Maximalstrom auf N bei 3phasigem Dimmer?

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Autor
Maximalstrom auf N bei 3phasigem Dimmer?
Suche nach: dimmer (2656)

Problem gelöst    







BID = 488606

cholertinu

Inventar



Beiträge: 3755
Wohnort: CH
 

  


Hallo,
Die Dreiphasensysteme sind mir nicht (mehr) wirklich geläufig, deshalb gelange ich mit dieser Frage ans Forum.

Ein 6-kanaliger Lichtdimmer hat eine 3Phasen-Einspeisung. Wie hoch kann der Strom im N (auf der gedimmten Seite) maximal werden, wenn pro Kanal max. 10A gezogen werden?

Mein Gedankengang:
- bei Einschalten beider Kanäle an derselben Phase wird IN=20A
- bei Einschalten aller Kanäle wird IN=0A aufgrund der 120° Phasenverschiebung

Wie hoch wird der Strom IN beim Einschalten aller Kanäle von Phase 1 und 2, Phase 3 unbelastet?

Ich meine, dass der Strom im N bei Belastung ohne Oberwellen nie grösser wird als der Strom in den einzelnen Phasen.

Hintergrund der Frage:
Ein Licht-Installateur ist der Meinung, dass jeder der Kanäle mit 3x1.5mm2 angeschlossen werden müsse, weil sonst bei asymmetrischer Last der N überlastet würde.
Somit kann pro 3 Kanäle (auf 3Phasen verteilt) nicht eine 5x1.5mm2 mit 3xL+N+PE eingesetzt werden. Es müsste pro Kanal ein separater N gezogen sein.
Das mit dem separaten N leuchtet mir jedoch nur dann ein, wenn von massiv vielen Oberwellen ausgegangen wird (welche dann synchron zueinander sind)

Wer liegt hier falsch?
Danke für die Antworten.

Edit: danke Topf_Gun! einige Ergänzungen von mir haben sich mit deiner Antwort "gekreuzt".

[ Diese Nachricht wurde geändert von: cholertinu am  7 Jan 2008 13:47 ]

BID = 488610

Topf_Gun

Schreibmaschine



Beiträge: 1236

 

  

Wenn in allen 3 Außenleitern der betragsmäßig gleiche sinusförmige Strom fließt, ist der Strom im N NULL.


Für den Belastungsfall mit 2 vollbelasteten und einem leerlaufenden Kanal fließt im N in deinem Fall 20A.
Kannst Du Dir leicht vorstellen. die 20A im L3 würden den Strom im N zu null machen. Fehlt dieser Strom L3 fließen die 20A.

Gruß Topf_Gun

P.S. Bei ohmschen Lasten im Drehstromsystem ist der Strom im N immer kleiner oder gleich dem Strom im am höchsten belasteten Außenleiter.



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BID = 488620

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Vorsicht:
Ein gedimmtes Signal enthält ja eben heftig Oberwellen!
Deswegen gelten die normalen "ohmschen" Verhältnisse dort nicht.

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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 488622

cholertinu

Inventar



Beiträge: 3755
Wohnort: CH

Dann ist der Hauptgrund für den zwingend mehrfach geführten N also wirklich der massive Oberwellenanteil.

Sollte ein hochwertiger Dimmer aber nicht in der Lage sein, eine anständige PFC hinzukriegen? Oder gilt das nur für die Primärseite und die Sekundärseite bleibt "versaut"?


BID = 488623

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Das hängt eben davon ab, wie der Dimmer arbeitet.
Phasenanschnitt und Phasenabschnitt sind stark oberwellenhaltig.
Ne Schwingungspaketsteuerung viel weniger.
Die antike Technik mit dem Stelltrafo war dagegen ziemlich oberwellenfrei...
Ergo:
Prüfe er die Signalform (Spannungsverlauf) auf der gedimmten Seite!

BID = 488627

Topf_Gun

Schreibmaschine



Beiträge: 1236

3 um 120° versetzte 50Hz Ströme addieren sich zu Null.

die 3. Oberschwingung mit 150Hz um die 120° der 50Hz versetzt addieren sich.

Reduzierter Querschnitt im N und PE ist bei oberschwingungshaltigem Netz nicht zu empfehlen.


Ich stimme dem Lichttechniker zu.

GRuß Topf_Gun



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BID = 488629

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)


Zitat :
Topf_Gun hat am  7 Jan 2008 14:42 geschrieben :

3 um 120° versetzte 50Hz Ströme addieren sich zu Null.

Nein, das gilt (sogar frequenzunabhängig, solange sie bei allen dreien gleich ist) nur - wie Du weiter oben schon richtig schriebst - wenn es sich um rein sinusförmige Ströme handelt.
Genau das ist aber bei Dimmung nicht gegeben!

Und deswegen dürfte der Mann Recht haben -> getrennte N

Wie handelsübliche heutige Profi-Dimmer für Bühnen-Beleuchtungszwecke genau arbeiten, weiß ich nicht.
Da sollte aber der Kollege phil kompetent Auskunft geben können!

BID = 488633

Topf_Gun

Schreibmaschine



Beiträge: 1236

Ich habe mich etwas seltsam ausgedrückt:

Ich wollte sagen:

3 um 120° verschobene 50Hz Ströme heben sich auf (wie auch jede andere Frequenz)
Bei 50 Hz sind das 6,6666ms.

3 um 6,6666ms verschobene 150Hz-Ströme addieren sich dahingegen.

Gruß Topf_Gun.

P.S. nix sinus, nix einfach



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BID = 488662

psiefke

Schreibmaschine

Beiträge: 2636
ICQ Status  


Zitat :
sam2 hat am  7 Jan 2008 14:50 geschrieben :

...

Da sollte aber der Kollege phil kompetent Auskunft geben können!


In der Regel Phasenanschnitt, und je nach Qualität des Dimmers wird der jeweilige Kanal mehr oder weniger verdrosselt. Durch die Drossel wird die Anstiegszeit vergrößert. Je teurer und schwerer der Dimer, um so flacher ist der Anschnitt und der Anteil an Oberwellen wird kleiner.

Üblich sind Zeiten von wenigen 10 uS für halbwegs vernünftige Dimmer bis hin zu mehreren 100uS für Dimmer in empfindlichem Umfeld (TV studio etc) .


Einen Neutralleiter für alle Lampen als Rückleiter würde ich aus den genannten Gründne auch nicht empfehlen. Vorschriftengemäss wäre es auch nicht. Die Üblichen Multicore für Dimmer beinhalten jeweils ein Aderpaar pro Kanal (bei einem üblichen 6 Kanaligen Multicore sind es also 12 Adern plus Schutzleiter.)


_________________
phil

PS:

Ein Millimeter ist so klein, daß tausend übereinandergestapelt nur einen Meter hoch wären.

BID = 488794

cholertinu

Inventar



Beiträge: 3755
Wohnort: CH

Ok, alles klar!
Danke für die Antworten.


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