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Induktivität schätzen, Faustformel Suche nach: induktivität (1817) |
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BID = 587922
jokrautwurst Stammposter
Beiträge: 422 Wohnort: Rödelsee
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Guten Mittag!
Ich habe mir mit einem LM2594-ADJ einen Step-Down Schaltregler zusammengefrickelt. Das Ding läuft. Es sollte erst nur eine Bastelei für zwischendurch werden, um mich mal ein wenig mit Schaltreglern und ihren Vorzügen und Tücken zu befassen. Nun habe Ich tatsächlich einen ernsthaften Einsatzzweck gefunden. Problem: hab einfach irgendeine Spule reingelötet, weil sie gerade in der Bastelkiste war. L-Meter habe ich leider keins. Auch keine Messbrücke.
Jetzt die Frage: Gibt es eine Faustformel, mit der man Induktivitäten pi mal kalibrierter Daumen abschätzen kann?
Ich hab ja nun das erste Semester E-Technik rum. Wo ist bei dieser Spule(siehe Bild) der Luftspalt, wenn man das so sagen kann? zwischen der oberen und unteren Platte, wo zwischendrin die Windungen sind?
Auf der Spule stehen zwei Zahlenreihen: 95278 und darunter 94179, Gockel wollte mir dazu partout auch nix sagen, kann man damit was anfangen?
Danke schonmal im Voraus!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: jokrautwurst am 13 Feb 2009 13:11 ] |
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BID = 587925
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Gibt es eine Faustformel, mit der man Induktivitäten pi mal kalibrierter Daumen abschätzen kann? | Meines Wissens nicht, weil es doch sehr verschiedene Bauformen gibt.
Allenfalls kann man aus dem Verwendungszweck den Wert abschätzen.
Die gezeigte Spule hat vielleicht 10µH, aber das ist wirklich nur mit der Münze geworfen.
Zitat :
| Wo ist bei dieser Spule(siehe Bild) der Luftspalt, wenn man das so sagen kann? zwischen der oberen und unteren Platte, wo zwischendrin die Windungen sind? | Das ist ein sog. Garnrollenkern. Der Luftspalt ist ringsum, überall da, wo kein Ferrit ist!
Mit den Ziffernfolgen kann ich auch nichts anfangen. Vermutlich ist es eine Bestellnummer.
P.S.
Die Induktivität kannst du bestimmen, indem du sie mit einem bekannten Kondensator (1nF) zu einem Resonanzkreis ergänzt.
Oft reicht dafür ein Oszilloskop, mit dem man sich die Ferquenz der gedämpften Schwingung anschaut, die man mit dem Sägezahnausgang oder der Kalibratorspannung anfachen kann.
Lose ankoppeln!
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 13 Feb 2009 13:28 ] |
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BID = 587936
jokrautwurst Stammposter
Beiträge: 422 Wohnort: Rödelsee
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Danke Perl, hast mich nebenbein noch auf eine Idee gebracht:
Hm Ferrit ist ja auch nicht gleich Ferrit oder? wie sieht es da mit µ r aus?
Dann nehme Ich Folgendes an: µ r,Ferrit >>> µ r,Luft. So hat das Ferrit einen R magn.->0. Der Luftspalt d da tät Ich das 1,5-Fache der Höhe des Garnrollenkörpers annehmen, weil man sich die Feldlinien um den Garnrollenkörper herum denken muss. Die Fläche A muss so groß sein wie das Ende des Garnrollenkörpers, oder größer weils um die Spule rum geht? So kann Ich mit dem Magnetischen Widerstand des Luftspalts und der Anzahl der Windungen (die kann ich auch ungefähr zählen, sind ca. 25) die Induktivität berechnen. was hältste davon?
PS: Arghgl, der Formeleditor produziert mist, jetzt mit Paint gemacht..
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BID = 587944
jokrautwurst Stammposter
Beiträge: 422 Wohnort: Rödelsee
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Garnrollenkörper ist ca. 7mm Hoch und 7mm durchmessend.
N = 25
µ0 = 1,257 * 10-6 Vs/Am
Fläche um den Spulenzylinder herum mit doppeltem Spulenradius angenommen:
A = ((7mm)2-(3,5mm)2)*pi =
1,15 * 10-4m2
d = 1,5 * 7mm = 10,5mm
=> L = 8,63µH
Perl was sagst du dazu?
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BID = 588032
Murray Inventar
Beiträge: 4853
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Zitat :
perl hat am 13 Feb 2009 13:22 geschrieben :
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P.S.
Die Induktivität kannst du bestimmen, indem du sie mit einem bekannten Kondensator (1nF) zu einem Resonanzkreis ergänzt.
Oft reicht dafür ein Oszilloskop, mit dem man sich die Ferquenz der gedämpften Schwingung anschaut, die man mit dem Sägezahnausgang oder der Kalibratorspannung anfachen kann.
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Da fängt das einfach auf der Resonanzfrequenz an zu schwingen?
Muß ich direkt MO mal ausprobieren.
Ehrlich gesagt (geschrieben ) verstehe ich nicht warum das so sein sollte
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BID = 588056
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Mit 33 nF würdest Du auf 277 kHz kommen, dürfte bei einem Ferrit für Schaltnetzteile eine sinnvollere Frequenz sein.
DL2JAS
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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
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BID = 588057
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Mist, der Beitrag ist weg.
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BID = 588064
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Noch mal kurz der fehlende Text.
Bei Wiki findest Du was zum Schwinkreis:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwingkreis
Mit der ersten Formel im Link berechnest Du bei ermittelter Resonanzfrequenz und gegebenem Kondensator die Induktivität.
Verbinde den Parallelschwingkreis über einen Widerstand 47 kOhm mit dem Generator, ist ein brauchbarer Praxiswert.
Resonanz ist dann gegeben, wenn die Spannung über dem Schwingkreis maximal ist, annähernd Generatorspannung.
Gerade bei Induktivitäten mit Ferrit muß die Frequenz halbwegs stimmen, weil sonst die Verluste enorm sein können, gerade bei zu hohen Frequenzen. Gehen wir davon aus, daß die Spule etwa 10 µH hat, ergäbe sich mit 1 nF eine Resonanzfrequenz von 1,6 MHz. Bei Ferriten für Schaltnetzteile ist die Frequenz eher zu hoch. Nehme daher einen Kondensator mit 33 nF.
DL2JAS
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BID = 588067
Murray Inventar
Beiträge: 4853
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Ja das ist ja klar, bei Resonanzfrequenz hat der Parallelschwingkeis den höchsten Scheinwiderstand, darum auch die höchste Spannung darüber.
Das macht man halt mit einem durchstimmbaren Generator.
Nur was perl da geschrieben hat ist ja was völlig anderes
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BID = 588090
Lupin III. Schriftsteller
Beiträge: 616 Wohnort: Salzburg
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Nein, das was perl schreibt müsste schon stimmen (im Zweifelsfall hat er immer recht ). Wenn du der Spule einen Kondensator parallel schaltest, kurz anregst und dann ausschwingen lässt, schwingt der Kreis anähernd mit Resonanzfrequenz. Das habe ich selbst schon ausprobiert. Sieht dann aus wie auf den Bildern unten.
Zwei Probleme: erstens hat man selten einen Kondensator, dessen genauen Wert man kennt (die Toleranz ist fast immer mindestens 10%). Zweitens ist so viel ich weiß die Frequenz eines gedämpften Schwingkreises nicht genau gleich der Resonanzfrequenz. Aber zur Bestimmung der Größenordnung ist es auf alle Fälle ausreichend.
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BID = 588104
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
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Hallo
Wenn Du einen Funktionsgenerator und einen Oskar besitzt kannst Du auch die Messmethode die Sprut beschreibt anwenden.
powersupply
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BID = 588105
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Hallo Murray,
von vor H.Hertz bis einschließlich des Löschfunkensenders
nach Wien war das die einzige Möglichkeit elektromagnetische
Schwingungen zu erzeugen.
Unzählige "Summer" dienten als Prüfsender oder
als Wechselspannungsquelle für Meßbrücken.
Es gibt sogar einen fachmännischen Ausdruck:
Stoßerregung.
Gruß
georg
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 588213
jokrautwurst Stammposter
Beiträge: 422 Wohnort: Rödelsee
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Jaja Schwingkreis, hab ich ja alles im Physik-LK gehabt.
Wenn der Schwingkreis angeregt wird ist die Frequenz um ein kleines Stückchen größer, als die Resonanzfrequenz.es muss ja mit einer voreilenden Phasenverschiebung angeregt werden.
Wenn dann frei ausgeschwungen wird dann ein stück kleiner, weil gedämpft. Da könnte man das dann mitteln und...
Mann artet das hier aus...W einem wieder bewusst wird was hier alles für geballtes Fachwissen am Start ist. Dabei gings mir nur um eine Faustformel.
Ich wollt mir ein Multimeter mit integriertem L-Meter besorgen.
Jo was ich auch (noch) nicht habe wär ein Oskar, mal schaun wann irgendwo wieder alte Geräte rausgehauen werden.
Danke für alle Mühen bis hier, werde den Schaltregler auch nochmal aufbauen, weil das Gefrickel^^ muss echt nicht in einem fertigen Gerät weiter laufen. Vor allem weil die Induktivität offenbar zu klein ist.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: jokrautwurst am 14 Feb 2009 17:09 ]
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