert woran das liegt

ich danke für die schnelle antwort

vielen dank

BID = 67523

chilla

Schreibmaschine



Beiträge: 1403
Wohnort: von hier zwei mal rechts und dann zwei mal links

Wenn der Elko falsch gepolt ist, kann sich der Elektrolyt zersetzen, und die dadurch frei werdenden Gase sprengen den Elko.



mfg CHillA



_________________
Wenn man erst einmal die Sache verstanden hat, kapiert man auch, wies im Handbuch gemeint war.

Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet wer

BID = 67591

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
hab ich hier was komplett falsch verstanden oder woran kann das liegen ?

Das aktive Element, das Dielektrikum, in Al-Elkos ist eine nicht einmal hauchdünne Schicht Aluminiumoxid, die durch elektrolytische Oxidation auf die positive Aluminiumfolie aufgewachsen ("formiert") ist. Dieses Al2O3 weiß erst einmal nichts von einer Richtungsempfindlichkeit und der Elektrolyt dient nur als negative Gegenelektrode die sich der Oxidschicht ganz genau anschmiegt.

In den Elektrolyt taucht die negative Alu-Folie ein, die aber nur die Aufgabe hat, einen leitenden Kontakt zum Elektrolyt herzustellen.

Im Betrieb bekommt die Oxidschicht mikroskopische Fehler, die aber sofort dadurch repariert werden, daß unter dem Einfluß von Betriebsspannung und Elektrolyt ein paar Aluminiumatome der positiven Folie oxidiert werden.
Aus diesem Grund haben Elkos einen höheren Reststrom als Folienkondensatoren und bei gut abgelagerten Kondensatoren beobachtet man zunächst einen sehr stark erhöhten Reststrom, der allmählich in dem Maße abklingt, wie die mit der Zeit eingetretenen Fehler rapariert werden.

Solange die Oxidschicht intakt ist, kann der Kondensator also durchaus eine falschrum angelegte Spannung sperren.
Das ändert sich aber mit der Zeit, weil es, wenn die Alufolie negativ ist, nicht mehr gelingt die Fehlstellen zu reparieren.
Dadurch steigt der Reststrom an und der Kondensator erwärmt sich. Die Erwärmung hat eine noch schnellere Fehlstellenbildung zur Folge usw. bis der Kondensator explodiert. Zweifellos spielt dabei auch die von Chilla erwähnte Gasbildung durch Elektrolyse eine Rolle.

Ähnliches spielt sich auch beim Überschreiten der zulässigen Spannung ab, wenn genug Leistung zur Verfügung steht: Der Kondensator platzt.

Wenn man mit sehr geringen Strömen arbeitet, sodaß der Kondensator einerseits nicht warm wird, und andererseits die bei der Elektrolyse entstehenden Gase Zeit haben durch die Dichtung zu diffundieren und dadurch kein Überdruck entsteht, so kann man übrigens den Kondensator für eine höhere Betriebsspannung formieren. Da man dabei wie gesagt sehr vorsichtig zu Werke gehen muß, dauert das allerdings recht lange.
Außerdem sinkt dabei zwangsläufig die Kapazität, denn die Dicke des Dieelektrikums steigt ja.

Entsprechend gelingt es u.U. auch auf der negativen Alu-Folie eine Oxidschicht aufwachsen zu lassen, wenn man den Elko sehr vorsichtig falschrum betreibt.
Dabei sinkt aber die Kapazität sehr stark ab, weil diese Folie keine so große Oberfläche hat, wie die speziell aufgerauhte Anodenfolie.

Damit wird auch klar, daß Hannobans Aussage
Zitat :
D.h., daß ein 350V-Elko wahrscheinlich locker flockig 12V rückwärts verträgt
so nicht stimmt.
Zwar wird es lange dauern bis die dicke, für 350V geeignete, Oxidschicht abgebaut ist, aber:
Die zulässige Falschpolung beträgt trotzdem nur 1,5V weil auf der Kathode eine dieser Spannung entsprechende Oxidschicht durch chemische Reaktion mit Sauerstoff sowieso vorhanden ist.
Wenn man eine höhere Spannung, z.B. 12V, anlegt, dann fängt diese Schicht an zu wachsen, und, wie oben beschrieben, sinkt dabei die Kapazität stark ab.

@hannoban:
Du hattest vielleicht an Tantal-Elkos gedacht. Dort ist, zumindest bei mäßigen Temperaturen, tatsächlich eine Falschpolung mit etwa 10% der Nennspannung zulässig.

_________________
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Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.

Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.

Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am  4 Mai 2004  4:09 ]

BID = 67650

hannoban

Schreibmaschine



Beiträge: 1722
Wohnort: Hinter Düsseldorf die 4. Mülltonne links
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Zitat :
@hannoban:
Du hattest vielleicht an Tantal-Elkos gedacht. Dort ist, zumindest bei mäßigen Temperaturen, tatsächlich eine Falschpolung mit etwa 10% der Nennspannung zulässig.


So wird´s dann wohl gewesen sein, schätze ich. Danke für die präzise Berichtigung

MfG hanno...

BID = 67963

chilla

Schreibmaschine



Beiträge: 1403
Wohnort: von hier zwei mal rechts und dann zwei mal links

danke, perl, für den interessanten Grundlagenartikel, der aufhebenswert ist..

mfg CHillA


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