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Spannung auf dem Gehäuse der Endstufen Suche nach: spannung (45525) |
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BID = 613174
analogrebell Gerade angekommen
Beiträge: 11
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Hi wegen einer Recherche zu einem Herdproblem bin ich auf dieses Forum gestoßen und habe aber eine andere Frage die ich bis gerade eben ignoriert habe.
Also ich habe einen Vorverstärker an dem vier Yamaha Endstufen hängen. 2x Yamaha PC2002M und 2x P2200. Das Problem ist keine der Endstufen ist geerdet, wundert mich auch seit dem ersten Tag den ich sie besitze. Jede Endstufe alleine ist kein Thema, wenn ich jetzt aber die Endstufen an die Vorstufe anschließe bekomme ich auf dem Gehäuse der Endstufen eine Spannung von ca 80 Volt! Die Endstufen werden per Klinke auf Chinch Adapter ( also unbalanced ) an den Vorverstäker, welcher auch nicht geerdet ist, angeschloßen. Wenn ich jede Endstufe einzeln an Strom anschließe und das Gehäuse gegen Erde messe habe ich wenn überhaupt 1V drauf. Wenn ich jetzt die gesammt Konstruktion anschließe und dann den Strom gegen Erde messe ist dort nicht mal ein Miliampere zu messen. Aber wenn man halt ans Gehäuse fasst und zum Beispiel gleichzeitig ans Gehäuse vom HTPC kommt bitzelt es eben ein bischen. Der HTPC ist optisch angeschlossen. Wenn die Endstufen ausgschaltet sind liegt keine Spannung am Gehäuse an. Muß ich mir jetzt sorgen machen und die Teile überprüfen lassen oder ist da irgendwie normal? Achja alle Geräte hängen an der gleichen Steckdose!
Danke schonmal |
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BID = 613177
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Wahrscheinlich ists normal, sofern keines der Gehäuse über den Schutzleiter geerdet ist.
Verantwortlich sind meist die beiden Y-Kondensatoren, die aus Störschutzgründen von beiden Adern der Netzleitung ans Chassis gelegt sind.
Das sind kleine, hochspannungsfeste Kondensatoren Größenordnung 2000...5000pF, die als Nebeneffekt einen kapazitiven Spannugsteiler für die Netzspannung darstellen, weshalb du mit einem hochohmigen Messinstrument vom Gehäuse gegen Erde knapp die halbe Netzspannung misst.
Oft haben solche Geräte einen Schraubanschluss für Erde und es wird nicht schaden dort den Schutzleiter anzuschliessen.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten ! |
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BID = 613195
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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Jepp, ist normal, ich stimme Perl zu. Ist bei anderen Unterhaltungsgeräten mit Eurostecker und Metallgehäuse (z.B. Sat-Receiver) meist nicht anders. Verbinde die Gehäuse der Audioanalgen untereinander und mit dem PE der Steckdose, und das Problem ist gelöst.
Bitte für die Steckdose einen Schukostecker nehmen und nicht einfach den Draht um den PE-Bügel wickeln Nicht, dass der Draht noch ins falsche Loch rutscht...
Anbindung an die Zentralheizung müsste bei ordnungsgemäß erstelltem Potentialausgleich auch gehen, aber der PE der Steckdose ist strippentechnisch eleganter.
Gruß, Bartho
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BID = 613443
analogrebell Gerade angekommen
Beiträge: 11
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Danke ertsmal. Y-Kondensatoren habe ich vor dem Trafo keine gefunden, mußte da ja schonmal reinschauen wie die so von innen aussehen Aber auf dem Gleichrichter sitzen parallel zu jeder Diode kleine Kondensatoren die Störungen filtern sollen. Da die nachfolgenden Siebkondensatoren aber mit dem Minuspol am Gehäuse verschraubt sind wird wohl hier die Spannung auf dem Gehäuse entstehen. Zumindest bin ich jetzt erst mal beruhigt. Leider haben diese Monster keine Erdungsschrauben. Gut vieleicht bei Studioendstufen die ins Rack geschraubt werden auch nicht nötig. Aber da kann man ja jede beliebige andere Schraube am Gehäuse verwenden und per Kabelschuhen ein schönes dickes Erdungskabel an den Endstufen durchschleifen. Da ich eh son kleinen Kasten habe in dem die Einsschaltverzögerung sitzt kann ich da ja auch einfach noch ne Erdschraube anbringen dann ist das ganze ne saubere Sache. Mir war es nur wichtig zu wissen ob das in Ordnung ist oder ob ich von einem Defekt ausgehen muß. Danke nochmal!
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BID = 613488
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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Gern geschehen
Zitat :
| Aber da kann man ja jede beliebige andere Schraube am Gehäuse verwenden und per Kabelschuhen ein schönes dickes Erdungskabel an den Endstufen durchschleifen. |
Jupp, jede Schraube tut es. Die Leitung ist übrigens eine Potentialausgleichsleitung und keine Erdungsleitung (sind zwei verschiedene Funktionen) und muss gar nicht dick sein.
Eine PA-Leitung dient dazu, geringe Ströme zu leiten, die während des normalen Betriebes entstehen dürfen. Eine PE-Leitung leitet nur im Fehlerfall, dann aber große Ströme.
Beispiel: Eine Sat-Leitung muss nach Vorschrift mindestens mit 4mm² an die PA-Schiene (ist meist gleichzeitig Haupterdungsschiene) des Hauses angeschlossen werden (4mm² nur deswegen, weil es mechanisch robust ist). Befindet sich die Sat-Schüssel im blitzschlaggefährdeten Bereich, muss diese mit 16mm² Kupfer geerdet werden.
Gruß, Bartho
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BID = 613495
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Zitat :
| Aber auf dem Gleichrichter sitzen parallel zu jeder Diode kleine Kondensatoren die Störungen filtern sollen. Da die nachfolgenden Siebkondensatoren aber mit dem Minuspol am Gehäuse verschraubt sind wird wohl hier die Spannung auf dem Gehäuse entstehen |
Hallo analogrebell,
dieser Gleichrichter sitzt doch hinter einem Netztrafo, oder?
Wenn ja, dann ist mußt du die Quelle der Spannung
weiter suchen. Ein Grund könnte sein, daß der Netztrafo
keine Schutzwicklung hat.
Gruß
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 613526
analogrebell Gerade angekommen
Beiträge: 11
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Also zumindest der Trafo der P2200 hat sicher eine Schutzwicklung der von der PC2002M dann sicher auch da sie das Nachfolgermodell ist. Ja die Kondensatoren sind nach dem Transformator, der 80 Volt auf der Sekundärseite hat! Sind eben vier kleine Kondensatoren von denen jeweils einer zu den Dioden des Gleichrichters parallelgeschalten ist. Könnte nicht doch genau das die Ursache sein? Ich habe das ganze nochmal versucht Meßtechnisch zu erfassen aber man muß erst mal warten bis sich die Spannung aufbaut. Also das kann schon mehrere Stunden dauern. Und eben maximal sind es 80V also die Spannung des Transformators!
Sorry für den Ausruck Erdleitungsleitung, da habe ich einfach nicht nachgedacht. Dabei habe ich es damals noch in der Schule gelernt Aber zumindest ist die Erdung bei jedem Stecker, Steckdose oder Kabel immer länger als die beiden anderen Adern immerhin das ist noch hängengeblieben!
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BID = 613529
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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Wie sieht's denn in der Vorstufe aus? Wenn ich das richtig gelesen habe, liegt ja an den Endstufengehäusen ohne Verbindung zur Vorstufe keine Spannung gegenüber Erde an.
Gruß, Bartho
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BID = 613587
analogrebell Gerade angekommen
Beiträge: 11
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@Bartholomew
Das hast du soweit korrekt verstanden ohne Verbindung zur Vorstufe habe ich auf den Gehäusen der Endstufen keine Spannung bzw. unter 1V.
Als erstes muß ich meine Vorstufe jetzt mal als Yamaha RX-V1400 Receiver outen ( ne qualitativ gleichwertige reine Vorstufe konnt ich mir nicht leisten ) an den ich per Pre-Out die Endstufen geklemmt habe. Am Receiver hängen keine Boxen. Der Receiver führt alleine auch keine Spannung. Bei dem kann ich aber nicht sicher sagen ob er Y-Kondensatoren hat oder nicht. Laut Servicemanual nicht! Aber am Vorgänger dem RX-V596 hatte ich auch schon das gleiche Problem. Am Receiver hängt dann optisch nur noch ein HTPC dran der auf Gummifüsen draufsteht. Also galvanisch getrennt Das komische ist auch so bald man die Spannung mit dem Billigmultimeter messen möchte bricht sie auch gleich zusammen. Wenn man über die Metallfront vom Receiver mit der Oberseite des Fingers fährt fühl es sich an als würde der Receiver vibrieren, ein echt ganz seltsames Gefühl.
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BID = 613619
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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Hoi,
Zitat :
| Wenn man über die Metallfront vom Receiver mit der Oberseite des Fingers fährt fühl es sich an als würde der Receiver vibrieren, ein echt ganz seltsames Gefühl. |
Das ist der Johnson-Rahbe(c)k-Effekt. Hier per Forensuche und über Google lässt sich einiges dazu finden, z.B. hier: https://forum.electronicwerkstatt.d.....um=39
Die Intensität ist je nach Steckerrichtung unterschiedlich.
Das ungeerdete Metallgehäuse bildet mit dem Außenleiter im Inneren des Gerätes einen Kondensator. Fasst man an das isoliert stehende Gehäuse, wird man selbst Teil dieses Kondensators. Den Strom, der über die Fingerkuppe hin- und herfließt (ist ja Wechselspannung), kann man spüren; der "Brumm", den man fühlt, hat doppelte Netzfrequenz, also 100Hz (man merkt jede Halbwelle).
Besonders gut spüren kann man den Effekt z.B. an 230V-Stehleuchten mit Metallgehäuse, wenn man den N per vorgelagertem Schalter trennt. Ist der N dagegen ungeschaltet und parallel zum L geführt, wird der Effekt stark vermindert (und ist irgendwann gar nicht mehr spürbar).
Zitat :
| Das komische ist auch so bald man die Spannung mit dem Billigmultimeter messen möchte bricht sie auch gleich zusammen. |
Liegt daran, dass der Kondensator nur eine sehr geringe Kapazität hat.
Gruß, Bartho
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BID = 614332
analogrebell Gerade angekommen
Beiträge: 11
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Thanks Champ! Wieder was gelernt.
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