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RCD springt bei Überlast an ?!? Suche nach: rcd (2227) |
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BID = 725467
capslock Gesprächig
Beiträge: 155
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Neues EFH, Baujahr 2009, das Haus hat 3 RCDs 30 mA über die verschiedenen Stromkreise verteilt.
Gestern habe ich mit einer Tischkreissäge dicke Bretter gesägt (40 mm Fichte). Das Teil mußte dafür ziemlich arbeiten, ging aber (Gehäuse wurde lauwarm).
Nach einer Viertelstunde ging der Strom aus. Es war aber der FI/RCD, nicht die 16 A - Sicherung der Steckdose oder die eingebaute Sicherung der Kabeltrommel.
Danach ging der Strom in immer kürzeren Abständen aus, obwohl ich die Säge zur Kühlung immer mal wieder eine Minute ohne Last habe laufen lassen. Das ganze Verhalten war wie bei einer Sicherung, die wenn einmal warm, umso schneller auf erneute Last anspricht.
Die Säge ist mit 1500 W angegeben, es scheint schon ein elektronisch kommutierter Motor zu sein. Ansonsten hing an dem Kreis nur eine Schreibtischlampe und eine Nähmaschine.
Ist das normal oder hat der RCD einen Schuß?
Ich habe auch noch eine Tischbohrmaschine, die seit dem Umzug auch nicht mehr tut (RCD löst sofort bei Einschalten aus). Die ist aber um die 7 Jahre alt und könnte auch einen defekten Anlaufkondensator haben. |
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BID = 725472
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Hallo Feststelltaste,
nein, das ist nmicht normal. Aber bekannt.
Da das bei unterschiedlichen Gerätern auftrtt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß es weder am FI-Schutzschalter noch an den auslösenden Geräten liegt.
Stattdessen dürfte es einen N-PE-Schluß irgendwo in einem der Stromkreise geben, die mit an dem betroffenen FI hängen.
Die Ursache kann mannigfaltig sei, von Nagel in Leitung über gealtertes Heizelement oder von Feuchtigkeit, Spinne oder Dispersionsfarbe in Dose, beschädigten beweglichen Leitungen bis hin zu Montagefehlern an Deckenleuchten etc.
Maßnahmen:
1) feststellen, welche Stromkreise an jenem FI hängen
2) ALLE Netzstecker in jenen Stromkreisen ziehen
3) erneut testen
Wenn Fehler immer noch vorhanden, Eli rufen. Der muß dann das Leitungsnetz durchmessen, um den Fehler einzugrenzen.
Wenn er hingegen weg ist (der Fehler, nicht der Eli), Geräte Stück für Stück wieder einstecken, dabei nach JEDEM Stecker erneut testen.
Zum Test stets das "sicher auslösende" Gerät (also die alte Säge mit dem hohen Anlaufstrom) verwenden.
Eine "schöne" Sonntagsaufgabe für die ganze Familie - ideal für so einen verregneten Tag...
Viel Erfolg!
Sonntagsgruß,
sam2
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???" |
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BID = 725473
Mirto Schreibmaschine
Beiträge: 2236 Wohnort: Sardinien (IT)
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Hallo capslock!
Normal ist das sicher nicht.
Das der RCD defekt, kann natürlich sein, glaub ich aber eher nicht.
Bewaffne Dich mal mit einem Isolationsmessgerät und überprüfe die vier Geräte auf eventuelle Isolationsfehler.
Das gilt natürlich auch für Deine Elektroinstallation (voher abschalten), da könnte ein N-PE-Schluss vorliegen.
Gruß
Rainer
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Fehler passieren immer wieder. Wichtig dabei ist, anschliesend noch in der Lage zu sein, davon berichten zu können!!
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BID = 725505
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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RCDs mit thermischem Überstromauslöser gab/gibt es, sie sind aber eine absolute Rarität und ich weiß nicht ob die in Deutschland jemals verkauft wurden. Einziger mir bekannter Hersteller ist F&G/Moeller Austria und da waren das eigens gekennzeichnete (teurere) Typen. Ich nehme an, die aktuellen sündhaft teuren X-Typen (nach österreichischer Vorschriftenlage mit Nennstrom vorsicherbar) sind genau solche mit Überstromauslöser.
In diesem Fall würde ich absolut Sam2 zustimmen und eine Isolationswiderstandsmessung vorschlagen.
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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
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BID = 725513
capslock Gesprächig
Beiträge: 155
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Danke erstmal für die Tipps.
Die Bohrmaschine könnte wirklich ex sein.
Die Säge hat bislang auch hier immer prima getan. Nur jetzt, wo ich dickere Bretter gesägt habe, fing der Spinnkram an. Und es schien wirklich was mit Last zu tun zu haben, von den immer kürzeren Intervallen bis zur Tatsache, daß sie am Schluß jedesmal den FI ausgelöst hat, wenn die Drehzahl deutlich abfiel (z.B. durch Verkanten des Bretts).
Wie kann man so ein lastabhängiges Verhalten mit Fehlströmen anderswo erklären?
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BID = 725518
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Ganz einfach:
Je mehr Last, desto höherer Betriebsstrom fließt.
Der verursacht Spannungsfall auf der Zuleitung. Damit wird das Potential des N merklich (einige Völter) über Erdpotential gehoben.
Besteht nun irgendwo "hinter" dem FI (also im Bereich der geschützten Endstromkreise) ein Isolationsfehler (Verbindung des N zum PE oder zu natürlicher Erde, z.B. Lasserweitung), so teilt sich der Rückstrom auf und ein Teil von ihm fließt eben über den PE oder die Erdung ab (und damit am FI vorbei). Dies erkennt der FI und löst dann aus (denn für Ihn sieht es ja wie ein Fehlerstrom aus - er "kann nicht unterscheiden, ob der Strom aus dem L oder dem N entwichen ist").
Voila!
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BID = 725535
high_speed Schreibmaschine
Beiträge: 2073
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Die Tischbohrmaschine schon einmal an einem anderen FI
(Fehlerstromschutzschalter) betrieben?
Offtopic :
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Zitat :
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RCDs mit thermischem Überstromauslöser gab/gibt es, sie sind aber eine absolute
Rarität und ich weiß nicht ob die in Deutschland jemals verkauft wurden.
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Wenn Du noch einen magnetischen Kurzschlussauslöser spendierst, habe ich 3
davon in meiner NSHV. Moeller PXK-B10/1N/003-A [gebaut bei euch]
Einer wartet noch auf den Einsatz im Karton (PXK-B13/1N/003-A).
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MfG
Holger
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George Orwell 1984 ist nichts gegen heute.
Der Überwachungsstaat ist schon da!
Leider lernen die Menschen nicht aus der Geschichte,
ansonsten würde sie sich nicht andauernd wiederholen.
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BID = 725554
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Zitat :
high_speed hat am 7 Nov 2010 14:03 geschrieben :
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Offtopic :
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Zitat :
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RCDs mit thermischem Überstromauslöser gab/gibt es, sie sind aber eine absolute
Rarität und ich weiß nicht ob die in Deutschland jemals verkauft wurden.
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Wenn Du noch einen magnetischen Kurzschlussauslöser spendierst, habe ich 3
davon in meiner NSHV. Moeller PXK-B10/1N/003-A [gebaut bei euch]
Einer wartet noch auf den Einsatz im Karton (PXK-B13/1N/003-A).
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Offtopic :
| Das ist dann nochmal wieder was anderes. Ich rede von reinen FI mit Bimetallauslöser, ohne Kurzschlußauslöser. Sowas zum Beispiel: http://cgi.ebay.at/FI-Schutzschalte.....f9635
Dhaer auch keine Angabe einer Auslösecharakteristik wie bei einem FI/LS. |
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BID = 725555
capslock Gesprächig
Beiträge: 155
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Zitat :
sam2 hat am 7 Nov 2010 12:36 geschrieben :
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Ganz einfach:
Je mehr Last, desto höherer Betriebsstrom fließt.
Der verursacht Spannungsfall auf der Zuleitung. Damit wird das Potential des N merklich (einige Völter) über Erdpotential gehoben.
Besteht nun irgendwo "hinter" dem FI (also im Bereich der geschützten Endstromkreise) ein Isolationsfehler (Verbindung des N zum PE oder zu natürlicher Erde, z.B. Lasserweitung), so teilt sich der Rückstrom auf und ein Teil von ihm fließt eben über den PE oder die Erdung ab (und damit am FI vorbei). Dies erkennt der FI und löst dann aus (denn für Ihn sieht es ja wie ein Fehlerstrom aus - er "kann nicht unterscheiden, ob der Strom aus dem L oder dem N entwichen ist").
Voila!
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Gut erklärt! Dann brauch ich ja zum Testen nicht mehr die Säge quälen, sondern kann irgendeinen Verbraucher mit am besten gleich 3 kW Leistung nehmen.
Jetzt ist nur noch die Frage, warum die Ausfälle im Laufe von ca. 30 Minuten immer häufiger kamen. Die Strecke über den N bis zum Isolationsfehler muß dann ja mit der Zeit über Aufheizung höheren Widerstand bekommen haben.
Ich hoffe mal, daß das nicht die eigentliche Leitung war (bzw. die dann auch innerhalb von 10 - 15 Min wieder runterkühlt - solange habe ich nämlich mal was anderes gemacht).
Kann es sein, daß der N auch über die Sicherung läuft und da der Extrawiderstand herkam?
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BID = 725739
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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Offtopic :
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Zitat :
Trumbaschl hat am 7 Nov 2010 15:12 geschrieben :
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.......Das ist dann nochmal wieder was anderes. Ich rede von reinen FI mit Bimetallauslöser, ohne Kurzschlußauslöser. Sowas zum Beispiel: http://cgi.ebay.at/FI-Schutzschalte.....f9635
Dhaer auch keine Angabe einer Auslösecharakteristik wie bei einem FI/LS.
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Nein, also soweit mir bekannt ist sind die "super" X-Typen normale FI, die laut Hersteller mit Nennstrom vorgesichert werden können. Die FIs aus deinem Bild sind Spezialtypen, die sowieso niemand einsetzt. Ich gelaude sowieso, dass die X Typen nur ganz normale 40A FIs sind und damit viel viel Geld gemacht wird. |
[ Diese Nachricht wurde geändert von: shark1 am 8 Nov 2010 10:40 ]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: shark1 am 8 Nov 2010 10:41 ]
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BID = 725742
wome Schreibmaschine
Beiträge: 1252
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Wo die Fehlerstelle ist, ermittelt man durch Messen, nicht durch Raten.
Also N und L des Stromkreises frei schalten und gegen PE messen, zuerst mit dem Piepser zur Orientierung und zum Abschluss oder bei Unklarheiten mit dem Isotester.
Ist alles sauber, geht es bei den Geräten weiter.
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BID = 725788
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Zitat :
shark1 hat am 8 Nov 2010 10:38 geschrieben :
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Offtopic :
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Zitat :
Trumbaschl hat am 7 Nov 2010 15:12 geschrieben :
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.......Das ist dann nochmal wieder was anderes. Ich rede von reinen FI mit Bimetallauslöser, ohne Kurzschlußauslöser. Sowas zum Beispiel: http://cgi.ebay.at/FI-Schutzschalte.....f9635
Dhaer auch keine Angabe einer Auslösecharakteristik wie bei einem FI/LS.
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Nein, also soweit mir bekannt ist sind die "super" X-Typen normale FI, die laut Hersteller mit Nennstrom vorgesichert werden können. Die FIs aus deinem Bild sind Spezialtypen, die sowieso niemand einsetzt. Ich gelaude sowieso, dass die X Typen nur ganz normale 40A FIs sind und damit viel viel Geld gemacht wird. |
[ Diese Nachricht wurde geändert von: shark1 am 8 Nov 2010 10:40 ]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: shark1 am 8 Nov 2010 10:41 ]
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Offtopic :
| Stimmt, hab gerade gesehen die HF7-Typen (mit Bimetall) gibt es immer noch, parallel zu den mythischen X-Typen.
Dummerweise hat die Existenz der HF7-Typen viele Kollegen zu der Annahme gebracht, alle(!) FI hätten einen Überstromauslöser. |
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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
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BID = 725801
ergster Stammposter
Beiträge: 379 Wohnort: Nähe Dortmund
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Also, ich würde ja ersteinmal sicherstellen, dass die Kreissäge nicht selbst das Problem verursacht.
Das für den Laien einfachste wäre hier wohl, einfach die Säge genau so wieder zu betreiben wie bei dem Problemfall und wenn dann der FI wieder fällt, zunächst einmal den Stecker der Säge umdrehen.
Fällt der FI nicht, den Stecker ebenfalls umdrehen.
Bewirkt das umdrehen des Steckers, dass der FI mal auslöst, mal nicht, dann sollte die Säge überprüft werden.
Löst der FI in beiden Positionen aus, dann die Säge mal an einen Stromkreis umstecken der hinter einem der anderen FI hängt.
Kommt es dort auch zur Auslösung --> Säge defekt.
Warum sollte die Säge auch nicht einen Isofehler in einer Motorwicklung haben können, der mit steigender Temperatur niederohnmiger wird.
Das es an der Installtion liegt, weil die Bohrmaschine auch den FI auslöst, glaube ich nämlich nicht, da er schreibt, das dieses Problem seid dem Umzug besteht und der FI bei einschalten der Bohrmaschine sofort auslöst.
Wahrscheinlich gab es in der alten Wohnung keinen FI.
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BID = 725872
Aufputzdose Gesprächig
Beiträge: 182 Wohnort: Hinterbrühl
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Offtopic :
| Ach ja, diese ominösen HF7 von F&G! Habe nie einen "in freier Wildbahn" gesehen! Aber laut Prospekt (siehe Scan beiliegend) handelte es sich dabei wirklich um eine Neukonstruktion mit einem "integrierten Thermoschutz" - daher auch keine Kennlinie wie bei FI-LS angegeben.
Die Dinger waren sicher teuer, aber der Fachbetrieb konnte einen Musterkoffer um ATS 999.- ordern in dem 3 HF7 waren, einer davon mit durchsichtigem Gehäuse So einen hätte ich gerne für meine Sammlung... |
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BID = 725924
capslock Gesprächig
Beiträge: 155
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Yupp, Bohrmaschine habe ich überprüft, löst an allen FI aus, und vorher gab es keinen.
Nochmal die Frage: liegt bei den üblichen Sicherungsautomaten nur eine Heizwendel in L oder zwei kleinere in jeweils L und N? Eigentlich macht nur ersteres Sinn, und dann muß ich die Temperaturabhängigkeit wohl eher der Säge zuschreiben?
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