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Einen Signalgenerator habe ich leider nicht.
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Brauchst du auch nicht unbedingt.
Ein Rechner mit ner brauchbaren Soundkarte und etwas Software tun es für den Hobbybastler allemal.
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Ist eine gute Idee, da kann ich mir den Signalgenerator sparen. |
Nimm für sowas aber bitte lieber einen alten CD oder Casettenspieler oder von mir aus auch MP3 Player oder Handy/Tablet von denen du Aufnahmen der Testtöne etc abspielst.
Und dann auch bitte den "heissen Pin" nur über eine Reihenschaltung von R und spannungsfestem C in das Gerät einspeisen, nicht direkt verbinden.
Warum?
Erstens - Desktop-PC und auch manche Laptop haben dreipolige Stecker und daher ist Masse deines Ausdiosignals potentialgleich mit dem Schutzleiter.
Ist dem bei Laptops nicht so legen die Y Entstörglieder im Netzteil evtl Phantomspannungen von 110V bei bis zu 0,5mA auf die Masseleitung.
Gehst du damit in einem Gerät herumstochern baust du dir bestenfalls Masseschleifen, schlimmstenfalls, wenn du den Masseanschluss dumm wählst, knallt es mal richtig.
Walkman CD/Cass, MP3 Player, Handy/Tablet sind aber - vor allem wenn batteriebetrieben - völlig frei von jedem Schutzleiter/Erdpotential.
Ebenso frei von Potentialen sind s.g. Signalinjektoren, die eigentlich aus nur 2 Transistoren zu bestehen brauchen
http://www.elektronikbasteln.pl7.de......html
Zweitens - wenn du so Späße machst wie an Basen von Transistoren einspeisen, die auch einen Gleichspannungsoffset haben, verschiebst du dir bei direkter Einspeisung mit einem niederohmigen Ausgang u.U. deren Offset - bis es dümmstenfalls auch wieder knallt.
Oder aber der Gleichspannungsoffset im Gerät ist so stark dass er dir Rückwärts in den Ausgang deiner Soundkarte/Chipsatz schlägt und dann ist dort Schicht im Schacht.
Daher selbst bei CD/Cass/MP3 oder anderen Signalquellen hinter den signalführenden Pin noch eine Reihenschaltung 1k + 0,022uF 630V; den 1k um den maximal fließenden Strom zu begrenzen und den 22nF um Gleichspannung aus der Quelle ins Gerät bzw rückwärts vom Gerät in die Quelle zu blocken.
Drittens - von hinten nach vorn Signale einspeisen ist eher was für (Röhren)Radios oder wenn der Signalweg eindeutig ist. Im Bereich der Gegentaktendstufen, wo das Signal kurz vor den letzten Transistoren ja zwei Wege geht (bei Gegentakt Röhreneendstufen sogar um 180° phasenverschoben), gerät man so schnell auf die falsche Fährte.
Das Audiosignal sollte bei modernen Verstärkern besser pegelrichtig an die Eingangsbuchsen (Aux/Tape etc) angelegt werden (oder wenn Pre-Amp und Amp getrennt sind halt den Eingang der Endstufe) und dann wird der Signalweg von vorn=Eingang nach hinten=LS mit dem Oscar beguckt oder mit einem Kopfhörerverstärker abgelauscht.
Engagierte Hobbyisten haben dafür einen Signalverfolger.
http://www.radiomuseum.org/forum/co......html
In Luxus SV ist sogar ein Signalinjektor eingebaut; NF, HF bzw mit NF in AM modulierte HF;
http://www.georg-knoechel.de/radio-......html
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Danach sind alle Stufen galvanisch gekoppelt. C233 hätte ich vielleicht in Verdacht. |
Möglich. Aber warum nicht C221? Die Parallelschaltung von C221 zur Reihenschaltung R229+231+253 ist auch ein Beispiel für eine Schaltung, bei der AC und DC getrennte Wege gehen und dabei auf unterschiedliche Widerstände stoßen. (s.a. *)
Aber auch C225 kann Probleme machen, auch wenn er nur die Referenzspannungsquelle D209+211 puffert und damit verhindert, dass die Konstantstromquelle Q219 im Takt der AC mitschwingt.
Selbst C211 und C219 könnten dir in die Suppe spucken, auch wenn sie im Signalweg "noch vor" deinem gewählten Einspeisepunkt liegen.
Ohne Signalinjektor oder Oscar wäre möglicherweise sogar C211 zuerst im Fokus gewesen, da er mit R215 und R217 dafür sorgt, dass der Differenzverstärker aus Q291 Q293 für DC eine höhere Verstärkung hat als für AC. Ist Q211 sauer, wird tieffrequente AC am Lautsprecherausgang wie ein DC-Offset behandelt und ebenso ausgeregelt.
(*)
Zitat :
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Einen Schaltplan ... da stehen teilweise Spannungen dran und die stimmen auch mit den gemessenen Werten überein |
Bei meinem Schaltbild steht da 28V Spannungsabfall über dem R253 1k5. Das kann aber gar nicht stimmen, denn dann würden über der Reihenschaltung R229+231+253 ~9,4k ja 173V abfallen müssen. Die Schaltung wird aber nur aus +/-45V also 90V versorgt...
Findest du die gleiche Angabe in deinem Schaltplan, genieße alle Spannungsangaben mit Vorsicht. Vertraue im Zweifel lieber Vergleichsmessungen von funktionierendem zu nicht funktionierendem Kanal.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Maou-Sama am 3 Sep 2017 13:37 ]