USB - Anschlüsse, Widerstand zwischen Kontakten welcher Probleme verursacht

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Autor
USB - Anschlüsse, Widerstand zwischen Kontakten welcher Probleme verursacht
Suche nach: widerstand (25637)

    







BID = 747263

Ltof

Inventar



Beiträge: 9333
Wohnort: Hommingberg
 

  


Was ist das eigentlich für ein Kunststoff? Was steht im Datenblatt des Steckers? Ich frage deshalb, weil ich guten Kontakt zu einer PP-Entwicklerin habe und dort vielleicht auch Informationen über die Herstellung solcher Kunststoffteile bekommen kann. Das lässt sich eingeschränkt bestimmt auch auf andere Kunststoffe übertragen.

Hier mal etwas Lesestoff:
http://de.wikipedia.org/wiki/Aerosol
Wenn ich eine fettende Hohlraumversiegelung mit einer geeigneten Spritzpistole auftrage, ist das auch ein Aerosol. Da verdunstet später hoffentlich nichts.

http://de.wikipedia.org/wiki/Siliko.....nfett
Silikonöl ist ein guter Isolator. Das kann die unerwünschte Leitfähigkeit eigentlich nicht verursachen. Dort steht auch, womit sich Silikone lösen lassen. Besorge Dir Silikonentferner im Farbenhandel oder Baumarkt und versuche so einen Stecker gründlich zu reinigen. Danach nochmal messen. Wenn der Kunststoff angegriffen wird, ist das Pech. Ich würde aber trotzdem ein paar Messungen machen.

http://www.google.de/search?hl=de&a.....Suche
Lass Dir vom Hersteller des Steckers das Datenblatt des Trennmittels geben. Der Dampfdruck dürfte so niedrig sein, dass es vielleicht im Weltall "verdunstet", aber garantiert nicht bei normalen Umgebungsdrücken und -temperaturen.

Ich glaube, hier geht so einiges durcheinander. Das Trennmittel wird vermutlich nicht die Leitfähigkeit verursachen. Die unerwünschte, doch noch geringe Leitfähigkeit wird kaum die Probleme mit der USB-Erkennung verursachen. Der Kunde erzählt Märchen. Der Steckerhersteller erzählt Märchen über die Eigenschaften des Trennmittels.

Wahrscheinlich hat perl Recht und der Kunststoff ist leitfähig. Das muss noch nicht mal daran liegen, dass irgendein Schlauberger das "gut gemeint" hat. Ich vermute eher, dass der Hersteller des Kunststoffteils die falsche Rezeptur genommen hat, weil davon einfach noch zuviel übrig war.

Habt ihr praxiserfahrene Techniker, die mal die Messung bei der Betriebspannung machen können?

edit:
Fakt ist jedenfalls, dass der Stecker die Isolation von >1000 MOhm (so steht es in einem Eurer Datenblätter) nicht einhält und der Steckerhersteller in der Pflicht ist.

Im Datenblatt steht auch der Kunststoff: http://de.wikipedia.org/wiki/Polybutylenterephthalat
Zitat :
PBT besitzt eine gute chemische Widerstandsfähigkeit gegen viele Lösemittel.
. Gut möglich, dass der Stecker die Behandlung mit Silikonentferner überlebt.

Gruß,
Ltof

_________________
„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Ltof am 10 Feb 2011  0:03 ]

BID = 747269

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

 

  

Lohnt das bei den Buchsen überhaupt, Silikonentfetter einzusetzen? In der Zeit kann man doch auch die Buchse wechseln und weiß dann, dass es klappt...


Gruß, Bartho

BID = 747283

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
kann man doch auch die Buchse wechseln und weiß dann, dass es klappt...
Das ist eben die sehre Frage.
Falls es nicht Buchsen gibt, bei denen der Isolationswiderstand noch viel schlechter ist, und die deshalb wirklich das Vorhandensein entsprechender Widerstände vorgaukeln und so zu Ausschuß führen, vermute auch ich, daß ein anderes Problem hinter den Reklamationen steckt.

Man könnte das relativ leicht überprüfen, indem man bei einer Karte, die reproduzierbar das reklamierte Verhalten zeigt, die USB-Buchse durch ein definitiv gutes Exemplar austauscht und überprüft, ob dieses Verhalten dann vollständig verschwunden ist, und ob es bei einem Rücktausch wieder auftritt.

Aber selbst dann wäre noch zu überprüfen, ob nicht die Auswerteschaltung zu empfindlich reagiert.


[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 10 Feb 2011  3:50 ]

BID = 747287

DarKRealm

Gerade angekommen


Beiträge: 11

Vielen dank für die ausführlichen Informationen.


Zitat :
Ltof hat am  9 Feb 2011 23:41 geschrieben :

Was ist das eigentlich für ein Kunststoff?

Der verwendete Kunststoff sollte sein: P.B.T +/-30%G.F
Flammklasse: UL 94-V0


Zitat :

Silikonöl ist ein guter Isolator. Das kann die unerwünschte Leitfähigkeit eigentlich nicht verursachen.


hmm.. der messbare Widerstand ist allerdings auch im Orignalzustand also vor dem verbauen vorhanden. Ich kann den Gegenbeweis nun erst mit meiner Testplatine, welche ich nächste Woche bekomme, antreten. Ich hoffe, ihr habt recht.

Die Platinen reparieren steht ja im Raum. Es handelt sich allerdings um über 60.000 verbaute Teile. Also ein sehr großer Arbeitsaufwand. Das Beste wäre wenn das nicht Schuld ist.

Update:
Wir haben nun einen Stecker zerschnitten. Ein messbarer Widerstand ist nur auf der Oberfläche des Kunststoffes messbar. Innerhalb der Schnittfläche nicht.

Jedenfalls nochmals dankeschön!
Gerald

[ Diese Nachricht wurde geändert von: DarKRealm am 10 Feb 2011  8:33 ]

BID = 747295

Ltof

Inventar



Beiträge: 9333
Wohnort: Hommingberg


Zitat :
DarKRealm hat am 10 Feb 2011 08:23 geschrieben :

Der verwendete Kunststoff sollte sein: P.B.T +/-30%G.F


Ganz bestimmt nicht! Was soll ein Anteil von plusminus 30% Glasfaser sein?

Zitat :
Ein messbarer Widerstand ist nur auf der Oberfläche des Kunststoffes messbar.


Zitat :

Innerhalb der Schnittfläche nicht.

Du solltest dringend Deine Terminologie den Gegebenheiten anpassen! Diese Aussage bedeutet, wörtlich genommen, dass innerhalb der Schnittflächen ein Widerstand von Null ist. Das wäre ein kapitaler Kurzschluss. Tatsächlich hast Du aber einen sehr hohen Widerstand gemessen. Das Messgerät hatte einen Überlauf, was einen näherungsweise unendlichen Widerstand bedeutet.

Oder?!

_________________
„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Ltof am 10 Feb 2011  9:32 ]

BID = 747296

DarKRealm

Gerade angekommen


Beiträge: 11


Zitat :

Ganz bestimmt nicht! Was soll ein Anteil von plusminus 30% Glasfaser sein?

Das ist er aber auch lt. Datenblatt und seit, in diesem Fall, 6 Jahren. Da ging es um die Wärmebeständigkeit beim Löten. Seit der RoHS Umstellung gelten höhere Löttemperaturen daher der Glasfaseranteil.


Zitat :

Diese Aussage bedeutet, wörtlich genommen, dass innerhalb der Schnittflächen ein Widerstand von Null ist. Das wäre ein kapitaler Kurzschluss. Tatsächlich hast Du aber einen sehr hohen Widerstand gemessen. Das Messgerät hatte einen Überlauf, was einen näherungsweise unendlichen Widerstand bedeutet.


Ja, du hast natürlich recht. Sorry schon wieder die falsche Wortwahl.
Einfach nicht wörtlich nehmen...
Auf der Oberfläche: 20 - 25MOhm
Auf der Schnittfläche: "unendlich"

Gerald

BID = 747307

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :

Zitat :
Was soll ein Anteil von plusminus 30% Glasfaser sein?

Das ist er aber auch lt. Datenblatt
Wäre interessant zu wissen, wie die Minus 30% eingestellt werden.
Sind dort dann Löcher, wie im Schweizer Käse?

BID = 747421

DonComi

Inventar



Beiträge: 8605
Wohnort: Amerika

Es gibt zwar Bereiche in der E-Technik, wo auch Widerstände im Gigaohm-Bereich vorkommen, dazu gehört dieser Bereich aber sicherlich nicht.


Zitat :

Auf der Oberfläche: 20 - 25MOhm
Auf der Schnittfläche: "unendlich"

Das sagt im Prinzip, dass es keinen relevanten Leitwert zwischen den Pins gibt.
Wenn das bei allen Dingern so ist, die ihr ausgeliefert habt (und selbst wenn es noch 1MΩ wären), kann die Ursache nicht der reine Isolationswiderstand sein.

Wie gesagt, denkbar ist, dass beim Kunden z.B. durch den Lötvorgang o.ä. eine elektrisch wesentlich bessere Verbindung entstanden ist - aber es auch unwahrscheinlich, dass dies bei sämtlichen Platinen gleichermaßen geschehen ist.

Wenn du mich fragst, will euch der Kunde den schwarzen Peter zuschieben...
(Das Öl würde mich als potentiellen Kunden dennoch vom Kauf abhalten!)

_________________


[ Diese Nachricht wurde geändert von: DonComi am 10 Feb 2011 19:22 ]

BID = 747524

DarKRealm

Gerade angekommen


Beiträge: 11

Guten Morgen,

es freut mich, dass ich zu diesem Thema so viel Feedback bekomme.
Nunja, ich habe gestern mit dem Kunden nochmals gesprochen und er behaupted nach Tausch auf einen nicht verschmutzten Bauteil funktioniert die Platine wieder störungsfrei.

Lt. Aussage tritt der Fehler aber nicht gleich auf, sondern erst nach längerem Betrieb. Was meiner Meinung nach ein Wiederspruch ist. Denn wenn der niedrige Widerstand ( hoffe das stimmt nun so das Problem ist, dann sollte der Fehler ja gleich auftreten und nicht erst später. Vorallem ist der Widestand ja auch im uneingebauten Zustand bereits vorhanden.

Ich werde jetzt mal abwarten bis ich die Testplatinen bekommen habe und ob ich den Gegenbeweis erbringen kann. z.B. ob sich etwas nach dem Lötvorgang verändert hat oder nicht.

Jedenfalls nochmals vielen Dank für die vielen Anworten!
Gerald

[ Diese Nachricht wurde geändert von: DarKRealm am 11 Feb 2011  8:17 ]

BID = 747555

Rafikus

Inventar

Beiträge: 4150

Jetzt wird es aber wirklich problematisch und kompliziert.

Wenn der Fehler erst nach einer gewissen Zeit auftritt, dann kommen mindestens zwei Ursachen in Frage und es ergeben sich die folgenden Fälle:
1. Beim Endkunden dringt im Bereich der Buchse Verschmutzung in das Gerät ein und mit der Zeit kommt es zu den Fehlern. In diesem Fall wäre nur die Verschmutzung der Verursacher.
2. Beim Endkunden dringt die oben genannte Verschmutzung ein, wird durch das Öl gebunden und mit der Zeit immer mehr leitfähig. (wurde schon hier beschrieben)
3. Das Öl reagiert mit dem Lot und dem Kupfer und mit der Zeit bildet sich eine immer besser leitfähige Brücke. (wurde auch schon erwähnt)

Interessant wäre zu wissen, ob der Kunde beim Austauch wieder eine verölte Buchse genommen hat, oder nicht?
Ebenso könnte man die ausgelötete Buchse nun nehmen und messen. Ergebnis wäre sehr interessant.
Die ausgelötete Buchse würde ich sehr genau unter einem Mikroskop untersuchen, besonders den Bereich, wo der Stecker rein kommt. Vielleicht kommt das ganze von dieser Seite her?

Sind eigentlich diese Endgeräte immer vom gleichen Typ, oder werden unterschiedliche Geräte mit den Buchsen ausgestattet?
Werden die Geräte bei den Benutzern bei vergleichbaren Umgebungsbedingungen betrieben, oder kann man darüber keine Aussage treffen?

Interessant wäre auch bei einem nicht funktionierenden Gerät die Buchse samt dem Stück Platine drumherum herauszutrennen (hauptsache es sind keine Bauteile mehr dabei) und dann den Widerstand messen. Ob er da wohl deutlich unter 5MOhm liegt?

Habt ihr denn schon versucht eine funktionierende Platine zu nehmen und da die 8MOhm (so wie der Gemessene Wert) Widerstände einzulöten (habe ich schon oben geschrieben)?

Wenn dabei immer noch alles weiter funktioniert, dann hat der gemessene Widerstand einer neuen Buchse nichts mit dem Fehler zu tun. Es bliebe nur noch das Öl und irgendeine Langzeitveränderung.

Ist an meinem Gedankengang etwas grundsätzlich falsch? Vielleicht verhäddere ich mich da jetzt selbst?

Rafikus

BID = 747568

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Ich vermute mal, daß die Schlamper (und auch der Fragesteller gehört ja offenbar zu der Schlamperbude, welche jene Steckbuchsen verbrochen hat) mit "Plus/Minus" schlicht "ungefähr" meinen!
Würde ins allgemeine Schlamperbild passen...


Wenn ich gemein wäre, würde ich jetzt aus der Homepage jener Firma zitieren:

Zitat :
Bester Lieferant des Jahres 2007!!!



_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 11 Feb 2011 11:49 ]

BID = 747581

DarKRealm

Gerade angekommen


Beiträge: 11

1. habe ich das +/- noch nicht kommentiert. War ein Dippfehler gelesen aus der falschen Zeile es sollte heißen + 30%
2. nein, wir lassen OEM fertigen daher haben wir das nicht verursacht
3. Das kommt auch nicht von irgendwo, oder meinst du man wird umsonst Lieferant des Jahres 2007?

...und auch wenn du Moderator bist war das der einzige Kommentar der meiner Meinung nach komplett unnötig ist.


-Edit von sam2: Auch wenn Du der Meinung bist, mein Kommentar sein unnötig - so bin ich doch immerhin der Meinung, das Vollzitat war überflüssig... (daher entfernt)

[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 11 Feb 2011 13:29 ]

BID = 747589

Rafikus

Inventar

Beiträge: 4150


Zitat :
nein, wir lassen OEM fertigen daher haben wir das nicht verursacht


Da viele englische Ausdrücke und Abkürzungen mittlerweile sehr dehnbar angewendet werden: könntest Du vielleicht einem nicht so bewanderten erklären was "OEM fertigen" in diesem Fall bedeutet?

Rafikus

BID = 747596

DarKRealm

Gerade angekommen


Beiträge: 11


Zitat :

was "OEM fertigen" in diesem Fall bedeutet?


Nunja, es bedeutet, dass wir einen Partner haben der für uns die Teile produziert aber wir diese unter unserem Namen vertreiben. So wie 95% aller sg. namhaften wie Molex, Tyco, RS und dergleichen.

Eine Teilschuld tragen wir natürlich mit, da beim Qualitycheck misst gebaut wurde.

BID = 747611

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)


Offtopic :
Also schlicht "Fremdfertigen". Das gabs schon immer.
Aber klingt ja nicht so aufgeblasen wie "OEM-Fertigen"...


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