Hallo Hemapri,
na, wenn das Deine ganzen Glaubensprobleme sind...
Ich hab da eher Schwierigkeiten mit dem Glauben an die Vernunftbegabtheit des Menschen als solchem.
Vorab:
Bayern ist mehr als EON. Will sagen, es gibt auch hier reichlich Gebiete, wo es nicht so ist, wie von Thunderbolt ausgeführt.
Allerdings ist es tatsächlich so, daß wenn derartige Verbindungen (nach Einholung der erforderlichen Zustimmung im Einzelfall!) ausgeführt werden, eine klare
funktionelle Abgrenzung zwischen TT und TN nicht mehr möglich ist. Insbesondere, da (neue) TN ja seit geraumer Zeit mit Verbindung zum Erder in der Kundenanlage ausgeführt werden.
Früher, als das noch nicht der Fall war, war die Lage klarer:
TT - Erder nur in der Kundenanlage
TN - Erder nur im Netz
Eine solche Erderverbindung zum N kann im Einzelfall (z.B. bei sehr schlechten Erdungsbedingungen oder eben dem Ausfall der ERdungsanlage) Vorteile bringen. Andererseits hat sie aber auch gravierende Nachteile. Wegen der zu erwartenden Ausgleichsströme sollte ihre Anwendung bei guten Erdungsverhältnissen besser unterbleiben.
In dem angeführten Beispiel Thüringen kommt "strafverschärfend" hinzu, daß es dort noch fast keine echten TT-Netzabschnitte gibt (nur in Neubaugebieten). Es handelt sich ja um ein in der Umstellung auf TT befindliches TN-Netz, wo noch viele (die meisten?) Kundenanlagen als TN ausgeführt sind.
Das EVU will sich im Endeffekt der (u.U. kostenträchtigen) Verpflichtung entledigen, überall und stets die Schutzqualität des PEN gewährleisten zu müssen!
Da aber einerseits ein lokales TT fast immer möglich ist (und ME sogar Vorteile hat) und andererseits eine nachträgliche Umstellung jederzeit ohne nennenswerten Aufwand möglich ist, hat die ganze Überlegung wenig Bedeutung. Oder?
Installiere ein sauberes lokales TT, dann kannst Du bei Bedarf mit einem Handgriff die Netzform wechseln.
Frei nach Karl Valentin: In den geraden Wochen TT, in den ungeraden TN...
Gruß,
sam2