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Problem mit Stromaggregat und Gasheizung Suche nach: gasheizung (108) |
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BID = 450402
ffeichtinger Schreibmaschine
Beiträge: 1050 Wohnort: Traunkirchen im Salzkammergut
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Hallo
Mein Vater hat sich jetzt ein Stromaggregat von Honda EU 10i gekauft.
http://www.honda.at/content/industr.....v=218
Das Gerät funktioniert ganz gut mit allen möglichen Geräten (Staubsauger, Halogenlampe, Bohrmaschine,...) nur die Gasheizung bereitet Probleme. Die ersten 10 Sekunden läuft alles ganz normal, die Heizung zündet, die Umwälzpumpe läuft, aber nach ein paar Sekunden geht die Heizung plötlich auf Störung und stellt sich ab.
Deaktiviert man den Störungstaster geht das Spiel wieder von vorne los.
Wenn die Sache wieder am Netz hängt läuft alles wieder problemlos.
Das Aggregat kann 1kW leisten, für die Heizung bei weitem genug, es bleibt fast auf Leerlaufdrehzahl. Die Heizung ist, (wie könnte es anders sein über die Rohre) geerdet, und auch über den Schutzkontakt mit der Erde des Stromaggregates verbunden. (Auch wenn dieses zusätzlich geerdet wird ändert sich nicht's.)
Wo könnte da der Fehler liegen?
Danke schon mal.
mfg Fritz
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BID = 450415
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Ganz einfach:
Der Flammenwächter dieser Heizungen arbeitet oft auf Basis von Ionisisation.
Dazu ist es nötig, daß zur Speisung ein korrekt gepoltes Tx-System benutzt wird, also die Versorgungsspannung Erdbezug hat (und das noch auf der richtigen Seite, nämlich dem N).
Ein solches Moppel hingegen ist als IT-System ausgeführt, die von ihm gelieferte Spannung hat demnach keinen Erdbezug.
Der Flammwächter erkennt nicht, daß die Flamme an ist und schaltet ab, um das Ausströmen unverbrannten Gases zu verhindern.
Abhilfe:
Umbau auf Tx-System.
Achtung:
Man darf nicht nur einfach ne Brücke einlegen und einen Erder setzen (oder den des Hauses, aber nicht den des Versorgungsnetzes!!! mitbenutzen), sondern muß sicherstellen, daß dann auch die Abschaltrbedingungen erfüllt sind. Am einfachsten durch Zwischenschalten eines FI-Schutzschalters (30mA).
Vorsicht:
Dies ist Sache des Fachmanns. Versuche können auch teuer werden, da bei Falschpolung der Feuerungsautomat der Heizung zerstört werden kann! Von den Gefahren für Leib und Leben ganz abgesehen...
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???" |
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BID = 450430
Fentanyl Fentanyl mit Overkill Volle Kanne !
Beiträge: 1912
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Wieso soll bei "Falschpolung" bei Wechselstrom etwas zerstört werden? Versteh ich nicht...
MfG; Fenta
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BID = 450439
Topf_Gun Schreibmaschine
Beiträge: 1236
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Falschpolung gegenüber dem Erdpotential.
Der Flammenwächter misst mit einer kleinen Spannung die Ionisation durch die Flamme.
0V des Flammwächters sind mit dem N verbunden, der Strom fließt über den PE ab.
wenn nun die 0V-Seite des Flammwächters auf 230V gegen PE gehoben wird...
Gruß Topf_Gun
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BID = 450476
ffeichtinger Schreibmaschine
Beiträge: 1050 Wohnort: Traunkirchen im Salzkammergut
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Wir haben die Heizung mit einem Schu-Ko Stecker am Hausnetz verbunden, die Heizung funktioniert aber auch wenn der Stecker andersherum eingesteckt wird, sprich N und L vertauscht sind ???
Wie passt das zusammen?
Wenn ich dich richtig verstehe meinst du das mit dem FI so:
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BID = 450477
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Ja, die FI-Anordnung ist korrekt. Das wäre in dem Fall ein TN-S-System. Da ist der Erdungswiderstand nicht sehr kritisch.
Aber die beiden Anschlüsse an der Heizung sind bestimmt eindeutig mit N und L gekennzeichnet. Und genauso muß das auch angeschlossen werden!!!
Daher verwendet man dafür eben KEINE Schukos, sondern dreipolige CEE-Stecker (wie z.B. an Wohnwagen), die sind verpolungssicher!
Solltet Ihr auch für die normale Speisung einbauen und die Polung der Heizung prüfen. Dann kann später auch einfach auf das (mit der Umrüstung versehene) Aggregat umgesteckt werden.
Wie gesagt, kann es sonst zu teuren Schäden am Gerät kommen. Muß nicht (je nach Auslegung der Schaltung und ihrer Bauteile), aber kann. Herausfordern sollte man es trotzdem nicht.
Warum das Gerät in Eurem Fall bisher überlebt hat, mußt Du den Hersteller fragen...
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BID = 450482
martin02 Stammposter
Beiträge: 496
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Hallo Sam2,
dazu habe ich eine Frage:
Die Verschaltung eines Aggregates als "TN-S" kommt mir viel besser vor als "IT". Eigentlich würde dies doch auch ohne Erder funktionieren, oder? Dürfte man ein Aggregat eintsprechend umbauen? Ich sehe gerade nur Vorteile.
MfG
Martin
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BID = 450489
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Nein, das hat einen gravierenden Nachteil, den Du übersehen hast!
Denn bei Erdschluß des L (der ja unbemerkt bliebe) nehmen plötzlich alle mit dem Schutzleiter verbundenen Teile (z.B. auch das Generatorgehäuse) die Klemmenspannmung von ca. 230V gegen Erde an!!!
Das ist nicht ganz so angenehm...
Wenn man das so machen wollte, müßte man zumindest eine (teure) Isolationsüberwachungseinrichtung einbauen, die zur Funktion auch wieder nen Erder braucht.
Ein "TN-S" ohne Erdung kann es von der Nomenklatur her übrigens nicht geben. Denn das T heißt ja gerade, daß ein Pol des Generators zumindest betriebsgeerdet ist. Es wäre stattdessen sozusagen ein "IN", welches aber aus gutem Grund (s.o.) nicht genormt ist.
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BID = 450494
martin02 Stammposter
Beiträge: 496
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Ok, das hatte ich übersehen...
Aber bei einem 10 mA FI würde ein ziemlich kleiner Erder genügen, oder?
Und wenn der genannte Fall auftritt (ohne Erder) können aber auch nur z.B. 10 mA durch den fließen, der das anfasst (wegen FI), oder?
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BID = 450505
Topf_Gun Schreibmaschine
Beiträge: 1236
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Nein, ein FI begrenzt den Fehlerstrom NICHT. es ist ihm Egal ob der Fehlerstrom 10mA oder 100A beträgt, in beiden Fällen löst er gleich schnell aus.
Der FI darf ab halbem und muß ab vollem Nennfehlerstrom auslösen.
GRuß Topf_Gun
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BID = 450508
martin02 Stammposter
Beiträge: 496
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Ja, danke, das ist mir klar. Ich meinte dauerhaft fließen.
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BID = 450512
ffeichtinger Schreibmaschine
Beiträge: 1050 Wohnort: Traunkirchen im Salzkammergut
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Hallo
Wir haben gerade eine interessante Entdeckung gemacht:
Wenn ein Phasenprüfer zwischen PE und N geschlossen wird läuft die Heizung problemlos!!!
Sobald der Phasenprüfer entfernt wird fängt die Heizung an zu zünden und geht schließlich auf Störung.
Nun haben wir einen 100k Widerstand in eine Dose verpackt und über einen Schu-Ko Stecker beim Verteiler dazu gesteckt (mit 4M7 gehts nicht). Es läuft!!!
Damit ist das Problem gelöst, auch wenn ich nicht ganz verstehe warum.
Wenn der Widerstand nicht eingesteckt ist messen wir zwischen den Phasen und PE eine Wechselspannung von jeweils ca. 120V. Wenn er eingescheckt ist verzieht sich die Sache geringfügig zu 100 und 120V.??
Wie gesagt verstehen tu ich's nicht, aber es geht.
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BID = 450515
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Ich dagegen verstehe es schon.
Was ich nicht verstehe, ist vielmehr, warum Laien da dran herumbasteln und sich dann nichtmal an die Hinweise halten, um die sie gebeten hatten...
Ganz deutlich:
Ich habe den Eindruck, daß Euch nicht bewußt ist, daß aus Sicherheitsgründen an solch einem Aggregat (im Lieferzustand, also als IT-System) immer nur ein Verbraucher gleichzeitig angeschlossen sein darf!!!
Zu der Bastelei:
Ist der verwendete Widerstand überhaupt für diese Belastung ausgelegt (thermisch und von der Spannung her)? Immerhin setzt er mehr als ein halbes Watt um...
Und was ist jetzt mit der Polung der Heizung?
Ich glaub, man muß Euch wünschen, daß das malträtierte Ding endlich verreckt. Manche Leute lernen offenbar nur über den Geldbeutel.
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BID = 450560
ffeichtinger Schreibmaschine
Beiträge: 1050 Wohnort: Traunkirchen im Salzkammergut
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Ich bin dir zwar für deinen Tipp dankbar, aber deine Überheblichkeit hängt mir schon etwas zum Halse heraus:
Zitat :
| ...sich dann nichtmal an die Hinweise halten, um die sie gebeten hatten... Ich glaub, man muß Euch wünschen, daß das malträtierte Ding endlich verreckt. Manche Leute lernen offenbar nur über den Geldbeutel... |
Wir haben in die Elektronik der beiden Geräte nicht eingegriffen, oder sie geöffnet. Es hängt tatsächlich nur ein Verbraucher am Aggregat, oder bezeichnetst du 100kOhm als 'Verbraucher'? Wenn dir die Sache mit dem Widerstand nicht gefällt, denk dir einfach es wäre ein Spannungsprüfer. Darf eine 'Laie' wenigstens einen Spannungsprüfer verwenden?
Übrigens sind es nur ca. 0.1W, die der Widerstand verbraten muss.
100V/100kOhm=1mA
1mA*100V=0.1W
Es handelt sich um einen 1/4 Watt Widerstand, er wird nicht mal warm.
Ich verstehe aber noch nicht warum die Sache mit dem 'Spannungsprüfer' funktioniert?
Zitat :
| Ich dagegen verstehe es schon. |
dann erzähl mal....
[ Diese Nachricht wurde geändert von: ffeichtinger am 15 Aug 2007 17:49 ]
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BID = 450563
wome Schreibmaschine
Beiträge: 1252
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Na, dann blas mal die Flamme aus! Nus so testhalber.
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