Fischer Verstärker CA-869 - kurioser Fehler Im Unterforum Alle anderen elektronischen Probleme - Beschreibung: Was sonst nirgendwo hinpasst
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Fischer Verstärker CA-869 - kurioser Fehler Suche nach: verstärker (9015) |
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BID = 752899
Beckenrandschwimmer Schreibmaschine
Beiträge: 1921 Wohnort: Altrip
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Hallo Forum,
ich habe hier einen Fischer Verstärker CA-869. Diesen wollte ich nun am PC betreiben, nachdem er ca. 5...7 Jahre nur so rumstand. (ist noch aus dem alten Wohnzimmer meiner Eltern).
Also alles verkabelt, Lautsprecher angeschlossen (8 Ohm) und angeschaltet.
Ton kam heraus. Dann habe ich den Loudness Schalter betätigt und ein kräftiger WUMMS kam aus den Boxen...
Ton aus. Grafischer EQ aus. Trafo noch an, Beleuchtung ebenso.
--> alles Abgeschlossen, ausgesteckt, eingesteckt, noch mal getestet --> keine Funktion.
Also aufgeschraubt. Alle Sicherungen noch heile, Versogungsspannung auch da. (+/-71V und +/- 37V)
Das Lautsprecherschutzrelais war nicht angezogen. Davor nachgemessen: Ein Kanal war OK, der Andere hing auf -70V fest.
Hmpf! Also Servicemanual gesucht und runtergeladen, den Verstärker in den Keller zum Oszi gebracht.
Sinussignal eingespeist und geschaut, wie weit das Signal kommt, bzw. wie hoch die Spannungen in der Verstärkersektion sind. (Steht zum Glück alles im Servicemanual)
Und Siehe da, es war der Widerstand R527 durchgebrannt (Seite 13 im Manual, obere Kanal pos. Versogungsspannung Verstärker, 10 Ohm, 0,25W, als "FUSE" bezeichnet). Allerdings ohne erkannbaren Veränderungen (sah noch gut aus).
Den habe ich getauscht, per Regeltrenntrafo die Spannung hochgedreht und dabei den Spannungsabfall an diesem Widerstand überprüft --> kein Unterschied zum anderen Kanal. Bei voller Eingangsspannung hatte ich an beiden Widerständen einen Spannungsabfall von 0,13V.
Dann den Verstärker lastfrei getestet: absolut sauberes Ausgangssignal bis 126V Spitze Spitze (+/- 63V)
Danach die Lautsprecher wieder angeschlossen --> bis 2x50W getestet (Lautsprecher können nicht mehr) funktioniert hervorragend.
Jetzt meine Frage:
Was wars? So ein 10 Ohm widerstand brennt doch nicht einfach so durch? Vor Allem wenn er im normalen Betrieb nur mit 13mA belastet wird. Danach sind 2 mal 56 Ohm und ein mal 82 Ohm parallel, wo auch im Fehlerfalle Strom fließen könnte. Aber was wäre das für ein Fehler?
Oder war vielleicht der 47µF/100V Kondensator nicht mehr formiert und hat kurzzeitig einen zu hohen Strom gezogen? Reichen 5...7 Jahre für so ein Verhalten (Ist ja ein relativ kleiner Kondensator)?
Ich hatte dann gestern den Verstärker ein paar Stunden auf Zimmerlautstärker laufen --> funktioniert immernoch super.
Edit: Was mir sonst noch aufgefallen ist:
Dadurch dass der Verstärker auf 220V ausgelegt ist, sind die Spannungen generell etwas hoch (71V anstatt 67,1V bei 233V Eingangsspannung). Die Elkos sind bis 72V ausgelegt (working voltage).
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Beckenrandschwimmer am 7 Mär 2011 9:37 ] |
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BID = 752910
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Der Elko C519 dürfte nach der langen Lagerung durchgeschlagen sein und das hat zu dem Knall geführt.
Ob dabei auch die Endstufentransistoren in Mitleidenschaft gezogen worden sind, kann ich momentan nicht sagen; der Plan ist ja nicht sonderlich übersichtlich und ich habe hier keinen Drucker um die Schnipsel zusammenzufügen.
Prinzipiell ist es empfehlenswert Geräte mit Elkos beim ersten Einschalten nach langer Lagerung allmählich mittels eines Stelltrafos hochzufahren.
P.S.:
Zitat :
| Oder war vielleicht der 47µF/100V Kondensator nicht mehr formiert und hat kurzzeitig einen zu hohen Strom gezogen | Richtig, manche Beiträge lese ich gar nicht zu Ende.
Hast Glück gehabt, daß die Schutzschaltung der Endstufe offenbar funktioniert hat. |
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BID = 752913
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Wenn dort FUSE steht, war das sicher ein normaler R und kein Sicherungswiderstand? Nur so als blöde Frage...
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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
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BID = 752914
Beckenrandschwimmer Schreibmaschine
Beiträge: 1921 Wohnort: Altrip
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Joa, der Elko funktioniert allerdings noch. Kapazität 45µF und kaum messbaren Leckwiderstand. ESR kann ich leider nicht vernünftig messen. Ich habe den dann wieder eingelötet.
Das merkwürdige ist nur, dass der Verstärker aus ging, als ich auf "Loudness" gedrückt habe. Und nach Tausch von NUR diesem einen Widerstand geht funktioniert der Verstärker wieder.
Beim Drücken (vom Loudness) ist mir ein lautes Kratzgeräusch kurz vor dem BUMM aufgefallen. Kann auch ein Kontaktproblem zu dem Fehler geführt haben? (Spannungsimpuls auf die Endstufe) Zu dem Zeitpunkt hatte ich den Verstärker ca. 15s in Betrieb bei sehr leiser Musik.
Ich habe den Schaltplan zusammengefügt.
Und ja, zum Glück ist die Schutzschaltung schnell genug angesprungen, um die Endstufe und den Lautsprecher zu schützen.
Edit: ich sehe gerade, dass im Schaltplan C522 und C521 falsch herum eingezeichnet sind.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Beckenrandschwimmer am 7 Mär 2011 11:33 ]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Beckenrandschwimmer am 7 Mär 2011 11:38 ]
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BID = 752916
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Beim Drücken (vom Loudness) ist mir ein lautes Kratzgeräusch kurz vor dem BUMM aufgefallen. |
Da hast du offenbar gehört, wie der Elektrolyt im Elko zu kochen begann.
Der Zeitpunkt dürfte nur zufällig mit dem Betätigen der Loudness-Taste zusammengefallen sein.
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BID = 752940
Beckenrandschwimmer Schreibmaschine
Beiträge: 1921 Wohnort: Altrip
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Zitat :
Trumbaschl hat am 7 Mär 2011 11:11 geschrieben :
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Wenn dort FUSE steht, war das sicher ein normaler R und kein Sicherungswiderstand? Nur so als blöde Frage...
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Ja, ist ein stinknormaler 10 Ohm 1/4W Widerstand. Allerdings in einem Schutzschlauch verbaut.
Zitat :
| Da hast du offenbar gehört, wie der Elektrolyt im Elko zu kochen begann. |
Hmm, aber dann wäre der Kondensator doch (E-)Schrott? Mechanisch war an ihm nichts zu erkennen und kapazitätsmäßig ist er ja auch noch in Ordnung. Leckstrom bei 71V ist auch kaum zu messen. Nach einem Dauertest war er auch nicht warm. Kann das sein? (Selbstheilung) Kenne ich bisher nur bei Folienkondensatoren.
Neue These: Der Widerstand hatte schon einen weg. Der Vorverstärker dürfte ja noch laufen, auch wenn der Widerstand um einiges größer ist. Bei 71V Versorgungsspannung kann ja gern mal 20...30V wegfallen. Und die 13mA bei 30V waren dann doch zu viel für die defekte Stelle in der Widerstandsschicht.
Wäre nur ein ziemlich großer Zufall, dass es gerade diesen Widerstand erwischt. Alles andere funktioniert ja ohne Probleme.
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BID = 752948
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Mechanisch war an ihm nichts zu erkennen und kapazitätsmäßig ist er ja auch noch in Ordnung. |
Ich würde ihn trotzdem erneuern.
Zitat :
| Und die 13mA bei 30V waren dann doch zu viel für die defekte Stelle in der Widerstandsschicht. |
Das halte ich für unwahrscheinlich.
Außerdem spricht das von dir gehörte "Kratzgeräusch" ja eher für schnelle Spannungsänderungen, ergo hohe Ströme bzw. geringe Zeitkonstanten.
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BID = 753087
Beckenrandschwimmer Schreibmaschine
Beiträge: 1921 Wohnort: Altrip
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Hmm, alles sehr misteriös.
Wenn ich am Wochenende wieder etwas Zeit habe, messe ich den Verstärker mal richtig durch. Der erste Test am Oszi sah für mich sehr gut aus.
Ich habe noch vor die ganzen Elkos im Signalweg (Teilweise 0,47µF/50V) gegen Folienkondensatoren zu tauschen, wenn mal wieder ein regnerisches Wochenende bevor steht und das Töchterchen ihren Mittagsschlaf hält
Grüße
Becky
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