Erdkabel contra Freileitung - Erklärung

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Autor
Erdkabel contra Freileitung - Erklärung
Suche nach: erdkabel (786) freileitung (321)

    







BID = 704026

Ulli1

Gerade angekommen


Beiträge: 1
Wohnort: Schärding
 

  


Hallo zusammen,

in unserer region tobt ein streit um eine neue 110-kV-freileitung, die der netzbetreiber errichten will. die gegner möchten keine zusätzliche landschafts-verschandelung und wünschen sich statt der freileitung eine verlegung von erdkabeln (es geht übrigens um eine strecke von 25 km in ländlichem raum).

dass dem netzbetreiber die kosten für die kabel grundsätzlich zu hoch sind, leuchtet jedem laien ein. aber der betreiber führt auch "technische argumente" an, die angeblich gegen erdkabel sprechen - angeblich würden "physikalische grenzen" erreicht. trotz endlosem nachfragen versteht das keiner, als laie werd ich auch beim googeln einfach nicht wirklich schlauer. versteh nur noch bahnhof...

da hier im forum offensichtlich echte experten unterwegs sind, bitte ich euch, mir die folgende argumentation so zu erklären, dass es wirklich auch otto normalverbraucher versteht. das wäre wirklich äußerst hilfreich!!

der netzbetreiber argumentiert damit,...

- ... dass in dem von ihm bereits betriebenen, gelöschten (?) hochspannungsnetz (hauptsächlich freileitungen) durch eine verlegung zusätzlicher erdkabel die löschgrenze erreicht bzw. überschritten würde. Hä?

- dass die "kabelreserve" in dem betreffenden bundesland generell nur noch 35 km betrage. werde diese kabelreserve überschritten, könnte das unter umständen sogar lebensgefährlich werden ... (??) und: die geringe kabelreserve solle man sich für den städtischen bereich aufheben, die sei nicht für die erschließung von ländlichem bereich geeignet ...

- dass durch den einsatz der erdkabel die erdschlussströme ansteigen, sodass probleme mit der einhaltung der zulässigen grenzen des erdschlussreststroms entstehen .... (??)

- außerdem hätten erdkabel im vergleich zur freileitung einen "deutlich höheren blindleistungsanteil, der durch den kapazitiven Belag des Kabels bedingt ist." durch die hohen blindströme würde der wirkungsgrad bei der energieübertragung deutlich reduziert...

tja, bahnhof... auch nach einer stunde googlen hab ich nicht mal wirklich verstanden, was ein "kapazitiver belag" is...

ich wäre jedem äußerst dankbar, der auch nur ein bisschen licht ins dunkel bringen könnte!! herzlichen dank schon mal im voraus!

liebe grüße,
ulli




BID = 704033

dl2jas

Inventar



Beiträge: 9914
Wohnort: Kreis Siegburg
Zur Homepage von dl2jas

 

  

Ulli, willkommen im Forum!

Sei so nett und schreibe den Beitrag nochmals, nicht Chat.
Ich habe den Beitrag nicht durchgelesen. Viele Mitglieder lesen solche Beiträge nicht durch, auch wenn sie qualifizierten Inhalt haben könnten. Wir sind hier kein Rechtschreibforum, der Beitrag sollt jedoch flüssig lesbar sein.

DL2JAS

_________________
mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert

BID = 704047

Topf_Gun

Schreibmaschine



Beiträge: 1236

Grundsätzlich hat jede Leitung eine Kapazität zwischen Leiter und Erde.
Im Erdschlussfall fließt an der Fehlerstelle ein kapazitiver Strom zu den beiden gesunden Außenleitern.

nun gibt es 3 Arten der Sternpunktbehandlung:

1. isoliert (Es fließt im Erdschlussfall der obengenannte Strom)
2. Starr geerdet (Im Erdschlussfall ist es ein Kurzschluss, wird durch schutz abgeschaltet, andere Beezeichnung NOSPE, NiederOhmige STernpunktErdung)
3. Respe (REsonanz STernpunktErdung), gelöschtes Netz, der Sternpunkt ist über eine (regelbare) Spule an Erde gelegt. Im Erdschlussfall kompensieren sich die kapazitiven Ströme mir dem Strom durch diese Spule und an der Fehlerstelle fließt kein nennenswerter Strom.


Zitat :
tja, bahnhof... auch nach einer stunde googlen hab ich nicht mal wirklich verstanden, was ein "kapazitiver belag" is...

Belag ist eine Bezeichnung für eine Größe pro Länge z.B. Ohm/km, nF/km.


Zitat :
- ... dass in dem von ihm bereits betriebenen, gelöschten (?) hochspannungsnetz (hauptsächlich freileitungen) durch eine verlegung zusätzlicher erdkabel die löschgrenze erreicht bzw. überschritten würde. Hä?


gelöschtes Netz: siehe oben andere Bezeichnung für Respe.

Die Spulen an den Sternpunkten haben nur eie gewisse Leistungsfähigkeit bzw. konnen nur einen gewissen Strom kompensieren, da Kabel einen wesendlich höheren kapazitiven Belag haben, schlägt eine Kabeltrasse wesendlich höher zu Buche als eine Freileitung. das schlägt sich natürlich auf die Dimensionierung der sternpunktspulen aus.

"Kabelreserve" siehe Oben, Auslegung der Erdschlussspulen.

Erdschlussreststrom:
Die Spule kann nur den Blintanteil des Stromes kompensieren, es fließt ein gewisser Wirkstrom (durch den ohmschen widerstand der spule). benötige ich durch Kabeltrassen nun mehr Spulen, so steigt auch dieser Strom, was natürlich zu einem Höheren strom an der erdschlussstelle führt. -->schäden an dieser Stelle und kein automatisches verlöschen des Lichtbogens mehr -->Gefährdung

Blindleistung fürht zu einem Strom in das Kabel, dieser Strom führt an dem ohmschen widerstand der leitung zu Verlusten.

d.h. bei Kabeln ist in regelmäigen abständen eine blindleistungsverbraucher anzuschließen, dass diese ströme nicht zu groß werden.

Gruß topf_Gun


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-Edit von sam2: eingestreute Zitate als solche gekennzeichnet-

[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 27 Jul 2010 13:59 ]

BID = 704112

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Ich konnte es lesen (bitte zukünftig trotzdem ordentlich schreiben).

Fazit:
Der Netzbetreiber dürfte ME Recht haben. Dem kann man nicht viel entgegensetzen.

Eine Umgehung dieser Probleme wäre nur unter sehr hohem technischem Aufwand (z.B. Uunterbrechung der Drehstromübertragungsstrecke durch einen HGÜ-Abschnitt) möglich.


Und das mit der Landschaftsverschandelung ist wohl ein Witz von Sankt Florian!

Schließlich ist der Neubau solcher Leitungen heutzutage fast nur noch zur zusätzlichen Einspeisung regenerativer Energien nötig.
Die kommen weit überwiegend aus Windkraftanlagen.

Man akzeptiert also die "rotierenden Spargel", aber wendet sich gegen die dazugehörigen (statischen) Leitungsmasten.
Oder ist regenerative Energie nur dann gut, wenn sowohl die Windgeneratoren als auch die Übertraguingsleitungen nur bei anderen Leiuten vor der Haustüre stehen...???

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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 704127

Topf_Gun

Schreibmaschine



Beiträge: 1236

Danke Sam, ich stehe allerdings mit der Quote-funktion auf Kriegsfuß.

Ich krige selten das, was ich haben will

Gruß Topf_Gun

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BID = 704348

Peda

Schriftsteller



Beiträge: 891

http://de.wikipedia.org/wiki/Erdschlusskompensation

Da wird nochmal beschrieben wie das mit dem gelöschtem Netz funktioniert.


Nach VDE darf der Lichtbogenstrom in einem gelöschten Netz bei 110 kV 130A nicht überschreiten.

Bei Kabeln erreicht man allerdings auch schnell thermische Grenzen, wo ab einer betimmten Länge soviel Blindleistung in das Kabel fließt, dass sich das Kabel soweit erhitzt, dass man gar keinen Verbraucher mehr am Ende anschließen kann.
Darum können auch keine Windräder im Meer die weiter von der Küste entfernt sind über Drehstromleitungen angeschlossen werden, sondern müssen über Gleichstromleitungen angebunden werden.

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Edit von clembra: Zitat in URL geändert

[ Diese Nachricht wurde geändert von: clembra am 28 Jul 2010 19:29 ]


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