Potentialausgleich bei Duschtassensanierung in meinem Bad (Baujahr 1978)

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Achtung immer VDE beachten !!


Autor
Potentialausgleich bei Duschtassensanierung in meinem Bad (Baujahr 1978)
Suche nach: potentialausgleich (972)

    







BID = 694886

Achimito

Gesprächig



Beiträge: 174
 

  


Hi zusammen,

in meinem Bad (Baujahr des Hauses und des Bades: 1978, Eigentum meiner Eltern) wird nach einem Wasserschaden soeben die Duschtasse erneuert. Die alte Duschtasse ist jetzt rausgerissen worden und die Potentialausgleichsanschlüsse an der Duschtasse und an den Wasserrohren ebenso. Die Wasserrohre sind verzinkte Stahlrohre, die jetzt ca. 2 Meter abgesägt wurden und an die mit Edelstahlrohren und Rotgußfittings angeflanscht wurde. Die Sanitärfachfirma meint, daß der Potentialausgleich definitiv nicht mehr angeschlossen werden müßte. Die alte Duschtasse war aus Stahl/Emaille und die neue ist dies ebenso (die neue wird definitiv keine Kunststoffduschtasse!). Achja: FI-Schutzschalter existieren im gesamten Haus nicht.

Ich habe schon viel gegoogelt und auch den Hinweis auf die aktuelle Version der VDE 0100-701 gelesen. Und auch hier im Forum habe ich schon fleißig die Suche bemüht. Dennoch bin ich noch immer verunsichert und will hiermit in die Runde fragen, ob die neuen Wasserrohre und die neue Stahl-Duschtasse nicht doch wieder mit dem Potentialausgleich verbunden werden müssen? Was meint Ihr?

Danke für Euren Rat,
Joachim

BID = 694917

ego

Inventar



Beiträge: 3093
Wohnort: Köln

 

  

Viel wichtiger ist es, zu prüfen ob der Hauptpotentialausgleich ordnungsgemäss ist, und FI nachzurüsten.

BID = 694939

Achimito

Gesprächig



Beiträge: 174

Hi,


Zitat :
ego hat am  8 Jun 2010 23:15 geschrieben :

Viel wichtiger ist es, zu prüfen ob der Hauptpotentialausgleich ordnungsgemäss ist, und FI nachzurüsten.


Meinst Du mit "Hauptpotentialausgleich" die PA-Schiene im Keller oder wie? Sorry, ich bin leider kein Elektriker, vielleicht ist die Frage also doof.

Also das Bad ist im 1. OG, und die Haupt-PA-Schiene im Anschlußkeller. Und, die Ader des alten Potentialausgleiches des nun betroffenen Bades im 1. OG wurde vom Sanitärmann "zwischen den freigelegten Backsteinen" einfach so abgezwickt. Diese PA-Ader verläuft jedoch unter Putz weiter und verläuft meiner Sichtung nach unter Putz weiter Richtung des Hager-Unterverteilkastens im 1. OG. Das badseitig abgezwickte Ende schaut also noch ca. 1 cm zwischen den Backsteinen im Bad hervor.

Ja, über FI-Schalter werden wir uns natürlich auch Gedanken machen... .

LG,
Joachim

BID = 694966

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Entscheidend ist, ob neben den Frischwasserleitungen auch die Abwasserleitung metallisch ist. Wenn ja, MUSS die Wanne wieder in den PA eingebunden werden! Wenn nicht, ist es freigestellt (dann würde ich es unterlassen).

Achtung beim Abzwicken:
Oftmals läuft diese Ader weiter, um z.B. die Heizungsrohre im Badezimmer mit der Wasserleitung und diese mit dem Schutzleiter zu verbinden.
DIESE Verbindung MUSS auf jeden Fall erhalten bleiben!

Es darf also ggf. NUR die Verbindung zur Duschtasse selbst entfernt werden.
Wenn eine weitere Wanne (z.B. Badewanne im Raum vorhanden ist, die nicht mit ersetzt wird, auch auf diese achten! Besonders bei älteren Wannen ist öfters noch ein durchgehend metallischer Abfluß vorhanden.

Nachtrag:
In Deinem Fall hat der Sani also klar einen Fehler gemacht, der behoben werden muß!
Die von der UV kommende PA-Ader muß wieder mit den beiden Frischwasserrohren verbunden werden.
NUR die Anbindung der Tasse darf ggf. entfallen (wenn sie ein nicht leitfähiges Abflußrohr besitzt/bekommt). Hierbei genügt das Anschlußrohr (z.B. aus Kunststoff), der Fallstrang darf weiterhin metallisch bleiben, das stört nicht.


Was den FI angeht:
Aufgrund des Baujahrs müssen schon alle Leitungen einen separaten Schutzleiter besitzen. Daher ist die Nachrüstung eines (30mA-)FI sehr einfach möglich und DRINGEND zu empfehlen. Es gibt keinen besseren Personen- und auch Brandschutz! Es genügt ein einziger Schutzschalter, wenn mehr Platz ist, kann man ggf. auf zwei aufteilen. Ebenso, wenn Stockwerksunterverteiler vorhanden sind.
Mach mal Fotos der vorhandenen Verteiler, dann kann man nähere Tipps geben.


_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am  9 Jun 2010  9:43 ]

BID = 694969

Dark Dragon

Schreibmaschine



Beiträge: 1363
Wohnort: Solingen


Zitat :
Achtung beim Abzwicken:
Oftmals läuft diese Ader weiter, um z.B. die Heizungsrohre im Badezimmer mit der Wasserleitung und diese mit dem Schutzleiter zu verbinden.
DIESE Verbindung MUSS auf jeden Fall erhalten bleiben!



Ich lese das so, dass die neuen Rohre nicht mehr mit dem PA verbunden sind.

Wenn ein Teil der Leitungen durch Kunststoffrohre ersetzt wird, ist auch keine Verbindung zum PA beim Hausanschluß mehr gegeben.

Ich würde einen Eli beauftragen, den PA zumindest zu den Rohren wieder ordnungsgemäß herzustellen und die Rechnung an die Sanitärfirma weiterzuleiten.
Also Backsteine aufhauen, die Leitung ordentlich verlängern und durchmessen lassen.
Evtl. hat die Firma ja auch einen konzessionierten Eli Meister an der Hand.

Gruß DD


Edit : Und sam2 war schon wieder mal schneller ...

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Dark Dragon am  9 Jun 2010  9:53 ]

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Dark Dragon am  9 Jun 2010  9:58 ]

BID = 694971

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Aber Du hast noch nen guten Gedanken eingebracht:

Nämlich den Aspekt der Kostenübernahme.

Das Verhalten der Sanitärfirma war nicht korrekt. Sie hätte den vorhandenen PA nicht ohne Rücksprache und Zustimmung des Eigentümers ersatzlos entfernen dürfen!
Dies gilt auch für den Teil (die Tassenanbindung), welche evtl. nach VDE nicht mehr zwingend ist (aber es könnte ja sein, daß der Eigentümer ihn trotzdem beibehalten will!).
Das kurze Abzwicken ist außerdem hochgradig unprofessionell, weil das Verlängern einer solchen PA-Leitung aufwendig ist. Denn Schraubklemmen sind an derart später unzugänglichen Stellen nicht zulässig.

Lösung:
Wenn der Sanilöter keinen Eli im eigenen Betrieb hat, einen Eli rufen. Der soll die PA-Leitung per Preßverbinder verlängern und wieder mit den Frischwasserrohren verbinden.
Ich würde außerdem (wenn eine Tassenanbindung nicht nötig und nicht gewollt ist) trotzdem ein loses Leitungende unter der Tasse anbringen.

Denn nichts ist so beständig wie der Wandel im Laufe der Zeit...

Die Kosten hat im Wesentlichen der Sanilöter zu tragen. Abgezogen werden nur die Sowiesokosten, das sind z.B. die neuen Erdungsschellen für die Edelstahlrohre (denn die hättet Ihr auch bezahlen müssen, wenn der Sanilöter von Anfang an richtig gehandelt hätte).

BID = 695030

Achimito

Gesprächig



Beiträge: 174

Hi,


Zitat :
sam2 hat am  9 Jun 2010 09:34 geschrieben :

Entscheidend ist, ob neben den Frischwasserleitungen auch die Abwasserleitung metallisch ist. Wenn ja, MUSS die Wanne wieder in den PA eingebunden werden! Wenn nicht, ist es freigestellt (dann würde ich es unterlassen).


Also der alte Siphon war aus Kunststoff, und der neue (schon angelieferte Siphon) ist es auch. Die Duschtasse ist auch schon angeliefert worden, ist jedoch noch nicht eingebaut, da der Wasserschaden erst trocknen muß.


Zitat :

Achtung beim Abzwicken:
Oftmals läuft diese Ader weiter, um z.B. die Heizungsrohre im Badezimmer mit der Wasserleitung und diese mit dem Schutzleiter zu verbinden.
DIESE Verbindung MUSS auf jeden Fall erhalten bleiben!


Ok, danke, habe ich verstanden. Links neben der Duschtasse steht eine Badewanne, von deren zuleitenden Wasserrohren der Potentialausgleich Richtung Duschtasse verlief, die rechts neben der Badewanne montiert war. Der Sani hat die Leitung des Potentialausgleichs einfach zusammengewickelt und unter die Badewanne gewurschtelt.


Zitat :

Es darf also ggf. NUR die Verbindung zur Duschtasse selbst entfernt werden.
Wenn eine weitere Wanne (z.B. Badewanne im Raum vorhanden ist, die nicht mit ersetzt wird, auch auf diese achten! Besonders bei älteren Wannen ist öfters noch ein durchgehend metallischer Abfluß vorhanden.


Genau. Badewanne steht links von Duschwanne, wie oben gesagt. Ob der Abfluß der Badewanne metallisch ist oder nicht, kann ich mangels Revisionsschacht an der Badewanne nicht einsehen. Aber an der Badewanne wurde und wird auch nichts verändert. Ich hoffe mal, daß der Elektriker 1978 hier ordentlich gearbeitet hat.


Zitat :

Nachtrag:
In Deinem Fall hat der Sani also klar einen Fehler gemacht, der behoben werden muß!
Die von der UV kommende PA-Ader muß wieder mit den beiden Frischwasserrohren verbunden werden.
NUR die Anbindung der Tasse darf ggf. entfallen (wenn sie ein nicht leitfähiges Abflußrohr besitzt/bekommt). Hierbei genügt das Anschlußrohr (z.B. aus Kunststoff), der Fallstrang darf weiterhin metallisch bleiben, das stört nicht.


Ok, danke! Genau das ist der Fall, der hier bei mir vorliegt!


Zitat :

Was den FI angeht:
Aufgrund des Baujahrs müssen schon alle Leitungen einen separaten Schutzleiter besitzen. Daher ist die Nachrüstung eines (30mA-)FI sehr einfach möglich und DRINGEND zu empfehlen. Es gibt keinen besseren Personen- und auch Brandschutz! Es genügt ein einziger Schutzschalter, wenn mehr Platz ist, kann man ggf. auf zwei aufteilen. Ebenso, wenn Stockwerksunterverteiler vorhanden sind.
Mach mal Fotos der vorhandenen Verteiler, dann kann man nähere Tipps geben.


Ok, werde ich machen und heute abend nachreichen. Dazu muß ich erstmal die Verkleidung von der Unterverteilung im 1. OG abschrauben, aber das stellt kein Problem dar.

Vielen Dank erstmal für die Hilfe und ich melde mich heute abend mit Fotos nochmal zurück.

LG,
Joachim

BID = 695101

Achimito

Gesprächig



Beiträge: 174


Zitat :
Achimito hat am  9 Jun 2010 16:30 geschrieben :

Hi,


Zitat :

[...]
Mach mal Fotos der vorhandenen Verteiler, dann kann man nähere Tipps geben.


Ok, werde ich machen und heute abend nachreichen. Dazu muß ich erstmal die Verkleidung von der Unterverteilung im 1. OG abschrauben, aber das stellt kein Problem dar.

Vielen Dank erstmal für die Hilfe und ich melde mich heute abend mit Fotos nochmal zurück.


So: Unter Keine Links zu Werbeschleudern - Um die Grafik passend zu verkleinern > paint verwenden! - imageshack.us habe ich mal ein paar Fotos von der Unterverteilung und dem Bad gemacht. Ich bin mit dem Arm durch das Loch in der Wand links von der Duschtasse hinter die Badewanne abgetaucht; und was sehe ich da? -> Eine OBO A8 Aufputzdose auf dem Fußboden, in die mehrere 16 mm² Cu Leitungen gehen. Entsprach das denn 1978 dem Stand der Technik? Ich muß mich da in meinen vorherigen Beiträgen korrigieren: Der PA-Anschluß von den Wasserrohren verläuft aus meiner Sicht von der Wand rechts der Duschtasse, runter, und dann hinter der Badewanne entlang. Und dort irgendwie zu der OBO Aufputzdose, die die gesammelten 16 mm² Cu-Leiter direkt runter in den Anschlußkeller zur Haupt-PA-Schiene führt. Das abgeknipste Stück PA-Leitung zwischen den Backsteinen rechts an der Wand der Duschtasse habe ich auch fotografiert, jedoch führt die PA-Leitung aus meiner jetzigen Sicht nicht zu dem Unterverteiler draußen im Flur, sondern in die OBO A8 Aufputzdose, und von dort ab in den Keller zur Haupt-PA-Schiene.

Eine schon etwas eigenwillige Konstruktion, oder?

Also soll ich die neuen Edelstahlrohre (die sich unter dem roten Flies verbergen) vom Eli definitiv an die PA-Ader anschließen lassen, die jetzt zusammengeknäult hinter der Badewanne liegt? Und die neue Duschtasse aber nicht, da der Siphon ein Geberit-Kunststoff-Siphon ist? Achja, und mit welchen Klemmen/Schellen/o.ä. muß der Eli die PA-Ader an die Edelstahlrohre anklemmen?

Danke für die Geduld zwischen meinen Antworten und viele Grüße,
Joachim

BID = 695865

ego

Inventar



Beiträge: 3093
Wohnort: Köln

Sind das wirklich Edelstahlrohre? Den Biegeradien nach sieht das eher nach händisch gebogenem Kunststoffverbundrohr aus.

BID = 695914

shark1

Inventar



Beiträge: 4878
Wohnort: DACH

Ich hätte auch noch eine Frage bzgl. Bad-PA Ich habe jetzt auch ein Haus mit Edelstahlrohren. Wo muss ich diese überall verbinden (KW, WW, Wanne ja nicht mehr oder?) Reicht es wenn ich im Keller am Steigstrang alle Rohre mit dem HPA verbinde, oder muss ich in jedem Bad (also 3m weiter) alles noch mal verbinden? Und wo gibt es geeignetet Erdungsschellen für V4A?
Siphon ist auch PP. Leerrohr leigt bis unter die Wanne.

BID = 695922

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Es genügt in diesem Fall Verbindung im Keller.

Schellen in VA bietet der Fachhandel, oft sogar OBI...

BID = 696011

shark1

Inventar



Beiträge: 4878
Wohnort: DACH

Danke, Sam!
Da alle Projekte in den vergangenen Jahren immer mit Wäpla und Co installiert wurden, bin ich etwas unsicher geworden.

BID = 697110

Achimito

Gesprächig



Beiträge: 174


Zitat :
ego hat am 13 Jun 2010 11:55 geschrieben :

Sind das wirklich Edelstahlrohre? Den Biegeradien nach sieht das eher nach händisch gebogenem Kunststoffverbundrohr aus.


Nein, nein, das sind wirklich Edelstahlrohre. Genaugenommen Edelstahlrohre von Viega als Hersteller. Also kein Schund oder billige Baumarktware... .

LG,
Joachim

BID = 709776

testi

Gerade angekommen


Beiträge: 3
Wohnort: Dortmund

Hi zusammen,

ich hätte auch noch drei fragen zu diesem interessanten Thema.
Ich bin gerade bei einer Bad Renovierung von Badewanne weg zu einer Dusche und in meinem Badezimmer finde ich keinen Potentialausgleich.

Wenn ein Potentialausgleich im Keller durchgeführt worden ist, nach
welcher Leitungslänge 1OG /2OG sollte ein Potentialausgleich wiederholt werden. ( Steigleitung).

Welcher Leitungsquerschnitt wird üblicher weise verwendet 4mm/ 6mm2 / 10mm2 oder 16mm2.

Welche schellen verwendet Ihr für Kupfer.

Hat jemand Fotos von ein Potentialausgleich im Badezimmer.

Vorab vielen Dank!




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