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Steuerung eines Elektromagneten |
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BID = 103259
gurke Gelegenheitsposter
Beiträge: 78
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Hallo ihr freundlichen Genossen ;)
Mein Freund und ich, wir wollen mit dem PC einen starken Elektromagneten ( Gleichstrom ) steuern.
Als Basis nehmen wir mal die serielle Schnittstelle an.
Wir senden ein Signal auf einen D/A Wandler, welcher dann eine recht geringe Spannung zB im bereich zwischen 0 und 5 V ausgibt.
Nun ändert sich die Feldstärke des Magnetfeldes proportional mit der Stromstärke, welche die Spule durchfliesst.
Wir denken da nach einigen Experimenten zur benötigten Kraft an 4-5 A.
Nun seht ihr sicherlich schon das Problem.
Wie beeinflussen wir mit der Spannung aus dem D/A Wandler möglichst PROPORTIONAL und STUFENLOS die Stromstärke in der Spule.
Rein gedanklich brauchen wir also einen linearen Spannungs - Strom Wandler und dann noch lineare , stufenlose Verstärkerstufen, welche den Strom wiederum proportional um einen gewissen Faktor vergrößern.
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Das ist die Theorie.
Klärt mich bitte auf, falls sie praktisch nicht umzusetzen ist! Wäre nett wenn dann theorienahe Alternativen aufgezeigt werden können ;)
[ Diese Nachricht wurde geändert von: gurke am 18 Sep 2004 15:57 ]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: gurke am 18 Sep 2004 15:58 ] |
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BID = 103301
tixiv Schreibmaschine
Beiträge: 1492 Wohnort: Gelsenkirchen
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Welche Spannung liegt denn an dem Elktromagneten bei 5A an?
Von was für einem Netzteil soll der Lastkreis versorgt werden?
Solch eine Schaltung kann man mit einem Operationsverstärker, einem Leistungstransistor und einem Shunt Widerstand und ein bisschen Kleinkram bauen. die Dimensionierung kommt dabei aber auch auf die Spannung der Netzteils an! |
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BID = 103323
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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"linearer Spannungs - Strom Wandler"
schicke Umschreibung für einen simplen ohmschen Widerstand...
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 103332
tixiv Schreibmaschine
Beiträge: 1492 Wohnort: Gelsenkirchen
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Zitat :
| "linearer Spannungs - Strom Wandler"
schicke Umschreibung für einen simplen ohmschen Widerstand... |
Moment mal! ein Widerstand erzeugt zwar einen zur Spannung proportionalen Strom, was gurke aber möchte ist wohl eher ein Transconductanzverstärker. Und der ist mit linearer Spannungs/Strom Wandler sehr gut beschrieben, imho jedenfalls.
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BID = 103349
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Ihr gönnt einem hier aber auch wieder nicht den kleinsten unschuldigen Scherz...
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BID = 103350
gurke Gelegenheitsposter
Beiträge: 78
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Zitat :
tixiv hat am 18 Sep 2004 17:39 geschrieben :
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Welche Spannung liegt denn an dem Elktromagneten bei 5A an?
Von was für einem Netzteil soll der Lastkreis versorgt werden?
Solch eine Schaltung kann man mit einem Operationsverstärker, einem Leistungstransistor und einem Shunt Widerstand und ein bisschen Kleinkram bauen. die Dimensionierung kommt dabei aber auch auf die Spannung der Netzteils an!
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Also die fuer unsere Anwendung benötigte Spule ist recht groß dimensioniert. Wir testen aber noch, von daher ist der letzendliche Widerstand dieser, also die benötigte Spannung, noch nicht ganz abzusehen. Aber ich sag mal: 20-35 V könnten realistisch sein.
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Und ja, natuerlich verhält sich bei einem Widerstand der Strom proportional zu der Spannung. Was genau tut ein Transconductanzverstärker ? ;)
( jaja gut ich google mal ( tolles verb aus dem duden ))
Nach ein bisschen googlen ist dieser Verstärker im Prinzip genau das Gerät was ich suche, ja ?
Also eine Steuerspannung regelt die Stromstärke.
Könnte teuer werden oder ?
Da ist mir die Idee mit den selbst zusammengestellten Bauteilen lieber, denk ich.
Und nach euren Andeutungen ist die strenge Linearität wirklich machbar? Wäre echt super.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: gurke am 18 Sep 2004 20:42 ]
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BID = 103359
Lötfix Schreibmaschine
Beiträge: 2328 Wohnort: Wien
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Hallo!
Das Teil nennt sich auch Spannungsgesteuerte Stromquelle.
Einen Leistungstransistor, einen Shunt, einen OPV - vielmehr braucht es nicht.
Wenn die Verlustleistung der Schaltung geringer sein soll, müßte man zur Pulsweitenmodulation greifen.
mfg lötfix
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung. Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden. Sicherheitsvorschriften beachten!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Lötfix am 18 Sep 2004 20:57 ]
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BID = 103368
gurke Gelegenheitsposter
Beiträge: 78
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und die linearität kommt auf die verwendeten bauteile an ?
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BID = 103377
Lötfix Schreibmaschine
Beiträge: 2328 Wohnort: Wien
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Hallo!
Einen hochwertigen OPV mit FET-Eingängen, hoher Verstärkung, niederohmiger Ausgang, Gleichtaktunterdrückung, Offsetabgleich verwenden. Aber das hilft alles nicht wenn der Sollwert nix taugt. Wie sieht es eigentlich mit der Linearität des verwendeten D/A-Wandlers aus?
D/A-Wandler und stufenlos ist ist doch ein interessanter Widerspruch!
mfg lötfix
_________________
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BID = 103381
gurke Gelegenheitsposter
Beiträge: 78
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Ja, wir verwenden selbstverständlich mindestens einen 8 BIT wandler.
Und wenn ich den digitalen Wert verdoppele so wird sich wohl auch die Spannung verdoppeln.
Natuerlich kommt hier auch es auf die Qualität dieses Bausteins an :)
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BID = 103384
Lötfix Schreibmaschine
Beiträge: 2328 Wohnort: Wien
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Wenn da nur ein 8 Bit DAC drann soll, ergibt das bei 5A Maximalstrom ca. 20mA/Stufe und die Qualität des OPV ist vernachlässigbar. Besser wären 10 oder 12 Bit.
mfg lötfix
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BID = 103434
tixiv Schreibmaschine
Beiträge: 1492 Wohnort: Gelsenkirchen
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Der SChaltplan von Lötfix ist auf jeden Fall schonmal das richtige Konzept. Der Operationsverstärker muss für diese Anwendung auch nix besonderes sein. Eine Hälfte vom LM358 wird ausreichend sein. Ich empfehle, vor den + Eingang des OP's noch einen Spannungsteiler zu setzen, der die Spannung von 0-5V auf 0-0,5V runter teilt, damit an dem Shunt Widerstand Rs nicht so hohe Verluste auftreten. als Transistor würde ich hier statt einem NPN Bipolar Transistor für diese Anwendung lieber einen FET, oder besser gesagt mehrere parallel verwenden. Mehrere werden nötig sein, weil die Verlustleistung am Transistor doch recht erheblich sein wird! Bei 35V Eingangsspannung, und 5A Maximalstrom wird die maximale Verlustleistung für den Transistor über 100W liegen! Da ist dann auch ein relativ grosser Kühlkörper mit Lüfter Pflicht!
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BID = 103496
gurke Gelegenheitsposter
Beiträge: 78
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Zitat :
tixiv hat am 19 Sep 2004 06:02 geschrieben :
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Der SChaltplan von Lötfix ist auf jeden Fall schonmal das richtige Konzept. Der Operationsverstärker muss für diese Anwendung auch nix besonderes sein. Eine Hälfte vom LM358 wird ausreichend sein. Ich empfehle, vor den + Eingang des OP's noch einen Spannungsteiler zu setzen, der die Spannung von 0-5V auf 0-0,5V runter teilt, damit an dem Shunt Widerstand Rs nicht so hohe Verluste auftreten. als Transistor würde ich hier statt einem NPN Bipolar Transistor für diese Anwendung lieber einen FET, oder besser gesagt mehrere parallel verwenden. Mehrere werden nötig sein, weil die Verlustleistung am Transistor doch recht erheblich sein wird! Bei 35V Eingangsspannung, und 5A Maximalstrom wird die maximale Verlustleistung für den Transistor über 100W liegen! Da ist dann auch ein relativ grosser Kühlkörper mit Lüfter Pflicht!
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Danke fuer die vielen Hinweise.
Wenn die Hälfte eines "LM358" reicht, sollte man diesen dann kaufen oder gibt es auch die entsprechend kleinere ALternative? Ich finde diesen Baustein leider in keinem Shop.
Was genau macht ein FET und wie sieht eine Parallelschaltung dieser aus?
Und wie genau kühle ich mit einfachen Mitteln ? (Mir gehts hier um sinnvolle Kühlkörper, Lüfter werden sich wohl auftreiben lassen.)
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BID = 103521
tixiv Schreibmaschine
Beiträge: 1492 Wohnort: Gelsenkirchen
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Zitat :
| Wenn die Hälfte eines "LM358" reicht, sollte man diesen dann kaufen oder gibt es auch die entsprechend kleinere ALternative? Ich finde diesen Baustein leider in keinem Shop. |
Ich wüsste jetzt keine "kleinere" Alternative. der LM358 ist schon ein winzling, und hat 2 OP's in einem Gehäuse. z.B. Conrad Best. Nr. 174440 .
Zitat :
| Was genau macht ein FET und wie sieht eine Parallelschaltung dieser aus? |
Ein FET ist ein Feldeffekt Transistor. Das ist eigentlich ansich schon eine Spannungsgesteuerte Stromsenke, allerdings nicht linear. Der OP wird genutzt, um den Mosfet linear zu bekommen. Durch eine Spannung am Gate Anschluss eines Mosfets gegnüber seinem Source Anschluss kann man die Leitfähigkeit zwischen Drain und Source beeinflussen. Der Source Anschluss währe hier unten im Schaltplan, der Drain oben und das Gate links. Zum parallel schalten verbindet man einfach bei mehreren Mosfets S-S, D-D, und G-G, und tut dann so als wenn es einer währe. Als FET's würde ich 4 Stück BUZ11 empfehlen. Lieber einen zuviel als einen zu wenig!
Du solltest über den Elktromagneten unbedingt eine Rücklaufdiode einbauen, damit der FET nicht durch Überspannung beim Abschalten der Spule beschädigt wird.
Zitat :
| Und wie genau kühle ich mit einfachen Mitteln ? |
Kauf Dir einen Kühlkörper! in den Bohrst Du Dir dann M3 Gewinde, und schraubst die FET's dann da drann. Der Kühlkörper sollte nicht mehr als 2°C/W haben, besser weniger! Durch den Lüfter wird diese Zahl dann noch weiter runter gesetzt. 2°C/W währen nämlich normalerweise schon zu viel! Zwischen FET und Kühlkörper schmierst Du noch Wärmeleitpaste. Das ist wichtig! Der Kühlkörper wird elektrisch mit dem Drain anschluss Deines FET's verbunden sein. Beachte das beim einbau des Kühlkörpers, der sollte als ganzes von der Umgebung isoliert sein! Es gibt auch die möglichkeit, die FET's gegen den Kühlkörper zu isolieren, das ist wärmemässig aber eher ungünstig.
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BID = 103584
gurke Gelegenheitsposter
Beiträge: 78
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Du bist echt super, danke ;)
Nur zu deiner Information. Wir sind Jahrgang 13 eines Gymnasiums, haben Physik LK und machen eine sogenannte "besondere Lernleistung" ... eine Semesterarbeit eben.
von daher haben wir noch nicht ganz soviel Praxis in Sachen Elektrotechnik aber halt reges Interesse ;)
Ein gedankliches Problem hab ich noch. Du sagtest beim FET ansich ist der Stromanstieg im Vergleich zur Spannung nicht linear.
Wie genau kann der OP ( Das ist doch der Operationsverstärker oder ? ) denn das ausgleichen? Also vorstellen kann ich mir das im Prinzip schon, nur dann müssten diese beiden Bauteile ja genau aufeinander abgepasst sein und der OP müsste auch NICHT liear sein, nur genau umgekehrt zum FET? :D
naja... hoffe du verstehst mein problem damit ;)
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