40 Jahre alte Elektroinstallation

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Autor
40 Jahre alte Elektroinstallation
Suche nach: elektroinstallation (1719)

    







BID = 16148

FloSX

Gerade angekommen


Beiträge: 9
Wohnort: VS
 

  


Hallo,

Das muss ich euch erzählen:
Heut komm ich heim und geh in mein Zimmer. Mein PC lief noch und weils dunkel war wollt ich des Licht an machen aber es blieb dunkel. Dann hat sich rausgestellt das eine Seite meines Zimmers komplett tot war (aber wirklich nur eine Seite) Also hab ich ne Lampe geholt um die nächste Verteilerdose zu suchen, als ich sie dann gefunden hab, hab ich sie dann von der Tapete befreit und im gleichen augenblick als ich sie öffnete gings Licht wieder an. Wo der Deckel dann ganz weg war traf mich fast der schlag: Die ganzen Kabel (Draht keine Litze) waren mit Klebeband und einem knetartigem Zeug zusammen gehalten. Hab dann noch a bissele daran rumgedrückt und jetzt gehts wieder. Morgen gehts gleich zum Vermieter. Hab von meinem Vater erfahren das die ganze Elektrik von 1960 stammt. Hier noch paar faszinierende Kleinigkeiten:
Beim Tapetten abkratzen kamen plötzlich zwei BLANKE (ihr habt richtig gehört zwei BLANKE) Drähte aus der Wand. Das war gar nicht nett als mein Vater die dinger beim kratzen mit der nassen Spachtel berührt hat.
Dann is mal einfach so ein Kabel in einer Verteildose verschmort.
und keine Steckdose ist geerdet (nur übern Nullleiter)
usw.....
Naja, vielleicht passts nicht 100%ig in dieses Forum, aber da sieht man mal was bei manchen hinter der Tapete steckt!!

MfG
Flo

BID = 16170

Wolf1

Gelegenheitsposter



Beiträge: 67
Wohnort: Dresden

 

  

Ja von solchen Installationen weiß wohl jeder etwas zu berichten. Das ist auch nicht etwa personen- oder altersspezifisch Jung und Alt,Blond und Schwarz alle haben da so ihre eigenen DIN.Nicht mal vor der Intelligenz macht das halt.Netzleitung UP diagonal über die Wand gezogen-Rechtsanwalt,nach der Devise jeder Zentimeter mehr kostet auch Geld,Netzkabel zusammengeflickt und isoliert(sogar mit Isolierband!) aber eben nicht jede Ader einzeln-o.k.ne alte Dame,Netzkabel schlauerweise mit 2 Steckern versehen, hats aber noch rechtzeitig gemerkt ,paßte irgendwie nicht so richtig an was dran-Abitur, im Handel tätig.Unter Kupplung hatte sie sich was anderes vorgestellt.Als sie dann schwanger wurde, hatte sie dann aber das Prinzip, glaub ich, verstanden.
Auch tote eher todbringende Leitungen unter der Tapete kenne ich .Antennenkabel 240 Ohm Flachband(dieses Durchsichtige, sehr dünn isolierte)als Zuleitung
zur Wandlampe, für Kinder gut erreichbar -mein Oller.
Wenn man es dann wieder einmal glücklich überstanden hat kann man drüber lächeln...

BID = 16180

röhre

Inventar



Beiträge: 3405
Wohnort: Grenzgebiet NRW-Hessen

Diese Installations - Art war im Osten doch üblich.
War doch alles Mangelware. Von Vorschriften war doch keine
Rede. Nur Erich hat immer welche gemacht, aber der hatte
ja keine Ahnung von Elektrik. War nur ein doofer Dachdecker.
I

BID = 16182

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36327
Wohnort: Recklinghausen


Zitat :
Wolf1 hat am 25 Mär 2003 21:56 geschrieben :

Antennenkabel 240 Ohm Flachband(dieses Durchsichtige, sehr dünn isolierte)als Zuleitung
zur Wandlampe


Harmlos...

Ich hatte da schonmal ein Koaxkabel!
Lugte ganz harmlos aus einer leeren Unterputzdose in der Ecke eines Wohnzimmers heraus.
Eben genau an der Stelle wo der Kunde seinen neuen Fernseher in seiner neue bezogenen Wohnung haben wollte. Und da sollte natürlich dann auch ne Antennendose dran.
Hab nicht schlecht gestaunt als mein Arm brummte!
Ich bin davon ausgegangen das der Vormieter die Antennendose eingesackt hatte, wer rechnet denn auch mit 230V auf einem Antennenkabel?
Der Vormieter hatte an der Stelle wohl ne Steckdose gebraucht und Antennenkabel zur Verlegung benutzt. Das andere Ende der Leitung war an einer Steckdose hinter einem Schrank angeschlossen.

Wir haben uns auch mal geweigert an der Antennenanlage in einem Haus weiterzuarbeiten bevor die Elektroinstallation nicht in Ordnung gebracht ist.
Das mit der Nullung hatte der gute Mann nicht so ganz im Griff und Phase auf dem Gehäuse des Antennenmeßgeräts fanden wir nicht lustig und der Stecker des Meßkabels auch nicht...

_________________
-=MR.ED=-

Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.

BID = 16206

Tronn

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Beiträge: 83
Wohnort: Görlitz

40 Jahre alt? Das kann ich locker toppen. Wir haben noch Leitungen von der Erstausstattung aus den 30er Jahren oder noch eher. Es handelt sich dabei um dünne geriffelte Aufputzblechrohre. Die 2 Adern liegen da drin und sind gegeneinander mit geöltem Papier isoliert.
Aber bisher hats noch nicht gebrannt...

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Tronn am 26 Mär 2003 15:17 ]

BID = 16209

Electronicfox

Schreibmaschine



Beiträge: 1634
Wohnort: hamburg
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Nachkriegsleitungen aus Aluminium mit einem Stoffgeflecht. Da ärgert man sich wenn man beim Lampen aufhängen der Draht bricht wenn man diesen 2mal umknickt. Die müsste man noch mit der Zange zusammen drücken. Auch wenn man die Klemme fest anzog brach der Draht. Typische Farben rot und grün. Oder 3 Erdungsdrähte im Badezimmer. Welcher davon ist jetzt die Phase. Blanke Drähte unter der Gipswand, gleich neben der Spüle in der Küche. Auch die Phase im Antennenkabel kenne ich. Manche denken es ist lustig eine gewischt zu bekommen wenn man eine Kassette in den VCR einlegt oder einen Hochpassfilter montiert. Klingeldraht in der Steckdose im Badezimmer. Die Waschmaschine die da dran hing, muss ja Minimalleistung gehabt haben. Aber wenn man den Vormieter fragt was da gemacht wurde, endet das mit den Worten:"Das war schon als ich hier einzog!"

_________________
Es ist nicht mein Ziel mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sondern mit den Augen eine Tür zu finden. Also warum kompliziert, wenn’s einfach geht.

BID = 16210

Jerry

Schriftsteller

Beiträge: 828
Wohnort: Gera

Hallo.

@Röhre
Deine Aussage kann ich so nicht stehen lassen.
Das mit der Materialknappheit stimmte wohl, aber auch mit den geringen Möglichkeiten wurden hochwertige und sichere Installationen ausgeführt - und es wurde nichts verschwendet, was heute auf Großbaustellen abgeht, Kabel-"Reste" von teilw. 15m Länge und ab 70mm² aufwärts - entsorgt, Installation nach nicht mal einem Jahr Betrieb komplett abgerissen und entsorgt (Expo). Was die Vorschriften betraf, die waren m.M.n. sogar strenger als im "Westen" und außerdem bekam nicht jeder Depp (sorry) Elektromaterial, Schukosteckdosen z.B. bekam man als Nichtfachmann normalerweise gar nicht (wenn es nach mir ginge, wäre das jetzt auch wieder so). Das nicht zu beschaffendes Material Pfusch im privaten Bereich fördert, ist leider die andere Seite. Saubere Installationen mit Alu oder AlCu-Kabel und gepressten Klemmstellen halten jedoch ewig und sind genau so sicher wie heutige.

BID = 16225

Wolf1

Gelegenheitsposter



Beiträge: 67
Wohnort: Dresden

Da Kann ich meinem Vorredner nur beipflichten .Aber es gab, wie überall, immer Wege die Vorschriften zu umgehen oder zu ignorieren und ein guter Bekannter hatte auch schon mal `ne Schukodose übrig.
Das Problem mit der Schutznullung ist aber sicher auch der Entwicklung im Bereich der Elektroinstallation geschuldet. Früher reichten auch für die paar Glühlampen im Haushalt 2- adrige Syteme völlig aus und Fi gab´s zu Zeiten des Volksempfängers sicher auch noch nicht.
Natürlich werden sich neue Systeme nicht überall
gleichschnell einführen lassen.
Neues durchzusetzen ist auch immer eine Frage der Ressourcen, der Zeit, von Durchsetzungsvermögen
der Verantwortlichen und Einsicht in die Notwendigkeit.

BID = 16272

röhre

Inventar



Beiträge: 3405
Wohnort: Grenzgebiet NRW-Hessen

Das ist alles gut möglich.
Ich kann nur von diesem Beispiel berichten.
In unserem Betrieb hatten wir nach der Wende in Abständen zwei " Elektromeister ". Ob ihr es glaubt oder nicht, es waren Vater und Sohn. Der Vater konnte mit unserer Elektro-Installation nichts anfangen. Der AZUBI gerade einmal im dritten Lehrjahr mußte seine Arbeiten beim Kunden machen.
Der Sohn war schon etwas besser drauf, da kam nur der AZUBI,
Ende drittes Lehrjahr, drüber. Schutzleiter wurden nicht angeschlossen. Die konnten die einzelnen Drähte von den Farben nicht zuordnen. Von unseren Schutzmaßnahmen absolut 0-Ahnung. Und was die Installation "DRÜBEN" anging, ging mir der Hut hoch. Da beide Raucher waren, hatten sie in den Zigaretten - Schachteln immer die passende Ersatzsicherung in Form von Staniolpapier dabei. Das waren die Meister.
Wie waren denn dann nur die Gesellen?
All das sagt mir genug über die Arbeitsweise dieser Fachleute.
Zum Thema zweiadrige Leitung, selbst da hat man bei uns schon eine Sicherheit eingebaut, den FU-Schalter.

Bitte fasst das nicht persönlich oder diskriminierend auf!

Gruß
röhre

BID = 16298

djtechno

Inventar



Beiträge: 4955
Wohnort: beutelsbach
Zur Homepage von djtechno ICQ Status  

Ich hab mal gehört,das die alu leitungen einen höhren Innenwiderrstand haben, und daher Feuergefärdeter sind

Das öl-staniolpapier als isolator muss noch aus der Zeit sein,wo's noch nicht soviel Kunstoffe gab, was auch die Blanken Drähte (da hat sichd er der's eingebaut hat das staniolpapier gespart ) erklärt...

Na,ja, wenns so aus sieht wie im 1. Post, isses wohl ebsser, alles rausreissen,neu machen lassen, weil man da keiner Einzigen Leitung oder Steckdose trauen kann


BID = 18564

Roxo

Gerade angekommen


Beiträge: 1
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Ich kann Dir nur raten, die Anlage überprüfen zu lassen. Vermutlich ist die ganze Bude noch über eine Sicherung abgesichert.

Ich hab auf meiner HP viele Bilder solcher ähnlichen Installation. tlw. gefährlich aber oft auch zum lachen.

http://www.marco-hofer.de

und dann in den Bereich Schocker

Viel Spaß

BID = 18570

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Electronicfox hat am 26 Mär 2003 17:30 geschrieben :

Nachkriegsleitungen aus Aluminium mit einem Stoffgeflecht....


Ich habe solches Zeug auch noch als Zuleitung zu meiner Studentenbude kennengelernt. 1 Ader 1,5 mm2, das Installionsrohr als Rückleiter.

Allerdings stammen diese Installationen meines Wissens, zumindestens hierzulande, nicht aus der Nachkriegszeit, sondern als man Kupfer für wichtigere Dinge, wie etwa Führungsringe von Granaten brauchte....

_________________


Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 28 Apr 2003  0:41 ]

BID = 18806

Uwe-R

Gelegenheitsposter


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Beiträge: 70
Wohnort: Essen


Moin Moin Perl

Ich hab mal so einen ähnlichen Fall gehabt, allerdings wurde da nicht Kupfer für das „Kriegshandwerk“ gebraucht, da wurde schlicht gemurkst !

Ich sollte eine Deckenleuchte anbringen, da war aber nur ein Haken aus so etwas ähnlichem wie der Draht von Kleiderbügeln und ein blanker Aluminiumdraht. Ich frag etwas irritiert „ging die Lampe den hier schon mal ?“ – „Ja ja , n`türlich , bis mein Enkelsohn die gestern zum saubermachen abgemacht hat, und nu kricht er dat nich mehr hin !!“

Da haben diese „Experten“ auf das Drahtgeflecht in der Aschebetondecke die Phase gelegt, mit dem „Kleiderbügelhaken“ abgegriffen und den blanken Aludraht als Rückleiter genommen ! Ist ja so auch irgendwie sicherer, denn an den Draht hätte ja jemand drankommen können !!!

Mich schüttelt`s heute noch, wenn ich dran denke .

Zittrige Grüße von
Uwe

BID = 18945

djtechno

Inventar



Beiträge: 4955
Wohnort: beutelsbach
Zur Homepage von djtechno ICQ Status  

Whoops., in dem haus darfsch keinen Nagel zum Bilderaufhängen in die Wand hauen,o wei

BID = 18961

Bubu83

Schreibmaschine



Beiträge: 2824
Wohnort: Allgäu

Ich würd einfach nen 10 mA-FI einbauen. Dann zwickts nur kurz, wenn man doch nen Nagel einschlägt
Bubu


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