Zitat :
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Wenn an L1 eine Spannung an der ersten Wicklung anliegt, dann baut sich ein Drehfeld langsam auf das aber noch zu schwach ist den Motor anzuschmeißen oder? |
1.) Grundsätzlich sind für die Magnetfelder, die das Drehmoment erzeugen, nicht Spannungen, sondern Ströme verantwortlich.
Bei Betrieb mit sinusförmiger Wechselspannung erfolgt auch der Stromverlauf sinusförmig.
Insofern baut sich da nichts "langsam" auf.
Entweder existiert ein Drehfeld oder eben nicht.
2) Bei kleinen Motoren mit umkehrbarer Drehrichtung wird eine einfachere Schaltung bevorzugt, die mit einem einzigen Umschaltkontakt auskommt.
Der Motor enthält dazu zwei gleiche Wicklungen, die hintereinandergeschaltet sind, aber mechanisch unter einem Winkel von 90° angeordnet sind.
Ohne den Kondensator werden beide Wicklungen von exakt dem gleichen Strom durchflossen, erzeugen also zwar ein magnetisches Feld, das aber zeitlich genau gleich verläuft und somit kein Drehfeld erzeugt. (Es steht nur schräg zu den Polschuhen.)
Wenn man nun einen Kondensator parallel zu einer der Wicklungen legt, so wird in dieser Wicklung die Stromänderung zeitlich verzögert (und in der anderen Wicklung wegen der dort nun höheren Spannung vorverlegt), sodass die beiden Felder nun phasenverschoben sind, wodurch sich das Drehfeld ergibt.
Wegen der Phasenverschiebung misst man an den beiden Wicklungen nun Spannungen, deren Summe höher als die Anschlußspannung ist!
Durch eine zur Induktivität der Motorwicklungen passende Wahl der Kapazität kann man es erreichen, dass beide Wicklungen annähernd gleich belastet werden und das Drehmoment maximal wird.