Dioden/Detektorersatz

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Autor
Dioden/Detektorersatz

    







BID = 607639

kea5

Stammposter

Beiträge: 356
 

  


Hallo,

ich fand es erstaunlich, daß eine rostige Zange einen Detektor hergibt:
http://home.snafu.de/wumpus/gollum/irec3.jpg

Rasierklinge kannte ich bereits:
http://www.mydarc.de/dk3wi/html/detektor.html

diese Uralt-Info im Anhang (Funkschau von 1943) mit einer Batterie erklärt wieso es jedes Element tut.

oder ein Extraterester:
http://home.snafu.de/wumpus/gollum/meteorit.jpg

Gruß


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[ Diese Nachricht wurde geändert von: kea5 am 13 Mai 2009  2:44 ]

BID = 607645

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  


Zitat :
diese Uralt-Info im Anhang (Funkschau von 1943) mit einer Batterie erklärt wieso es jedes Element tut.
Die Erklärung ist aber falsch.

Zur Demodulation benötigt man eine nichtlineare Stromspannungskennlinie, mit deren Hilfe man eine Gleichrichterwirkung erzielt.
Das beschriebene verbrauchte Leclanche-Element dürfte auf ähnliche Weise funktionieren wie andere Nassgleichrichter der Frühzeit, die oft beachtliche Leistungen aufwiesen.
Dass Rundfunkempfang damit überhaupt klappte, mag daran liegen, dass sich Funkverkehr früher auf recht niederigen Frequenzen um 100kHz abspielte.

Für "richtige" Hochfrequenz sind aber wegen ihrer geringen Kapazität die Festkörperdioden besser geeignet.
Der Rost auf der Rasierklinge stellt einen Verbindungshalbleiter dar, denn ausser den bekannten Elementen wie Ge, Si oder Se zeigen auch etliche kristalline Verbindungen Halbleitereigenschaften.
Als Detektormaterialen wurden damals meist sulfidische Erze wie Bleiglanz oder Pyrit werwendet, aber auch Oxide wie Cu2O und ZnO sind gut geeignet.
Die letzten beiden hatten sogar später noch erhebliche technische Bedeutung.
ZnO zeigt Photoleitung und wurde deshalb bis weit in die 1970 Jahre als Beschichtung für Photokopierpapiere verwendet, während Cu2O bis etwa zum 2.Weltkrieg für Gleichrichter aller Leistungsklassen verwendet wurde. Dann erst wurden diese Kupferoxydul-Gleichrichter durch die besseren Selengleichrichter abgelöst, die es vereinzelt immer noch zu kaufen gibt.
Beim Selengleichrichter ist es wiederum ein Verbindungshalbleiter, CdSe, der für die Ausbildung der Sperrschicht verantwortlich ist.
Ebenfalls CdSe und CdS sowie Cadmium-Verbindungen, die sowohl Schwefel wie Selen enthalten CdSxSe1-x bilden übrigens die aktive Schicht in Photowiderständen (LDR). Über das Verhältnis von Schwefel zu Selen kann man da die spektrale Empfindlichkeit beeinflussen.

BID = 607672

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450


Zitat :
Die letzten beiden hatten sogar später noch erhebliche technische Bedeutung.
ZnO zeigt Photoleitung und wurde deshalb bis weit in die 1970 Jahre als Beschichtung für Photokopierpapiere verwendet, während Cu2O bis etwa zum 2.Weltkrieg für Gleichrichter aller Leistungsklassen verwendet wurde. Dann erst wurden diese Kupferoxydul-Gleichrichter durch die besseren Selengleichrichter abgelöst


Hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Varistor
findet man ZnO in einer ganz aktuellen Anwendung.
Und Oxydulgleichrichter wurden noch bis in die 60er
als Meßgleichrichter in Multimetern verwendet.
Georg


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