Überspannungsschutz - Verteiler - Stromerzeuger

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Autor
Überspannungsschutz - Verteiler - Stromerzeuger
Suche nach: Überspannungsschutz (805)

    







BID = 584310

chekah

Gerade angekommen


Beiträge: 2
Wohnort: Osnabrück
 

  


Hallo,
leider bin ich kein Elektronikfachmann, daher meine Frage.

Wir haben ein Notstromaggregat 14KW und wollen damit einen Carnevalswagen mit Strom versorgen (Computer, Musik-, Lichtanlage usw.).
Wir wollen vom Aggregat mit einem 32A Starkstromkabel auf einen Verteilerkasten mit drei normalen 230V Steckdosen gehen.
Diesen Kasten wollen wir noch mit Sicherungsautomaten von je 16A pro Steckdose bestücken. Damit hätten wir, denke ich, eine mögliche Überlastung vermieden.
Jetzt mein Anliegen.
Wie kann ich die Geräte gegen Überspanung durch z.B. Spannungsspizten (Überspannungsschutz) vom Aggregat durch Benzinmangel oder ähnliches absichern?
Wenn möglich nicht durch Zwischenstecker, sonder eine Art Sicherung, die man nach dem auslösen wieder aktivieren kann.
Eine Erdung ist wohl nicht möglich, da alles auf einem Fahrzeug montiert ist (Zugmaschine mit Hänger)

Danke



[ Diese Nachricht wurde geändert von: chekah am 29 Jan 2009 23:50 ]

BID = 584321

Teletrabi

Schreibmaschine



Beiträge: 2317
Wohnort: Auf Anfrage...

 

  

> Wie kann ich die Geräte gegen Überspanung durch z.B. Spannungsspizten
> (Überspannungsschutz) vom Aggregat durch Benzinmangel oder ähnliches
> absichern?

Überspannungsableiter. Gibt es auch zum Einbau in Verteilern. Jeweiligen Typ und Schutzpegel beachten. "richtiger" Überspannungsschutz besteht aus mehreren Abstufungen, wobei moderne Ableiter ggf. mehrere klassische Stufen vereinen können. Gibt Klasse-D-Ableiter (Gerätefeinschutz), die den Schutzpegel von D erfüllen und laut Hersteller dennoch die größeren Impulsströme der Klasse C verkraften.
Ebenso haben sich in den letzten Jahren Kombiableiter der Klasse B + C etabliert, wobei B als "richtiger" Blitzgrobschutzableiter in deinem Fall nicht nötig sein wird.

> Wenn möglich nicht durch Zwischenstecker, sonder eine Art Sicherung,
> die man nach dem auslösen wieder aktivieren kann.

Brauchst es i.d.R. nichtmal, die meisten Ableiter im in Frage kommenden Klasse C- und D-Segment (bzw. jetzt neudeutsch Typ II und III) sind selbstlöschend.

> Eine Erdung ist wohl nicht möglich, da alles auf einem Fahrzeug
> montiert ist (Zugmaschine mit Hänger)

Wie sagt Firma Dehn so schön? Blitze könen wir nicht Ableiten, nur gleichmäßig verteilen. Wenn durch Überspannungsableiter die Potentialunterschied zwischen verschiedenen Leitungen hinreichend begrenzt werden, kann da auch nix überschlagen/durchbrennen. Erdverbindung ist da eher nachrangig, erst recht wenn es keine in Form eines Blitzes von außen zugeführte Energie ist sondern nur die Verteilung innerhalb des Systems etwas unschön verschoeben ist.


> leider bin ich kein Elektronikfachmann, daher meine Frage.

Das dürfte das größere Problem sein. Insbesondere in Verbindung mit:

> Wir haben ein Notstromaggregat 14KW und wollen damit einen
> Carnevalswagen mit Strom versorgen (Computer, Musik-, Lichtanlage
> usw.).
> Wir wollen vom Aggregat mit einem 32A Starkstromkabel auf einen
> Verteilerkasten mit drei normalen 230V Steckdosen gehen.
> Diesen Kasten wollen wir noch mit Sicherungsautomaten von je 16A pro
> Steckdose bestücken. Damit hätten wir, denke ich, eine mögliche
> Überlastung vermieden.

Wer vermeidet hier wessen Überlastung wie? Warum 32A-Kabel? Wie ist die Absicherung am Moppel?

Und vor allem - welche Schutzmaßnahme soll hier Anwendung finden? Überlastschutz ist eine Sache, im schlimmstenfall gibt's Rauchzeichen oder der Wagen fackelt ab. Dürfte bei der Verwendung ärgerlich und umweltverschmutzend aber für Personen vergleichsweise ungefährlich sein.
Die dringendere Baustelle ist hier m.E., wie der Fehlerschutz realisiert werden soll, dass niemand einen Stromschlag erleidet, wenn es in einem Gerät zu einem Defekt kommt.
Welche Schutzmaßnahme soll hier angewendet werden? Was für ein Generator (Netzform, Absicheungen, FI oder Isolationsüberwachung vorhanden? Letztere wenn vorhanden nur warnend oder auch abschaltend?)
14kVA klingt jetzt so in Richtung größerer Feuerwehrmoppel oder vergleichbares. Die dort übliche Schutzmaßnahme "Schutztrennung mit mehreren Verbrauchern" (vormals "ST mit Potentialausgleich") ist seit der aktuellen VDE 0100-410 nicht mehr gerne gesehen und nur noch unter Verantwortung einer Elektrofachkraft oder entsprechend unterwiesenen Person zulässig. Gleichzeitig ist diese Maßnahme sehr anfällig für zu große Absicherung oder zu große Leiungslängen. Da kann nicht bedenkenlos mal hier eine Verlängerungsleitung eignesteckt werden, nur weil der Stecker zur Dose passt, wenn das mit dem Schutz dann noch funktionieren soll.
Ein Moppel mit einer -vorzugweise abschaltenden- Isolationsüberwachnung oder geerdetem Sternpunktleiter (geerdet im Sinne von mit dem Gehäuse/Schutzleiter verbunden) zuzuüglich eines FI ist hier von Vorteil.
Im Falle der Schutztrennung lässt sich die Anfälligkeit für Fehlnutzung erheblich reduzieren und im Gegenzug das Schutzniveau deutlich steigern,
wenn vor _jedem_ Verbraucher mit Schutzleiterverbundenem Gehäuse ein _eigener_ FI verwendet wird. Das kann ist eine als workaround denkbare Option, bedeutet aber, ein "mal eben noch was einstöpseln" penibelst zu unterbinden. FI kann hier optimalerweise gleich fest in die Zuleitung der Verbraucher integriert werden.


Daneben und unabhängig von der angewandten Schutzmaßnahme dürfte der Wagen wohl unter den Anwendungsbereich der VDE 0100-717 ( "Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art - Elektrische Anlagen auf Fahrzeugen oder in transportablen Baueinheiten") fallen.

BID = 584346

chekah

Gerade angekommen


Beiträge: 2
Wohnort: Osnabrück

Erstmal besten Dank für die prompte und fachkundige Antwort.


Zum unteren Absatz:

Das Moppel ist ein Stromerzeuger der Fa. Mosa -- GE 14000 -- inkl FI und 20A Sicherung pro Phase. Normal sollte da keine weitere Absicherung nötig sein.
Da wir dieses Glück, ein Profi-Aggregat zu bekommen, nicht jedes Jahr haben, wollen wir einen Verteilerkasten bauen / bauen lassen, der diese Absicherungen beinhaltet.
Das Starkstromkabel nehmen wir, um die "Belastung" auf drei Leitungen zu verteilen.
Da wir nicht genau abschätzen können, wieviel die einzelenen Verbraucher an Leistungsaufnahme haben, wollten wir jede der drei Steckdosen mit 16A gegen Überlastung absichern (Ist dies falsch?).
Wir hatten bei einem älteren Moppel schon mal Aussetzer und es kam deshalb wohl zu Spannungsspitzen. Dadurch ist uns dann ein PC abgeraucht.
Dies wollen wir verhindern und einen Überspannungsschutz (Ableiter?) verbauen. Jetzt ist mir noch nicht klar, wie dies ohne Erdung bewerkstelligt werden soll.
Kann man noch zusätzliche Schutzmaßnahmen gegen Stromschlag einbauen?

Nochmals Dank für eure Hilfe



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BID = 584364

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Wie schon geschrieben, ist für einen Schutz gegen Überspannung der Versorgungsspannung KEINE Erdung erforderlich.
Stattdessen Überspannungsableiter Klasse C und D (neu: Typ II und III) einbauen!
In diesem Ausnahmefall dürfen die D-Ableiter (zusammen mit den C) im Verteiler sitzen.

Wenn der FI-Schutzschalter einen Bemessungsfehlerstrom von 30mA hat, genügt dieser für den Personenschutz. Es muß jedoch der Schutzleiter mit dem Generatorsternpunkt verbunden sein (ggf. Eigentümer des Moppels fragen).

Die 16A-LS genügen leidlich für den Überlastschutz der Wechselstromabgänge. Für Schukos besser max. 13A wählen, bei 16A vorzugsweise blaue CEE ("Caravan") verwenden.
Aber es ist fraglich, ob sie auch den ebenfalls notwendigen Kurzschlußschutz gewährleisten können. Die hängt vom Innenwiderstand des Generators und den verwendeten Leitungslängen samt -Querschnitten ab.
Deshalb möglichst kurze Leitungen mit hohem Querschnitt wählen. Falls möglich, nur mit je 13A oder 10A absichern. Ggf. lieber die Last auf mehr als drei Wechselstromkreise verteilen.

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 584699

Teletrabi

Schreibmaschine



Beiträge: 2317
Wohnort: Auf Anfrage...

Moin,

der Üb erspannungsschutz funktioniert durch Angleichung der Potentiale von L und N und PE. Angleichung heißt hier, dass wenn die Spannung die grenzwerte überschreitet ein Ausgleichsstrom zu den anderen Leitern fließt, sodass die spannung bis auf den Schutzpegel zusammenbricht. Dazu muss der Strom nicht zur Erde abfließen, Es reicht ebensogut, wenn der Schutzleiter usw. im Gegenzug zur Absenkung des übermßig hohen Leiters angehoben werden. Dann liegen die halt ggf. auf einer erhöhten Spannugn gegen Erde, die für Schäden relevante Spannung der Leiter untereinander wird aber durch die Ab leiter auf einen für die Geräte unschädlichen Höchstwert festgenagelt. Erdverbindung brauchst du da nur, um von außen einwirkende Energien wie blitze auf einem möglichst kurzen und ungefährlichen weg zur Erde abzuführen. Damit hältst du das Netz halbwegs von Bitzströmen frei, hat mit derm Geräteschutz durch Potentialangleichung nur am Rande zu tun.
In deinem Falls hast ja auch gar keine von außen einwirkenden Energien. Wenn bei dir Überspannungen auftreten, dann durch Verschiebung der Leiterpotentiale gegeneinander. Es wird halt zuviel aus dem N-Leiter in den L-Leiter gepumpt. Von außen betrachtet ist das System im Mittelwert aber weiterhin neutral gegen Erde. Du brauchst hier nur einen Ableiter, der vom L dann ein wenig Strom gegen N abführt, bis die Spannung auf ein verträgliches Maß einbricht. Da interessiert sich eine ggf.vorhandene Erdverbindung erst gar nicht für, selbst würde sie bestehen,wre sie nicht daran beteiligt.


Zum Moppel - unbedingt abklären, ob der Sternpunkt (N) mit dem Schutzleiter (PE) verbunden ist. Da es als Zusatzausstattung einen Isowächter gibt, würde ich da mal nicht von ausgehen. Sollte es so sein, dass diese Verbinung nicht besteht, bringt der eingebaute FI erstmal nur sehr wenig, sobald nicht nur ein Verbraucher mit schutzleiterverbundemem Gehäuse angeschlossen wird. Ist halt nur ein tolles Verkaufsargument, technisch in der Funktion sehr sehr eingeschränkt. Würde nur auslösen, wenn ein Fehler des kritischen Doppelfehlers im Moppel selbst liegt. Nicht aber, wenn defekte an zwei Lampen oder dergleichen auftreten. Ein FI kann in einem ungeerdeten (odern hier besser gesagt Netz ohne mit dem Sternpunkt verbundenen Schutzleiter) einen Doppelfehler nur erkennen, wenn seine beiden Fehlerstellen auf ein- und Ausgangsseite des FI verteilt sind. Treten sie auf der gleichen Seite auf, bemerkt der FI davon nichts. Dass de rMoppelselbst einen Fehler aufweist ist m.E. eher von geriner wahrscheinlichkeit. Problematisch ist eher die daran angeschlossene verkabelung. Und das leigt nunmal alles auf der gleichen Seite des FI, wenn wenn dort zwei Fehler auftreten. Abhilfe kann hier nur ein eigener FI vor jedem Verbraucher (genauer: Verbraucher mit schutzleiterverbundenem Gehäuse) schaffen. Dazu wre der eingebaute FI nur ein allererster Schritt.
Anders sieht's hingegen aus, wenn der Schutzleiter mit dem Sternpunkt verbunden ist. Dann hat man betriebsmäßig schon einen halben Doppelfehler eingebaut. Und dessen Ort ist bekannt. Nämlich die Brücke vom Schutzleiter zum Sternpunkt. Hier kann ein möglichst nah an dieser Verbindung installierter FI jetzt auslösen, sobald irgendwo in der restlichen Verdrahtung auf der dann anderen FI-Seite ein Fehler auftritt. Also FI vor den ersten Steckdosen verteilt, schon wird jeder Fehler in der angeschlossenen Verkabelung abgeschaltet. Höchstens Doppelfehler im Moppel selbst blieben unerfasst. ISt aber eher unwahrscheinlich und der Moppelrahmen etc. ist eh aus metall und miteinander verbunden, sodass wahrscheinlich eine gefährliche Spannung ausreichend kurzgeschlossen und damit zusammenbrechen wird.

Andere Möglichkeit das Problem mit dem FI bei fehlender Sternpunktanbindung des Schutzleiters zu umgehen ist eine Isolations-Überwachung. Die reagiert unabhängig vom Ort des/der Fehler. Hier muss man noch unterscheidne zwischen reiner Warnung (schon beim ersten, in sternpunktmäßig isolierten Netzen unkritischem Fehler) und einer Abschaltung. Warnung ermöglicht einem einen Weiterbetrieb trotz erstem Fehler, setzt aber vorraus, das der zweite Fehler durch den Überstromschutz abgeschaltet wird. Das ist aber wieder mit der schon in meinem letzten Posting angesprochenen Leitungslängenproblematik etc verbundne und gehört unter Aufsicht einer Elektrofachkraft oder zumindest hinreichend eingewiesenen Person.
Bleibt nocht der Isowächter mit ankopplung an eine Abschaltung. relativ unkritisch, Leitungsänge (fast) egal. Löst aber schon beim ersten Fehler aus. Macht aber nix, ist bei der Hausinstallation ja auch so, und ein Karnevalswagen ist weder ein OP-Raum noch eine laufende Rettungsmaßnahme der Feuerwehr oder ähnlichem, wo man beim Erstfehler einen Weiterbetrieb gewährleisten will/muss.


Um es nochmal zusammenzufassen:

Vernünftiger Schutz jenseits der Fehlbedienungsanfälligen (und rechtlich ohne qualifizierte Aufsicht fraglichen) Abschaltung rein durch den Überstromschutz ist möglich über...

...in Netzen ohne sternpunktverbundenem Schutzleiter ("Schutztrennung" oder "IT-Netz" gehören dazu):
- _separate_ FI-Schalter vor _jedem Gerät_ (Vorsicht mit mal eben zwischengestecker Mehrfachsteckdose => schon könnten mehrere Verbraucher am gleichen FI hängen) mit schutzleiterverbundem Gehäuse.
- Isolationswächter _mit_ daran gekoppelter Abschaltung


...in Netzen mit Sternpnktanbindung des PE (TN-S-System, TN-C-S verbraucherseitig der Aufteilung des PEN, TT-System [letzten beiden für den hier diskutierten zweck irrelevant])
- ein FI-Schalter zwischen Einspeisung und Verbraucher. Muss nicht für jede Verrbaucher separat sein, es reicht ggf. ein Sammel-FI für alles, es sollte nur kein (schutzleiterhaltiger) Verbraucher aus Sicht der Einspeisung vor dem FI angeschlossen sein.


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