Frequenzumrichter als Not-Motorbremse

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Autor
Frequenzumrichter als Not-Motorbremse
Suche nach: frequenzumrichter (594)

    







BID = 366274

TheBlackOne

Neu hier



Beiträge: 23
 

  


Hallo

Vor einiger Zeit habe ich günstig eine alte stationäre Oberfräse erstehen können. Diese arbeitet mit einem alten Umformer, der aus 50Hz-Drehstrom 300Hz-Drehstrom umformt, damit der Fräsmotor mit 18000upm läuft.

Ich möchte nun diese Fräse mit einem elektronischen Frequenzumrichter betreiben, aus mehreren Gründen (regelbare Umdrehungsgeschwindigkeit ist nur einer der Gründe).
Da an der Fräse jetzt keinerlei der heute üblichen Schutzmaßnahmen existieren (kein Not-Aus, keine Motorbremse, kein verhinderter Wiederanlauf bei Spannungsrückkehr nach Unterspannung) kam mir in den Sinn, einige dieser Schutzmaßnahmen über den Umrichter zu realisieren. Genauer angeschaut habe ich mir die Micromaster-Serie von Siemens. Diese haben laut Bedienungsanleitung die Möglichkeit ein Wiederanlaufen nach Unterspannung zu verhindern, also wäre dieser Punkt abgehakt.
Nun finde ich auf Seite 8 der Anleitung den Warnhinweis:

"Das Gerät darf nicht als 'Not-Aus-Einrichtung' verwendet werden (siehe EN 60204, 9.2.5.4)."

Meine Fragen sind jetzt also:

1) Ist eine Not-Motorbremse (um die geht es mir primär) das gleiche wie eine Not-Aus-Einrichtung in dem Sinne, von der die Anleitung spricht?
2) Könnte mir jemand vielleicht den Zusammenhang mit der genannten EN erläutern (ich habe diese leider nicht zur Einsicht)? Ich würde gerne wissen warum ein Umrichter nicht als Not-Motorbremse geeignet ist.
3) Wie kann man sonst solch eine Einrichtung realisieren? Ich habe Motorschutzschalter gesehen die eine elektronische Motorbremse integriert haben, die sind allerdings nicht mit den 300Hz meines Umformers verträglich laut Hersteller.

Wäre toll wenn jemand das erläutern könnte.

Viele Grüße
Carsten

BID = 366301

Lightyear

Inventar



Beiträge: 7911
Wohnort: Nürnberg

 

  

Derzeit habe ich auch keinen Zugriff auf die zitierte Norm, aber ein Not-Aus (heute: Stillsetzen im Gefahrenfall) muss sehr zuverlässig funktionieren, für diese Funktionalität gibt es extra sogenannte "Not-Aus-Relais" mit getrennten, zwangsgeführten Kontakten, damit bei einem festbrennen eines Kontaktes noch ein sicherer Betrieb der Not-Aus-Einrichtung gewährleistet ist.

Ich denke, in diese Richtung zielt auch Dein zitierter Satz...

_________________
Gruß aus Nürnberg,


Lightyear


Alles unter 1000°C ist HANDWARM!

Alle Tipps ohne jegliche Gewähr, die Einhaltung aller Vorschriften obliegt dem Ausführenden!

BID = 366361

Chris11

Stammposter



Beiträge: 465

Einmal solltest Du klären ob die mechanischen Spannzangen die gewünschte Bremsung überhaupt vertragen, dann klären welche Anforderungen (wenn überhaupt) für die Abbremsgeschwindigkeit seitens Maschinenrichtline bzw. einschlägigen Normen für diese Maschine bestehen. Nur durch Ausfall der Motorbremse ergibt sich keine unmittelbare Gefahr, da sprich nichts gegen die Frequenzumrichterbremsung. Mußt nur sehen das der Umrichter mit Bremschopper und entsprechend dimensioniertem Bremswiderstand ausgerüstet ist.

Mit freundlichem Gruß
Christian

BID = 366409

TheBlackOne

Neu hier



Beiträge: 23

Hallo

Mitlerweile habe ich durch intensives Befragen des mächtigen Herrn Google etwas über die Vorschrift erfahren können. Es geht wie Lightyear schon vermutete darum, dass ein Not-Aus nur über elektromechanische Komponenten ausgelöst werden darf, niemals über elektronische, Bussysteme oder dergleichen (denn die könnten ausfallen). Soweit, sogut, ist einleuchtend.

Ob die Spannzangen eine Motorbremsung aushalten habe ich bisher nicht in Erfahrung bringen können. Als Spannzangen verwende ich die nach DIN 6388, Form B, Typ 444 E.

Hier ein Bild: Bild eingefügt

Diese Spannzangen sind echt massiv, daher wüsste ich nicht wieso die eine Motorbremsung nicht aushalten sollten. Falls da jemand weitere Einsicht geben kann, gern
Ob ich zu dieser Maschine noch Richtlinien finde wage ich zu bezweifeln. Die Maschine ist wirklich RICHTIG alt (ich weiß das Baujahr nicht mal, es steht nicht auf dem Typenschild).


Nun also: Ich möchte also mein Problem etwas erweitern: Wie kann ich einen Frequenzimrichter einsetzen und einen Not-Stop realisieren, der möglichst mit bei Betätigung den Fräsmotor schnellsmöglich zum Stillstand bringt (eben eine Not-Stop mit Motorbremse)? Müsste man dazu also ein Sicherheitsrelais so schalten, dass a) der Antriebsstrom ausgeschaltet wird und b) die Motorbremse des Umrichters aktiviert wird, verstehe ich das richtig?
Zusätzlich sollte auch ein Motorschutzschalter ran, denke ich. Bevor ihr fragt: Nein, da ist ausser der Zuleitung und einem An-Aus Drehschalter NICHTS dran.

Gruß
Carsten

[ Diese Nachricht wurde geändert von: TheBlackOne am  4 Sep 2006 14:46 ]

BID = 366452

Chris11

Stammposter



Beiträge: 465

Wird die Oberfräse gewerblich eingesetzt?

MFG
Christian


BID = 366470

TheBlackOne

Neu hier



Beiträge: 23

Nein wird sie nicht, rein privat hobbymäßig.
Ja ich weiß dass ich in dem Fall die Schutzvorrichtungen nicht zwingend brauche, aber ein 1,5kW Drehstrommotor mit 18000 Umdrehungen ganz ohne alles ist mir zu heikel.

BID = 366471

Peda

Schriftsteller



Beiträge: 891

Wenns nicht um nen Frequenzrichter ging, würd ich sagen, brems mit Gleichstrom, aber der Umrichter wird nciht bremsen, wenn du im den Strom nimmst. Versuch den Frequenzumrichter um minimale Frequenz zu setzen und nach ca. 3s z.B. vom Netz zu trennen.

Gruss Peter

_________________
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BID = 366476

Chris11

Stammposter



Beiträge: 465

Hallo,

vor allem kannst Du Schütze oder Motorschutzschalter zwischen FU und Motor vergessen. Den FU so parametrieren, das der Motor geschützt wird. Du benötigst einen Bremschopper mit Bremswiderstand am Umrichter, damit du nennenswert abbremsen kannst. Oder es soll von Lenze Umrichter geben, die auch eine Motorgleichspannungsbremsung unterstützen.

IMHO muß bei den meisten Holzbearbeitungsmaschinen der Notaus nur funktionieren. Das er bei einem Elektrischen oder sonstigen Fehlerfall auch noch übergeordnet abschalten muß, glaube ich nicht. Sowas ist bei Aufzügen, Pressen oder Personentransportmaschinen erforderlich, wo eine unmittelbare Lebensgefahr besteht, wenn sich ein Antrieb nicht sofort stoppen lässt.

Gefährlich bei den stationären Oberfräsen ist IMHO die Handhabung. Lass Dir das, falls Du nicht selbst Fachmann bist, mal richtig von einem Schreiner zeigen, der mit sowas arbeitet, wie man die Werkstücke anfasst und führt. Ich sehe das Problem weniger im Notaus, sondern in den Fingern, die noch dran sein sollten, um ihn zu betätigen.

Gewerblich würdest Du für eine Tischfräse eine Baumusterprüfung benötigen. Also Abnahme von einem Sachverständigen...

Mit freundlichem Gruß
Christian

BID = 366531

TheBlackOne

Neu hier



Beiträge: 23

Hallo

Danke bisher für die Antworten. Die Frage ist aber nun: Kann ich die Bremsfunktion eines Umrichters (dort kann ich ja steile Bremsrampen parametrisieren) als Notstop hernehmen oder nicht? Im Handbuch steht ja ausdrücklich, dass dies nicht erlaubt ist. Oder ist das dort zitierte "Not-Aus" kein "Not-Stop", sondern ein stromlosschalten des Motors, welches meiner Ansicht nach nicht erforderlich ist?

Gruß
Carsten

BID = 366545

Markus83

Gelegenheitsposter



Beiträge: 91


Zitat :
TheBlackOne hat am  4 Sep 2006 20:36 geschrieben :

Die Frage ist aber nun: Kann ich die Bremsfunktion eines Umrichters (dort kann ich ja steile Bremsrampen parametrisieren) als Notstop hernehmen oder nicht? Im Handbuch steht ja ausdrücklich, dass dies nicht erlaubt ist. Oder ist das dort zitierte "Not-Aus" kein "Not-Stop", sondern ein stromlosschalten des Motors, welches meiner Ansicht nach nicht erforderlich ist?
Hallo,

ich weis nicht ob dieser Umrichter von den Umrichtern an der Drehmaschine meines Ausbildungsbetriebes abweicht, dort wurden die (100kW Gleichstrommaschinen) beim Betätigen des Not-Aus über die Stromrichter schnellgebremst und nach der Bremszeit die Stromrichter Spannungsfrei geschaltet.
Ich würde dies bei dir genauso realisieren, über den Umrichter eine Bremsung des Antriebs auslösen und anschließend den Umrichter (nach einer festgelegten Zeit, so lange wie die Bremsung maximal dauert) spannungsfrei schalten.

mfg. Markus

BID = 366614

TheBlackOne

Neu hier



Beiträge: 23

Danke für deine Einschätzung.

Welches mächtige Bauteil benötige ich für so eine zeitversetzte Abschaltung des Stroms?

BID = 368027

powersupply

Schreibmaschine



Beiträge: 2921
Wohnort: Schwobaländle

Hallo

Wir hatten bei uns im Holzbetrieb Pilz Gleichstrom Bremsgeräte an Kreissägen, Oberfräsen und Tischfräsen im Einsatz.
Die Maschinen wurden sowohl aus einem 185V 300Hz Netz als auch aus einem 400V 50Hz Netz gespeist. Die 185V nur zum Fräsen, die 400V für die Steuerung und das Bremsen. Die Gleichstrombremsgeräte wurden bei jedem Stop der Maschine aktiviert. Ältere Geräte mussten je nach Werkzeug über den Bremsstrom angepasst werden. Die Bremsdauer war bei denen fest auf 10sec eingestellt. Neuere erkannten über die EMK in der dritten Phase ob die Maschine steht und schalteten dann ab.
Über aktuelle Entwicklungen bin ich aber nicht mehr auf dem Laufenden, da wir seit fast 20Jahren keinen Holzbetrieb mehr haben.
Grad hat mir google DAS http://web23.bces-3040.de/mambo_dah.....id,1/
ausgespuckt.

Gruß powersupply


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