Kabel für 230VAC ???

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Autor
Kabel für 230VAC ???
Suche nach: kabel (27315)

    







BID = 938104

Andi-872

Aus Forum ausgetreten
 

  


Hallo,

kann und darf man 230V-Geräte (in meinem Fall 230V Halogenlampen 35W) an Lautsprecherkabel (2x2,5qmm) anschliessen? Der Querschnitt ist ja bei "normalem" 230V-Kabel nicht größer (sogar kleiner), allerdings ist im Lautsprecherkabel sehr viel feinere Litze verwendet. Und mit der Isolation bin ich mir ebenfalls unsicher…




Andi


BID = 938107

Offroad GTI

Urgestein



Beiträge: 12731
Wohnort: Cottbus

 

  


Zitat :
Der Querschnitt ist ja bei "normalem" 230V-Kabel nicht größer (sogar kleiner),
Das stimmt (i.d.R.).


Zitat :
allerdings ist im Lautsprecherkabel sehr viel feinere Litze verwendet.
Spielt keine Rolle.


Zitat :
Und mit der Isolation bin ich mir ebenfalls unsicher…
Mit der Isolation von 230V Netzspannung verhält es sich so: Rein vom elektrischen Standpunkt reichen schon wenige µm, um die Isolationfestigkeit zu errichen. Dass die Isolation "so dick" ist, hat schlicht mechanische Gründe.

Davon abgesehen sind Lautsprecherkabel i.d.R. nicht für 230V zugelassen, und dürfen deshalb auch nicht verwendet werden



_________________
Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Offroad GTI am 15 Sep 2014 19:58 ]

BID = 938108

clembra

Inventar



Beiträge: 5404
Wohnort: Weeze / Niederrhein
ICQ Status  

Bei entsprechenden Lautsprechern liegt auch eine ganz schöne Spannung an - aber es spielen noch weitere Faktoren eine Rolle.

Die Frage ist erstmal um welche Lautsprecherleitung es sich bei dir handelt. Zwar gibt Lautsprecherleitungen, die für Netzspannung zugelassen sind, die meisten sind jedoch nicht zugelassen.

Für Netzspannung ist eine doppelte Isolierung notwendig, meist bedeutet das eine Aderisolierung und ein Mantel um alle Adern. Wenn es sich bei deiner Leitung um die meist transparente Flachleitung handelt geht es nicht.
Des weiteren muss die Leitung nicht nur für die 230V Nennspannung zugelassen sein, sondern für eine wesentlich höhere Prüfspannung (habe die Zahl nicht im Kopf).

Die Stärke der einzelnen Kupferlitzen hätte keine Auswirkungen. Hier zählt im Netzspannungsbereich eigentlich nur der Querschnitt.

_________________
Reboot oder be root, das ist hier die Frage.

BID = 938112

Andi-872

Aus Forum ausgetreten

Doppelte Isolierung ist nicht vorhanden. Im Prinzip ist es genau solch Lautsprecherkabel, wie man es in transparenter Ausführung kennt, nur dass es nicht transparent ist.
Danke für die Antworten, ich ahnte schon, dass es nicht erlaubt ist.

Andi

BID = 938121

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7573
Wohnort: Wien

Ist H03VH-H noch in der Norm? Das war mal für sehr leichte Beanspruchung an Haus- und Handgeräten wie Uhren, Radios etc. zulässig. Im Netz finde ich nichts gegenteiliges. Das wäre dann die Minimallösung (allerdings nur in 0,75 mm2 verfügbar).

_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

BID = 938130

andreas-86

Nimmt Sicherheit nicht so genau



Ich werfe mal noch die insbesondere in Nordamerika verbreiteten SPT Leitungen in den Ring Bild eingefügt. Diese sind ja eigentlich auch nicht doppelt isoliert, werden aber für Netzspannung (allerdings 120V) verwendet, ohne dass dies dort zu Problemen führt. Wie sieht es mit diesen Leitungen bei uns aus?

Außerdem haben doch auch (Weihnachts-)Lichterketten oft nur eine einfache Isolierung, obwohl auch dort Netzspannung anliegt.

BID = 938137

Lightyear

Inventar



Beiträge: 7911
Wohnort: Nürnberg

Die Norm spricht ja auch nicht ausschließlich von "doppelter Isolierung", d.h. zwei Schichten.
Das Schutzziel "Schutzisolierung" lässt sich auch durch eine (nachweislich) stärkere Isolierung erreichen. Diese Möglichkeit erfüllt z.B. die Aderleitung an (Weihnachts-) Lichterketten oder H03VH-H bzw. NYFAZ.

Demnach müssten wir die Leitungsbauart genau kennen, um Andi-872 eine verbindliche Aussage geben zu können.
Pauschal kann man aber sicherlich sagen, dass handelsübliche Lautsprecherleitung zumeist nicht für den Betrieb an Netzspannung geeignet ist.

_________________
Gruß aus Nürnberg,


Lightyear


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BID = 938138

Sauwetter

Verwarnt

Vielleicht sucht der TE mal bei Faber-Kabel.de im Katalog nach, welches Kabel für was genau geeignet bzw. erlaubt ist?

Gibt es ganz einfach zum Runterladen.

_________________
Es gibt nichts praktischeres, als eine gute Theorie.

BID = 938153

Andi-872

Aus Forum ausgetreten

Interessanterweise stehen z.B. in dem Faber-Katalog einfach isolierte Kabel drin, die für Netzspannung verwendet werden dürfen, allerdings nur innerhalb von Geräten, wobei hier die mech. Beanspruchung aus meiner Sicht keine andere ist, als bei einem fest verlegten Kabel ausserhalb von Geräten: es liegt still. Ich fand in meinem alten Krempel zu hause einen elektr. Rasierapparat der 90er Jahre, der ein 2-adriges Kabel verwendet, welches genauso aussieht wie das erwähnte SPT aus Nordamerika, auch nur einfach isoliert.
Wahrscheinlich liegt die Antwort irgendwo dazwischen. Dürfen darf man nicht, aber…
Vermutlich (aus elektrischer Sicht) würde ich das Lautsprecherkabel verwenden können, aber bissl Bauchschmerzen hab ich dennoch dabei. Im Normalfall bastle ich bis +/- 15VDC, aber Netzspannung 230V ist nicht zu unterschätzen. Da gibt es ja hier im Forum auch immer wieder nette Berichte und "lustige" Bilder…
Ich werde das ganze wohl auf 12V-Halogenlampen umrüsten. Ist zwar etwas mehr Aufwand, aber so herum kann ich ruhiger schlafen...


Danke
Andi

BID = 938154

Offroad GTI

Urgestein



Beiträge: 12731
Wohnort: Cottbus


Zitat :
Interessanterweise stehen z.B. in dem Faber-Katalog einfach isolierte Kabel drin, die für Netzspannung verwendet werden dürfen, allerdings nur innerhalb von Geräten, wobei hier die mech. Beanspruchung aus meiner Sicht keine andere ist, als bei einem fest verlegten Kabel ausserhalb von Geräten: es liegt still.
Meinst du damit Aderleitung?
Sicherlich ist die für (mindestens) 230V Nennspannung zugelassen, dafür wird sie ja auch gebaut. In vielen Industrieanlagen gibt es auch 690V Netze, und wird dementsprechend (schaltschrankintern) mit normaler H07V-K Aderleitung gearbeitet.
http://files.voelkner.de/600000-624.....B.pdf




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BID = 938155

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7573
Wohnort: Wien

Das europäische Äquivalent zu SPT heißt H03VH-H oder Zwillingsleitung und war früher definitiv für Netzspannung zulässig, die Frage ist: immer noch?

In den USA ist mir übrigens zu Ohren gekommen wird nur mehr SPT-2 verwendet, das ist Zwillingsleitung mit verstärkter Isolierung. H03VH-H entspricht SPT-1.

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BID = 938156

der mit den kurzen Armen

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Beiträge: 17434

http://www.helektra.de/static/pdf_typ/h03vh-h.pdf da hast du die Antwort.

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BID = 938159

BlackLight

Inventar

Beiträge: 5316


Zitat : Andi-872 hat am 16 Sep 2014 12:08 geschrieben :

[...], wobei hier die mech. Beanspruchung aus meiner Sicht keine andere ist, als bei einem fest verlegten Kabel ausserhalb von Geräten: es liegt still.
Aber nur wenn man garantieren kann, dass die Leitung nie wieder bewegt wird. Bei einem Gehäuse braucht man Werkzeug - und wenn die Isolierung bricht ist immer noch ein isoliertes Gehäuse oder ein geerdetes Gehäuse vorhanden. Also passiert nichts oder die Sicherung fliegt.
Bei "fester Verlegung" an die jeder Laie ohne Werkzeug drankommt und die im Wohnungsleben u.U. mehrmals verändert wird und das wohlmöglich auch noch von Laien, sehe ich eine andere Gefährdung. Auch ist bei einer abgehängten Decke ganz unklar ob die isolierend, nichtleitend oder leitend aufgebaut ist und ggf. ob mit dem PE verbunden.
Just my 2 Cents.

BID = 938172

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7573
Wohnort: Wien


Zitat :
der mit den kurzen Armen hat am 16 Sep 2014 12:45 geschrieben :

http://www.helektra.de/static/pdf_typ/h03vh-h.pdf da hast du die Antwort.



Das ist halt von 2005 und Normen sind dafür bekannt, sich ab und zu zu ändern. Solche PDFs mit technischen Daten findet man von verschiedenen Herstellern, insofern kann man hoffen, dass diese die Infos von der Seite genommen hätten wenn sie nicht mehr aktuell wären.

Für die Verlegung oberhalb von Zwischendecken oder ähnliche Scherze ist Zwillingsleitung aber auch denkbar ungeeignet und klar unzulässig, das würde ich selbst bei 12 V nicht so gerne machen.


Offtopic :
Meine letzte Halogenbeleuchtung war 12 V, die habe ich mit vorhandenen H05VV-F oberhalb der abgehängten Decke wieder in Betrieb genommen. Das war eine lustige Aktion... ursprünglich 5 Spots, 4 davon noch da, den mittleren und den Trafo hat der Vor-Vormieter einfach mitgenommen. Hätte ich komplette Planungsfreiheit würde ich für 12 V NYM 3x2,5 benützen, aus Gründen des Spannungsabfalls. Zugegeben, Lautsprecherzwillingsleitung 2x2,5 mit stabiler Isolierung tut es vermutlich auch.


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BID = 938173

der mit den kurzen Armen

Urgestein



Beiträge: 17434

Ich sehe die Sache sogar noch etwas härter! In fest verlegten Leitungen ist der Schutzleiter mit zuführen und auch durchzuklemmen. Was also spricht dagegen da normales NYM-J zu verlegen ?

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