Autor |
Anschlusskontakt auf Platine kleben? Suche nach: platine (26659) |
|
|
|
|
BID = 950444
benderos Gerade angekommen
Beiträge: 2
|
|
Hallo Zusammen,
ich habe auf der Arbeit vom einem Kundendienstmonteur für Stapler eine Steuerplatine mit einem abgegangenen Kontakt bekommen, mit der Frage ob man diese kleben oder anderweitig befestigen kann?
Foto anbei.
Vielen Dank
|
|
BID = 950445
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
|
|
Es sieht so aus, dass nur das Lot gebrochen ist (abgedreht?).
Das wird man reparieren können.
Allerdings ist das nichts für Bastler, weil die ganze Platine erhitzt werden muß. Evtl. müssen dann auch auch hitzeempfindliche Bauteile ersetzt werden.
Der Monteur sollte mal mit dem Hersteller sprechen.
Manch einer weiß ja, daß die Weichlöterei zwar zum Herstellen elektrischer Verbindungen geeignet ist, daß man aber für mechanische Festigkeit doch lieber noch eine Schraube hinzu nimmt...
|
|
BID = 950464
Otiffany Urgestein
Beiträge: 13763 Wohnort: 37081 Göttingen
|
2 Möglichkeiten sehe ich hier:
1. Den Stehbolzen erhitzen und mit etwas Druck auf die richtige Stelle platzieren. Vorausgesetzt, der Stehbolzen besteht nicht aus Aluminium.
2. Stehbolzen auf Drehmaschine unten anbohren und Gewinde schneiden. Mit Schraube auf der Platine befestigen.
Gruß
Peter
|
BID = 950467
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
|
Zitat :
| Vorausgesetzt, der Stehbolzen besteht nicht aus Aluminium. |
Alu ist unwahrscheinlich, wahrscheinlich ist er an der Bruchfläche sogar noch verzinnt.
Wie es ausschaut, gehen da aber sehr dicke Ströme durch.
Das scheint ein Controller für einen BLDC-Motor zu sein: An zwei Bolzen Batteriestrom rein, an den drei Bolzen Drehstrom zum Motor raus.
So etwas passiert, wenn Kinder, die noch nie einen Schraubenschlüssel in der Hand hatten, die Platine designen.
Zitat :
| Stehbolzen auf Drehmaschine unten anbohren und Gewinde schneiden. Mit Schraube auf der Platine befestigen. |
Und beten, daß dort auf der Rückseite keine Leiterbahnen sind.
|
BID = 950475
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36187 Wohnort: Recklinghausen
|
Vermutlich geschraubt ohne den Bolzen mit einem Schraubenschlüssel festzuhalten. Wobei die Konstruktion saublöd ist.
Löten sollte klappen, der Bolzen muß aber definitiv vorher erhitzt werden. Dazu reicht aber kein normaler Lötkolben.
_________________
-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
|
BID = 950544
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
|
Da ist nix mit "an die Platine schrauben". Das ist eine Alukernplatine und die Potentiale sollten tunlichst gegen das Gehäuse isoliert sein und bleiben.
Wenn ich vom mir bekannten Aufbau der bei uns eingesetzten 250A Module ableite ist das, wie von Perl vermutet, das Leistungsteil für einen BLCD-Motor. Der Hersteller dürfte Zappi sein.
_________________
powersupply
Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche die Binärtechnik verstehen und die anderen.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: powersupply am 17 Jan 2015 1:05 ]
|
BID = 950549
benderos Gerade angekommen
Beiträge: 2
|
Wenn man die alte Verbindungsstelle berührt, fühlt diese sich leicht klebrig an.
|
BID = 950550
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
|
Ich würde Otifannys ersten Vorschlag umsetzen.
Die Platine würde ich eher nicht erwärmen, lieber Wärme über den Bolzen zuführen. Etwas Heizleistung benötigt man schon, einfacher Lötkolben reicht da nicht.
Eventuell wird eine Gasflamme nötig sein, um den Bolzen auf etwa 400 °C zu bringen. Besser wird eine Heißluftpuste sein, da ist die Temperatur nicht so hoch.
Bolzen erhitzen, mit frischem Lot verzinnen und dann auf die Stellfläche drücken, die man zuvor mit etwas Kolophonium oder ähnlichem geeigneten Flussmittel behandelt hat.
Die dann im Bolzen gespeicherte Wärmemenge soll gerade so hoch sein, daß man beim Zusammendrücken eine vernünftige Lötung hinbekommt, es keine Bratorgie wird.
Vermutlich kann man die Platine recht einfach von der Aluplatte entfernen, um deren bei der Lötung ungewollten Kühlkörpereffekt zu vermeiden.
DL2JAS
_________________
mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
|
BID = 950551
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
|
Zitat :
benderos hat am 17 Jan 2015 07:52 geschrieben :
|
Wenn man die alte Verbindungsstelle berührt, fühlt diese sich leicht klebrig an.
|
Ich unterstelle, die aufgeknackte Verbindung war gelötet, voller elektrischer Kontakt.
Über Otiffanys zweiten Vorschlag habe ich etwas nachgedacht.
Nur mit einer Verschraubung wird das vermutlich nicht wirklich was, die Platine liegt ja direkt auf der Aluplatte auf und der Bolzen wird zu dieser keinen elektrischen Kontakt haben dürfen.
Stört von der Unterseite keine Leiterbahn, ist die Idee dennoch hilfreich!
Beim Verlöten ist es nicht ganz einfach, den Bolzen sinnvoll anzupressen und zu fixieren. Mit einer Schraube geht das bestens, daß der Bolzen sowohl senkrecht als auch mittig steht. Dieser gönnt man ein paar Federscheiben und zieht sie nur sanft an.
Es wird ähnlich wie in meiner zuvor beschriebenen Idee verfahren. Nur wird der Bolzen erst dann erhitzt, wenn er schon mit der Schraube fixiert ist.
Risiko, wenn man nicht sauber arbeitet, zu großflächig erwärmt, bekommt die Platine mit ihren Bauteilen was mit.
Vorteil, wenn man den Bolzen sanft von oben erwärmt, sieht man schön, wenn die richtige Löttemperatur erreicht ist, es "schlurpf" macht, Zinnperlen an der Kontaktstelle heraustreten.
Anschließend wird die Hilfskonstruktion mit der Schraube und den Federscheiben wieder entfernt.
DL2JAS
_________________
mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
|
BID = 950556
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
|
Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden die Bolzen induktiv erwärmt. Und garantiert ist die Platte da nicht auf dem Kühlkörper befestigt.
Hier gibt es nur eine sinnvolle Lösung Reparatur beim Hersteller!
_________________
Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
|
BID = 950751
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
|
Warum sollte nur der Bolzen erwärmt worden sein? Die restlichen Bauteile wurden ja auch mal auf die Aluplatine gelötet und dazu muss diese eh komplett auf Temperatur gebracht werden. Ich könnte mir vorstellen, dass man den Bolzen im Backofen wieder Aufbacken/löten kann.
Nicht wenige haben sich aus einem Minibackofen eine Reflowstation gebastelt...
Also die Platine ohne Grundplatte bei 250° Einstellung ab in den Backofen und wegen mir an einer Stelle ein wenig Kontrolllötzinn. Wenn dieses geschmolzen ist Backofen auf und das Ganze langsam abkühlen lassen. Wegen mir kann man den Bolzen vorgewärmt dazusetzen.
_________________
powersupply
Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche die Binärtechnik verstehen und die anderen.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: powersupply am 18 Jan 2015 20:50 ]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: powersupply am 18 Jan 2015 20:52 ]
|
BID = 950772
Otiffany Urgestein
Beiträge: 13763 Wohnort: 37081 Göttingen
|
Das Risiko würde ich nicht eingehen!
Mein Vorschlag:
Ein Blechstreifen an dem noch festen Bolzen anschrauben und den anderen Bolzen mit befestigen (Langloch der Positionierun wegen. Eine kleine Schraubzwinge über den Blechstreifen gespannt sorgt für die nötige Vorspannung. Mit einer Heißluftpistole kann man jetzt den Bolzen erhitzen, bis das Lötzinn verflüssigt ist.
Gruß
Peter
|
BID = 950775
Bubu83 Schreibmaschine
Beiträge: 2824 Wohnort: Allgäu
|
Für mich sieht das eher aus, als wäre es mit Silberleitklebstoff geklebt. Wenn ich mir den Bolzen rechts neben dem abgebrochenen Bolzen anschaue, sieht das für mich nicht nach Lot aus. Lot fließt doch anders wie das, was da zwischen Leiterplatte und Bolzen rausläuft.
Kannst du da vielleicht noch ein Bild mit mehr Details machen??
Ich würde erst mal nur den Bolzen erwärmen und schauen, ob das Zeug schmilzt wie Zinn oder ob es nur stinkt...
Viele Grüße
Bubu
|
BID = 950776
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
|
Ich präferiere das von dl2jas vorgeschlagene Verfahren
Zitat :
| Nur mit einer Verschraubung wird das vermutlich nicht wirklich was, die Platine liegt ja direkt auf der Aluplatte auf und der Bolzen wird zu dieser keinen elektrischen Kontakt haben dürfen.
Stört von der Unterseite keine Leiterbahn, ist die Idee dennoch hilfreich!
Beim Verlöten ist es nicht ganz einfach, den Bolzen sinnvoll anzupressen und zu fixieren. Mit einer Schraube geht das bestens, daß der Bolzen sowohl senkrecht als auch mittig steht. Dieser gönnt man ein paar Federscheiben und zieht sie nur sanft an.
Es wird ähnlich wie in meiner zuvor beschriebenen Idee verfahren. Nur wird der Bolzen erst dann erhitzt, wenn er schon mit der Schraube fixiert ist.
Risiko, wenn man nicht sauber arbeitet, zu großflächig erwärmt, bekommt die Platine mit ihren Bauteilen was mit. |
Allerdings in einer leicht modifizierten Form:
Die mit dem Bolzen, Federringen und einem Ring aus bleihaltigem Lötdraht zusammengeschraubte Platine wird im Backofen auf 105°C vorgewärmt.
Diese Temperatur und ein wenig mehr halten die auf der Platine befindlichen Elkos und anderen Bauteile auf jeden Fall aus.
Anschliessend braucht man den Bolzen mit einem Gasbrenner nur noch um weitere 100..200°C erwärmen, damit eine ordentliche Lötung zustande kommt.
Zum Schluß abkühlen lassen und die Hilfskonstruktion aus Schraube und Federringen entfernen.
P.S. @Bubu:
Ich schätze, daß über 100A durch diese Bolzen fließen.
Imho ist das reichlich viel für eine Klebung.
|
BID = 950852
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
|
Vielleicht war der ursprüngliche Prozess auch nicht warm genug und das klebrige ist der Rest Flussmittel. Allgemein ein mutiges Design. Hätte man auch schrauben können, mit Zapfen gegen Verdrehen
_________________
"Gestern gings noch, da kann net viel sein"
|