Medienunterverteilung und Potentialausgleich

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Autor
Medienunterverteilung und Potentialausgleich
Suche nach: potentialausgleich (972)

    







BID = 935875

nocheinjoe

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Beiträge: 8
 

  


Hallo allerseits,

ich beschäftige mich gerade mit der Installation von Medienunterverteilungen (CAT7+CATV/BK/SAT). Dabei ist mir noch nicht so ganz klar, wie der Potentialausgleich vorzunehmen ist. Mit der Suchfunktion bin ich trotz tagelanger Auseinandersetzung nicht weitergekommen. Vielleicht können die Experten hier weiterhelfen?

Zur Sache:

Da die Sat-Anlage im Schutzbereich des Hauses sitzt (an der Fassade, 2m unter Dachkanal und innerhalb des 1.5m-Raumes), kann auf die Erdung der Antenne verzichtet werden und die Installation der Antenne gestaltet sich recht übersichtlich:
- Alle Leitungen des Multischalters gehen über einen Erdungswinkel
- Dieser Erdungswinkel wiederum ist an der Poti-Schiene mit 4qmm angeschlossen
- Der Mast ist auch mit 4qmm an diesem Erdungswinkel angeschlossen

Die BK-Leitung (KabelBW) wird am HÜP über ein doppeltes galvanisches Trennglied und anschliessend ebenfalls über den Erdungswinkel der Sat-Anlage geführt (danach Verstärker und nochmal Erdungswinkel, aber das nur der Vollständigkeit halber)

Die Ausgänge des Multischalters gehen (über den Erdungswinkel) sternförmig zu den Sat-Dosen im Gebäude

Soweit ist alles noch recht übersichtlich. Jetzt kommen aber die Medienunterverteilungen ins Spiel:

In jedem Stockwerk soll eine Medienunterverteilung installiert werden. In diesen wird (bei Bedarf) das Kabelmodem (oder DSL-Modem) eingebaut. Von hier aus wird dann Internet/Telefon per CAT7 sternförmig in die Zimmer verteilt. Diese Medienunterverteilungen werden in der Nähe der 230/400v-Unterverteilungen instaliert.

Nun ist mir nicht so ganz klar, wie der Potenzialausgleich dieser Medienverteilungen vorzunehmen ist. Ich sehe hier grundsätzlich zwei Möglichkeiten:

Möglichkeit A.) Die Medienunterverteilungen werden ebenfalls an der Poti-Schiene im Hausanschlussraum angeschlossen. Das wäre wohl die - nach VDE - korrekte Installation. Allerdings würde beim Anschluss der Endgeräte in den Zimmern eine Erdschleife entstehen: PAS -> 230/400V-Unterverteilung -> Endgerät -> Endgerätedose -> SAT/CAT7-Kabel -> Medienverteilung -> PAS.

Möglichkeit B.) Der Potentialausgleich der Medienunterverteilungen wird in der 230/400V-Unterverteilung angeschlossen. Auch in diesem Fall wird eine Erdschleife gebildet: PAS -> 230/400V-Unterverteilung -> Medienunterverteilung -> PAS.

Bei Möglichkeit B wäre die Erdschleife deutlich kleiner, und somit weniger Störungen zu erwarten. Aber wäre diese Variante überhaupt zulässig? Wenn das zulässig wäre: unter welchen Voraussetzungen?

Ahja: beim Potentialausgleich gibt es auch unterschiedliche Angaben: Normalerweise soll der Querschnitt mindestens die Hälfte der Zuleitung betragen, wobei 6qmm nicht unterschritten werden dürfen. Andererseits scheinen unter bestimmten Voraussetzungen auch 4qmm auszureichen. Welche Voraussetzugen sind das?

BID = 935897

Dipol

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Hallo und Willkommen im Forum!


Zitat :
nocheinjoe hat am 26 Aug 2014 22:40 geschrieben :


Da die Sat-Anlage im Schutzbereich des Hauses sitzt (an der Fassade, 2m unter Dachkanal und innerhalb des 1.5m-Raumes), kann auf die Erdung der Antenne verzichtet werden und die Installation der Antenne gestaltet sich recht übersichtlich:
- Alle Leitungen des Multischalters gehen über einen Erdungswinkel
- Dieser Erdungswinkel wiederum ist an der Poti-Schiene mit 4qmm angeschlossen
- Der Mast ist auch mit 4qmm an diesem Erdungswinkel angeschlossen

? Mit "Dachkanal" ist die Dachrinne gemeint? Wenn sich die Antenne und die Kabel unterhalb 2 m der Dachrinne oder Dachkante befinden und auch ausreichend isolierende äquivalente Trennungsabstände zu einschlaggefährdeten metallischen Hausteilen einhalten, wird unterstellt, dass sie gegen Direkteinschläge geschützt ist.


Zitat :
nocheinjoe hat am 26 Aug 2014 22:40 geschrieben :
Die BK-Leitung (KabelBW) wird am HÜP über ein doppeltes galvanisches Trennglied und anschliessend ebenfalls über den Erdungswinkel der Sat-Anlage geführt (danach Verstärker und nochmal Erdungswinkel, aber das nur der Vollständigkeit halber)

Bis zur Übernahme durch UnityMedia war das galvanische Trennglied bei KBW ein obligatorisches Bauteil, seit der Übernahme aber nicht mehr.


Zitat :
nocheinjoe hat am 26 Aug 2014 22:40 geschrieben :


Möglichkeit A.) ...

Möglichkeit B.) ...

Ahja: beim Potentialausgleich gibt es auch unterschiedliche Angaben: Normalerweise soll der Querschnitt mindestens die Hälfte der Zuleitung betragen, wobei 6qmm nicht unterschritten werden dürfen. Andererseits scheinen unter bestimmten Voraussetzungen auch 4qmm auszureichen. Welche Voraussetzugen sind das?

An der Stelle erst mal der unbeliebte Hinweis, dass Erdung und PA zur Elektroanlage gehören und für Installationen NAV § 13 zu beachten ist.

Für den zusätzlichen Potenzialausgleich von Antennenanlagen genügt ein Querschnitt von 4 mm² Cu, bei geschützter Verlegung auch nur von 2,5 mm² Cu. Bei nicht erdungspflichtiger Montage der Antenne und deren Leitungen ist die Einbindung des Antennenträgers eine sinnvolle Fleißaufgabe. Der PA der Antennnenleitungen kann bei dieser Montageart an beliebiger Stelle erfolgen, er ist -wie sonst auch- beim Kabeleintritt ins Gebäude am sinnvollsten.

Bei nicht erdungspflichtiger Antennenmontage reduziert sich das Ziel der Schleifenfreiheit auf die Vermeidung von Brummstörungen. Wenn die PA-Leiter der Kommunikationsverteiler abstandslos zu den Telekommunikationskabeln verlegt und an der Haupterdungsschiene angeschlossen sind, hat man normkonform das installationstechnische Maximum ausgeführt. Mehr geht nicht.

Im Prinzip wäre auch entgegen den Beispielzeichnungen in der maßgeblichen DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) die Verbindung mit einen PE möglich, der mit dem N ausschließlich an der HES verbunden ist. Darauf sollte man m. E. nur in Notfällen zurück greifen.

Zum Schutz gegen induktive Blitzstromeintragungen wären noch nach dem Kabel-PA gute SPD 2 Überspannungsableiter in die LNB-Leitungen zu überlegen.

BTW:
Nach neuer DIN 18015 ist für jede Wohnung ein zentraler Kommunikationsverteiler gefordert. Bei direkt geerdeten Antennen kann der PA nur -wie schon bei Direkterdung an eine Blitzschutzanlage- nur nicht schleifenfrei am Antennenträger und der HES angeschlossen werden.

EDIT: Schon x-Mal lande ich bei Vorschau auf "Einloggen" und wenn ich das nochmals mache beim Shop???

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Dipol am 27 Aug 2014 11:01 ]

BID = 935909

nocheinjoe

Gerade angekommen


Beiträge: 8

Vielen Dank erst einmal für die sehr ausführliche Antwort! An einigen Punkten möchte ich dennoch nachhaken.


Zitat :
? Mit "Dachkanal" ist die Dachrinne gemeint?

Genau


Zitat :
Wenn sich die Antenne und die Kabel unterhalb 2 m der Dachrinne oder Dachkante befinden und auch ausreichend isolierende äquivalente Trennungsabstände zu einschlaggefährdeten metallischen Hausteilen einhalten, wird unterstellt, dass sie gegen Direkteinschläge geschützt ist.

Diese Voraussetzung wäre gegeben.


Zitat :

Bis zur Übernahme durch UnityMedia war das galvanische Trennglied bei KBW ein obligatorisches Bauteil, seit der Übernahme aber nicht mehr.

Naja, also ich würde dem UM-Techniker das Trennglied in die Hand drücken und ihn ganz lieb darum bitten, es einzubauen (ich selbst darf es vermutlich nicht einbauen?)


Zitat :

An der Stelle erst mal der unbeliebte Hinweis, dass Erdung und PA zur Elektroanlage gehören und für Installationen NAV § 13 zu beachten ist.

Aus diesem Grund möchte ich die Medienverteiler inklusive Sat/Lan-Verkabelung machen und den Potentialausgleich an den Elektriker abdrücken. Dann ist das rechtlich eine saubere Sache.

Ich möchte dabei aber sicherstellen, dass:

  • er mir die vorgeschriebenen Massnahmen einbaut. So war im Ursprungsangebot zwar der Medienverteiler enthalten, nicht aber der zugehörige Potentialausgleich. Weil ich auf den PA nicht verzichten möchte, will der jetzt einen Nachtrag berechnen.
  • er mir die sinnvollen Massnahmen einbaut, selbst wenn sie nicht vorgeschrieben sind.
  • er mir keinen unnötigen Voodo-Zauber einbaut, der vielleicht sogar schädlich sein könnte (zB wegen Schleifenbildung).



Zitat :
Für den zusätzlichen Potenzialausgleich von Antennenanlagen genügt ein Querschnitt von 4 mm² Cu, bei geschützter Verlegung auch nur von 2,5 mm² Cu. Bei nicht erdungspflichtiger Montage der Antenne und deren Leitungen ist die Einbindung des Antennenträgers eine sinnvolle Fleißaufgabe. Der PA der Antennnenleitungen kann bei dieser Montageart an beliebiger Stelle erfolgen, er ist -wie sonst auch- beim Kabeleintritt ins Gebäude am sinnvollsten.

OK, das hatte ich auch so vorgesehen (mit 4qmm). Der PA zum Mast wird zusammen mit dem LNB-Kabelbündel in einem Rohr verlegt, damit sollte der Schleifenquerschnitt minimal sein. Das ist aber vermutlich nicht als "geschützte Verlegung" anzusehen.


Zitat :

Bei nicht erdungspflichtiger Antennenmontage reduziert sich das Ziel der Schleifenfreiheit auf die Vermeidung von Brummstörungen. Wenn die PA-Leiter der Kommunikationsverteiler abstandslos zu den Telekommunikationskabeln verlegt und an der Haupterdungsschiene angeschlossen sind, hat man normkonform das installationstechnische Maximum ausgeführt. Mehr geht nicht.

OK.


Zitat :

Zum Schutz gegen induktive Blitzstromeintragungen wären noch nach dem Kabel-PA gute SPD 2 Überspannungsableiter in die LNB-Leitungen zu überlegen.

SPD2 habe ich nur für 230V-Leitungen finden können. Kannst Du mir ein Gerät mit F-Stecker empfehlen? Idealerweise mit Mehrfachsteckern (ähnlich den Erdungsblöcken/Erdungswinkeln für F-Stecker), sonst wird es platzmässig sehr eng.


Zitat :

Nach neuer DIN 18015 ist für jede Wohnung ein zentraler Kommunikationsverteiler gefordert.

Um so mehr wundert es mich, dass keine Informationen hierzu zu finden sind. Selbst die Techniker bei Dehn und bei Hager haben grosse Schwierigkeiten nachzuvollziehen, was ich denn da von ihnen wissen will

Unklar sind mir noch folgende Punkte:

  • Der Elektriker will den PA der Medienverteiler mit 6qmm (zu einem entsprechend heftigen Aufpreis) vornehmen. Da es sich um LAN/Antennenverteilung handelt, müssten aber auch 4qmm reichen?
  • Müssen die TV-Dosen ebenfalls in den zentralen Komminikationsverteiler? Damit wäre die Sat-Verteilung vom Multischalter im Hausanschlussraum nicht mehr möglich...


BID = 935942

der mit den kurzen Armen

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Beiträge: 17430

Sat-Schüssel +Mast 4mm² Cu gilt als geschützt, kleinerer Querschnitt als ungeschützte Verlegung.
Der Schutzpotentialausgleich wird mit den Satkabeln verlegt und geht zu den Verstärkern bzw zum Multischalter über die Erdungsblöcke sind die Schirme der Satkabel dann geerdet.
Jeweils am Eingang und am Ausgang wird geerdet! Die Schutzerdung wird aus dem Grund die Erdschleife so klein wie möglich zu halten mit den Signalkabeln verlegt! Ob du nun das Ganze dann im Keller am Multischalter mit der PA verbindest oder an der Satschüssel ist Wurscht!
Der PE in der Verteilung ist tabu! Ab Multischalter wird kein Schutzpotentialausgleich mehr mitgeführt !
Wenn du je Etage verteilen willst benötigst du je Etage einen Multischalter! Denn nur der Multischalter kann die benötigte Ebene auf die Enddose aufschalten!
Ansonsten zur SPA Verlegung siehe Bild !
MindestQuerschnitt ist 2,5mm² geschützt und 4mm² bei ungeschützter Verlegung, früher war da mindestens 6mm² gefordert!




Hier geht es hauptsächlich um den Schutz vor gefährlichen Berührungsspannungen und das verschleppen fremder Potentiale und nicht um den Blitzschutz!


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Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!



[ Diese Nachricht wurde geändert von: der mit den kurzen Armen am 27 Aug 2014 18:28 ]

BID = 935973

nocheinjoe

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Beiträge: 8


Zitat :
Der PE in der Verteilung ist tabu!

Huch? Du meinst, der Kommunikationsunterverteiler darf keinen PA haben? Dann hätten die LAN-Leitungen ja garkeinen PA?

Das hier wäre dann nicht norm-konform?


Zitat :
Ab Multischalter wird kein Schutzpotentialausgleich mehr mitgeführt!

Das hatte ich auch nicht vor. Die Sat-Leitungen sollten vom Multischalter (über Erdungswinkel am MS) sternförmig in die Zimmer gehen.
Die DIN fordert doch nicht, dass die TV-Dosen vom Kommunikationsverteiler aus sternförmig geführt werden, oder doch?


Zitat :
Ansonsten zur SPA Verlegung siehe Bild!

So wie in dem Bild gezeichnet, hatte ich es auch vor. Lediglich der Etagenverteiler würde entfallen. Ich würde den Erdungswinkel als Verteiler nutzen.

Der BK-Verstärker hingegen würde nicht auf den Multischalter gehen, sondern (wieder über den Erdungswinkel) zum Router. Der Router ist ja im Kommunikationsunterverteiler angesiedelt. Und hier muss doch ein PA vorhanden sein? Auch in Deinem Bild ist doch ein PA am Router vorhanden?!?


Zitat :

Hier geht es hauptsächlich um den Schutz vor gefährlichen Berührungsspannungen und das verschleppen fremder Potentiale und nicht um den Blitzschutz!

Dass Blitzschutz ein komplett andres Kaliber ist, ist eh klar.

BID = 935977

der mit den kurzen Armen

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Zitat :
Huch? Du meinst, der Kommunikationsunterverteiler darf keinen PA haben? Dann hätten die LAN-Leitungen ja garkeinen PA?

Da steht Groß und Deutlich dran das der Schutzpotentialausgleich der Medienverteiler zur Hauptpotentialausgleichsschiene geht und von der geht auch der PE zur Verteilung !
Die Schirme der Satkabel und auch die Schirme der Lan-Leitungen sind darüber geerdet. Sollte eine Fremdspannung auf die Satleitung oder auf die Lan-Leitung gelangen wird diese direkt zur Erde abgeleitet. Und wenn du mal richtig hinschaust siehst du das am Multischalter sowohl die Eingänge als auch die Ausgänge über http://www.ewerk-onlineshop.de/imag.....0.jpg geerdet!
Edit: diese Teile gibt es auch mit 8 und mehr Verbindern. Die Quetscherder wo der äusere Mantel entfernt wird und das Satkabel damit geerdet wird lass beim Händler!
http://www.xmediasat.com/bilder/big.....l.jpg

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[ Diese Nachricht wurde geändert von: der mit den kurzen Armen am 27 Aug 2014 22:22 ]

BID = 935981

nocheinjoe

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Beiträge: 8


Zitat :
Und wenn du mal richtig hinschaust siehst du das am Multischalter sowohl die Eingänge als auch die Ausgänge über http://www.ewerk-onlineshop.de/imag.....0.jpg geerdet!
Edit: diese Teile gibt es auch mit 8 und mehr Verbindern. Die Quetscherder wo der äusere Mantel entfernt wird und das Satkabel damit geerdet wird lass beim Händler!

Naja, mit
Zitat :

Alle Leitungen des Multischalters gehen über einen Erdungswinkel
meinte ich ja auch sowohl die Eingänge als auch die Ausgänge. Wie im Ausgangspost bereits verlinkt, hätte ich zwei solche Erdungswinkel genommen, denn die brauchen weniger Platz. Einen für die Eingänge und einen für die Ausgänge.


Ich möchte noch einmal auf meine zwei verbliebenen Fragen zurückkommen:

  • Reichen für einen Kommunikationsverteiler 4qmm, wenn lediglich Multimediadose, Modem, LAN und evtl (Kabel-)Verstärker in diesem untergebracht werden? Oder müssen das tatsächlich 6qmm sein?
  • Müssen laut DIN 18015 die TV-Dosen sternförmig vom Kommunikationsverteiler ausgehen? Oder dürfen diese sternförmig von einem (wohnungsübergreifenden) Multischalter im Hausanschlussraum verteilt werden? Dass diese über einen Erdungswinkel gehen müssen, ist schon klar.

BID = 935982

der mit den kurzen Armen

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Zitat :
der mit den kurzen Armen hat am 27 Aug 2014 18:24 geschrieben :

Sat-Schüssel +Mast 4mm² Cu gilt als geschützt, kleinerer Querschnitt als ungeschützte Verlegung.

MindestQuerschnitt ist 2,5mm² geschützt und 4mm² bei ungeschützter Verlegung, früher war da mindestens 6mm² gefordert!


Hier geht es hauptsächlich um den Schutz vor gefährlichen Berührungsspannungen und das verschleppen fremder Potentiale und nicht um den Blitzschutz!





[ Diese Nachricht wurde geändert von: der mit den kurzen Armen am 27 Aug 2014 18:28 ]

Edit aktuelle Normenlage SCHUTZPOTENTIALAUSGLEICH! damit wird nicht mehr in Schutzleiter und Potentialausgleichsleiter unterschieden! Da der Schutzpotentialausgleichsleiter ein Schutzleiter ist gelten auch die Anforderungen an einen Schutzleiter für den Schutzpotentialausgleichsleiter. Mit der Normenänderung wurden auch die erforderlichen Querschnitte angepasst!

noch Fragen.
Sofern ein Medienverteiler je Wohnung existiert gehen von da aus die Wohnungsanschlüsse weg. Da aber das nur bei Neubauten machbar ist, ist nach wie vor auch eine sternförmige Verkabelung vom Hausanschlußraum aus möglich!


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[ Diese Nachricht wurde geändert von: der mit den kurzen Armen am 27 Aug 2014 23:23 ]

BID = 936002

nocheinjoe

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Beiträge: 8


Zitat :
der mit den kurzen Armen hat am 27 Aug 2014 23:18 geschrieben :


Edit aktuelle Normenlage SCHUTZPOTENTIALAUSGLEICH! damit wird nicht mehr in Schutzleiter und Potentialausgleichsleiter unterschieden! Da der Schutzpotentialausgleichsleiter ein Schutzleiter ist gelten auch die Anforderungen an einen Schutzleiter für den Schutzpotentialausgleichsleiter. Mit der Normenänderung wurden auch die erforderlichen Querschnitte angepasst!

Was heisst das konkret? Auch Antennen benötigen jetzt mindestens 6qmm?


Zitat :

Sofern ein Medienverteiler je Wohnung existiert gehen von da aus die Wohnungsanschlüsse weg.

Dass die Wohnungsanschlüsse (also DSL bzw Multimediadose) vom Hausanschlussraum in die Medienverteiler gehen ist klar.

Die Frage bezog sich auf die TV-Leitungen. Dürfen die vom Multischalter direkt zu den Enddosen in den Räumen gehen, oder müssen die über den Medienverteiler gehen?

Oh, und benötigen die Kommunikationsverteiler einen eigenen RDC+LS oder dürfen die über den RCD+LS des Raumes laufen, in dem sie untergebracht sind?

BID = 936044

der mit den kurzen Armen

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Schreib ich so undeutlich ? Oder bist du schwer behindert und willst nicht Verstehen? Warum steht da neue Norm mindestens 2,5 mm² bei geschützter Verlegung und mindestens 4mm² bei ungeschützter Verlegung! (die Verlegung bezieht sich auf den mechanischen Schutz) Hier ist vom Schutzpotentialausgleich die Rede nicht vom Blitzschutz! Blitzschutz ist eine ganz andere Baustelle! Auch TV-Leitungen sind Multimedialeitungen! Ob da TV aus dem Hauswirtschaftsraum kommt und Deine LAN, -Telefonleitungen aus dem Multimediaverteiler ist noch völlig Wurscht!
Deine Komunikationsverteiler kannst du auch mit Batterien versorgen!
Beauftrage eine Fachfirma mit der Planung und Installation, der Rest ist dann deren Sache und ob da nun 4mm² oder 6mm² gezogen wird macht den Kohl nicht fett! Es kann durchaus sein das die 6mm² billiger als die 4mm² sind!

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BID = 936060

Dipol

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Zitat :
nocheinjoe hat am 28 Aug 2014 08:04 geschrieben :


Was heisst das konkret? Auch Antennen benötigen jetzt mindestens 6qmm?


Ein klares Nein!

Es hat sich in letzter Zeit weder am Querschnitt blitzstromtragfähiger Erdleiter mit ≥ 16 mm² Cu, ≥ 25 mm² Al oder 50 mm² Stahl, noch an dem der nicht blitzstromtragfähigen Potenzialausgleichsleiter etwas geändert.

Es gilt unverändert die DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2011-06 und auch in der Normenfortschreibung gibt es zum Entwurf der letzten IEC 60728-11/Ed4/CD @ IEC:2012 diesbezüglich keine Änderungsanträge.


Zitat :

Equipotential 6.2 bonding mechanisms

c) The protective bonding conductors connected to earthing terminals shall be mechanically stable and shall have a minimum cross-sectional area of 2,5 mm² Cu (protected) or 4 mm² (not protected). They shall comply with IEC 60364-5-54.



Der 4 mm² Cu ist auch in der aktuellen Blitzschutznorm DIN EN 62305 (VDE 0185-305):2011-10 enthalten, in dieser Norm hat man die Angleichung an die VDE 0100 mit dem reduzierten Querschnitt von 2,5 mm² schlicht vergessen. Ich kenne aber auch keinen ernstzunehmenden Fachplaner von Antennenanlagen der den kleineren Querschnitt befürwortet.

Abschließend noch ein Normzitat der aktuellen DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2010-06 zum Potenzialausgleich:


Zitat :

DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) :

6 Potenzialausgleich und Erdung

6.1 Allgemeine Anforderungen

Diese Anforderungen an den Potenzialausgleich sollen ausschließlich dem Schutz des Kabelnetzes dienen und sind nicht dazu gedacht, Schutz gegen elektrischen Schlag (gefährliche Körperströme) aus der Elektroinstallation zu bieten.


BID = 936063

der mit den kurzen Armen

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Potentialausgleich ist komplett weggefallen! die aktuelle Norm schreibt Schutzpotentialausgleich vor. Damit verbunden ist das der ehemalige Potentialausgleich Schutzleiterqualität haben muss. Das bedingt auch die zwingende Verwendung der Adernfarbe Gelb/Grün!
Verbunden mit der Normenänderung sind unter anderem auch die Anpassung der Mindestquerschnitte! Sinn des Potentialausgleiches war es alle leitfähigen Teile auf gleiches Potential (Erdpotential) zu bringen. Der Schutzleiter soll gefährliche Fehlerströme Schadlos ableiten können und das Abschalten der Fehlerspannung ermöglichen.
Beide Funktionen wurden nun im Schutzpotentialausgleich zusammen gefasst!
Damit Verbunden sind einige Widersprüche in den Normen entfallen.

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BID = 936070

Dipol

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Zitat :
der mit den kurzen Armen hat am 28 Aug 2014 19:42 geschrieben :

Potentialausgleich ist komplett weggefallen! die aktuelle Norm schreibt Schutzpotentialausgleich vor.


Da wirfst du aber mit den Namensänderungen von Hauptpotenzialausgleich (und Potenzialausgleichsschiene) in Schutzpotenzialausgleich (und Haupterdungsschiene) einen inzwischen alten Hut als angebliche Neuheit in den Ring.

Zitat :

DIN VDE 0100-430:2007-06

Änderungsvermerk:

Gegenüber DIN VDE 0100-410 (VDE 0100-410):1997 01, DIN VDE 0100-410/A1 (VDE 0100-410/A1): 2003-06 und DIN VDE 0100-470 (VDE 0100-470):1996-02 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
c) Anpassung der Begriffe an das Internationale Elektrotechnische Wörterbuch (IEV) IEC 60050-826, enthalten in DIN VDE 0100-200 (VDE 0100-200):2006-06, z. B. wurde der Begriffserklärung des "Hauptpotentialausgleichs" die Benennung "Schutzpotentialausgleich" zugeordnet;


  • In welcher Normausgabe sollen die Querschnitte für den zusätzlichen Potenzialausgleich von 2,5 mm² Cu (geschützt), 4 mm² Cu (ungeschützt) bzw. 16 mm² Alu nach DIN VDE 0100-410:2007-06, DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2011-06 und DIN EN 62305 (VDE 0185-305) auf 6 mm² Cu geändert worden sein?
  • Wie kommt es, dass in der DIN VDE 0100-540:2012-06 die Begriffe unter 541.3.6 bis 541.3.10 fortbestehen?


Wenn du nicht zu den Ausnahme-Elis mit VDE-Auswahlabo gehörst, reicht mir auch ein Hinweis auf einen Fachartikel in der de oder ep.



BID = 936108

Dipol

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Für die Profis mit de-Abo und Archivzugang im elektronet, zwei Links zu Artikeln über eine Dachantenne mit konventioneller Direkterdung, an die der Funktionspotenzialausgleichsleiter einer PV-Anlage mit 6 mm² Cu und der PA der Antennenleitungen mit 4 mm² Cu angeschlossen wurde.

Ganz gegen seine sonstige Souveränität hatte sich der Autor, Werner Hörmann, im ersten Artikel etwas verheddert.

de 10/2010: http://www.elektro.net/wp-content/a.....1.pdf
de 1-2/2011: http://www.elektro.net/wp-content/a.....1.pdf

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Dipol am 29 Aug 2014 12:51 ]

BID = 936128

der mit den kurzen Armen

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Normänderung zum Schutzpotentialausgleich war meines Wissens 6 /2012. Näheres dazu am Dienstag. Den Fachbeitrag finde ich zur Zeit nicht !

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