Ist in einer Endstufe von 1970 eingebaut.

Laut Internet hab ich jetzt die Daten: PNP, 100V / 10Amp., Germanium, TO3

hab ich auch noch nie gesehen, die "größten" waren immer AD161 etc...

Aber es steht wirklich so drauf...

Ja das passt dann schon. TO-3 war für dickere Ge-Transistoren auch durchaus üblich.
Mal sehen, ob ich noch Daten dieses Transistors finde.

In der ECG-Liste ist als Ersatz für den AU108 der Typ 127 angegeben.
Das ist ein Ge-pnp für Horizontalablenkstufen und auch die Anfangsbuchstaben AU... deiner Transistoren deuten auf diesen Verwendungszweck.
Die Kurzdaten sind:
ECG127: pnp-Ge, Vcbo=Vces=320V, Icmax=10A, Pdmax=40W, fT=1MHz, hfe>15.

Früher hatte Schuricht die ECG-Teile, aber m.W. ist das schon lange nicht mehr der Fall.
Trotzdem habe ich den ECG127 noch gefunden und zwar bei
http://www.stockschlaeger-electronic.de/index.htm
Der Preis ist allerdings gesalzen:
ECG 127 Ersatz für AU 106+AY 102 TO3 33,41 EUR

Andererseits waren Transistoren für so hohe Spannungen und Ströme auch früher schon nicht gerade billig.
Ge-Transistoren, die so hohe Ströme schafften, waren nicht besonders selten, aber die hohe Spannung dünnt das Typenspektrum doch sehr aus.

Etwas zahmere Daten hat z.B. der AUY28 von Telefunken (Ucbo=90V, Ic=6A, Icmax=10A, Ptot=30W, hfe um 30).
Der AU103 vob Valvo ist ebenfalls für H-Ablenkstufen in Fernsehern gedacht, aber vermutlich ist seine zulässige Verlustleistung für deine Anwendung zu gering. (Ucb=155V, Ic=10A, Pmax 10W.)

Gelegentlich tauchen auch bei ebay noch Restposten von Ge-Transistoren mit erheblich höheren Leistungen auf, aber wenn die billig bleiben, haben sie entweder eine exotische Bezeichnung, die kaum zu finden ist und/oder eine ungebräuchliche Gehäuseform.

Danke für die Info!

Das Gerät ist ein SABA - Receiver.

Ob die 100V sein müssen? Ich hab beim intakten Kanal +/- 23V gemessen.
Kann man vielleicht auf Silizium umbauen?

Ich hab hier noch MJ2955 liegen, also das Gegenstück zum 2N3055.

Zitat :

Ob die 100V sein müssen?

Vermutlich nicht.
Offenbar hat es ja auch nichts genützt und vielleicht sind das ja schon nicht mehr die Originaltransistoren.
Der Schaltplan sollte aber noch gut erhältlich sein.

Ich würde jedoch nicht einfach gegen Si-Transistoren auswechseln, das gibt vermutlich Probleme mit der Arbeitspunkteinstellung, evtl. auch Schwingneigung.

Wenn hier Funktion vor Authentizität steht, würde ich lieber die gesamte alte Endstufe umgehen und auf das Kühlblech ein preiswertes Endverstärker-IC schrauben.



[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am  5 Mai 2009 18:21 ]

Wenn es möglichst original sein soll...

Ich werfe den AD149 ins Rennen. Der ist noch relativ leicht erhältlich, auch hier im Shop. Nachteil, der geht nur bis 3,5 A. Bei Lautsprechern 8 Ohm stört das aber nicht wirklich, da bleibt man mit +-22 Volt im grünen Bereich.

DL2JAS

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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert

Zitat :

Bei Lautsprechern 8 Ohm stört das aber nicht wirklich, da bleibt man mit +-22 Volt im grünen Bereich.

Hallo,
hast du erwogen, daß das evtl eine Trafo-Endstufe
sein könnte? Jedenfalls kann ich mich nicht
an Komplementärtypen bei den Ge-Endstufentransistoren
erinnern, oder...?
Gruß
Georg

_________________
Dimmen ist für die Dummen

AD161/AD162 war da recht verbreitet!

Offensichtlich handelt es sich in dem Fall um eine pdeudokomplementäre Endstufe, da Defaultuser was von zweimal AU108 pro Kanal schreibt.

DL2JAS

_________________
mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert

Zitat :

Offensichtlich handelt es sich in dem Fall um eine pdeudokomplementäre Endstufe

Ja genau
Sind zwei AU108 pro Kanal. Es erinnert ein wenig an die 2x2N3055 Endstufen, die es mal gab. Nur dass diese eben mit PNP-Transistoren arbeitet.

Die Endstufentransistoren werden je mit einem Übertrager angesteuert, treiben aber die Lautsprecher direkt.

Das mit den Alternativtypen klingt gut und besser als nen IC wäre das allemal.

@perl: ECG heißt jetzt NTE und gibts auch noch bei Schuricht/distrelec, muß aber keine Änderung der Qualität bedeuten.

@dl2as: AD149 könnte spannungsmäßg knapp werden und die AD161/62 sind dafür unterbelichtet. AD161/62 waren in Car- pardon Autoradios (Philips) verbreitet.

Ein Schaltbild wäre wirklich nicht schlecht.

Onra

Hi,
sparsame Infos...

Zitat :

Das Gerät ist ein SABA - Receiver.

Welcher denn und was gibt der Netztrafo her? Den AU kenne ich als HOT in tragbaren Geräten...

Ersatz ist NTE127:
http://nte01.nteinc.com/nte/NTExRef.....ument

Kandidaten (einige auch vorhanden):
AUY22: 80-8-36
AD133: 50/32-10-23,5 (Volt-Ampere-Watt jeweils)
AD142: 80/50-10-30
2N678A 60-15-90 (http://www.datasheetarchive.com)
2n1164 25A (dito)

Gruß

[ Diese Nachricht wurde geändert von: kea5 am 13 Mai 2009  4:37 ]

Zitat :

Ersatz ist NTE127:

Womit wir wider beim 5 Mai 2009 1:31 ID = 606030 wären.
Dass ECG sich mittlerweile NTE nennt, erwähnte Onra bereits.

Das Problem ist und bleibt, dass dicke Ge-Leistungstransistoren heutzutage teuer sind (waren auch damals nicht billig), aber darüberhinaus immer schlechter erhältlich sind.

@perl

Zitat :

Das Problem ist und bleibt, dass dicke Ge-Leistungstransistoren heutzutage teuer sind (waren auch damals nicht billig), aber darüberhinaus immer schlechter erhältlich sind.

Deswegen bot ich ihm die genannten Kandidaten samt Daten zur Wahl ja an! Und mit vorhanden meinte ich das genau so, einige sind NOS.
kea5

[ Diese Nachricht wurde geändert von: kea5 am 21 Mai 2009 20:40 ]