Kurioser Kondensator Im Unterforum Erfahrungsaustausch - Beschreibung: Fragen und Antworten von User zu User zu allen elektrischen und elektronischen Geräten
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BID = 944394
ColoredPH Gesprächig
Beiträge: 135 Wohnort: Osthessen
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Ich habe neulich einen kleineren Flachbildschirm für den PC aus dem Schrott gezogen, ein externes Netzteil lag dabei. Das ganze dann an einen Testpc angetüdelt und auch schnell gefreut, Bild hatte ich. Scheinbar alles in Ordnung.
Bis nach ca 10 min plötzlich das Bild weg war, die Kontrolllampe vom Netzteil leuchtete nicht mehr. Netzstecker gezogen, etwas gewartet, Test wiederholt. Immer das selbe Spiel. An und nach wenigen Minuten aus. OK, Netzteil defekt.
Nun habe ich es gewagt und mit einer kleinen runden Scheibe ( zum Sägen/Fräsen, ähnlich wie beim Dremel ) das Netzteil rundherum aufgeschnitten. Das ging sogar erstaunlich gut. Nun hatte ich das innenleben vor mir; alte bekannte vielen mir ins Auge.
2 kleinere Elkos ( 470 µF 25 V ); beide ok und ein Hochvoltelko ( 150 µF 400 V ).
Bei dem 400V Elko habe ich mehrfach die Stirn gerunzelt. Ich besitze zwei Messgeräte für Kondensatoren. Ein hierzulande erhältliches und einen in China bestellten Steck-Tester. Das Chinagerät zeigte sofort bei allen Messungen "Damaged" an, stieg also sofort aus. Noch interessanter verhielt sich das Gerät von hier. Alle Messungen zeigten trotz richtigem Sitz der Prüfklemmen, die Pole verkehrt an, bei jeder Messung mit + an + und - an -, ergab ein - vor dem abgelesenen Wert auf dem Messgerät. Erst als ich + an - und - an + anklemmte, verschwand auf dem Display des Messgerätes das -. Aber damit nicht genug, bei sämtlichen Polungstestmessversuchen wurden Werte von 0 bis über 300µF gemessen, allerdings in einem wahnsinns Tempo, die Zahlen pendelten hoch und runter, das habe ich noch nicht gesehen. Nach ca 20 Sekunden war jeweils der Spuk vorbei, mein Messgerät ging auf -1. Das bedeutet Fehler und Abbruch der Messung.
Zur Kontrolle habe ich mit beiden Geräten mehrere andere Kondensatoren getestet, ohne jegliche kuriose Auffälligkeiten.
Mir stellt sich jetzt wie Frage, wie kommt es zu einer ( für mich als Laien, scheinbaren ) Umpolung eines Kondensators. Und wie kann das Netzteil überhaupt noch so minutenweise funktioniert haben. Es war übrigens sehr heiß.
Vielleicht hat ja jemand eine plausible Erklärung.
Wünsche allen ein basteliges Wochenende
Gruß CP
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BID = 944396
Offroad GTI Urgestein
Beiträge: 12741 Wohnort: Cottbus
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Zitat :
| Alle Messungen zeigten trotz richtigem Sitz der Prüfklemmen, die Pole verkehrt an, | Nein, die haben irgendeinen Mist gemessen (evtl. war noch eine Restspannung vorhanden, die die Messgeräte aus dem Tritt gebracht hat)
Ein Elko muss zwar Polungsrichtig an eine Spannung angeschlossen werden, aber ein C-Meter kann diese Polarität NICHT messen. Im Gegenteil, die Messung erfolgt mit Wechselspannung geringer Amplitude, welche ihn nicht beschädigen kann.
Zitat :
| Vielleicht hat ja jemand eine plausible Erklärung. | Wie gesagt, vermutlich Restspannung.
Halte doch mal ein Multimeter ran
Nur einmal auf 0V entladen bringt u.U. auch noch nicht das gewünschte Ergebnis, auf Grund der dummen Eigenschaft der dielektrischen Absorption.
Gerade bei den Netz-Elkos, welche auf etwa 350V aufgeladen waren, kann das gefährlich werden.
Also musst du nach dem Entladen etwas warten und dann die Spannung erneut messen.
Je nach dem, wie die Schaltung um den Elko aussieht, kann das Problem auch daher rühren. Deshalb sind In-Circuit Messungen mit etwas Vorsicht zu genießen.
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Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber. |
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BID = 944399
ColoredPH Gesprächig
Beiträge: 135 Wohnort: Osthessen
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Danke für den Link, sehr interessant. Wieder was gelernt. Das ist ja wirklich mit etwas Vorsicht zu geniessen.
Das Multimeter sagt noch 8V. Es kann auch bis 200µF mitgehen, hier kommen kurzzeitig 0,01 bis 0,05 - dann bleibts bei 0. Auch merkwürdig, toter gehts ja garnicht. Normal wird ja noch irgendwas gespeichert.
Ich versuche mal noch die 8V rauszuwerfen, aber ich glaube nicht das es was am ableben des Kondensators etwas ändert.
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BID = 944401
ColoredPH Gesprächig
Beiträge: 135 Wohnort: Osthessen
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Stimmt, ich kann + und - anlegen wie ich will, bei einem intakten C wird korrekt und ohne - davor gemessen. Das ist mir halt heute das erste mal bei dem defekten 150µF 400V aufgefallen.
Deine Vermutung war richtig, eine erneute Prüfung nach Entladung ergab springende Werte zwischen 25 und 35. Ersatz ist schon geordert.
Muss jetzt nur noch überlegen wie ich später - ohne Klebeband - das "Gehäuse" wieder einigermassen sauber zusammenbekomme. Heißklebepistole ?
[ Diese Nachricht wurde geändert von: ColoredPH am 21 Nov 2014 21:34 ]
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BID = 944402
ColoredPH Gesprächig
Beiträge: 135 Wohnort: Osthessen
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Zitat :
Offroad GTI hat am 21 Nov 2014 20:36 geschrieben :
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Je nach dem, wie die Schaltung um den Elko aussieht, kann das Problem auch daher rühren. Deshalb sind In-Circuit Messungen mit etwas Vorsicht zu genießen.
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Der Kondensator ist entlötet. Habe ich hier schon soweit mitgeschnitten das, um aussagekräftige Werte zu haben, Bauteile entlötet, also für sich allein, geprüft werden sollten.
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