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Herd einphasig anschliessen / FI-Schalter nachrüsten Suche nach: herd (7639) schalter (25775) |
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BID = 1067870
joeking Gerade angekommen
Beiträge: 2
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Hallo!
Ausgangssituation:
Unter Anleitung eines Elektriker-Meisters (aus Österreich) soll in einer 1-Zimmer-Wohnung in Deutschland aus den 70ern ein FI-Schalter nachgerüstet werden. Der Bestand ist wie folgt:
Im Flur:
- 25A Leitungsschutzschalter
- Wechselstromzähler
- einhpasige Zuleitung
Wohnungs-Unterverteiler:
- 20A für Boiler
- 20A für Herd (Der Herd ist ca. 10 Jahre alt)
- 2x 16A für Licht/Steckdosen
Leitungen:
- Stegleitungen, zweiadrig
- klassische Nullung
- 1,5mm² für Licht/Steckdosen
- Jeweils 2x1,5mm² zusammengeschaltet für Herd und Boiler.
Wir wollen zwecks Nachrüstung von FI-Schalter die Wohnung neu verkabeln, das ganze soll in Kabelkanälen aufputz erfolgen um den Aufwand in Grenzen zu halten. Ich habe solche Arbeiten in Österreich unter der Anleitung meines Elektikers auch schon durchgeführt.
Prinzipiell ist alles klar, der Elektriker (Österreicher) hat mir vorgeschlagen:
40A FI-Schalter, Zweipolig
3x2,5mm² mit 16A für den Boiler
3x1,5mm² mit 13A für Licht/steckdosen (zwei Stromkreise)
3x4mm² mit 20A für den Herd (Der Herd ist ca. 10 Jahre alt)
Auslösecharakteristik hat er mir C für alles empfohlen.
Hier haben sich jetzt folgende Fragen aufgeworfen, worauf hin ich mich mal versucht habe im Internet einzulesen aber leider etwas unsicherer geworden bin.
1)
Damit das alles in Deutschland auch sicher zugelassen ist, wollte ich die Sachen in Deutschland im Baumarkt kaufen, und da haben die Unsicherheiten angefangen. 13A-Sicherungen und C-Charakteristik scheinen hier sehr ungewöhnlich zu sein. Gut, ich kann die Sachen auch irgendwo bestellen. Nach Internet-Recherche habe ich erfahren, dass in Deutschland offenbar nach Verlegeart tatsächlich meistens mit 16A abgesichert wird. Mit 13A mache ich dennoch nichts falsch - aber ist die C-Charakteristik erlaubt?
2)
Hier herrscht bei mir jetzt noch am meisten Unklarheit:
Den Herd hat er empfohlen direkt 4mm² vom Unterverteiler an den Herd anszuschliessen, das Kabel ist ca. 12-15 Meter Lang, keine Klemmstelle dazwischen, das wird in Österreich gerne so gemacht, in Deutschland scheint das unzulässig zu sein.
In Österreich werden auch gerne Flexible Leitungen direkt vom Unterverteiler zu ortsfesten Verbrauchern gelegt - scheint in Deutschalnd auch nicht erlaubt zu sein.
Also werde ich 4mm² starr von Unterverteiler zu einer Herdanschlussdose leiten. Aber Wie schliesse ich den Herd richtig an? Ich konnte keine flexible 4mm²-Leitung zu kaufen finden. Wie mache ich das jetzt richtig?
Das einfachste für mich wäre wohl den Herd mit 1x16A abzusichern und 1x2,5mm² anzuschliessen, ich habe in Foren schon gelesen, dass das so gemacht würde. Reicht das aus?
Ja, ich weiss - das Thema wurde auch in diesem Forum schon breitgetreten, ob ein Herd überhaupt 1-Phasig anschgschlossen werden darf etc. Tatsache ist, es funktinoiert hier so seit bald 50 Jahren, dreiphasige Zuleitung zur Wohnung wird wohl so bald nicht kommen. Kann mir hier jemand sagen wie ich das definitiv richtig bzw. nicht-falsch mache? Wenn bei starker Herd-Belastung die Sicherung auslöst ist es eben so, ist der Nachteil bei einphasig.
3)
Auch hier scheint es verschiedene Meinungen zu geben:
Der FI-Schalter mit 40A wird durch den Leitungsschutzschalter mit 25A in der Wohnungszuleitung ausreichend abgesichert. Braucht es noch eine zusätzliche Vorsicherung dafür? Mein Elektriker sagt nein.
Ich hoffe, ich habe alles relevante geschrieben, für weitere Infos bitte einfach nachfragen.
Danke schon mal für die Bemühungen
Joe |
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BID = 1067872
Elektro Freak Inventar
Beiträge: 3434 Wohnort: Mainfranken
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Moin,
anstatt dem langen Text...
Zeig mal Bilder des und vor allem von der Zähleranlage.
Was für eine Sicherung sitzt vor und nach dem Zähler?
Welchen Querschnitt hat die Zuleitung vom Zähler zum Verteiler?
Gleich vorab. Leitschutzschalter als Vorsicherung ist Mist.
Lieber Neozed oder besser Diazed nehmen.
C-Charakteristik macht in einer Wohnung keinen Sinn, lieber B benutztn.
13A ist genau richtig, 16A macht nur ab 2,5mm² und Großverbrauchern sinn.
Gruß Micha
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: Elektro Freak am 19 Jun 2020 14:21 ] |
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BID = 1067873
joeking Gerade angekommen
Beiträge: 2
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Ok, hier die Fotos - der ganz rechte Zähler auf dem Foto ist der zur Wohnung gehörige. Sicherung unter dem Zähler: Stotz L 25A
Den Querschnitt der Zuleitung kann ich nur raten - 4mm².
Danke!
Joe
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BID = 1067875
Offroad GTI Urgestein
Beiträge: 12741 Wohnort: Cottbus
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Zitat :
| keine Klemmstelle dazwischen, das wird in Österreich gerne so gemacht, |
Ist eigentlich auch vernünftig, da jede Klemmstelle eine potentielle Fehlerstelle ist.
So muss halt eine Herdanschlussdose dazwischen. 4mm² als Zuleitung schaden sicher nicht, die kurze Brücke zum Herd kann dann mit 2,5mm² erfolgen.
Zitat :
| Der FI-Schalter mit 40A wird durch den Leitungsschutzschalter mit 25A in der Wohnungszuleitung ausreichend abgesichert. |
Kann auch nicht schaden, da 25A und 40A FIs mehr oder weniger den gleichen Preis haben.
Zitat :
| aber ist die C-Charakteristik erlaubt?
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Klar. Wenn überhaupt, würde ich die nur für Steckdosen einsetzen.
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Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber.
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BID = 1067877
prinz. Moderator
Beiträge: 8931 Wohnort: Gifhorn und Wolfenbüttel
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Eine bescheidene Frage?
Warum soll das nicht gleich Ordentlich gemacht werden?
Alles drei Phasig
Einpasig Herd geht gar net schon mal auf den Leistungshunger
heutiger Herde geschaut?
Kabelkanal pfui
Unterputz bist du auch nicht langsamer
1 ZimmerWohnung sollte nicht länger wie ein Tag dauern
Ganzes Wohnhaus haben wir früher inkl. Verdrahtung in 2 Tagen
durchgezogen (2 Mann)
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Nur für nicht Mutige
1.Freischalten
2.Gegen Wiedereinschalten sichern
3.Spannungsfreiheit allpolig feststellen
4.Erden und kurzschließen
5.Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken
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BID = 1067884
Primus von Quack Unser Primus :) nehmt ihn nicht so ernst
Beiträge: 7389
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Die Anlage wird u.U. noch Bestandschutz haben,
bei dem von dir geplanten grossen Eingriff/Umbau der Anlage entfällt dieser
Dann ist nach aktueller TAB des zuständigen VNB die Zähleranlage komplett zu erneuern
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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!
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BID = 1067885
Primus von Quack Unser Primus :) nehmt ihn nicht so ernst
Beiträge: 7389
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Aus welchem Material ist die Rückwand/Montageplatte wo die Zähler drauf sitzen
Und aus welchem Material ist der Umbau/Schrank
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BID = 1067886
Elektro Freak Inventar
Beiträge: 3434 Wohnort: Mainfranken
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Zitat :
Primus von Quack hat am 19 Jun 2020 20:18 geschrieben :
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Die Anlage wird u.U. noch Bestandschutz haben,
bei dem von dir geplanten grossen Eingriff/Umbau der Anlage entfällt dieser
Dann ist nach aktueller TAB des zuständigen VNB die Zähleranlage komplett zu erneuern
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Andere Elektrofirmen (und auch ich selbst) haben schon oft solche Umbauten gemacht. Bis jetzt gab es nie Beschwerden bei Zählerwechsel oder Besichtigungen sofern die Anlage ordentlich ausgeführt war.
In dem Falle kann mich der Werte und VNB an einer gewissen Stelle... Du weißt schon...
Spätestens seitdem das Thema "Brandschutzschalter" oder "Zuleitung immer für 63A auslegen, auch wenn nie 63A fließen werden" durchgewunken wurde, hat dieser mitlerweile (fast) reine Lobbyverein keine Glaubwürdigkeit mehr bei mir. In vielen Fällen geht es schließlich nicht mehr um das Thema Sicherheit, sondern um das Thema "wie Sorgen wir dafür, für das Elektrohandwerk und vor allem die herstellende Industrie am meisten Gewinn abfallen zu lassen".
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BID = 1067888
Primus von Quack Unser Primus :) nehmt ihn nicht so ernst
Beiträge: 7389
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...bei einem meiner letzten Aufträgen kam jemand vom VNB und hat sich alles mit mir angesehen in den 5 Wohnungen und dann im Keller, seine Stimmung ging immer weiter runter und dann kamen die Worte:
"Eigentlich müsste ich jetzt sofort die Anlage stilllegen und die Rechtsabteilung einschalten. Wenn jetzt hier was passiert sitze ich mit im Boot, wenn ich da nicht reagiere. Wenn sie mir aber fest zusichern das hier alles weg kommt und neu gemacht wird, will ich mal keine schlafenden Hunde wecken, aber ich schaue mir das später an, können wir so verbleiben"
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BID = 1067890
Primus von Quack Unser Primus :) nehmt ihn nicht so ernst
Beiträge: 7389
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Das Problem bei derartigen Altanlagen ist das diese nicht für den heutigen Leistungsbedarf ausgelegt sind,
früher hatte man ein oder wenns hochkommt zwei Steckdosen in jedem Zimmer und eine Lampe, da gabs noch nicht so viele elektrische Geräte.
Und jetzt wird an diese Zähleranlage eine neue Installation drangedübelt, mit erheblich mehr Steckdosen die auch schön benutze werden,
was zur Überlastung der alten Zähleranlage führen kann
und die Brandversicherung freut sich, Fahrlässigkeit ist doch was feines
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BID = 1067891
Elektro Freak Inventar
Beiträge: 3434 Wohnort: Mainfranken
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Ich hatte mal das Gegenteil. Altanlage wurde wegen Nichtzahlung vom Vornutzer abgeschalten, VNB wollte erneuerung und vorher keinen Zähler mehr setzen. Ich habe mit einem Anwalt gedroht und es wurde wieder ein Zähler gesetzt
War allerdings ein kleiner / ländlicher VNB.
Zurück zum Thema, meine Variante:
Erster FI-Schalter 30mA/40A, dahinter:
- C13 = Allgemeinstromkreis 1 ("Küche") - 1,5mm²
- B20 = E-Herd - 2,5mm²
- B16 = Wäschetrockner - 2,5mm²
Zweiter FI-Schalter 30mA/40A, dahinter:
- C13 = Allgemeinstromkreis 2 ("Wohn - und Schlafzimmer", "Flur") - 1,5mm²
- B10 / B16 / B20 (je nach Leistung des Geräts) = Boiler - 2,5mm²
- B16 = Waschmaschine - 2,5m²
Ein einziger FI-Schalter wäre mir im Fehlerfall zu wenig. Den dann steht man komplett im Dunkeln.
Die Vorsicherung mit 25A scheint fest verbaut zu sein? Probiere mal ob man Sie herausdrehen kann wie eine Glühbirne, dann könnte man eine Diazed 25A mithilfe einer Schraubkappe einsetzen. Falls das nicht geht muss man mit der Lösung leben.
Man sollte dabei bedenken, dass im Falle eines Kurzschluss in der Wohnung, sehr warscheinlich die Sicherung im Verteiler und auch diejenige beim Zähler auslösen wird. Da das aber selten vorkommt kann man notfalls damit leben...
Gruß Micha
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BID = 1067892
Elektro Freak Inventar
Beiträge: 3434 Wohnort: Mainfranken
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Zitat :
Primus von Quack hat am 19 Jun 2020 21:04 geschrieben :
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Das Problem bei derartigen Altanlagen ist das diese nicht für den heutigen Leistungsbedarf ausgelegt sind,
früher hatte man ein oder wenns hochkommt zwei Steckdosen in jedem Zimmer und eine Lampe, da gabs noch nicht so viele elektrische Geräte.
Und jetzt wird an diese Zähleranlage eine neue Installation drangedübelt, mit erheblich mehr Steckdosen die auch schön benutze werden,
was zur Überlastung der alten Zähleranlage führen kann
und die Brandversicherung freut sich, Fahrlässigkeit ist doch was feines
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Ist doch eine Sicherung mit 25A drinnen.
4mm² reicht dafür dicke. Im Zweifelsfall löst halt der LS aus.
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BID = 1067893
Primus von Quack Unser Primus :) nehmt ihn nicht so ernst
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Zitat :
Elektro Freak hat am 19 Jun 2020 20:29 geschrieben :
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Andere Elektrofirmen (und auch ich selbst) haben schon oft solche Umbauten gemacht.
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....denen ist ihr Meisterbrief wohl nix wert oder haben die überhaut keinen
Der Bestandschutz ist definitiv weg bei Erneuerung der Endstromkreise
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BID = 1067894
Primus von Quack Unser Primus :) nehmt ihn nicht so ernst
Beiträge: 7389
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BID = 1067895
Primus von Quack Unser Primus :) nehmt ihn nicht so ernst
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Offtopic :
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Zitat :
Elektro Freak hat am 19 Jun 2020 21:09 geschrieben :
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Ist doch eine Sicherung mit 25A drinnen.
4mm² reicht dafür dicke. Im Zweifelsfall löst halt der LS aus.
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...es hat auch schon Auffahrunfälle gegeben,
obwohl die Fahrzeuge voll funktionsfähige Bremsen hatten |
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