Überschlag am Dioden-Split-Trafo 2kV - hilft da Kunststoffspray o.Ä. ?

Im Unterforum Methoden zur Fehlersuche - Beschreibung: Wie finde ich einen Fehler z.B. im Schaltnetzteil. Wie führe ich den Glühlampentest durch.

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Autor
Überschlag am Dioden-Split-Trafo 2kV - hilft da Kunststoffspray o.Ä. ?
Suche nach: trafo (15571)

    







BID = 464275

Tom R.

Gesprächig



Beiträge: 172
 

  


Hallo,
ich hab hier einen Trafo aus einem Hameg-Scope der an der 2kV-Dioden-Split-Wicklung etwas überschlägt (scheint eine alte Hameg-Krankheit der 300er-Reihe zu sein...).

Es sind drei Wicklungen, also pro Wicklung etwa 700V; die Dioden sind offen direkt am Trafo montiert.

Die Überschlagstelle ist direkt in einem Schlitz des Spulenkörpers zu sehen (da wo die Anschlußdrährt durchgeführt sind).

1.
Kann man dieser Stelle vielleicht durch Kunststoffspray, Klarlack etc. vielleicht so isolieren, daß das Ding wieder ordentlich funktioniert?

2.
Gibt es da irgendwelche Tricks, den Lack bzw. flüssigen Kunststoff auch richtig in die Hohlräume zu bekommen?

3.
Verbaue ich mir durch den Lack die Möglichkeit die Wicklung neu zu wickeln? (Eigentlich ist der ganze Trafo ja schonmal serienmäßig getaucht worden)

Gruß
Tom

PS: Schaltbild liegt bei...







[ Diese Nachricht wurde geändert von: Tom R. am 15 Okt 2007 17:26 ]

BID = 464404

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  


Zitat :
Kann man dieser Stelle vielleicht durch Kunststoffspray, Klarlack etc. vielleicht so isolieren, daß das Ding wieder ordentlich funktioniert?
Vermutlich nicht.
Durch den Lichtbogen verkohlen die organischen Isoliermaterialien und der entstehende Kohlenstoff (Graphit) leitet bekanntlich.
Der Erfolg einer solchen Operation setzt also die 100%ige Entfernung des verkohlten Materials voraus und selbst dann besteht noch die Möglichkeit eines Windungsschlusses, weil die Isolation des Lackdrahtes durch den Lichtbogen zerstört wurde.

Zitat :
Gibt es da irgendwelche Tricks, den Lack bzw. flüssigen Kunststoff auch richtig in die Hohlräume zu bekommen?
Vakuum.
Das muss aber schon ein recht ordentliches Vakuum sein, wie es z.B. mit einer Drehschieberpumpe erzeigt wird. Das Vakuum einer Wasserstrahlpumpe (bestenfalls ca 12 Torr) reicht erfahrungsgemäß nicht.


Zitat :
Verbaue ich mir durch den Lack die Möglichkeit die Wicklung neu zu wickeln? (Eigentlich ist der ganze Trafo ja schonmal serienmäßig getaucht worden)
Eine Reparatur des getränkten Wickels wird ohnehin nicht möglich sein, weil diese Vergussmassen nicht thermoplastisch sind, sondern aushärten.

Sicherlich ist es am nervenschonensten einfach einen neuen Trafo zu bestellen.
Wenn der nicht mehr lieferbar ist, sollte man es sich sehr gut überlegen, ob man genug Zeit und Geschick hat, z.B. durch Kochen den Ferritkern zu retten, und den Wickel komplett neu anzufertigen.

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Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



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BID = 464470

Tom R.

Gesprächig



Beiträge: 172

Danke für die Antwort.

Hast natürlich Recht mit E-Teil bestellen.
Weiß bloß nicht, ob man das bei Hameg noch bekommt.
Preiswert wird's sicher auch nicht sein...

Werde es erst mal mit Lack probieren.
Vakuum? Muß mal sehen, ob ich das organisieren kann...

Meinst Du, eine Reinigung im Ultraschallbad (Isopropanol?) könnte ausreichen?

Die Entfernung der Wicklung sehe ich als des geringere Problem an, notfalls schnitze ich mit dem Messer die ganze Sekundärwicklung raus.

Wie ermittle ich denn die korrekte Windungszahl?
Mal 100 Wdg. zur Probe messen und dann hochrechnen?

Wie hitzebeständig ist denn so ein Ferritkern?
Zur Lösung aus dem Spulenkörper wird es wohl ohne Wärme nicht klappen...


Tom

BID = 464478

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Meinst Du, eine Reinigung im Ultraschallbad (Isopropanol?) könnte ausreichen?
Nein, reicht nicht.


Zitat :
Wie hitzebeständig ist denn so ein Ferritkern?
Zur Lösung aus dem Spulenkörper wird es wohl ohne Wärme nicht klappen...
Ausreichend, der Kern dürfte Rotglut aushalten.

Wie man die Verklebungen von Ferritkernen durch Kochen mit spülmittelhaltigen Wasser löst, hatte ich vor längerer Zeit schon mal beschrieben. Achte auf eventuelle Abstandshalter, mit denen die Größe des Luftspaltes eingestellt ist. Das ist beim Wiederzusammenbau einigermassen kritisch.


Zitat :
Wie ermittle ich denn die korrekte Windungszahl?
Mal 100 Wdg. zur Probe messen und dann hochrechnen?
Das wird nicht ohne weiteres möglich sein, denn wahrscheinlich werden unterschiedliche Drahtstärken verwendet.
Am besten ist Zählen und dabei natürlich auch auf den Windungssinn achten.
Da es i.d.R. aber nicht möglich ist den Draht von vergossenen Spulen abzuwickeln, weil er dabei immer wieder reisst, bin ich in einem ähnlichen hoffnungslosen Fall so vorgegangen, daß ich zuerst den Wickel ausgebaut habe und dann mit der Lotlampe den Kunststoff abgebrannt habe, bis nur noch der nackte Kupferdraht und Asche übrig war.
Bei den kurzen dicken Wicklungen habe ich dann die Windungen gezählt, oder die Länge des Drahtes gemessen, die Wicklungen aus dünnem Draht habe ich auf einer genauen Waage gewogen und daraus die Länge bzw. ungefähre Windungszahl zurückgerechnet.
Das hat geklappt, und das Gerät funktionierte anschliessend wieder !
Der Wickel stammte übrigens von einem Zeilentrafo, bei dem aber freundlicherweise die separate, scheibenförmige Hochspannungswicklung noch intakt war.




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BID = 464479

Benedikt

Inventar

Beiträge: 6241

An einem TV Zeilentrafo hatte ich solche Basteleien auch mal probiert. Das Ergebnis war, dass der halbe Trafo Feuer gefangen hat. An sich war das Plastik um den Trafo flammhemmend, die von mir aufgebrachte Zusatzschicht allerdings nicht.
Es mag zwar für kurze Zeit funktionieren, aber eine Dauerlösung ist nur ein neuer Trafo.

BID = 464482

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450

Hallo,
ich hab vor ca. 8 Jahren von Hameg einen
Netztrafo für einen alten Oszi gekauft,
das ging problemlos und der Preis war
(in meinen Augen) angemessen.
Gruß
Georg

BID = 464509

Tom R.

Gesprächig



Beiträge: 172


Zitat :
perl hat am 16 Okt 2007 13:38 geschrieben :

Wie man die Verklebungen von Ferritkernen durch Kochen mit spülmittelhaltigen Wasser löst, hatte ich vor längerer Zeit schon mal beschrieben.


Habe mal eben die Suchfunktion bemüht und nichts dazu gefunden...


Zitat :

Zitat :
Wie ermittle ich denn die korrekte Windungszahl?
Mal 100 Wdg. zur Probe messen und dann hochrechnen?
Das wird nicht ohne weiteres möglich sein...


Mit "messen" meinte ich Spannung messen.

Ich vermute Du meintest jetzt Querschnittsfläche, Drahtlänge o. Ähnliches.


Zitat :
Da es i.d.R. aber nicht möglich ist den Draht von vergossenen Spulen abzuwickeln, weil er dabei immer wieder reisst, bin ich in einem ähnlichen hoffnungslosen Fall so vorgegangen, daß ich zuerst den Wickel ausgebaut habe und dann mit der Lotlampe den Kunststoff abgebrannt habe, bis nur noch der nackte Kupferdraht und Asche übrig war.
Bei den kurzen dicken Wicklungen habe ich dann die Windungen gezählt, oder die Länge des Drahtes gemessen, die Wicklungen aus dünnem Draht habe ich auf einer genauen Waage gewogen und daraus die Länge bzw. ungefähre Windungszahl zurückgerechnet.


So weit würde ich dann doch nicht gehen...

Vergossen wie bei den üblichen Zeilentrafos ist der Trafo auch nicht.
Schaut halt aus wie in Lack getaucht.

BID = 464527

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Mit "messen" meinte ich Spannung messen.
Wenn das noch möglich ist ...
Sind erstmal Windungsschlüsse vorhanden, dürfte das Verfahren kaum noch brauchbare Werte bringen.

Wenn Hameg den Trafo nicht mehr liefern kann, dann gibts vielleicht bei ebay einen passenden Schrotthaufen aus dem man ihn ausbauen kann. Habe dort gerade einen (312er ?) mit zerbrochener Bildröhre gesehen.



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BID = 464569

Tom R.

Gesprächig



Beiträge: 172


Zitat :
perl hat am 16 Okt 2007 18:36 geschrieben :


Zitat :
Mit "messen" meinte ich Spannung messen.
Wenn das noch möglich ist ...

Das ist natürlich momentan nicht möglich.

Ich meinte nach Entfernen der defekten Sekundärwicklung 100 Windungen neu draufwickeln, Spannung messen, dann hochrechnen , 100 Test-Windungen weg, komplett neu wickeln...



Zitat :

...dann gibts vielleicht bei ebay einen passenden Schrotthaufen aus dem man ihn ausbauen kann. Habe dort gerade einen (312er ?) mit zerbrochener Bildröhre gesehen.


Ne dieser HM 312 (Hochformat, herkömmliches Netzteil) ist ca. 20 Jahre älter als mein HM 305 (Querformat, Schaltnetzteil, Bj. 95).
Der alte HM 307 (kleiner Einkanaler) geht auch nicht, da völlig anders aufgebautes Gerät...

Oder ich schäl die 2kV Wicklung komplett ab und bastel eine separate 2kV-Versorgung dazu (extra Trafo, Sperrwandler von Niederspannung aus o.ä.).
Dazu müßte die HV-Wicklung natürlich die äußerste aller Wicklungen sein, was ich aber nicht sicher weiß.



[ Diese Nachricht wurde geändert von: Tom R. am 16 Okt 2007 21:40 ]

BID = 464571

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Bj. 95
Was soll dann diese Diskussion ?
Bestell dir das Ersatzteil und gut ist's.


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BID = 464574

Tom R.

Gesprächig



Beiträge: 172

Na weil ich wissen wollte ob's überhaupt geht und ich gerne bastel.

Langsam glaub ich ja auch, daß es ne Schnapsidee ist...

BID = 464576

Tom-Driver

Inventar



Beiträge: 8792
Wohnort: Berlin-Spandau
Zur Homepage von Tom-Driver

Ach, Du betreibst bastelnd Grundlagenforschung?
Und ich dachte, Du wolltest das Scope reparieren...


Gruß, Tom.

_________________
[x] <= Hier Nagel einschlagen für neuen Monitor!

BID = 464708

Tom R.

Gesprächig



Beiträge: 172


Zitat :
Tom-Driver hat am 16 Okt 2007 21:50 geschrieben :

Ach, Du betreibst bastelnd Grundlagenforschung?

Nö.
Nur wenn überhaupt keine Aussicht auf Erfolg besteht, dann probier ich es in dem Fall erst gar nicht.


Zitat :
Tom-Driver hat am 16 Okt 2007 21:50 geschrieben :

Und ich dachte, Du wolltest das Scope reparieren...

Eben!
Siehe Ausgangsposting...


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