Hallo Holger,
das mit den Netzwerkleitungen ist ja nicht schön, allerdings gibt es Schlimmeres...
(und dies läßt leider in Deinen Fall nicht lange auf sich warten)
Zur Bestimmung der Verlegeart müßte man noch wissen, ob das Rohr auf seiner Länge in Putz eingebettet ist bzw. in einem (nur luftgefüllten) Hohlraum liegt oder in einer wärmegedämmten Wand bzw. Schacht. Bei gemischter Verlegung gilt der ungünstigere Teil.
Je nachdem kommt man für die Rohrstrecke auf max. 20A oder max. 16A.
Aber jetzt kommt der Hammer:
"...und dann über der Dachlattung ( unter den Dachziegeln) zur Unterverteilung"
Also direkt (mit wenigen cm. Abstand) unter der Dachhaut???
Weißt Du, wie heiß es da im Sommer normalerweise wird?
Bereits bei 60°C Umgebungstemperatur sinkt die Belastbarkeit der (PVC-isolierten) Leitung auf die HÄLFTE!!!
Und 60°C dürften nicht der Spitzenwert sein (nur hört die VDE-Tabelle bei 65°C mit nur noch 35% Belastbarkeit auf (das wäre dann gerade noch mit 3x6A absicherbar), da dieses Isoliermaterial gar nicht über 70°C dauerhaft aushält.
Deine 4kW gingen zwar gerade noch mit 3x6A, aber nur wenn auf symmetrische Lastverteilung geachtet wird. Meintest Du etwa das mit "schon sehr gut gerechnet"???
Jedoch mit der Klimaanlage wird es etwas kniffelig. Außer, Du verlegst auch noch die Kältemittelverbindung zur Außeneinheit gleich direkt neben die Stromleitung...
Nun wieder im Ernst: So geht das NICHT!!!
Da muß entweder die Leitung woanders hin oder der betreffende Abschnitt in anderem Material (z.B. aus Silikonkautschuk in Schutzrohr) ersetzt werden.
Über die Frage, ob so im Moment ein ausreichender mechanischer Schutz gegeben ist, müssen wir daher gar nicht mehr weiter nachdenken.
Aber die Sache hat auch ein Gutes:
Nach dem Dachstuhlbrand kann dann die Installation gleich korrekt neu ausgeführt werden...
Nachdem ich mich nun von dem Schock wieder etwas erholt habe, zum Rest Deiner Mail:
Von Häufung spricht man, wenn mehr als eine Leitung beisammen liegen. Auch dies mindert die Belastbarkeit, denn die ist direkt von dem Möglichkeit der Wärmeableitung an die Umgebung abhängig.
Die Satellitenantenne (habe ein t gegen ein l getauscht) MUSS geerdet werden. Darauf könnte nur verzichtet werden, wenn sich Ihr höchster Punkt mindestens 2m UNTERHALB der Haupttraufenhöhe (Dachrinne) UND ihr äußerster Punkt nicht mehr als 1,5m weg von der Gebäudeaußenwand befinden würde. Um solch eine "Fensterantenne" handelt es sich hier eindeutig nicht.
Aber keine Sorge, bevor der Blitz dann doch mal in die Nähe kommt (und da genügt tatsächlich die Nähe, um jede Menge Schäden anzurichten!), ist die Bude ja schon längst anderweitig abgebrannt (siehe oben).
Bitte entschuldige die teilweise harten Worte, aber so eine Installation ist nicht mehr lustig!
Hier geht es nicht um akademische Schönheitsfragen, sondern es wurden offenbar existentielle Grundlagen gröblich mißachtet.
Das kann auf keinen Fall so bleiben.
(hoffentlich nicht Letzter) Gruß,
sam2
P.S.
Die Nummer, die Du suchst, lautet 112.