Uff,
das geht ja wild durcheinander hier!
Und auch wenn der Fragesteller vermerkt hat, der Tip (welcher eigentlich?) habe ihn geholfen, so möchte ich auch noch ein paar bescheidene Anmerkungen machen:
0) Vorab stelle ich klar, daß die von anderen bereits gemachten Aussagen zur Sicherheit (Abschaltbedingungen, aber auch Leitungsbelastbarkeit etc.) völlig richtig und unabdingbar sind. Das sei also vorausgesetzt!
1) Drehstromsteckdosen sind IMMER mit Rechtsdrehfeld anzuschließen. Denn JEDER, der daran ein Gerät anschließt, muß sich darauf verlassen können. Punkt, Aus, Ende!
2) Und das heißt nicht etwa, daß ein daran (irgendwie) angeschlossener Drehstrommotor sich rechts herum dreht, sondern daß die Scheitelwerte gleichsinniger Halbwellen in den drei Außenleitern (L1, L2 und L3) nacheinander (in dieser Reihenfolge!!!) mit jeweils 120° Phasenverschiebung anstehen.
3) Bei einer CEE-Steckdose kann man sich das (neben der hoffentlich korrekten Beschriftung an den Anschlußklemmen) am leichtesten so vorstellen, daß das entstehende Drehfeld im Uhrzeigersinn umläuft, wenn man von der Steckseite auf die (L-) Buchsen schaut. Für den Stecker gilt das dann logischerweise bei Blick auf die Anschlußseite.
4) Schäden (nicht nur in motorischen Geräten) können sonst sehr wohl entstehen und sind gar nicht so selten. Dafür haftet ggf. derjenige, welcher den falschen Anschluß der Dose vorgenommen hat!
5) Da eine Feststellung, welcher Außenleiter nun wirklich L1 usw. gemäß der Bezeichnung am speisenden Trafo/Generator ist, in der Praxis kaum möglich ist, und die Adern unterwegs auch verschiedenste Farben haben können und dürfen, muß man in der Kundenanlage sozusagen neu definieren (es ist also zwar eine Absolutbeziehung vorhanden, aber es wird nur eine Relativbeziehung betrachtet).
6) Bei drei ankommenden Außenleitern gibt es (na, war das nicht schon 6.Klasse oder so, auch bei den Nicht-Elektrofachleuten?) also 6 verschiedene Möglichkeiten, diese an die 3 zugehörigen Klemmen anzuschließen. Davon ergeben genau drei ein Rechts- und die drei anderen ein Linksdrehfeld). Einen Laplace-Schraubendreher vorausgesetzt (kleines Scherzle für die, welche heute so früh auch schon wach sind...), ist die Steckdose (wenn man eben willkürlich zugeordnet hatte) mit einer Wahrscheinlichkeit von immerhin 50% falsch angeschlossen.
6) Eigentlich sollte am Klemmbrett des Drehstromzählers (von links nach rechts) auch Rechtsdrehfeld herrschen, was aber leider nicht immer eingehalten ist.
6) Bei den Leitungen danach ist (in Dtl.) häufig die Farbfolge schwarz/braun/schwarz anzutreffenden, aber auch schwarz/braun/blau, schwarz/schwarz/schwarz oder braun/braun/braun ist vielfach üblich. Neuerdings kam noch schwarz/braun/grau hinzu, in Altanlagen findet man aber auch schwarz/blau/rot, schwarz/schwarz/blau oder schwarz/blau/grau.
(Habe ich welche übersehen? Sicherlich!!!)
7) In der Praxis wird aber gerade in Hausinstallationen oft nicht darauf geachtet, das Drehfeld auch z.B. bei der Beschaltung von Leitungsschutzschaltern oder Klemmleisten etc. einzuhalten.
Daraus folgt, daß man beim Anschluß NIEMALS aus der vorhandenen Anordnung schlau wird, was wirklich was ist.
9) Daher benutzt man normalerweise zur Feststellung des Drehfeldes ein entsprechendes Anzeigegerät. Diese Drehfeldanzeiger gibt es sogar in schlichten Ausführungen (auch preislich geeignet für den, der es nicht alle Tage braucht), z.B. als Bausatz bei ELV für 35,95 Euronen (Artikel-Nr.: 68-386-23). Der Fortgeschrittene nimmt vielleicht besser gleich einen Luxus-DUSPOL (zweipoligen Spannungssucher - braucht man sowieso), der diese Funktion bereis eingebaut hat, z.B. bei REICHELT (Bestellbezeichnung: DUSPOL ANALOG) für nur 39,95 Euronen.
Sicherlich gibt es auch in der CONRAD -Apotheke und beim örtlichen Elektro(groß)händler Eures Vertrauens diese Sachen. Dort bekommt sogar der Laie ein komplettes Schutzmaßnahmenprüfgerät angeboten, welches es inzwischen auch mit dieser Zusatzfunktion gibt. Das ist dann eine geeignete Mindestausstattung, um die Steckdose komplett sicher und vorschriftsmäßig anzuschließen. Liegt aber bereits im vierstelligen Preisbereich, so daß der örtliche Fachmann gegen Berechnung meist deutlich billiger kommt...
In diesem Sinne wünscht gute Meßwerte und ein langes Leben,
sam2