AEG Waschmaschine Ökolavamat 636 Reparaturtipps zum Fehler: Motorlager defekt Im Unterforum Waschmaschine - Beschreibung: Service für Waschmaschine und Waschautomat - Toplader und Frontlader.
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BID = 889318
asveny Gerade angekommen
Beiträge: 8 Wohnort: Köln
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Geräteart : Waschmaschine
Defekt : Motorlager defekt
Hersteller : AEG
Gerätetyp : Ökolavamat 636
S - Nummer : 645 256 290 (E-Motor)
Kenntnis : Komplett vom Fach
Messgeräte : Multimeter, Phasenprüfer, Duspol
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Komme aus der Energieelektronik-Anlagentechnik und bei Haushaltsgeräten ist mit meiner Erfahrung mehr Bastelei, nach dem Motto Versuch und Irrtum, da ich da halt nicht zu Hause bin. Aber man lernt mit der Zeit und von Euch, die es schon erfolgreich hinter sich gebracht haben, so hoffe ich.
Es fing harmlos mit der Erkenntnis an, nachdem der Schleudergang ausblieb, daß die Kolebürsten total abgelaufen waren und sich zeigte, daß auch der Kollektor starke Abbrandspuren aufwies.
Na dann, jetzt auch Lagergeräusche geprüft. Sie waren beide fällig, daß kleinere 6201 2z erheblich stärker klackernd (wohl die Sollbruchstelle), jedoch auch daß größere 6202 2z schon deutlich singend. Also ran, Motor zerlegt. Schrauben haben natürlich einen sehr seltamen Kopf, auf den kein normales Werkzeug paßt, Frechheit...
Um das antreibsseitige Lager abzuziehen, war erst das Antriebsritzel zu entfernen. Hatte Probleme, das Ritzel abzumontieren. Wegen der Fase nichts mit Abzieher und eine Lager-Trennscheibe besitze ich zur Zeit noch nicht. Die brutalen Versuche mit Hammer und Meißel, Ritzel ein wenig weg zu bewegen, um Abzieher anzusetzen, scheiterten und ich entschloß mich, es samt Lager abzuziehen, wohl wissend, daß der Plastikring dazwischen geschrottet wird. Hopp oder Topp und dann ne andere Lösung für den Ring finden, sofern der wirklich nötig ist, wenn kein Ersatz aufzutreiben.
Auf der anderen Seite, wo der Magnetgeber für die Geschwindigkeitssensorig sitzt, scheiterte leider trotz aller Vorsicht an diesem Bauteil. Das Teil brach bei leichtem Druck einfach auseinander. Keine Idee, wo ich das Teil herbekomme und ob es mit Kleben wieder seinen Dienst tun würde?
Den Kollektor hab ich mangels Drehbank mit einer Feile von der tiefen Rille, die die Kohlen eingefahren haben, befreit und anschließend mit feinem Textil-Schirgel bearbeitet und danach zwichen den Lamellen Grate und Späne entfernt, damit kein hausgemachter Kurzschluß bleibt.
Von dem ganzen Ist-Zustand vor der Ankunft der bestellten Lager und Bürsten hier ein Bild:
Freue mich auf hilfreiche Tipps von Euch, damit meine Mutter bald wieder ihre WM (über-)strapazieren kann.
Fast vergessen, natürlich sah der ganze Motor vor der Reinigung total verrußt aus, so hat der Bürstenabrieb um sich geschmissen. Meine Hände hab ich trotz Schrubben noch immer nicht ganz sauber.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: asveny am 1 Jun 2013 21:21 ] |
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BID = 889511
asveny Gerade angekommen
Beiträge: 8 Wohnort: Köln
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Die Kohlebürsten sind heut eingetroffen und schon die erste Überraschung, die Anschußlitzen sind ca 14 mm kürzer als die Originalen. Die alten haben ca 51 mm und die neuen ca 37 mm Länge.
Werde einfach ein Stück der alten Litze samt Anschlußfahne abzwicken und diesen Rest an die Litze der neuen Bürsten anpressen/anlöten um die nötige Länge herzusteleln. Die Federn der alten Bürsten sind weiter geöffnet und haben einen etwas größeren Durchmesser bei fast gleicher Windungszahl. Werden also auch weiter verwendet.
Hab einfach keine Lust, weiter neue Kohlen zu suchen und dann auf die Lieferung erneut zu warten.
Nebenbei, die neue Anschlufahne ist etwas breiter und mußte nachgefeilt werden, bevor mir nach Einbau in den Kohlehalter auffiel, daß die Bürsten nur max. 15 mm herausfahren konnten.
Hier ein Bild:
Hat jemand eine Idee, wie ich den leicht magnetisierten braunen Kunststoffring des Geschwindigkeitsgebers, der mir beim Abziehen von der Welle des Ankers in zwei Teile zerbrach, komme oder weiß es, ob Kleben (welcher Kleber dann sinnvol) auch ne Alternative sein kann, falls einzeln nicht zu bekommen?
Wo könnte dieser schwarze Kunststoffring der zwischen vorderem Lager und Antriebsritzel sitzt und durch den Abziehvorgang zerstört wurde, hergzaubert werden? Vor dem Zusammenbau des Motors kann ich im Moment nicht abschätzen, ob der Ring wirklich nötig ist und was er da für einen Sinn hat.
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BID = 889526
Verlöter Schreibmaschine
Beiträge: 1658 Wohnort: Frankfurt am Main
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Den Magnetring kannst Du mit 2-Komponentenkleber zusammenpappen. Z. B. UHU Plus Endfest 300. Ob es lange hält wird sich weisen - Erfahrungen bitte hier veröffentlichen.
Bevor Du den Motor wieder einbaust solltest Du ihn mit geringer (Gleich)Spannung mal laufen lassen, z. B. 12V aus einer Autobatt. Wenn man ihn mit der Hand abbremst sollte man keine Aussetzer spüren können. Die Stromaufnahme sollte nicht schwanken. Um das feststzustellen ist ein Zeiger-Amperemeter ideal.
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BID = 889548
asveny Gerade angekommen
Beiträge: 8 Wohnort: Köln
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Danke für die Antwort.
Werd es mal austesten mit dem Kleber. Ich hatte zuerst an Aluminiumklebemasse gedacht, weil wohl etwas leitend oder alternativ, an Sekundenkleber. Wobei ich keine Ahnung habe, ob durch die hohen Umfangsgeschwindigkeiten die ganze Aktion ev. daran scheitert, gleich welcher Kleber. Versuch macht kluuch...
Irgendwo sollte so ein Kunststoffmagnet in Kisten liegen, nur wo?
Wie ist denn die Meinung zu dem anderen schwarzen Kunststoffring?
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BID = 889563
Verlöter Schreibmaschine
Beiträge: 1658 Wohnort: Frankfurt am Main
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Zitat :
| Ich hatte zuerst an Aluminiumklebemasse gedacht, weil wohl etwas leitend |
Am Magnetring gibt es nichts (elektrisches) zu leiten.
Zitat :
| oder alternativ, an Sekundenkleber |
Würde auch gehen. Hab aber hier schonmal die Meinung gehört dass der schnell altert.
Zitat :
| Wie ist denn die Meinung zu dem anderen schwarzen Kunststoffring? |
Ist es vielleicht der ausgebrochene Anschlag des Lagers im Lagerschild? Ist der aus dem selben Material?
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BID = 889584
asveny Gerade angekommen
Beiträge: 8 Wohnort: Köln
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Ich vermutete, im Magnetring seien Magnet-Metallpulverteile im Kunststoff eingemischt. Deswegen dachte ich an leicht leitende Eigenschaft, die mit Kleber unterbrochen werden könnte. Vielleicht zu viel überlegt...?
Der schwarze Ring saß direkt am Lager und ist ein eigenständiges Bauteil. Der im ersten Bild ebenfalls zu sehende Federring liegt direkt am Lager und paßt über den schwarzen Kunststoffring. So ganz erschließt sich mir im Augenblick nicht, wozu der Ring wirklich dient. Allenfalls als definierter Distanzhalter zwischen Lager und Lagerschild vielleicht?
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BID = 889591
Verlöter Schreibmaschine
Beiträge: 1658 Wohnort: Frankfurt am Main
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Ist der schwarze Ring aus einem recht weichen Material? Dann könnte es die Dichtung des alten Lagers sein.
Der federnde Ring heißt "Ausgleichsscheibe". Soll dafür sorgen dass der Aussenring des Lagers leichten axialen Druck bekommt und sich dadurch nicht im Lagersitzt dreht. Dieser wird nur auf der lose-Seite benutzt. Meist ist das die Antriebsseite, wie hier auch.
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BID = 889592
prinz. Moderator
Beiträge: 8934 Wohnort: Gifhorn und Wolfenbüttel
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Zitat :
| Die Kohlebürsten sind heut eingetroffen und schon die erste Überraschung, die Anschußlitzen sind ca 14 mm kürzer als die Originalen. |
Das ist gut so das sind Stoppkohlen
Zitat :
| Werde einfach ein Stück der alten Litze samt Anschlußfahne abzwicken und diesen Rest an die Litze der neuen Bürsten anpressen/anlöten um die nötige Länge herzusteleln. |
Keine gute Idee wenn die Litze auf den Kollektor kommt ist der bald hin
mfg
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Nur für nicht Mutige
1.Freischalten
2.Gegen Wiedereinschalten sichern
3.Spannungsfreiheit allpolig feststellen
4.Erden und kurzschließen
5.Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken
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BID = 889598
asveny Gerade angekommen
Beiträge: 8 Wohnort: Köln
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Hier noch ein Bild (1) vom Anker, auf dem der Ring zu erkennen ist, bevor die beiden Teile mit dem Abzieher gemeinsam abgezogen wurden, nachdem ich keine Möglichkeit fand, das Antriebsritzel vorweg los zu kriegen. Ring ist von mir schon vom Lager weggedrückt. Normal sitzt er direkt am Lager dran. Die zz-Lager sind mit Metallblechringen abgedichtet, wie im Startbeitrag zu sehen. Natürlich mit Spuren vom Abziehvorgang.
Das nächste Bild (2) zeigt den Kunststoffring, vermute Material Richtung PVC, im schon durchs Abziehen zerbröselten Zustand. Er ist im Durchmesser kleiner als der Federring, gut im Bild zu erkennen.
Bild 3) zeigt die Halter der Bürsten. Und nein, es sind keine Stoppkohlen. Die haben normalerweise an der Verschleißgrenze einen gefederten Kunststoff-Bolzen innen drin liegend, der dann den Kontakt durch Wegdrücken der Kohlebürsten ganz unterbricht. Meist auch stärkere Formate der Motoren, zumindest der Kohlen.
Ein Verlängern der Anschlußlitze hätte überhaupt keinen Einfluß auf die elektrische Funktion, da die Verbindung innerhalb der Führungshülse bliebe. Das erkennt man an der zur Verdeutlichung auf der Hülse aufgelegten alten Kohle. Die Endbegrenzung wird durch die Länge der Litzenleitung bestimmt.
Habe heute noch mal mit dem Lieferanten gesprochen. Dieser sagte mir, daß ich versehentlich Kohlen für eien Siemens-Motor bekommen hätte und er schickt mir anstandslos neue, die nicht nur 35 mm, sondern 43 mm lang sind, mit der passenden Litzenlänge für meinen 57 mm langen Halter des AEG-Motors. Pressen/Löten ist also doch nicht nötig, hätte aber schadlos funktioniert.
Übrigens zahlte ich dafür 6,99 € einschließlich Briefporto. AEG verlangt für beide Kohlebürsten mit Versand 80,33 €; listet die Kohlen auch nur einzeln und nicht paarweise.
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: asveny am 4 Jun 2013 12:11 ]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: asveny am 4 Jun 2013 12:14 ]
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BID = 889730
asveny Gerade angekommen
Beiträge: 8 Wohnort: Köln
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Die passenden Kohlebürsten sind heute eingetroffen. Es sind ca 37 mm, die im Neuzustand aus dem Halter raus stehen. Das Bild dazu hier:
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BID = 890261
asveny Gerade angekommen
Beiträge: 8 Wohnort: Köln
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Lager sind aufgezogen, der gebrochene Magnet-Kunststoffring ist mit dem hier empfohlenen Epoxidharzkleber, Uhu endfest 300, geklebt und der Motor hat heute seine erste Bewährung mit einem ersten Wäschegang hinter sich.
Für die Aushärtung und Beschleunigung der Klebung wurde der Motoranker bei 100° C im Backofen (Umluft) ca 20 Minuten auf Hitze gebracht. Höhere Temperatur bis 180° würde eine höhere Festigkeit mit diesem Kleber bringen, hab mich aber nicht getraut, da ich nicht weiß, welche Temperatur die Wicklungsisolierung verträgt. Dabei wurde der Magnetring an den Bruchstellen paßgenau mit einer kl. Grippzange mit leichtem Druck behutsam fixiert. Der gezahnte Teil der Welle wurde rein vorsorglich ebenfalls mit dem Kleber versehen. So wird der Ring auch an der Welle verklebt und hält vielleicht besser.
Über Langzeithaltbarkeit der Klebung des Magnetringes kann jetzt natürlich noch nichts gesagt werden, denke aber, es wird schon halten.
Den beim Lager-Abziehen gehimmelten schwarzen Kunsstoffring habe ich ganz weggelassen, meiner Meinung nach vollkommen entbehrlich und für Motorfunktion ohne Einfluß.
Auch der Bruch des Kunststoffmagneten und das Verkleben der Bruchstellen bleiben ohne Einfluß auf die Motorfunktionen.
Ein Tipp für die seltsamen Schraubenköpfe an den Lagerschilden, sie lassen sich ganz gut anziehen, wenn man eine längere Schraube (min. ca 50 mm lang oder etwas länger) mit 10 mm Durchmesser (8.8 Festigkeit) aus der Schrottkiste sucht und am Schraubenende mittig einen 3 mm breiten Schlitz mit einer dünnen Flex-oder Diamantscheibe einsägt, der auf den Schraubenkopf paßt. Dann kann mit einer Nuß oder einem Ringschlüssel über diesen "Spezialadapter" die Schraube gut angezogen werden.
Ich selbst hatte eine zu weiche Schraube gefunden. Mußte den Schlitz zweimal zuklopfen, da Material zu weich war und sich im Schlitz aufbog.
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BID = 891877
asveny Gerade angekommen
Beiträge: 8 Wohnort: Köln
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Kurzer Abschlußbericht, Maschine arbeitet seit der ersten Wiederinbetriebnahme nach der Überholung weiterhin wie sie soll.
Klebung des magnetischen Kunststoffringes hält und das improvisierte Feilen und Glätten, Reinigen des Kollektors nimmt der Motor klaglos hin. Mit den neuen Lagern und Kohlebürsten läuft der Motor völlig normal.
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