noch ein Altbauproblem: sehr dubiose Steckdose

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Autor
noch ein Altbauproblem: sehr dubiose Steckdose
Suche nach: steckdose (11048)

    







BID = 585970

huggle

Gerade angekommen


Beiträge: 3
 

  



Offtopic :
Vorab möchte ich gleich um Nachsicht bitten, wenn ich nicht die richtigen Fachbegriffe gebrauche - bin bloß ein hilfesuchender Laie.


In meinem Badezimmer befindet sich eine normale Steckdose zum Anschluß der Waschmaschine. Da sie etwas wacklig war und ich Angst hatte, daß Spritzwasser reinkommt, habe ich sie eben aufgemacht.

Poblem im Detail:
Die Stromleitung ist 4-adrig. Aderfarben: gelb-grün (Schutzleiter, keine Spannung), blau, braun und schwarz (3 Phasen, Spannung liegt an).
An die Steckdose waren Schutzleiter und die brane Phase angeschlossen. Von den Krallen, die den Stecker in der Steckdose halten, wurde mit einem isolierten Stück Draht eine Brücke zum unbelegten Pol der Steckdose gezogen, also da, wo normalerweise der Neutralleiter angeklemmt würde (wenn einer da wäre).

Die beiden übrigen Phasen sind mit Lüsterklemmen abgeklemmt.

Die Konstruktion ist mit 3 alten Schraubsicherungen abgesichert. Die zwei stillgelegten Phasen mit je 10, die aktive mit 16 Ampere.


Mir kommt das ganze recht gefährlich vor. Sicherheitshalber hab ich einstweilen die Sicherungen rausgenommen.

Fragen:
1) Ist die Konstruktion gefährlich oder tatsächlich legal?

2)Ich bin bisher noch nie einer vieradrigen Leitung begegnet - ist das womöglich ein altes Drehstromkabel? (das Haus ist etwa Baujahr 1950/60)

3) Falls der Anschluß potentiell gefährlich ist, würde ich ihn gern stillgelegt lassen und verschließen (schon damit mein Nachmieter dermaleinst nicht in Gefahr gerät). Gibt es eine Möglichkeit, die Buchse spritzwassergeschützt dichtzumachen? Die herkömmlichen runden Deckel zum Aufstecken sind mir im Bad zu gefährlich.

Ein Auswechseln der ganzen Leitung oder zusätzliches Einziehen eines Neutralleiters kommt leider derzeit aus finanziellen Gründen nicht in Frage.

BID = 585973

Primus von Quack

Unser Primus :)
nehmt ihn nicht so ernst




Beiträge: 7389

 

  

...hallo erstmal und Wilkommen im Forum


...das kann man doch einfach umklemmen wenn gelb-grün, blau, braun und schwarz da sind

gelb-grün - Schutzleiter - PE

blau - Neutralleiter - N

braun - Aussenleiter/Phase - L

schwarz - nix

dann gehts

...und ist da schon ein FI drin

_________________
...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!

BID = 585974

ego

Inventar



Beiträge: 3093
Wohnort: Köln

Das Problem (klassiche Nullung hinter einer vormals bestimmt für eine Perilexsteckdose genutzten Leitung) lässt sich bequem durch umnutzen der blauen Ader zum Neutralleiter und Montage eines neuen LS + FI in der Verteilung lösen.

Eine änderung dieser Installation ist dringend angeraten, kann aber möglicherweise aufgrund von Bestandsschutz nicht gefordert werden.
Interresant wäre das Installationsdatum und Ort (Ost/West).

Auch eine spritzwassergeschützte steckdose ist in Bundesdeutschen Badezimmern nicht vorgeschrieben.

BID = 585975

chris75

Gesprächig



Beiträge: 100
Wohnort: linden


Hallo,

4 adrig ist schon OK. Kommt drauf an was du machst.

Wenn du es vernünftig machen möchest:


den blauen vom Sicherungsockel weg und als Neutralleiter in der Verteilung verwenden. den Grün/gelben als PE und den brauen als Außenleiter verwenden.

Mit einem Isolationwiderstandsmessgrät prüfen und mit einem 2-poligen Spannungsmesser (DUSPOL) die Anschlüsse durchtesten.

Falls das im Bad ist RCD als Lebensversicherung anschlißen

BID = 585977

chris75

Gesprächig



Beiträge: 100
Wohnort: linden


Zitat :
Auch eine spritzwassergeschützte steckdose ist in Bundesdeutschen Badezimmern nicht vorgeschrieben.


Simmt so nicht, wenn gewohnheitsmäßig mit dem Schlauch gereinigt wird ist das so.

BID = 585979

Primus von Quack

Unser Primus :)
nehmt ihn nicht so ernst




Beiträge: 7389

...dann sind wir uns ja einig mal abwarten was huggle dazu sagt


...aber wer reinigt gewohnheitsmässig sein Badezimmer mit dem Schlauch

_________________
...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!

BID = 585990

huggle

Gerade angekommen


Beiträge: 3

ui, danke für die herzliche Begrüßung!


Ich bin mir nicht sicher, ob ich die guten Ratschläge auch richtig verstanden hab:

Ich nehm eine Ader (vorzugsweise die blaue) am Sicherungskasten von der Spannung weg?
Und wo genau muß ich sie dann am Sicherungskasten hinklemmen, wenn ich sie als Neutralleiter nutzen will? (Bestimmt eine blöde Frage, aber ich hab sowas noch nie gemacht und beim Strom frag ich lieber 5mal blöd bevor ich einmal gscheit eine gewischt krieg oder das Haus abbrennt.)


Spritzwassergeschützt soll die Abdeckung im Falle einer Stillegung der ganzen Sache sein. (Eine normale Steckdose ist ja einigermaßen dicht, besonders wenn der Stecker steckt.)
Die Buchse ist direkt zwischen dem Wasseranschluß für die Waschmaschine und dem Waschbecken. Beim Haarewaschen oder bei einem Schlauchplatzer kanns da schon mal rüberspritzen und an den Fliesen entlag hinter eine Abdeckung laufen, wenn die nur lose eingesteckt wird. Drum will ich da was Solides haben, das anständig dicht macht.
Falls irgend ein Übereifriger die Sicherungen wieder reindreht oder der Nachmieter auf die Idee kommt daran rumzubasteln, sollten die Leitungen wenigstens nicht feucht sein.

Aber wenn ich das mit dem Umklemmen so weit kapiere, daß ich einem Handwerker erklären kann, was ich genau von ihm möchte, dann brauchts ja gar keine Abdeckung mehr


Das Installationsdatum der unsicheren Steckdose kann ich nur raten. Nach Material und Design der Steckdose und dem Zustand der Kontakte würde ich ca 10-20 Jahre schätzen.
Ort: tiefstes Wessiland

Ein FI-schalter gehört zu dem modernen Hightech-Zeug, von dem meine 80jährige Vermieterin noch nichts gehört hat *grins*.


[ Diese Nachricht wurde geändert von: huggle am  5 Feb 2009 19:42 ]

[ Diese Nachricht wurde geändert von: huggle am  5 Feb 2009 19:43 ]

BID = 586013

wome

Schreibmaschine



Beiträge: 1252

tief = totaal westlich?

BID = 586028

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

Hoi,

Rechtliches vorab:
An der E-Installation darf eigentlich nur ein Eli rumfummeln (bzw. rumfummeln darf auch der Laie, aber nicht in Betrieb nehmen). Die Fummelerlaubnis (nennt sich auch Auftrag) muss dem Eli vom Besitzer der E-Installation (bzw. der Wohnung) erteilt werden. Führt man Änderungen an der Installation durch, haftet man selbst für alle Fehler (und etwaige dadurch entstehende Sach- und Personenschäden), die sich in der Installation befinden; auch für jene, die man nicht selbst verbrochen, sondern bloß vor Wieder-Inbetriebnahme übersehen hat. Deswegen hat der Eli sein Meßgerät. Damit kann er die Leitungen auf Schäden überprüfen, ganz ohne die Wand aufzuhacken.
Der Nicht-Elektriker darf hierzulande noch nicht einmal eine Deckenleuchte anschließen.

Zum Problem:
Die Vermieterin bitten/überreden, einen Eli zu schicken. Eventuell/wahrscheinlich war die Anlage mal so in Ordnung, dann hast Du kein Recht auf Änderung. Sinnvoll ist die Umrüstung auf FI/getrennten Neutralleiter/Schutzleiter aber allemal.

Fazit:
Selber ändern kann Dich unter Umständen (wenn auch unwahrscheinlich) in Teufels Küche bringen.


Gruß, Bartho

BID = 586132

schmitzalex

Schriftsteller

Beiträge: 765
Wohnort: Deutschland


Zitat :


Fazit:
Selber ändern kann Dich unter Umständen (wenn auch unwahrscheinlich) in Teufels Küche bringen.


Gruß, Bartho


War diese Änderung nicht schon vom Vormieter durchgeführt worden?

BID = 586141

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)


Zitat :
War diese Änderung nicht schon vom Vormieter durchgeführt worden?

Das kann man allein aufgrund der Angaben des Fragestellers nicht beurteilen.

In einem TN-C-System (und darum handelt es sich möglicherweise, um nicht zu sagen, wahrscheinlich - wenn da früher z.B. ne Perilex war) wäre der beschriebene Anschluß völlig korrekt!
Die althergebrachte Bezeichnung dieser Ausführung lautet "klassische Nullung" (hier: mit den "frühneudeutschen" Aderfarben, also ab Anfang der 1970er-Jahre).

Unzutreffend wären hingegen dann die auf dem rein optischen Eindruck samt laienhaftem Viertelwissen beruhenden Schlußfolgerungen von huggle.
Allen voran, daß es sich bei einer grün/gelben Ader um einen Schutzleiter handelt. Das ist nämlich nur eine der zulässigen Möglichkeiten (von Falschbelegungen mal ganz abgesehen)...

Insofern kann sich die behauptete "Unsicherheit" jener Steckdose nach bisherigem Kenntnisstand nur auf ihren mangelnden Halt in der Gerätedose beziehen.

Hier ist schlicht und ergreifend nur ein Vorgehen überhaupt zulässig:
Nämlich, diesem Umstand mit der Bitte um Behebung durch einen Fachmann der Vermieterin zu melden! Der mißt dann auch durch, stellt die Wirksamkeit der Schutzmaßnaghme und ggf. die Zulässigkeit ihrer Anwendung in diesem Fall fest.

Und alles wird gut.


Noch was zur Erweiterung des besagten Viertelwissens:
Es gibt keine "Krallen, die den Stecker in der Steckdose halten"!
Der Stecker wird in Steckrichtung praktisch allein durch die Reibungskräfte der beiden betriebsstromführenden Stifte gehalten. Die beiden seitlichen Bügel stellen hingegen den Schutz(leiter)kontakt dar.

Was es hingegen gibt, sind Krallen, die den Steckdoseneinsatz (also laienhaft "die Steckdose") in der Gerätedose (dem "Gehäuse in der Wand") festhalten. Oder es zumindest sollen...
Diese sind hier offenbar das Problem - was auch nicht verwunderlich ist, denn eine Perilex-Gerätedose ist etwas größer als eine für (Trockenraum-)Schukos. Daher halten deren Krallen hier schlecht.
Nicht nur deswegen ist generell für Steckdosen die Schraubbefestigung der Nutzung der Krallen vorzuziehen (in manchen Fällen sogar vorgeschrieben). Im vorliegenden Fall ggf. unter Zuhilfenahme einer Adapterplatte.

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"


[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am  6 Feb 2009  9:50 ]

BID = 586148

elo22

Schreibmaschine

Beiträge: 1403
Wohnort: Euskirchen
Zur Homepage von elo22


Zitat :
sam2 hat am  6 Feb 2009 09:40 geschrieben :

Im vorliegenden Fall ggf. unter Zuhilfenahme einer Adapterplatte.


Sowas gibt es? Hast Du mal einen link?

Lutz

BID = 586150

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Wenn man es anfertigt, gibt es sowas.
Fabrikmäßig hergestellt hab ich diese Teile leider noch nicht gefunden.

Aber zum Glück gehören die Grundzüge der Metallbearbeitung zur Ausbildung von Elektroinstallateuren genauso wie zu der von FH-Ingenieuren einschlägiger Fachrichtungen. Zumindest war das früher so...

BID = 586206

schmitzalex

Schriftsteller

Beiträge: 765
Wohnort: Deutschland

Meine aussage so gemeint, das im Fall der Fälle (Unfall) ihm vermutlich keiner beweisen kann, das er selber daran gewerkelt hat...

Warum die Steckdose so verschaltet wurde ist mir schon klar!

BID = 586315

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Das wäre aber deutlich zu kurz gesprungen!
Nicht nur, weil die Hoffnung, "nicht erwischt zu werden" oft genug trügt.
Sondern auch, weil das kein echter Trost wäre, wenn z.B. ein Familienmitglied zu Schaden käme...

Vor allen aber, weil wir bisher keinerlei Erkenntnisse über eine eventuelle Freischaltmöglichkeit des Unterverteilers haben. Bei dem Baujahr war die oft nur im Vorzählerbereich gegeben, also nicht kundenbedienbar.
Deswegen erübrigt sich hier nicht nur rechtlich, sondern auch faktisch jede Spekulation über Selbermach-Möglichkeiten!


[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am  6 Feb 2009 21:28 ]


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