Alterung von Elkos Im Unterforum Erfahrungsaustausch - Beschreibung: Fragen und Antworten von User zu User zu allen elektrischen und elektronischen Geräten
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Alterung von Elkos Suche nach: elkos (11871) |
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BID = 164857
Hackes Gesprächig
Beiträge: 117 Wohnort: Rommerskirchen
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Hallo an Alle im Forum.
Seit längerem beschäftigt mich eine Frage:
Wie stark/schnell altern Kondensatoren die nicht in Betrieb sind? Ich meine damit UNVERBAUT.
Habe verschiedene Artikel gelesen, daß Elkos mit der Zeit ihre Kapazität teilweise verlieren (weil sie austrocknen) und/oder daß der ESR steigt und sie so unbrauchbar werden.
Tja, ich habe zum Teil noch Elkos aus meiner Lehre und davor in meinem Bauteilelager. Die sind also zum Teil 10 bis 15 Jahre alt, aber quasi nagelneu und unbenutzt. Meine Werkstatt ist im Keller, also alles "relativ" kühl und dunkel gelagert. Weils zum Teil schon ne ganze Menge sind, fänd ich es jetzt sehr schade, wenn ich die jetzt grundsätzlich wegschmeißen müste!
Kapazitäten hab ich mal gemessen und sind eigentlich alle noch KLASSE! Den ESR kann ich nicht messen, da ich solch ein Messgerät nicht besitze. Ich bin aber gerade dabei, mir ein solches von ELV nachzubauen, ist aber noch nicht ganz fertig! Es nennt sich bei ELV ESR1. Kennt zufällig einer das Messgerät und was haltet ihr von dem Ding?
Wie siehts denn mit den Keramikkondensatoren, Folienkondensatoren, MKS, MKP und wie sie alle heißen aus? Denke, die sollten doch nicht so schnell altern, oderr?!
Wäre schön, mal ein paar Eurer Meinungen dazu zu hören!
Danke, Hackes. |
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BID = 164864
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Nach 10..15 Jahren Lagerung sollten die Elkos noch ok sein.
Ihre Lebensdauer durch Austrocknen ist besonders durch die zunehmende Miniaturisierung stark gesunken. Es ist einfach nicht mehr so viel Elektrolyt drin. Wegen dem ungünstigeren Verhältnis Oberfläche/ Volumen sind kleine Kondensatoren stärker betroffen als große.
Nach so langer Zeit solltest du die Elkos aber beim ersten Mal über einen Widerstand langsam aufladen, da die Oxidschicht teilweise abgebaut sein kann.
Diese bildet sich erst bei anliegender Spannung wieder neu, wobei einiger Strom fließt. Wenn man dabei den Strom nicht begrenzt besteht die Gefahr, daß es zu lokalen Überhitzungen und Ausfall des Kondensators kommt.
Bei aktuellen Folienkondensatoren sind mir keine besonderen Alterungsprobleme bekannt.
Bei keramische Kondensatoren aus der Röhrenzeit wurde eine Zerstörung der Versilberung beobachtet, aber vermutlich hat man das mittlerweile im Griff, da man heute auch Edelmetalle wie Palladium verwendet.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 19 Feb 2005 21:00 ] |
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BID = 165124
Hackes Gesprächig
Beiträge: 117 Wohnort: Rommerskirchen
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Hallo Perl.
Es freut mich gerade von Dir eine Meinung zu hören. Da ich schon lange durchs Forum lese, halte ich gerade Deine Meinungen immer für sehr kompetent. (Ich möchte damit jedoch jetzt nicht die Kompetenz Anderer schmälern!!!)
Ja, das hört sich doch alles sehr gut an. Dann muß ich mein Lager ja jetzt doch nicht auflösen. Wenn ich Deine Ausführungen jetzt richtig interpretiere, dann wird bzw. KANN die Oxidschicht nach längerer Zeit teilweise abgebaut sein.
Da man bei Reparaturen oder Neubauten ja gewöhnlich die Elkos einsetzt und dann irgendwann einschaltet, wären die Elkos ja dann sehr gefährdet. Das vorherige sanfte Aufladen mag ja mal schnell in Vergessenheit geraten (Altzheimer & Co.). Man könnte ja mal eine Stunde der wertvollen Bastelzeit darin investieren, die Elkos alle mal zu laden. Wenn ich das mit R=1 kOhm machen würde, dann wäre selbst ein 1000µF nach 5s (also nach 5Tau) voll geladen und bei 10V ein maximaler Ladestrom von 1mA entstehen. Denke das ist doch bestimmt sanft genug, oder?
Sollte da ein Denkfehler sein, korrigiert mich bitte. Die Frage wäre jedoch, wie schnell würde die Oxidschicht wieder abgebaut und würde sich der Aufwand lohnen!?
Aber ich sehs immer so: MEINE Arbeitszeit kostet MICH nix und wenn ich den Kondis damit ein bisserl Wellness gönne, dann solls OK sein!
Gruß, Hackes.
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BID = 165149
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Wenn ich das mit R=1 kOhm machen würde, dann wäre selbst ein 1000µF nach 5s (also nach 5Tau) voll geladen und bei 10V ein maximaler Ladestrom von 1mA entstehen. Denke das ist doch bestimmt sanft genug, oder? |
Meist wird das reichen
Damit das Neuformieren aber Sinn macht, mußt du den Kondensator bis zur vollen Nennspannung oder ein bischen darüber aufladen.
Besonders bei Kondensatoren mit hohen Nennspannungen kann ein Laden in 5s recht hohe Ströme im Verhältnis zur Kapazität zur Folge haben.
Deshalb würde ich mich lieber an der maximal am Kondensator auftretenden Verlustleistung orientieren.
100mW scheinen mir für einen Kondensator mit 25V, 1000µF entsprechend 0,3 J genug zu sein. Wenn man den an einen Spannung von z.B. 27V (Unenn+10%) anschließt, ergäbe das einen Wert um 1,7 kOhm.
Zitat :
| Die Frage wäre jedoch, wie schnell würde die Oxidschicht wieder abgebaut |
Das kannst du daran sehen, ab wann am Vorwiderstand kein nennenswerter Strom meht fließt, bzw. wenn die Nennsspannung klar überschritten wird.
Ob das aber den Aufwand lohnt, sei dahingestellt.
Ich selbst betreibe keine derartige Prophylaxe, lade aber sehr gut abgelagerte Kondensatoren vor dem Einbau einmal über einen Widerstand im Gerät auf.
Wenn der Kondensator sich dabei verabschieden sollte, hat man noch nicht viel investiert und es ist besser als darauf zu warten, daß der Netztrafo dampft.
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