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Anschlussdraht von Skalenlämpchen lässt sich nicht löten Suche nach: löten (4982) |
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BID = 794323
hanstronik Neu hier
Beiträge: 40 Wohnort: 49074
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Hallo,
bin gerade dabei zwei Lämpchen der Schalterbeleuchtung meines Bachofens aus zu tauschen. Die passenden Lämpchen hab ich, nur die Anschlussdrähte nehmen das Lötzinn nicht an. Es sind Miniaturlampen aus der Armaturenbrettbeleuchtung mit den passenden Abmessungen und el. Werten zum Einstecken. Wie kann ich die Drähte lötbar machen? (Natürlich verwende ich Lötzinn mit Flussmittel)
Danke für Eure Tipps,
Hans |
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BID = 794324
Otiffany Urgestein
Beiträge: 13763 Wohnort: 37081 Göttingen
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Du könntest es noch mal mit Lötfett versuchen, aber viel Hoffnung habe ich nicht. Vermutlich sind die Anschlußdrähtchen aus Stahl und der lötet sich nun mal schlecht. Warum nimmst Du nicht die Originallampen?
Gruß
Peter |
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BID = 794330
Aussie Gerade angekommen Beiträge: 7 Wohnort: NRW
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Hi
Mit Feile oder Sanding Papier anrauhen und mit heissen Kolben verzinnen.
Wenn du Stahl loeten musst, du kannst auch mit saueres Flux (HCl) reinigen, verzinnen, neutralisierend spulen (NaHCO3), dann mit normales elektronik Lot verloeten.
Es corrodiert nichts so lang reste von saures Flux abgespult ist.
Auch saurefreies Loetwasser fuer Uhrmacher oder Goldschmid geht, nur ist zu teuer wenn nur einmal gebraucht.
http://www.uhren-born.de/html/loten.html
Cheers
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BID = 794553
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Genau!
Machbar ist da Vieles.
Notfalls könnte man die Fassung umbauen/ersetzen etc.
Dürfte aber genauso wie die "doch-irgendwie-tusammenbrat-Lösung" deutlich teurer werden als die Verwendung eines besser geeigneten oder gar schlicht des passenden Leuchtmittels!
Gabs da Beschaffungsprobleme oder warum willst Du ein Stecklämpchen vergewohlwurschteln?
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 794622
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Auch saurefreies Loetwasser fuer Uhrmacher oder Goldschmid geht |
Nach dem dort angegebenen Rezept ist das keineswegs säurefrei und ähnelt eher dem agressiven Produkt, das Dachdecker zum Löten von Dachrinnnen verwendeten.
Ich rate dringend davon ab, dieses Zeug in der Umgebung von Elektronik zu verwenden!
Die Lampendrähte sind oft absichtlich mit einer hartnäckigen Oxidschicht versehen, die man am besten mit einem scharfen Gegenstand abkratzt, bis ringsum das blanke Metall zu sehen ist. Danach lassen sie sich i.d.R auch mit einen normalen Elektroniklot weichlöten.
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BID = 794706
Bubu83 Schreibmaschine
Beiträge: 2824 Wohnort: Allgäu
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Hi Perl,
weißt du den Grund, warum solche Anschlussdrähtchen extra eine Oxidschicht bekommen?? Würde mich mal interessieren.
Viele Grüße
Bubu
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BID = 794718
Manolito Stammposter
Beiträge: 439 Wohnort: anywhere
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Zitat :
| Bubu83schrieb:
weißt du den Grund, warum solche Anschlussdrähtchen extra eine Oxidschicht bekommen?? |
wahrscheinlich, weil eine Rostschicht ein sehr guter Rostschutz ist (alte Chemiker-Weisheit) oder anders ausgedrückt: weil eine oberflächliche Oxidschicht eine Durch-Oxidation des Eisens/Stahls verhindert oder zumindest verlangsamt. Siehe Eisenbahn-Gleise etc..
Aluminium korrodiert ja auch nur deshalb nicht, weil sich an der Luft eine ca. 0,05 µm starke Oxidschicht bildet, die das darunterliegende Metall schützt.
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BID = 794719
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| warum solche Anschlussdrähtchen extra eine Oxidschicht bekommen? |
Das sind so genannte Einschmelzdrähte, mittels derer eine vakuumdichte Verbindung zwischen Metall und Glas hergestellt wird.
Auf der einen Seite ist das Oxid fest mit der Metalloberfläche verbunden, aus der es ja entstanden ist, auf der anderen Seite verschmilzt es ohne scharfe Grenze mit dem Glas des des Gestells bzw. des Sockels.
Drahtlegierungen bzw. Bimetalle, die einen sehr ähnlichen Ausdehnungskoeffizienten wie Glas haben, hören auf Namen wie Kovar oder Dumet.
Hier http://www.dumet.net/lamp_grade_dumet_wire.html ist nachzulesen, dass oxidierter Dumet-Draht vorzugsweise für die aus niedrigschmelzenden Gläser von Dioden und Kondensatoren verwendet wird, während der für die härteren Gläser von Glühlampen verwendete Draht eher mit Borax behandelt wird.
Sei's drum, so genau kenne ich die Feinheiten der Produktion nicht und möglichweise verwendet eine 3mm-Subminiaturlampe auch anderes Kolbenglas als eine 60W AGL.
Bekannt ist aber, dass Borax ein gutes Flußmittel bei Hartlötungen ist, und gleichzeitig auch ein guter Glasbildner ("feuerfeste" Gläser).
P.S.:
http://www.dumet.net/glass_to_metal_seal.html
Kovardrähte werden thermisch oxidiert, damit sie sich gut mit dem Glas verbinden: http://www.espimetals.com/index.php/technical-data/99-Kovar
An der Farbe der Einschmelzung bzw. des Drahtes sollte sich entscheiden lassen, welches Material verwendet wurde.
Rote Farben deuten auf Kupfer bzw. Dumet, während Kovar eher graue oder schwarze Farben bildet.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 31 Okt 2011 0:18 ]
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BID = 794783
Bubu83 Schreibmaschine
Beiträge: 2824 Wohnort: Allgäu
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Danke, Perl für die Erklärung. Hab ich wieder was gelernt
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