Wärmepumpe ohne Erdbohrung ?

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Autor
Wärmepumpe ohne Erdbohrung ?
Suche nach: wärmepumpe (426)

    







BID = 131775

Alex2002tii

Neu hier



Beiträge: 30
 

  


Hallo,
habe mich mit einigen Bekannten unterhalten über eine Wärmepumpe.
Demnach ist eine Heizanlage mit Wärmepumpe ca. 10.000 - 15.000 Euro teurer und eine Erdbohrung ist zwingend erforderlich.
Ich habe mir so eine Anlage mal angeschaut, auf dem Typenschild stand etwas von 1,6 Kw/h und erschien mir etwas wenig um ein Haus zu beheizen.
Mich würde interessieren welchen Energiebedarf brauche ich um ein Haus von ca. 150qm mit einer Wärmepumpe zu heizen und ob eine Erdbohrung zwingen erforderlich ist.



_________________
Gruß alex2002tii

BID = 131783

sam2

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Beiträge: 35321
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

 

  

Hallo Alex,

das ist Unsinn von vorne bis hinten!

1) es gibt viele Arten von Wärempumpen-Systemen. Mit Erdbohrungen arbeiten die wenigsten:

-Innen-Luft/Luft (Abluftwärmepumpe)
-Innen-Luft/Wasser (Abluftwärmepumpe)
-Außen-Luft/Luft (Erdwärmenutzung)
-Außen-Luft/Wasser (Erdwärmenutzung)
-Außen-Luft/Luft (reine Außenluftwärmenutzung)
-Außen-Luft/Wasser (reine Außenluftwärmenutzung)
-Sole/Luft (Erdwärmenutzung) mit oder ohne Bohrung
-Sole/Wasser (Erdwärmenutzung) mit oder ohne Bohrung
-Wasser/Luft (Flußwärmenutzung)
-Wasser/Wasser (Flußwärmenutzung)
-Wasser/Luft (Grundwasserwärmenutzung) mit Bohrung
-Wasser/Wasser (Grundwasserwärmenutzung)
mit Bohrung

Der Mehrpreis hängt von der Konzeption und dem Wärmebedarf ab. Es gibt aber sogar Anlagen, die billiger sind als z.B. eine vergleichbare Gas-Brennwertanlage.


"1,6 Kw/h" ist völliger Unsinn (von den Einheiten her). Da stand bestimmt was anderes!


Deine Frage ist ganz falsch gestellt:
Du mußt erstmal (z.B. aus der Wärmebedarfsberechnung oder dem EnEV-"Nachweis") wissen, wieviel Heizleistung (und ggf. Leistung für die Warmwasserbereitung) das Haus benötigt. Dann kannst Du über den Nutzungsgrad der jeweiligen Wärmepumpe errechnen, welche elektrische Leistung diese aufnimmt. Eine Wärmepumpe kann aber auch gasbetrieben sein.


Generell gilt natürlich, daß die Anlage einen umso höheren Nutzungsgrad hat, je höher die Temperatur das "angezapften" Wärmereservoirs (oberflächennahe Erdwärme, tiefe Erdwärme, Außenluft, Innen-Abluft, Fluß/ See, Grundwasser etc.) ist.
Im Schnitt kann man grob vom Faktor 3 ausgehen.

Und der Preis steigt notwendigerweise mit dem Aufwand.


Machen wir es doch jetzt mal umgekehrt:
Du erzählst uns was zu dem Vorhaben!
Altbau oder Neubau? Gasversorgung vorhanden/möglich? Sonstige wichtigen Punkte?

Was willst Du erreichen:
Niedrige Anschaffungskosten?
Niedrige Betriebskosten?
Niedrige Energiekosten?
Niedrige Gesamtkosten?
Unabhängigkeit von Importenergien?
Umweltschonung?
"Gutes Gewissen"?
Sonstiges?

Dann sehen wir weiter.


Gruß,
sam2

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 132059

Alex2002tii

Neu hier



Beiträge: 30

vorab THX für deine ausfühlichen Info's.
Es handelt sich um einen Neubau.
Umweltschonend, keinen Tankraum, keinen Kamin, unabhänig wäre toll und niedrige Folgekosten.


Zitat :
Mit Erdbohrungen arbeiten die wenigsten:


Bei der Anlage die ich gesehen habe, wurde eine 60m tiefe Erdbohrung vorgenommen.
Welche Art von Wärmepumpe ist deiner Meinung nach am sinnvollsten ?

_________________
Gruß alex2002tii

BID = 132087

sam2

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Beiträge: 35321
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Welche Heizleistung ist für das Haus erforderlich?
(steht die Hausplanung überhaupt schon soweit oder sondierst Du erst noch?)

Welche Wärmereservoirs stehen Dir denn zur Verfügung?

Auf welchem Untergrund steht das Haus?

Gibt es die Möglichkeit eines Erdgasanschlusses?

BID = 132212

Alex2002tii

Neu hier



Beiträge: 30

Hausbau ist geplant aber noch nicht aktell, Wohnfläche wird dann aber ca. 200qm sein, das Grundstück selbst ist ca. 2000qm groß.
Erdgas nicht vorhanden.
Bodenverhältnisse: fester gewachsener Boden.
Sonne ( wenn Sie denn scheint)vom Morgen bis zum späten Abend.
Ich möchte im Vorfeld zuerst die Energieart regeln um den Bauplan darauf abzustimmen.
Wichtig ist es mir die Folgekosten für Energie so niedrig wie möglich zu halten.



_________________
Gruß alex2002tii

BID = 132306

sam2

Urgestein



Beiträge: 35321
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Warum machst Du keine Vollkostenrechnung???

Du bist doch Eigentümer, nicht Mieter!
Also können Dir die Energiekosten egal sein, wichtig wären für Dich niedrige Gesamtkosten! Und darin geht eben stark auch Abschreibung (also die Investitionskosten) und Wartung ein.
Leider wird dieser simple Zusammenhang gerne übersehen.

Beispiel:
In jeder Statistik kannst Du nachlesen, daß Elektroheizung mit am teuersten sei.

Das Gegenteil ist der Fall! Niemand hat insgesamt so billig geheizt, wie jemand, der vor 40 Jahren Nachtspeicheröfen eingebaut hat und sich dann ruhig im Warmen zurückgelehnt.


Wer heute im Neubau auch im Hinblick auf die Energiezukunft preiswert heizen will, dem empfehle ich in erster Linie Erdgas-Heizung (möglichst KEIN Brennwertkessel). Wenn nicht verfügbar, dann z.B. Holzpellets. Wenn das Haus ein WDVS hat (was man unbedingt vermeiden sollte!), dann noch eine Lüftungsanlage mit Abluftwärmetauscher. Sinnvoll ist, die Warmwasserbereitung abzutrennen. Evtl. Sonnenkolektoren zur Unterstützung der Warmwasserbereitung, muß man aber genau durchrechnen, ob das wirklich lohnt! Für Heizung sind sie jedenfalls Unsinn. Viel besser passive Solarnutzung (dicke massive Ziegelwände, mineralischer Putz beidseitig).

Wärmepumpen sind übrigens nichts anderes als Elektroheizung mit sehr gutem Wirkungsgrad. Sie holen im Schnitt etwa das wieder rein, was auf dem Weg vom Kraftwerk an Primärenergie verlorengeht. Also ein Nullsummenspiel!
Ausnahmen nur bei Verfügbarkeit von Energiereservoir mit höherem Temperaturniveau. Aber dazu brauchts meist ne irrsinnig teure Tiefbohrung...

BID = 132654

caes

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Beiträge: 473

Hallo Sam,

wuerde Deiner Argumentation grundsaetzlich folgen, wobei ich Elektrospeicherheizungen nach einigen Jahren in einer Wohnung mit diesen Teilen ganz und gar nicht empfehlen kann. Dann schon lieber Elektrofussbodenheizung.

Was mir nicht recht einleuchtet: Was hast Du gegen Brennwertkessel? (Werden doch allerorten hochgelobt.)

Eine Waermepumpe kaeme mir niemals ins Haus. Man stoesst z. B. im Internet auf eine Menge Berechnungsbeispiele, die sehr verheissungsvoll klingen, etwa wird da getoent "gegenueber Gas 500 EUR im Jahr gespart" und aehnliches. Sieht man genauer hin, erweisen sich diese Rechnungen schnell als Finanzmakulatur der uebelsten Sorte, die jedem Kaufmann das Wasser in die Augen treiben wuerde, und dass nicht nur, weil regelmaessig versaeumt wird, Finanzierungskosten fuer die Mehrinvestition einzurechnen. Man weiss auch eigentlich erst, wohin die Reise geht, wenn man die Strompreise der Zukunft kennen wuerde, und die sind noch viel unsicherer als der Gaspreis.



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BID = 132670

Alex2002tii

Neu hier



Beiträge: 30

Da ich ja an einem Projekt arbeite um etwas etwas Energie sprich Strom zu sparen, habe ich als Energiequelle eine Wärmepumpe ins Auge gefasst. Mich würde daher interessieren welche Art von Wärmepumpe zu empfehlen ist von den 12 Arten die du aufgezählt hast. Auch würde ich gerne wissen welchen Energiebedarf ich habe um ein Haus mit ca. 200qm mit Wärmepumpe + Solarenergie zu heizen. Desweiteren würde mich interessieren ab welcher Energiemenge sich das einspeisen ins öffentliche Netz lohnt.



_________________
Gruß alex2002tii

BID = 132738

sam2

Urgestein



Beiträge: 35321
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Eine Wärempumpe ist keine Energie[b]quelle\!
Sie bringt nur anderweitig vorhandene Wärmeenergie von niedrigem Temperaturniveau auf ein höheres. Dazu braucht sie etwa 1/3 Antriebsenergie (Strom oder z.B. Gas, theoretisch ginge auch ein Wasserrad oder so, halt mechanische Arbeit).

Auf den Primärenergieeinsatz bezogen, holt sie aus der Umwelt etwa den Anteil zurück, der bei der Erzeugung und dem Transport des für die Wärmepumpe notwendigen Stroms verloren geht.

Wenn Du also Gaskraftwerk + Überlandleitung + Wärmepumpe betrachtest, kommt in etwa der gleiche Gasverbrauch heraus wie bei einem Gaskessel direkt vor Ort...!

Sinnvoll ist eine Wärmepumpe also im Allgemeinen ME nur dann, wenn es entweder eine Abluftwärmepumpe ist oder ein Energiereservoir höherer Temperatur (z.B. Grundwasser oder warmes Gestein) zur Verfügung steht.


Bezüglich der Brennwertgeräte ist zu sagen, daß bei deren Betrachtung üblicherweise die Wärmeanteile im Abgas komplett als Verlust gerechnet werden. Das ist beim Einsatz zu Heizzwecken im Wohnhaus aber in Wirklichkeit nicht der Fall! Ein erheblicher Anteil dient sehr wohl der Beheizung des Gebäudes, indem er über die Kaminwandung das Mauerwerk und damit die Räume mitheizt.

Wenn man das berücksichtigt, schmilzt der Vorteil sehr zusammen. Dagegen stehen dann aber die höheren Anschaffungs- und vermutlich auch Wartungskosten sowie eine erfahrungsgemäß geringere Lebensdauer der Brennwertgeräte. Auch treten gerne durch die niedrige Abgastemperatur und die Kondensatbildung Schäden am Kamin auf.

Anders kann die Betrachtung aussehen, wenn abgesetzte Heizzentralen errichtet werden oder im Neubau bei Einsatz eines Brennwertgerätes der Kamin gänzlich entfallen kann.
Das ist im Einzelfall zu prüfen.

Eine auch energetisch sinnvolle Alternative wäre ME auch ein gasbetriebenes Blockkheizkraftwerk.

BID = 133044

Jerry

Schriftsteller

Beiträge: 828
Wohnort: Gera

Hallo,


Zitat :
sam2 hat am 26 Nov 2004 12:29 geschrieben :

Bezüglich der Brennwertgeräte ist zu sagen, daß bei deren Betrachtung üblicherweise die Wärmeanteile im Abgas komplett als Verlust gerechnet werden. Das ist beim Einsatz zu Heizzwecken im Wohnhaus aber in Wirklichkeit nicht der Fall! Ein erheblicher Anteil dient sehr wohl der Beheizung des Gebäudes, indem er über die Kaminwandung das Mauerwerk und damit die Räume mitheizt.


hier muß ich dir widersprechen. Bei Öl- oder Gasheizungen wird der Schornstein mit Edelstahl- oder Keramikröhren verrohrt. Dann ergibt sich folg. Aufbau: Rohr-Mineralwolle-Kaminwand oder besser Rohr-Luft-Kaminwand. Damit ist die Abgaswärme echte Verlustwärme. Wer auf die Verrohrung aus sparsamkeit verzichtet, hat das zu Recht verdient:


Zitat :

Auch treten gerne durch die niedrige Abgastemperatur und die Kondensatbildung Schäden am Kamin auf.


BID = 135495

Tronn

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Hier fehlen noch ein paar Angaben. Erstens ist es ziemlich klar dass dein Bauland an der Oberfläche gewachsenen Boden hat. Das ist für eine Bohrung eher unerheblich sondern eher für die Verlegung von "Erdschlangen" interessant. Wichtig wäre was unter dem Boden ist. Lockergestein oder Festgestein ? Wie sieht das Relief aus? Wohnst du auf einem Berg oder im Tal?
60m bei deinem Nachbarn lassen auf einen gut durchströmten Grundwasserleiter in einer Talaue schliessen. Sonst wirds eventuell kalt im Winter.

Den Wärmebedarf für dein Haus musst du schon selbst errechnen.

Die Einspeisung ins öffentlich Netz mit Aufbau der erforderlichen Infrastruktur (Wärmetauscher, Kraftwerk, Verpressbohrung....) und nur bei besonders geeignetem Untergrund kostet läppische 18 Mio. Euro (Bsp. Unterschleißheim).

Wärmepumpe mit Tiefbohrung für Privatleute (normalerweise 100m) funktioniert wohl am besten mit Fussbodenheizung (niedrige Vorlauftemperatur) und anderweitiger Warmwasserbereitung. Gut wäre ausserdem eine Lüftungsanlage mit Abluftwärmetauscher. Das sind so die Sachen die ich gehört habe.

MfG Tronn

BID = 135651

caes

Stammposter



Beiträge: 473


Zitat :
Tronn hat am  3 Dez 2004 17:36 geschrieben :


Wärmepumpe mit Tiefbohrung für Privatleute (normalerweise 100m) funktioniert wohl am besten mit Fussbodenheizung (niedrige Vorlauftemperatur)


Das gilt fuer Waermepumpensysteme allerdings immer, weil ihr Wirkungsgrad drastisch mit dem Temperaturhub sinkt. Man ist also, wenn man vernuenftig ist, sowieso auf Niedertemperaturheizsysteme festgezurrt.

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