Waschmaschine und Trockner über FI?

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Autor
Waschmaschine und Trockner über FI?
Suche nach: waschmaschine (20663)

    







BID = 71617

BerndG

Gerade angekommen


Beiträge: 13
Wohnort: Saarland
 

  


Hallo,

ich hätte gerne Meinungen zu:

Ich bin dabei zu meiner bestehenden Verteilung EG (ohne FI) eine zweite Verteilung Keller neu zu installieren,
ich bin mir nicht sicher soll ich Waschmaschine und Trocker
in den FI Kreis(30mA) mit einbeziehen oder sind diese Geräte möglicherweise zu anfällig auf Auslösung(beide Geräte sind neu).

Wer hat Erfahrung damit gemacht?

Danke

BID = 71630

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

 

  

Hallo Bernd,

es kommen bestimmt noch genug Leute mit mahnenden Worten, im Sinne von: Wer so eine Frage überhaupt stellt, sollte besser ganz die Finger davon lassen.
Und so völlig Unrecht hat man damit nicht immer (sei es nur wegen der Verfügbarkeit der erforderlichen Meßgeräte)...


Trotzdem will ich Dir gerne meine Meinung dazu kundtun:

1) in einem Haushalt besteht üblicherweise kaum ein Grund, nicht alle Stromkreise und Geräte über 30mA-FI zu führen

2) je nach den örtlichen Verhältnissen kann es sein, daß dies inzwischen sogar Vorschrift ist! Erkundige Dich beim zuständigen EVU nach der Netzform

3) Waschmaschine und Trocker sind gar kein Problem, erst recht nicht, wenn sie noch keine Jahrzehnte auf dem Buckel haben (aber auch gepflegte Altgeräte sind diesbezüglich meist recht gut)

4) Schwierigkeiten können entstehen durch Isolationsfehler oder betriebsmäßige Ableitströme, außerdem durch unbemerkten Ausfall eines Gerätes wegen eines ausgelösten FI (z.B. aufgrund von Spannungsspitzen im Netz)

5) problematisch sind also eher z.B. haushaltsunüblich große Mengen von EDV-Geräten (wegen der Leckströme der Netzfilter) oder so Sachen wie Gefriertruhe, Heizung, Abwasserpumpe (wegen des Ausfallrisikos)

6) wenn Wasch-, Spül- und Trockengeräte einen 30mA-FI zur Auslösung bringen, dann ist das ein wichtiges Zeichen, die Dinger sauber durchzumessen und ggf. instandzusetzen! An einem Stromkreis ohne FI könnten sie zwar - obschon fehlerhaft - vielleicht noch einige Zeit laufen, aber das ist wenig hilfreich. Es knallt dann zwar später, aber umso lauter...

7) Die Erfahrungen hier (im städtischen Bereich dürfte - trotz TN-Netz - inzwischen vielleicht etwa die Hälfte der Anlagen mit FI ausgerüstet sein, im ländlichen Bereich - da TT-Netz - alle, jedoch mit unterschiedlichen Nennfehlerströmen) sind AFAIK weit überwiegend positiv

In meinem privaten Haus (Altbau) gibt es jeweils pro Unterverteilung nur einen gemeinsamen FI für alle Stromkreise, immer mit 30mA, trotzdem fällt der FI weit weniger oft, als eine Unterbrechung der Versorgung durch das E-Werk zu beklagen ist (das hat leider in letzter Zeit etwas zugenommen, jährlich ca. 2 oder 3 Ausfälle im Minutenbereich oder länger, mehr als ein Dutzend wesentlich kürzere Unterbrechungen, die aber zu Störungen führen, z.B. an Uhren oder PCs).

9) weil ich es wissen wollte, habe ich vor geraumer Zeit auch eine Wohnung mit mehreren (alten) Nachtspeicherheizgeräten und einem Durchlauferhitzer (das sind ebenfalls Geräte, die allgemein als diesbezüglich kritisch angesehen werden) über einen Zentral-FI mit 30 mA geführt. Seit etwa 15 Jahren gab es da noch keine einzige Auslösung, die auf eines dieser Geräte zurückzuführen gewesen wäre!

10) Meine persönliche Erfahrungs-"Hitliste" der Gründe für Auslösungen sind (in der Reihenfolge der Häufigkeit):
-Fehlbedienung (nasse Elektrogeräte, mit Besteck im Toaster stochernder Kunde - meist die HausHERREN...)
-Fremdeinwirkung (unsaubere Eigenbasteleien, angebohrte Leitung, Nägel an der falschen Stelle etc.)
-tatsächlich defekte Geräte (hier stehen durchgefressene Heizelemente ganz vorne, z.B. v.a. Herdplatten und WW-Speicher, aber dann eben auch WaMas, Trockner, SpüMas)
Alle nach diesen TOP3 sind dann schon weit abgeschlagen:
-gegen Masse durchgeschlagene Kompensationskondensatoren von Leuchtstofflampen
-tatsächlich beschädigte Leitungen/Steckvorrichtungen
-Spannungsspitzen aus dem Netz
-sonstige


Zusammenfassend kann ich Dir nur dringend empfehlen, alles mit FI (30mA) auszuführen. Da die Dinger heute kaum noch was kosten, ist es sicher kein Schaden, wenn man die Stromkreise pro Etage auf 2 FI-Schalter sinnvoll aufteilt. Dann steht man auch im Falle des Falles nicht ganz im Dunkeln.
Für Bäder, Naßräume und Steckdosen im Freien sowie Hobbyräume etc. bevorzuge ich mittlerweile sogar die 10mA-Typen. Da ist die Toleranz gegen kleine Sauereien dann aber doch merklich geringer (soll ja aber auch so sein!).



Wie ist denn die Situation bei Euch (ländliche oder urbane Lage, Erdkabel- oder Freileitungsnetz, Stabilität und Störgrad der Versorgung)?


Gruß,
sam2

P.S.
In der Nacht zum Montagmorgen ist hier in der Altstadt ein schönes großes altes Fachwerkhaus weitgehend ausgebrannt (Gesamtschaden ca. 1 Mio. EUR).
Ursache lt. Brandermittler: Fehler in der elektrischen Anlage in einer Diskothek im 1.OG, vermutlich eine Lichterkette.
Die Anlage hatte Bestandsschutz. Trotzdem wäre ein 30mA-FI wohl besser gewesen...

BID = 71635

BerndG

Gerade angekommen


Beiträge: 13
Wohnort: Saarland

Danke für die ausführliche Antwort,

da mir keine Einschränkung seitens des EVU bekannt sind(Saarland),war ich doch an der Frage interessiert, da ich in keiner meiner Wohnungen einen FI hatte, aber mal die häufigsten Problemchen von betroffen hören wollte.

Da ich erst am Umbauen bin, wäre ich noch recht frei in meiner Installation was zu ändern.



BID = 71644

RolSim

Schriftsteller



Beiträge: 599
Wohnort: Aschaffenburg
Zur Homepage von RolSim

Also, ich habe vor 22 Jahren neu gebaut und in jedem Stockwerk einen separaten Unterverteiler mit einem FI 40/0,03A für alle Stromkreise sowie je einen 2-pol. für Bad, Außenbereiche, etc.

Probleme mit FI-Fall hatte ich bisher fast überhaupt keine.

Deshalb:

BID = 71648

BerndG

Gerade angekommen


Beiträge: 13
Wohnort: Saarland

Hallo ROLSIM,

nur interessehalber, wenn du für jedes Stockwerk einen FI hast, hast du die anderen 2-phasigen FI, vor allen fürs BAD selektiv kleiner gewählt oder haben die mit den 3-phasigen FI´s nichts zu tun?

BID = 71658

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Hallo Bernd,

normale FI sind nicht selektiv, egal, wie Du die Nennfehlerströme staffelst!

Ist auch nicht nötig, da üblicherweise keine Hintereinanderschaltungen vorkommen sollten (von Sonderfällen wie Vorführständen oder nachgerüsteten Badezimmersteckdosen etc. jetzt mal abgesehen).

Wenn Selektivität erforderlich ist, weil z.B. eine Zuleitung samt (metallgekapselter) Verteilung mit abgesichert werden muß, dann sind zur Vorschaltung spezielle zeitverzögert auslösende FI-Schalter zu wählen.


Im Normalfall schaltet man die einzelnen FI stets parallel (also unabhängig voneinander).
Besonders wichtig ist dies im Falle von Außensteckdosen, da sonst der böse Eini über einen Erdschlußbügel Deine gesamt Stromversorgung (und damit Beleuchtung, ggf. Telefon etc.)einfach lahmlegen kann! Bei einem 30mA-FI klappt das sogar oft, obwohl der Außenleiter spannungsfrei ist (z.B. Sicherung bewußt ausgeschaltet), über den Spannungsfall am N. Deswegen sollte man Außensteckdosen allpolig abschaltbar einrichten, besser ist natürlich ein separater FI, vorzugsweise mit 10mA (dazu kann z.B. auch der vom Badezimmer mitgenutzt werden).


Gruß,
sam2

BID = 71685

RolSim

Schriftsteller



Beiträge: 599
Wohnort: Aschaffenburg
Zur Homepage von RolSim

Den Ausführungen von sam2 ist nichts hinzuzufügen.

Genauso isses bei mir ausgeführt.


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