Erdung Sendeantenne

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Autor
Erdung Sendeantenne
Suche nach: erdung (2107) sendeantenne (66)

    







BID = 929679

dl2jas

Inventar



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LY, gehen deine Gedanken in diese Richtung?
http://www.dehn.de/de/481/18240/Fam......html

DL2JAS

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BID = 929707

Lightyear

Inventar



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Nein, das, was Du da verlinkt hast, ist eine Schutzfunkenstrecke...

Mit einer isolierten Fangstange ist eine Art Blitzableiter am Sendemast gemeint.
Auf dieser Seite sind ein paar Bilder, wie ich mir das vorstelle.

Also quasi ein von Eurem Antennenmast isoliert aufgebauter "Blitzfänger", der dafür sorgt, dass der direkte Treffer eben nicht in Eure Antenne einschlägt, sondern isoliert abgeleitet werden kann.
Ob sowas bei Euch sinnvoll umzusetzen ist, kann ich nicht beurteilen, daher nochmals der DRINGENDE Rat, da einen Profi in's Boot zu holen. Den braucht Ihr sowieso, Da Ihr dem Gebäudeeigentümer ja irgendwie schriftlich geben müsst, dass Euer Blitzschutzkonzept auch funktioniert.

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Gruß aus Nürnberg,


Lightyear


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BID = 929714

winnman

Schreibmaschine



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Da wird aber die Sendegeometrie des Mastes ganz interessant

Die Schutzfunkenstrecke geht schon mal in die richtige Richtung.

In die Speiseleitung ein paar Ringe zur Steigerung der Induktivität einzuplanen kann auch nicht schaden.

Dann Überspannungsableiter in N-Stecker - Durchführungen beim Gebäudeeintritt wäre natürlich super (ob die für eure Sendeleistung und damit zusammenhängenden Spannungen geeignet sind ist eine andere Frage, ev. muss hier auf ein Spannungsminimum im Kabelverlauf geachtet werden)

Im Senderaum auf alle Fälle die Schirme nochmals vernünftig erden!

Das Beschriebene ist eine Herausforderung und kann sicher nicht mit einer Maßnahme alleine abgedeckt werden.

Hier ist ein Zonenkonzept erforderlich.

1. Ableitung des direkten Blitzstromes über entsprechend Blitzstromtragfähige Systeme -> Funkenstrecke (erhebliche Restspannung geht ins System)
2. Ab hier möglichst die Impedanz erhöhen -> Koax zu Spule wickeln, . . .
3. Beim Gebäudeeintritt die nächste "Schutzschwelle" setzen (hier wird eure Sendeleistung problematisch da hier mit hohen Spannungen im Normalbetrieb zu rechnen ist) Kann aber Ev. durch entsprechende Kabellängen in ein "Spannungstal" verschoben werden.
4. im Bereich des Antennentuners ist dann die nächste Schwelle zu setzen bzw. muss dieser mit der Restspannung fertig werden.

BID = 929715

Dipol

Gesprächig



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Der Eigentürmer verlangt und dl2jas sucht eine normkonforme Lösung die eine bei Amateurfunkern davon abweichende Praxis ausschließt.

Bei Amateurfunkern werden auch mal "Lösungen" propagiert die absolut normwidrig sind. Daher im Anhang als Beispiel das Bild 4 der DIN VDE 0855-300 welche verbindlich ist.

Zitat : perl hat am 25 Jun 2014 16:04 geschrieben :
Der Mast soll ja auch nicht gleichspannungsmäßig isoliert stehen, sondern über den Antennnentuner geerdet sein.

Wie kann man mit einem Tuner Blitzströme in BSK 3 mit bis zu 100 kA und Wellenform 10/350 µs "erden"? Die Blitzströme auf Schirmen müssen gegen Erde abgeleitet und Spannungsunterschiede zum Mittelleiter durch energetisch richtig koordinierte SPDs "beherrscht" (O-Ton Blitzschutznorm) werden.

Zitat : perl hat am 25 Jun 2014 16:04 geschrieben :
Meist nehmen wir N-Verbinder. N-Doppelbuchsen Flansch sind relativ leicht erhältlich

Die sind vom Hersteller blitzstromtragfähig Klasse N oder H zertifiziert und lassen den Anschluss von einem Kupferdraht mit 10 mm² Querschnitt zu?

Zitat : perl hat am 25 Jun 2014 16:04 geschrieben :
Weder der Innenleiter noch das Abschirmgeflecht eines typischen mit N-verwendeten Kabels wird den Blitzstrom aushalten.

Es gibt nicht "den" Blitzstrom. Blitze in unseren Breitengraden haben meisten um 25 kA Stärke. Nach DIN VDE 0855-300 müssen alle Anlagenteile -also auch die Schirme- den möglichen Blitz- und Teilblitzströmen standhalten. Das wird durch PA-Vermaschung in max. 20 m oder weniger Abstand erreicht.

Zitat : perl hat am 25 Jun 2014 16:04 geschrieben :
Im Übrigen sehe ich nicht, weshalb sich der erforderliche Blitzschutz prinzipiell von dem einer Rundfunkantenne unterscheiden sollte.
Dem Blitz wird es egal sein, ob er in einen 25m Mast oder in eine kleine Fernsehantenne einschlägt.

Da die Antennenleitungen von "Haushaltsantennen" zumeist innen und die von Funksende-/empfangsantennen vorwiegend außen verlegt sind ergeben sich auch andere Anforderungen. Wer die Kosten nicht scheut kann seine Privatantenne auch abseits der DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) nach DIN VDE 0855-300 schützen. Beide Schutzphilosophien wirken.

Zitat :
Lightyear hat am 25 Jun 2014 20:16 geschrieben :
Mit einer isolierten Fangstange ist eine Art Blitzableiter am Sendemast gemeint.
Auf dieser Seite sind ein paar Bilder, wie ich mir das vorstelle.

Also quasi ein von Eurem Antennenmast isoliert aufgebauter "Blitzfänger", der dafür sorgt, dass der direkte Treffer eben nicht in Eure Antenne einschlägt, sondern isoliert abgeleitet werden kann.

Nach allen relevanten Normen sollen neue Antennen möglichst nur noch nach dem Stand der Technik im Schutzbereich getrennter Fangeinrichtungen errichtet werden. Selbst wenn die Dachebene auf Erdpotenzial liegt dürfte die Einhaltung von Schutzwinkel und äquivalenten Trennungsabständen keine leichte Aufgabe werden.

Ich hätte ohne einen Schutzzaun um die Sendeantenne keine ruhige Minute mehr. Auch meinerseits nochmals der Appell einen EMV-kundigen Fachplaner zu beauftragen.




BID = 929732

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
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Zitat :
Bei Amateurfunkern werden auch mal "Lösungen" propagiert die absolut normwidrig sind.
Dann sind solche Abweichungen von der Norm evtl. technisch notwendig.


Zitat :
Bild 4 der DIN VDE 0855-300 welche verbindlich ist.
Wofür verbindlich?
Der hier zur Duskussion stehende Mast ist selbststrahlend und deshalb kann sein Fußpunkt eben nicht geerdet oder an Potentialausgleichsleiter angeschlossen werden.
Insofern ist dieses "verbindliche" Bild unzutreffend und ungeeignet.


Zitat :
Es gibt nicht "den" Blitzstrom. Blitze in unseren Breitengraden haben meisten um 25 kA Stärke.
Aha.
Allerdings müsste der Blitzschutz nicht nur mit den meisten 25kA-Blitzen fertig werden, sondern auch mit dem 0,1% stärkerer, das für die Brände verantwortlich ist.
Wie passt die 25kA Angabe übrigens zu deiner kurz vorher gestellten Frage:
Zitat :
Wie kann man mit einem Tuner Blitzströme in BSK 3 mit bis zu 100 kA und Wellenform 10/350 µs "erden"?



Zitat :
Nach allen relevanten Normen sollen neue Antennen möglichst nur noch nach dem Stand der Technik im Schutzbereich getrennter Fangeinrichtungen errichtet werden.

Das Kapitel "Fangstangen" ist ein durchaus schwieriges.
Hier ist auf jeden Fall mit schwer vorhersehbaren Änderungen des ursprünglich wohl als kreisrund geplanten Richtdiagramms zu rechnen.
Die Wörter "sollen" und "möglichst" weisen aber den Ausweg.



Zitat :
Zitat : perl hat am 25 Jun 2014 16:04 geschrieben :
Meist nehmen wir N-Verbinder. N-Doppelbuchsen Flansch sind relativ leicht erhältlich
Hier hast du übrigens nicht mich zitiert.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 26 Jun 2014  0:21 ]

BID = 929743

dl2jas

Inventar



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Erste Bilder, es kommen noch mehr.

Lightyear, ich meinte Fangstange und daran angeschlossen eine Schutzfunkenstrecke. Fangstange direkt angeschlossen gibt ein Problem, weil sie ja auch eine Antenne ist. Isolierte Fangstange ist schon recht unschön, weil sie das Antennendiagramm verändert, es zur Richtwirkung kommt. Nicht isoliert wird ein nicht gerade kleiner Teil der Sendeenergie von dieser "Empfangsantenne" aufgenommen und gegen Erde geleitet.





Im ersten Bild sieht man den Ausgang zum Dach, rechts die gerade offene Tür. Die Tür im Zaun ist die, für die es nur zwei Schlüssel gibt, von denen einen wir haben. Der zweite Schlüssel wird nur ganz selten ausgegeben. Außerdem schrieb ich zuvor, will wer aufs Dach, muss er an uns vorbei. Somit haben wir Kontrolle, wenn sich Personen auf dem Dach aufhalten wollen. Der Sendebetrieb, sofern die angesprochene Antenne überhaupt benutzt wird, wird dann eingestellt. Die wenigen Personen, die es bis zum Dachausgang auf das Laufgitter geschafft haben, müssen immer noch die letzte Hürde überwinden, wenn sie zur Antenne wollen.
Links im Bild sieht man ein Gleis, was rund um das ganze Haus geht, darauf läuft die Gondel für die Fensterputzer. Dieses ist in den Blitzschutz integriert, Bild dazu kommt noch.






Im zweiten Bild sieht man die Stahlkonstruktion des Zwischendachs. An so einem Längsträger soll das Antennenkabel geführt werden und dort auch die Flanschbuchsen (wenn geeignet) direkt montiert werden. Das Antennenkabel soll separat von dem Kabelkanal geführt werden. Der ist eher zufällig im Bild, weil man an der Stelle gut photographieren konnte.
Das Antennenkabel wird somit im Gebäude geführt, nicht außen.

DL2JAS

[ Diese Nachricht wurde geändert von: dl2jas am 26 Jun 2014  2:22 ]

BID = 929744

perl

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Zitat :
darauf läuft die Gondel für die Fensterputzer.
Wenn die unterwegs sind, werdet ihr wohl die Sendeleistung reduzieren müssen, damit die keine an Metallteilen der Fassade gefeuert bekommen, wenn sich ihre Arbeitsbühne gerade N*lambda/2 unter der Aufhängung befindet.

BID = 929747

Lightyear

Inventar



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OK, solangsam beginne auch ich das Problem zu verstehen...
Euer Mast ist also quasi sowas...

Nochmal was zum Thema allgemeine Sicherheit:
Das gezeigte Gitter ist sicherlich nett, hindert aber sicherlich niemanden ernsthaft, der da auf's Dach will...
Kontrolliert Ihr vor Aufnahme des Sendebetriebs, ob sich niemand auf dem Dach aufhält?
Ich will jetzt nicht päpstlicher sein, als der Papst, aber ich kann mir gut vorstellen, dass ein Unbefugter durchaus dieses Zäunchen übersteigen kann und auf dem Dach umherspaziert - dies würde ich ausschließen wollen.

Führt der Weg zum Dach durch Euren Raum, oder an dessen Tür vorbei?
Ich sehe da zwei grundsätzliche Szenarien:
1. Ihr seid gerade am Funken und jemand "schleicht" an Euch (bzw. eurer geschlossenen Tür) vorbei, weil er mal eben "schnell" etwas ausmessen oder kontrollieren will. Im worst case kann er nicht lesen oder ist der deutschen Sprache nicht mächtig. Am Zäunchen angekommen merkt er, dass er nicht ohne Schlüssel weiterkommt, ist aber zu faul, nochmal 'runterzugehen und übersteigt das Hindernis "mal schnell". ("Brauche doch nur fünf Minuten...")

2. Jemand verschafft sich in Eurer Abwesenheit Zugang zum Dach und bleibt da oben. Ihr kommt zum Funken und startet den Sendebetrieb - *puff*...

Ja, ich weiss, das ist alles weit hergeholt, aber man muss immer mit der Dummheit /Dreistigkeit / Unwissenheit der Bevölkerung rechnen.
Und sage mir bitte keiner, das ich da maßlos übertreibe - ich hab schon arglose Mitarbeiter von Handwerks- und Reinigungsunternehmen aus echten Gefahrenbereichen (Trafostationen, offenen Mittelspannungsschaltanlagen und Dampfkesselhäusern) 'rausschmeissen müssen, die sich dort niemals ohne Begleitung / Aufsicht hätten aufhalten dürfen. Und allen Fällen war gemein, dass die Personen ordnungsgemäß unterwiesen waren und auch ernsthafte Hindernisse überwunden wurden.
Sicherlich war ein Teil des Problems auch in der (zum Teil) mangelhaften Organisationsstruktur des Gebäudemanagements zu suchen, aber der Großteil lag in der "Kreativität", Hindernisse zu überwinden bzw. zu umgehen.

Meine Gefährdungsanalyse würde jedenfalls ergeben, dass die bislang geschilderte Organisation nebst Hindernissen nicht ausreichend davor schützt, dass jemand in den Gefahrenbereich gelangt.

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Gruß aus Nürnberg,


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BID = 929753

perl

Ehrenmitglied



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Zitat :
Ihr kommt zum Funken und startet den Sendebetrieb - *puff*...
@LY:
Hochfrequenz verhält sich etwas anders.
Insbesondere kommt es wegen des Skineffekts nicht zur Durchströmung, sondern zu Verbrennungen und Verkochungen.
Außerdem sind 2kW zwar schon gefährlich, aber sie beamen niemanden weg.

Eine erhebliche Gefahr auf dem Dach stellt aber bestimmt der Schreck dar, wenn man beim Berühren einer resonanten Metallstruktur einen Schlag bekommt, oder ein Lichtbogen zündet.

Für die Antenne selbst ist es am problematischsten, wenn nach einem Blitzschlag ein Lichtbogen nicht wieder verlischt, sondern durch die Sendeleistung aufrecht erhalten wird.

BID = 929757

Lightyear

Inventar



Beiträge: 7911
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Again what learned...

Nichtsdestoweniger halte ich weiterführende Sicherungsmaßnahmen für unabdingbar, weder Verbrennungen, noch sekundäre Verletzungen nach "Erschrecken" wären für mich tragbar. Wie groß muss ich mir denn den Gefahrenbereich um solch' eine Antenne herum vorstellen? 0,2m, 2m oder 20m..?

*Lautnachdenk*
Ich würde mir einen geschlossenen Sicherheitszaun um die Antenne bzw. den Gefahrenbereich herum wünschen, 2,5m hoch, mit absperrbarer Tür und Schaltkontakt, d.h. Türe auf - Sendeanlage stromlos.
Falls ein Zaun aus Metall hier kontraproduktiv wäre, könnte man soetwas ja auch aus nichtleitendem Material konstruieren.

Wenn die geöffnete Tür im Bild 1 wirklich der einzige(!!!) Zugang zum Dach ist, könnte man sicherlich auch nur diese Tür (z.B. mittels Riegelkontakt) überwachen, sofern man sicherstellt, dass nach einem Öffnen der Tür auch niemand auf dem Dach verblieben ist.

@dl2jas: Sendet Ihr, wenn Fensterputzer am Werk sind (das hat Perl ja schon angesprochen)?
Szenario: Einer der Fensterputzer hat einen Unfall / Herzanfall etc. und wird auf schnellstem Weg auf's Dach gebracht und verlässt den Fahrkorb nicht an der "normalen Einstiegsstlle, sondern in unmittelbarer Nähe zur Antenne *britzel*...

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Lightyear


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BID = 929759

perl

Ehrenmitglied



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Zitat :
Wie groß muss ich mir denn den Gefahrenbereich um solch' eine Antenne herum vorstellen? 0,2m, 2m oder 20m..?
Eher 0,2m.
Das ist halb so wild.
Wenn man sich nicht gerade direkt neben der Antenne häuslich niederlässt -und keinen Herzschrittmacher hat(!)-, ist bei so kleiner Leistung ein Abstand von 2m schon völlig unproblematisch.
Ärger können, wie gesagt, Metallkonstruktionen machen, wenn sie die passenden Abmessungen haben. Auch und gerade, wenn sie (falsch) geerdet sind. Das kann dann auch einmal der Metallzaun um die Anlage sein, oder ein Kranseil.

Hier kann man schön sehen, wie es die Profis machen: http://www.hcrs.at/BSBGANT.HTM


BID = 929760

Dipol

Gesprächig



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Zitat :
dl2jas hat am 26 Jun 2014 01:06 geschrieben :

Lightyear, ich meinte Fangstange und daran angeschlossen eine Schutzfunkenstrecke. Fangstange direkt angeschlossen gibt ein Problem, weil sie ja auch eine Antenne ist. Isolierte Fangstange ist schon recht unschön, weil sie das Antennendiagramm verändert, es zur Richtwirkung kommt. Nicht isoliert wird ein nicht gerade kleiner Teil der Sendeenergie von dieser "Empfangsantenne" aufgenommen und gegen Erde geleitet.

Die auf dem Dach montierten Mobilfunkantennen und deren Fangeinrichtungen beeinträchtigen die Antennencharakteristik nicht? Die Mobilfunkbetreiber wurden in die Planung eingebunden und haben keine Bedenken wegen Auswirkungen oder gar Störungen auf ihre Antennen?

Zitat :
dl2jas hat am 26 Jun 2014 01:06 geschrieben :

Das Antennenkabel wird somit im Gebäude geführt, nicht außen.

Noch eindeutiger kann man gegen die Blitzschutznorm DIN EN 62305 (VDE 0185-305) nicht verstoßen. Kein SPD 1 Blitzstromableiter an der Schnittstelle LPZ 0A/LPZ 1 und dann die Innenverlegung einer Antennenleitung mit gefährlichen Näherungen zu Personen und anderen Kabeln.

Selbst wenn die Kabelpritsche in den PA einbezogen sein sollte und auch den Brandschutz-Vorschriften genügt, stellt das Konzept unfreiwillig einen wirkungsvollen Blitz-Innenbypass dar. Blitzschutzpatronen (= SPD 2 Überspannungsableiter 8/20) bieten nur einen beschränkten Schutz gegen induktive Blitzstromeintragen aus Naheinschlägen, die reichen am Blitzschutzzonenübergang LPZ 0/LPZ 1 nicht aus.

Zitat :
perl hat am 25 Jun 2014 23:37 geschrieben :
Der hier zur Duskussion stehende Mast ist selbststrahlend und deshalb kann sein Fußpunkt eben nicht geerdet oder an Potentialausgleichsleiter angeschlossen werden.
Insofern ist dieses "verbindliche" Bild unzutreffend und ungeeignet.

Auch selbststrahlende Masten sitzen auf einer Standkonstruktion auf und die muss geerdet werden. Siehe das Bild von Lightyear mit Erdungsanschluss und einer Luft-Funkenstrecke die vermutlich schon einige Male gezündet hat.

Obwohl in DIN VDE 0855-300 und DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) keine Beispielbilder selbstrahlender Masten oder Pardunen eingestellt sind, erfordert es nicht allzu viel Abstraktionsvermögen das Bild 4 auf diesen Anwendungsfall umzusetzen.

Zitat :
Aha.
Allerdings müsste der Blitzschutz nicht nur mit den meisten 25kA-Blitzen fertig werden, sondern auch mit dem 0,1% stärkerer, das für die Brände verantwortlich ist.

Lies das nochmal, dass nur Blitze mit 25 kA + 0,1 % zünden glaubst du doch nicht selbst.

Ohne normkonformen PA sind auch bei wesentlich schwächeren Blitzen zündende Lichtbogen möglich. Umgekehrt gab es unlängst in Menden-Börsperde einen "kalten" Blitz über der seltenen Extremschwelle > 300 kA.

Zitat :
perl hat am 25 Jun 2014 23:37 geschrieben :
Wie passt die 25kA Angabe übrigens zu deiner kurz vorher gestellten Frage:


Das passt bestens. 100 kA entsprechen der Blitzschutzklasse 3 und dem Prüfmaß Klasse H nach Normenreihe DIN EN 62561-x (VDE 0185-561-x) oder DIN EN 50164-x (VDE 0185-20x). Um 25 kA sind die häufigsten aber nicht die einzigen Blitzstromstärken.

Die Erläuterung, wie man mit einem Tuner die Normforderungen nach blitzstromtragfähigen Blitzschutzpotenzialausgleich erfüllt kann, fehlt noch.


BID = 929788

der mit den kurzen Armen

Urgestein



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Derartige selbst strahlende Masten stehen auf einem Isolator (meist Porzellankugel ) und sind nur über Funkenstrecke geerdet. Die Abspannseile sind durch lange Isolatoren auch vom Mast isoliert. Bei großen Sendeleistungen werden Koaxialleiter in Rohrform die garantiert das bisschen Blitzstrom tragen können verwendet. Die HF und Blitzstromerdung wird am Antennentuner vorgenommen. Dabei ist die Funkenstrecke am Mast die erste Stufe um die Blitzspannung abzubauen.
Edit: Ein Endschalter an der Tür zum Dach sollte zusätzlich eine Signalleuchte im Funkraum aktivieren. Damit ist dann auch sichergestellt das sich niemand auf dem Dach aufhält. Notfalls kann auch der Sendebetrieb darüber unterbrochen werden.

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[ Diese Nachricht wurde geändert von: der mit den kurzen Armen am 26 Jun 2014 18:34 ]

BID = 929800

dl2jas

Inventar



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Antennen und Hochfrequenz scheinen mystisch zu sein.

Auch sind schon aus den 750 Watt 2 kW geworden. Es kann einen sehr ungünstigen Fall geben, daß der Strahler recht hochohmig wird, bei Lambda/2 und Vielfachen. Da habe ich nochmals zur Sicherheit etwas draufgeschlagen und habe 2 kV angesetzt. Das deswegen, damit man einen Anhaltspunkt hat, bis wann eine Schutzfunkenstrecke oder eine andere Schutzmaßnahme sicher noch nicht auslösen soll.

Gehen wir mal von einem realen Beispiel aus, der Strahler möge 50 Ω haben, etwas über Lambda/4 bei 7 MHz, eine klassische Amateurfunkfrequenz für CW (Morsen) und SSB (Sprache). Die 750 Watt sind die maximale Ausgangsleistung, die der Verstärker bei korrekter Anpassung kann, also keine Dauerleistung. So ein HF-Verstärker hat ein ähnliches Verhalten wie der eines Röhrenradios, Leistungsanpassung. Will man ohne Verzerrungen Musik oder Sprache hören und der Verstärker kann maximal 5 Watt, wird die maximal sinnvolle Durchschnittsleistung 0,5 Watt sein, eher weniger.
Hier ist es ähnlich, ich setze mal Faktor 10 an. Nutzen wir den Verstärker zusätzlich zum Funkgerät, ergibt sich so eine gemittelte Leistung von 75 Watt, was gut 60 V eff am Fußpunkt entspricht.
Der zusätzliche Verstärker wird eher selten benutzt, übliche Amateurfunkgeräte sind meist für 100 Watt ausgelegt. Das wären dann 10 Watt oder 22 Volt.
Mehrfach bin ich schon ungewollt mit HF-Spannung in Berührung gekommen. Das gab dann heiße Finger oder eventuell auch mal eine Brandblase.
Zum Vergleich ein größerer Mikrowellenofen 750 Watt abgegebene Leistung, der ja auch mit Hochfrequenz arbeitet. Legt man in ihn ein kaltes handgroßes Schnitzel, braucht man schon mindestens eine Minute, bis die gewünschte Verzehrtemperatur erreicht ist.
Gehen wir mal von einem Funkwettbewerb aus, bei dem viel gesendet wird. Realistisch ist jede Minute ein Sendedurchgang, der weniger als 10 Sekunden dauert. Somit ist da auch nichts mit länger anhaltenden Lichtbögen. Bei Gewitter wird Sendebetrieb eingestellt, Antenne abgeklemmt und die Funkanlage geerdet, damit diese nichts abbekommt.

Die Antenne arbeitet nach dem gleichen Prinzip, wie von Lightyear und Perl verlinkt, also mit Isolatoren an den Befestigungspunkten. Zwischen Strahler und Halterung befinden sich aktuell 4 Schutzfunkenstrecken. Von da geht jeweils ein Stahldraht 50 mm² oder dicker zum nördlichen und südlichen "Eisenbahngleis". Ob die Antennenhalterung direkten Kontakt mit der Stahlkonstruktion (Zwischendach) hat, weiß ich momentan nicht, vermutlich ja. Bild von der Geschichte kommt bald.

Dipol, Du verwirrst mich jetzt.
Wenn ich es richtig verstanden habe, soll zusätzlich zum eigentlichen Blitzschutz beim Antennenkabel mindestens alle 20 m Potentialausgleich erfolgen, mein Vorschlag mit den Flanschbuchsen, sofern geeignet.
Das ist normales Koaxialkabel 50 Ω, ähnliches Kaliber wie RG214. Antennenleitung (offene Anpassleitung, Transformation o.ä.) wird da nicht verlegt und ist auch nicht geplant. Notwendigkeit zum Personenschutz sehe ich da nicht, obwohl gegeben. In das ca. 1,30 m hohe Zwischendach gelangt man vom Funkraum, extra Tür. In dem Zwischendach haben Personen nichts zu suchen, außer natürlich Handwerker bei Arbeiten an der Installation.
Mit den Aufbauten Mobilfunk gibt es kein Problem, ist ca. 30 m entfernt und nicht hoch. Als die damals nach uns ihre Anlage errichteten, dürften die bestimmt geprüft haben, ob der Standort in Nachbarschaft zu uns geeignet ist.

DL2JAS

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BID = 929801

der mit den kurzen Armen

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Hallo Andreas das Problem besteht nur indirekt mit dem Personenschutz.
Stell dir vor der Blitz kloppt in eure Antenne dann sucht der Blitzstrom sich seinen Weg zur Erde. Erster Weg Schutzfunkenstrecke bei 2 KV ca 2mm. Zweiter Weg über das Antennenkabel und den Abschluß zur Erde. Dabei ruft der Blitzstrom in benachbarten Leitern eine nicht unerhebliche Induktionsspannung hervor und die ist der Knackpunkt! Deshalb ja die Erdung des Kabels als Masche. Wie das HF-mässig in einem leitfähigem und blitzstromtragfähigem Schutzrohr aussehen könnte musst du beurteilen. Vorteil die Induktionsspannung würde nur in dem Schutzrohr induziert. Ziel ist es die Blitzspannung spätestens vor dem Tuner auf erträgliche Werte zu verringern. Erdung des Schutzrohres auf kürzestem Weg vor dem Eintritt ins Gebäude.
Ob die Antenne bei Gewittergefahr und bei Unbenutzung gegen Erde schon am Mast Kurzgeschlossen wird musst du Entscheiden. Hier würde sich ein Motorschalter mit entsprechender Trennweite anbieten. (Ähnlich NH-Trenner oder den Trennern bei der Bahn )
Bedenke aber auch Blitze können bei strahlendem Sonnenschein einschlagen, obwohl weit und breit kein Wölkchen am Himmel steht.


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