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BID = 1098433
elektrointeressent Gerade angekommen
Beiträge: 3
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Guten Tag werte Forengemeinde,
ich habe zwar fundamentales Wissen über das Verhalten von Strom, das was ich hier habe macht aber erstmal für mich keinen Sinn. Ggf. etwas in Richtung Kriechstrom, Feuchtigkeit in Wand o.ä. mit hohem Wiederstand wo der Strom wo lang fließt wo er es nicht soll o.ä.. Aber nichts offensichtliches im Haus vorgekommen a la Wasserschaden oder so.
Es gibt eine normale Flurschaltung mit 2 Wechselschaltern und 2 Lampenfassungen entlang der Treppe. Kein Trafo, 230V Birnen, kein Dimmer etc.
Was die Verkabelung angeht, so sind in der unteren Lampenfassung jeweils 2 L1, N und Erde die rein/raus gehen. Der Anschluss am Wechselschalter ist also an der unteren Fassung, die obere ist also parallel an der unteren, so sollte es ja auch sein.
Nun leuchten die Lampen schon seit Jahren nicht mehr, Heute der Tag der Tage an dem ich da mal dran gehe. E27 Leuchtstofflampen rausgedreht, Multimeter geschnappt, auf Volt AC gestellt, kurzer Funktionscheck an Streckdose, 232V, Multimeter tut also und dann zwischen L1 und N an den Fassungen gemessen.
Das Verhalten ist wie folgt (Gehe davon aus, wenn der Schalter oben eingedrückt ist ist der Zustand offen, aber nur eine Annahme da dann Spannung am geringsten; Voltangabe zuerst an Lampe oben, dann Lampe unten):
- Beide Schalter geschlossen: 14,1V/14,1V an Lampenfassungen
- Nur Schalter oben geschlossen: 5,5V/6,1V an Lampenfassungen
- Nur Schalter unten geschlossen: 6V/6,4V an Lampenfassungen
- Beide Schalter offen: 2,5V/2V an Lampenfassungen
Hatte jemand schonmal etwas in der Richtung? Bei abgeschalteter Etagensicherung ist es kein Problem, die Schalter auszubauen. Wahrscheinlich liegt der Fehler aber eher irgendwo hinter der Rigipswand in der Verkabelung und da ist so einfach nix zu machen?
Wäre super wenn mir einer Tipps/Ansätze mit an die Hand geben könnte, vielen Dank überhaupt schonmal fürs Durchlesen. |
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BID = 1098434
BlackLight Inventar
Beiträge: 5320
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Die 2 bis 14 V sind kapaiitive Phantomspannungen die durch eine parallel verlaufene stromführende Leitung eingekoppelt werden. Die typ. 10 MOhm eines DMMs sind hier kontraproduktiv.
Irgendwo in der Zuführung sollte die Wechselschaltung eine Unterbrechung haben. Bitte mal gegen den Schutzleiter messen ob der Neutralleiter oder der geschaltete Außenleiter betroffen ist. |
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BID = 1098438
Primus von Quack Unser Primus :) nehmt ihn nicht so ernst
Beiträge: 7389
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Ist überhaupt Spannung am ersten Wechselschalter
Sind die Schalter noch in Ordnung
Wurden da irgendwo mal Löcher in die Wand gebohrt, als es noch funktionierte
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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!
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BID = 1098445
elektrointeressent Gerade angekommen
Beiträge: 3
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Ah okay, vielen Dank schonmal! Damit erklärt sich auch die sich verändernde Spannung, je nach Schalterstellung ändert sich effektiv die Leitungslänge und aufgrund eines hochohmigen Multimeters bricht die Phantomspannung nicht komplett zusammen. Spricht ja im Ansatz dafür, dass die Schalter an sich ihren Job zumindest nicht komplett verweigern und an den Schaltern durchaus beschaltete Leitungslänge hängt.
Die Wiederstände aller 3 Adern zueinander laufen bei beiden Fassungen gegen unendlich, passt also.
- Alle 4 Schalterkombinationen verändern die induktive Spannung, es ändert sich beim Schalten die verbundene Leitungslänge und somit die induktive Spannung.
- Beide Lampenfassungen bekommen Änderungen der Schalter in allen 4 Kombinationen mit, die sind also mit den Wechselschaltern verbunden und somit in Ordnung. Ist meine Folgerung korrekt? Gerne korrigieren.
Ich denke mal ich muss nun rausfinden, an welchem Schalter der L1 ankommt und dann schauen ob da Spannung drauf ist, beim N auch schauen ob der Strom korrekt abfließen kann. Theoretisch kann die Beleuchtung an 3 Stromkreisen des Hauses hängen, gewachsenes undokumentiertes System halt. Ich bin aber gern offen für andere/weitere Ansätze.
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BID = 1098450
Ltof Inventar
Beiträge: 9330 Wohnort: Hommingberg
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Zitat :
elektrointeressent hat am 6 Jun 2022 18:22 geschrieben :
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... induktive Spannung ...
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Kapazitiv, nicht induktiv.
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
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BID = 1098456
BlackLight Inventar
Beiträge: 5320
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Zitat :
elektrointeressent hat am 6 Jun 2022 18:22 geschrieben :
| Ich denke mal ich muss nun rausfinden, an welchem Schalter der L1 ankommt und dann schauen ob da Spannung drauf ist, beim N auch schauen ob der Strom korrekt abfließen kann. |
Korrekt.
Deshalb mein anfänglicher Vorschlag den L und N gegen den PE zu messen.
Beim N sollten praktisch 0 VAC angezeigt werden und beim L-PE so 220-240 VAC.
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BID = 1098461
elektrointeressent Gerade angekommen
Beiträge: 3
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Hm ja... Da sind mir doch glatt eben 2 Lichter aufgegangen.
Am Ende lags an einer Lüsterklemme, da war der Neutralleiter schlicht nicht korrekt verschraubt. Hatte die Klemme nur berührt, aber offensichtlich keinen Kontakt. Nun ist alles fest und es lampt.
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten, wieder was gelernt, kapazitive Kopplung ist n interessantes Ding, da les ich noch weiter rum. Waren am Ende nach Anschluss vom N Leiter übrigens 203V Phantomspannung zu messen. Vielleicht n 5-Adriges Kabel was aufgeteilt wurde, die müssten sich dann ja über längerer Strecke recht nah liegen.
Nochmals vielen Dank und noch nen schönen Sonntag Abend.
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BID = 1099959
elo22 Schreibmaschine
Beiträge: 1403 Wohnort: Euskirchen
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Zitat :
elektrointeressent hat am 6 Jun 2022 22:53 geschrieben :
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Hm ja... Da sind mir doch glatt eben 2 Lichter aufgegangen.
Am Ende lags an einer Lüsterklemme, da war der Neutralleiter schlicht nicht korrekt verschraubt.
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Hoffentlich durch richtige Klemme ersetzt.
Lutz
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BID = 1099961
Offroad GTI Urgestein
Beiträge: 12741 Wohnort: Cottbus
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Zitat :
| Am Ende lags an einer Lüsterklemme |
Die sind halt ab Werk mehr oder weniger für die
Mit "normalen Wago-Klemmen" oder "Hebel-Wago-Klemmen" (WAGO221) wäre sowas nicht passiert
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Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber.
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BID = 1099980
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Mit "normalen Wago-Klemmen" oder "Hebel-Wago-Klemmen" (WAGO221) wäre sowas nicht passiert |
Wie die nach 60 oder mehr Jahren, wenn der Kunststoff zerbröselt ist, aussehen, bleibt abzuwarten.
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BID = 1099982
BlackLight Inventar
Beiträge: 5320
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@perl: Nach meinem Verständnis besteht der „elektrisch funktionale“ Teil solcher Klemmen komplett aus Metall. Solange der FI hält, nachdem die Isolierung zerbröckelt ist, sehe ich „elektrisch“ immer noch kein Problem.
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