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Heftige Stromschlaege - Erdung auf tropischer Insel! Suche nach: erdung (2107) |
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BID = 152788
jacques Gerade angekommen
Beiträge: 2 Wohnort: Boracay, Philippinen
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Bitte um Rat!
Wir leben auf einer kleinen Insel auf den Philippinen. Es gibt hier grundsaetzlich nur Plus (schwarz) und Minus (blau) – keine Erde (gruen oder gelb). Ebenso wenig gibt’s hier Elektriker die sich mit Erdung auskennen. Es ist halt normal, dass man – gerade in der Regenzeit – oft an metallischen E-Geraeten eine gescheuert kriegt!
Seid Kurzem koennen wir im Buero NICHTS aus Metall anfassen – unsere Rechner sind sogar aus Metall - und WEHE wir beruehren die auch nur leicht. (Haben schon Muskelkater weil wir die Arme beim Tippen anheben muessen!)
An den Sicherungskasten haben wir einen 5 KW Volt Regulator geschlossen, der die Spannung in gesamten Haus (so gut er kann) auf 220 V haelt. Wir haben hier sonst naemlich von 140 V (Abends wenn alle Menschen Licht und TV anmachen) bis 270! V (wenn der Strom nach einem unser vielen Stromausfaelle ploetzlich wieder in die Leitung fetzt!)
An eine Steckdose im Buero haben wir einen USV (unterbrechungsfreien Stromversorger) geschlossen. Dieser liefert bei Stromausfall - ueber Batterie - solange 220 V, dass ich Zeit habe den Generator anzuschmeissen. An das Gehauese vom USV hab ich ein Kabel festgeschraubt - dieses Kabel fuehrt zu einer Stange, die ich ordentlich tief in den Boden gerammt habe. Bisher hat es auch schoen funktioniert. Nun aber seid einigen Tagen nicht mehr! Habe alle Kontakte kontrolliert, geschmirgelt, neu etc. Habe mehrere Eimer Wasser auf die Stange in der Erde gegossen – in der Hoffnung, dass das dann wieder leitet. Hat aber alles nichts gebracht OUCH!
Alle Geraete im Buero sind in Mehrfachsteckdosen an diesen einen geerdeten UVS angeschlossen. Wieso also kriegen wir dann trotzdem so miserable Schlaege?!?
Nun habe ich mich im Internet umgeschaut, dabei diese Seite gefunden und wuerde mich sehr ueber Ratschlaege freuen! Was ist z.B. mit einer klassischen Nullung? Sehe ich das so richtig? Ein Kabel wird an den Minuspol (blau) des Hausstroms (vom Sicherungskasten aus) geklemmt und dann mit Metallstange in den Boden gerammt? Ist das denn Sicher? Wieviel Volt kommen denn aus dem Minus wieder raus? Nicht, das mir dann noch jemand in meinem Garten umkippt wenn er bei Regen in die Naehe der riesen Erdung kommt!
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Vielen Dank im Voraus fuer Ihre Muehe!
Jacques Tarnero
http://www.artifishal.com
http://www.DiscoverTheBlue.com
[ Diese Nachricht wurde geändert von: jacques am 21 Jan 2005 6:39 ] |
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BID = 152824
Ltof Inventar
Beiträge: 9334 Wohnort: Hommingberg
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Ich bin zwar kein Installationsprofi, aber soviel weiß ich noch: Bei Wechselspannungsnetzen gibt es kein "plus" und "minus". Es gibt nur Phase und Neutralleiter. Phase ist der, der gegen Erde ein (gefährliches) Potenzial hat. Der Neutralleiter hat normalerweise ein geringes bis gar kein Potenzial gegenüber Erde. Normalerweise! Wie das nun bei Euch ist? Keine Ahnung.
Deine Maßnahme gegen Berührungsspannungen scheint vom Prinzip her richtig zu sein. Ich vermute, dass in der USV der Schutzleiter unterbrochen ist - sofern sie denn einen hat.
Was für Steckdosen verwendest Du denn im Haus? Sind es Schutzkontaktdosen?
Hast Du ein Messgerät?
Gruß,
Ltof
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor) |
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BID = 152839
gretel Schreibmaschine
Beiträge: 1169 Wohnort: Deutschland
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Einspruch :
Denke Ihr habt bei Euch ein IT-Netz , deshalb wird es kein Potential gegen Erde aufweisen (Zuleitungsseitig gesehen !)
Der Aussenleiter hat nur Potential gegenüber dem auch vom EVU kommenden Neutralleiter.
Suche mal nach IT-Netz (google).
Ihr habt mindestens ein Gerät , das einen Körperschluss verursacht , der wird über die Erdungsmaschinerie halt mal im IT-System übertragen !
Den also ausfindig machen , beseitigen und ein Meldesystem für weitere Vorfälle vorsehen !
Wie ist denn die Auftrennung Notstromgenerator und EVU-Netz , und wie ist dieser 5000W Regulator angeschlossen ?
Gruss
Gretel
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BID = 152877
Der lustige Kernspalt Gesprächig
Beiträge: 125
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Das sehe ich genauso .
Helfen könnte in diesem Fall ein Trenntransformator vor jedem gerät mit metallischem Gehäuse.
Alternativ geht glaube ich auch ein FU - also ein Fehlerspannungsschutzschalter ( in Deutschand verboten ). Bin mir diesbezüglich aber nicht 100%ig sicher
mfg
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Murphy's Law :
Was macht ein Oszillator : gar nichts
Was macht ein Verstärker : Schwingen
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BID = 152887
psiefke Schreibmaschine
Beiträge: 2636
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es würde warscheinlich am ehesten etwas bringen diese installation auf IT mit großen trenntrafo und Isowächter umzustricken. (dann seid ihr erdungsmässig unabhängig vom speisenden system)
wenn ihr mir flug, unterkunft und material zahlt komme ich gern mal für ne woche rüber... (wenn mein tourplan das zulässt..)
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phil
PS:
Ein Millimeter ist so klein, daß tausend übereinandergestapelt nur einen Meter hoch wären.
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BID = 152925
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Gut, ich komme mit...
Also, zuerst solltest Du mal abklären, was für eine Netzform Euer Stromversorger überhaupt liefert.
Wenn ne (ggf. schriftliche) Anfrage nix bringt, mußt Du halt selber messen.
Aber auch falls ein Fehler vorliegen sollte (was durchaus sein kann), geht nix ohne Meßgerät. Zur Not mindestens ein einfaches Multimeter. Kann man ja "aufbohren", z.B. mit ner Glühlampe als Last...
Keinesfalls darfst Du irgendwelche Spielchen mit selbstgestrickter klassischer Nullung oder so machen. Bestenfalls brennt Deine Erdungsleitung ab, weil die Ableitströme der halben Insel es bei Dir plötzlich so gemütlich finden. Schlimmstenfalls faßt jeder von Euch nur noch ein letztes Mal an ein Gerät...
Wenn das Versorgungsnetz einen geerdeten Sternpunkt hat, rate ich zu einem (gff. lokalen) TT. Wenn nicht, wird es eben ein IT. TT dann mit FI, IT mit Isolationswächter.
Oder eben wirklich ein fetter Trenntrafo für alles. Hinter dem kannst Du Dich dann austoben nach Lust und Laune (z.B. TN-S oder IT).
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 153033
Ltof Inventar
Beiträge: 9334 Wohnort: Hommingberg
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Was ist mit diesem 5kW-Spanungs-Regulator?
Kann es sein, dass der schon eine Potenzialtrennung hat?
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
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BID = 153035
alra Stammposter
Beiträge: 307
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Wenn man an allen Geräten eine "gewischt" bekommt, dann liegt das vermutlich daran, daß kein Potentialausgleich vorhanden ist (Geräte sind zwar elektrisch miteinander verbunden, der Schutzleiter liegt aber nicht auf dem Potential des N und/oder des Erdpotentials).
Ein Gerät in diesem Verbund hat einen Körperschluß und führt nun Spannung gegen Erde. Das würde die Stromschläge erklären.
Fehlersuche:
am besten mit einem Isolationswiderstandsmeßgerät (wenn vorhanden) den Isolationswiderstand der Elektrogeräte messen.
Es handelt sich auf jeden Fall um eine lebensgefährliche Situation und ich rate dringend einen Fachmann hinzuzuziehen!!
Alra
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BID = 153122
hellraider007 Gelegenheitsposter
Beiträge: 53 Wohnort: Bayern
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Hallo jacques,
da ich einige Zeit auf einer Insel in Thailand gearbeitet habe, kenne ich dein Problem genau.
Wir hatten ähnliche Probleme, und habe uns am Schluß dazu entschlossen einen eigenen Generator für 10 Familien zu betreiben, denn wir wurden mit dem "Stromlieferanten" nicht glücklich.
Da ich mich Elektrotechnisch sehr gut auskenne ( Meister) und selbst ich dort verzweifelt bin, kann ich dir nur den Rat geben, dir vor Ort einen zu schanppen, der die Notstromaggregate auf der Insel wartet.
Der konnte uns damals zumindest erklären was genau auf der Insel passiert.
Bei uns war das so, das die "Trafostation" die die Insel versorgt hat, einen Schluß hatte und so eine Verbindung zwischen Null und Erde bestandt;
eigentlich wäre das ja eine normale Netzform, nur leider machte sich das so bemerkbar, das wenn am Nachbargrundstück bestimmte Geräte in Betrieb waren ( Kühlschrank und Klimaanlage) bekamm ich über meinen Null irgendwie die Phase zurück.
Das hat sich so bemerkbar gemacht, wie bei dir.
Fragt mich bitte jetzt nicht wie das technisch möglich ist, ich damals 2 Wochen lang gemessen und probiert und gemessen usw. usw. und kam auf kein vernüftiges Ergebniss, so das wir uns dann letztendlich entschlossen haben, über einen Schiffsdiesel ein eigenes Netz aufzubauen.
Da wir auch relativ viel Stromausfall hatten war auch dies ein Grund dafür.
Das Teil läuft heute noch und wird eigentlich nur nachts für 4-5 Stunden ausgeschaltet.
Also schnapp dir den "Generatormann" auf deiner Insel, der weiss eigentlich immer am besten bescheid.
Gruß und viele Grüße ins Warme.
hellraider
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BID = 154100
jacques Gerade angekommen
Beiträge: 2 Wohnort: Boracay, Philippinen
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Vielen Dank fuer Eure raschen und hilfreichen Antworten!
Zu gerne wuerde ich Euch alle hierher einladen. Aber... Falls Ihr aber tatsaechlich mal Urlaub hier machen wollt sagt gerne Bescheid! Ich arrangiere Eure Inlandsfluege, Unterkunft und Ihr habt Vorort einen Ortskundigen. Selbstverstaendlich geb ich einen aus!
Ich hab mein Problem nun so geloest, dass ich alle betroffenen Geraete einzeln und direkt an den Erdungsstab schliesse. Das klappt, wenn auch nervig. Muss mir demnaechst, wenn ich mal wieder in die hauptstadt komme, Krokodilklemmen besorgen - dann ist’s OK.
Oder gibt"s fachmaennisch an dieser Methode auszusetzen?
Nun kann ich mir jedenfalls in Ruhe - ohne Schmerzen! - das weitere Vorgehen ueberlegen.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: jacques am 24 Jan 2005 8:22 ]
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BID = 154103
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Daran gibt es sehr viel auszusetzen!
Für nähere Angaben müßte man aber die genaue Netzverschaltung wissen.
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BID = 154126
meister lampe Stammposter
Beiträge: 316
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Na ja, für das erste ist das auf jeden Fall das Beste, alles mit Hilfe des Schutzleiters und zusätzlichen Portentialausgleich auf ein Niveau legen. Niederohmigkeit überprüfen.
gruss m
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BID = 154163
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Und einen FI (30mA) vor die Anlage. Dann hättest Du eine Art lokales TT. Es muß aber sichergestellt sein, daß Dein Schutzleitungssystem keinerlei Verbindung zu den aktiven Adern vom EVU hat. Und den Isolationswiderstand oder Abkleitstrom Deiner Geräte mal messen.
Das wäre dann eine ME sehr gute Lösung für wenig Geld!
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