Stern- und Dreieckschaltung

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Autor
Stern- und Dreieckschaltung

    







BID = 126067

FriedhelmFusel

Neu hier



Beiträge: 31
 

  


Ich habe mal eine Frage zu Stern- und Dreickschaltung.
Ich sehe das doch gerade richtig dass bei der Dreieckschaltung ja der N nicht angeschlossen wird, bei der Sternschaltung ja sehrwohl.
Würde das im Umkehrschluß heißen das z.B. in einer normalen Hausverteilung in Stern geschaltet würde?? Oder gibt es die Stern- und Dreieckschaltung nur im Bezug zum Anschluß von Drehstrommotoren?
Was bedeutet es nun wenn es manchmal heißt, der Sternpunkt sei verschoben?

Herzlichen dank im Vorraus für Euren antworten.

BID = 126073

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

 

  

Hallo Friedhelm,

da muß man unterscheiden:

In Dreickschaltung gibt es (obwohl theoretisch möglich, indem man einen Außenleiter zum N macht) normalerweise keinen Neutralleiter, weil es ja schon gar keinen Sternpunkt gibt, von dem ein Sternpunktleiter abgehen könnte.

Aber auch bei Sternschaltung muß es keinen Neutralleiter geben!
Elektromotoren und alle anderen symmetrischen Verbraucher z.B. werden auch in Sternschaltung meist ohne N betrieben.
Ebenso Mittel- und Hochspannungsdrehstromleitungen.

Wenn es einen N gibt, dann, wenn eben auch Wechselstromverbraucher (einphasig) an ein Drehstromnetz angeschlossen werden können sollen. In der Regel also in der Niederspannungsebene für die allgemeine Versorgung.

In einer "normalen" Hausverteilung sind 230V-Wechseltromverbraucher also quasi "im Stern geschaltet" (korrekt: zwischen N und einem L). Es gibt aber auch in Deutschland noch vereinzelt Netze, wo dies nicht der Fall ist. Dort gibt es gar keinen N und die 230V liegen zwischen zwei Außenleitern. Dort wären dann dieselben Verbraucher sozusagen "im Dreieck geschaltet".


Wenn mehere unterschiedliche Wechselstromverbraucher im genannten "Normalfall" an verschiedenen Außenleitern in Betrieb sind und der N wird vor der Verzweigungsstelle unterbrochen, dann "schwebt" der Sternpunkt. Je nach den Strömen in den drei Zweigen kann er sich dann erheblich verschieben. Somit ligen an den verbrauchern nicht mehr einheitlich 230V an, sondern fast beliebige Wertes von fast Null bis über 400V.
Sowas führt dann meist zu heftigen Schäden.


Gruß,
sam2

P.S.
Schenkst Du mir ein paar von den "r" und den "n", die Du offenbar übrig hast?

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 126122

FriedhelmFusel

Neu hier



Beiträge: 31


Zitat :
Wenn mehere unterschiedliche Wechselstromverbraucher im genannten "Normalfall" an verschiedenen Außenleitern in Betrieb sind und der N wird vor der Verzweigungsstelle unterbrochen, dann "schwebt" der Sternpunkt.


Wenn aber doch N unterbrochen ist, dann sollte doch eigentlich gar kein Strom fliessen oder?

BID = 126131

Weissi

Neu hier



Beiträge: 47
Wohnort: Stuttgart

...zeichne doch mal ein Ersatzschaltbild : Die Verbraucher sitzen nun zwischen den verschobenen Aussenleitern (Phasen)
, damit an weitaus höheren Spannungen als ausgelegt.

Siehe aktuellen Thread :
https://forum.electronicwerkstatt.d......html

frischer Link :
https://forum.electronicwerkstatt.d.....3.pdf


Gruss
Wilhem


[ Diese Nachricht wurde geändert von: Weissi am 10 Nov 2004 18:21 ]

BID = 126135

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Nein, das ist ein Irrtum!

Denn normalerweise ist es (bei "Stern") so:
-der Strom aus L1 fließt über L2 und L3 zurück
-der Strom aus L2 fließt über L1 und L3 zurück
-der Strom aus L3 fließt über L1 und L2 zurück

Wenn der Strom in allen drei Außenleitern gleich ist, dann heben sich die Ströme im Sternpunkt auf (sie summieren sich zu 0, weil sie ja jeweils um 120° gegeinander phasenverschoben sind).

Bei gleichmäßiger Außenleiterlast fließt also auch in einem vorhandenen N nichts!

Je unsymmetrischer die Last ist, desto größer ist der Anteil, der sich nicht mehr aufhebt und deswegen über den N zurückfließen muß.


Wenn nun der N unterbrochen ist, hängt nicht mehr jedes Gerät an 230V, sondern - etwas vereinfacht ausgedrückt - zwei Geräte sind in Reihe geschaltet und hängen als Ganzes an 400V. Je nach Ihrem Widerstand verteilt sich dann die Spannung unterschiedlich. Dummerweise kriegt das schwächere Gerät dabei zwangsläufig den höheren Anteil ab. Wenn dazu ihre Leistungsfaktoren noch unterschiedlich sind, kann die Spannung an einem Verbraucher auch deutlich über 400V steigen...


Das ganze heißt nicht nur "komplexe Wechselstromrechnung", sondern ist tatsächlich nicht ganz trivial. Man kann es sich aber graphisch gut verdeutlichen (Zeigerdiagramme). D

[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 10 Nov 2004 19:25 ]

BID = 126191

FriedhelmFusel

Neu hier



Beiträge: 31


Zitat :
Bei gleichmäßiger Außenleiterlast fließt also auch in einem vorhandenen L nichts!

Du meinst doch sicher N statt L oder?


Zitat :
Je unsymmetrischer die Last ist, desto größer ist der Anteil, der sich nicht mehr aufhebt und deswegen über den N zurückfließen muß.


ok, das habe ich auch soweit verstanden.


Zitat :
Wenn nun der N unterbrochen ist, hängt nicht mehr jedes Gerät an 230V, sondern - etwas vereinfacht ausgedrückt - zwei Geräte sind in Reihe geschaltet und hängen als Ganzes an 400V. Je nach Ihrem Widerstand verteilt sich dann die Spannung unterschiedlich. Dummerweise kriegt das schwächere Gerät dabei zwangsläufig den höheren Anteil ab. Wenn dazu ihre Leistungsfaktoren noch unterschiedlich sind, kann die Spannung an einem Verbraucher auch deutlich über 400V steigen...


Angenommen ich habe drei Geräte angeschlossen zwischen L1-N, L2-N und L3-N. Also unsymmetrische Belastung. Wenn jetzt bei allen der N wegfällt hängen alle an 400V (also zwischen jweils zwei Außenleitern)?


BID = 126196

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Klar meine ich N! Danke für den Hinweis. Habs grad korrigiert! (war der Aufmerksamkeitstest... )

Nein, es hängt dann nicht jedes Gerät direkt an zwei Außenleitern! Das wäre ja eine echte Dreieckschaltung. Dazu müßte man umklemmen...

Zeichne es Dir doch einfach mal als tatsächlichen geometrischen Stern auf (die Verschaltung).
Dann siehst Du es:
Immer zwei in Reihe hängen zusammen an 400V. Da aber von der Verbindungsstelle (Sternpunkt, "ehemaliger N") noch der dritte Verbraucher eine Verbindung zum dritten Außenleiter bildet, ist das deutlich komplizierter. Muß man im Einzelfall ausrechnen.


BID = 126219

FriedhelmFusel

Neu hier



Beiträge: 31

Naja gut, ich glaube ich nehme das dann auch erstmal so hin. Werde mich da in nächster Zeit sicherlich noch n bisschen mehr mit beschäftigen.

Herzlichen Dank erstmal soweit!

BID = 126264

123abc

Schreibmaschine



Beiträge: 2195
Wohnort: Hamburg

Andersherum gesagt : Einem Motor ist es egal ob er im Sternpunkt einen N bekommt ( da er ihn nicht braucht )

Wenn hingegen in der Normalen SV der N wegbrennt wird es richtig teuer da sie nacheinander fast alle angeschlossenen Geräte verabschieden.

123abc


BID = 126308

gretel

Schreibmaschine



Beiträge: 1169
Wohnort: Deutschland

11-11-2004: und noch ein Schaltbildchen zum Anschauen ....!

Helau !




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